Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/32); Darum hat die Partei gegen das mechanische übertragen der Probleme des „Kurzen Lehrgangs“ auf unseren heutigen Kampf Stellung genommen, gegen diese künstliche Aktualisierung beim Studium der Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki). Soll man überhaupt aktualisieren? Ist es überhaupt zweckmäßig, bei der Behandlung des Lehrgangs der Geschichte der KPdSU (B) Bezug auf unsere heutige Arbeit zu nehmen, auf die Probleme, die heute vor der deutschen Arbeiterbewegung stehen usw.? Selbstverständlich! Wenn wir die Geschichte der KPdSU (B) behandeln, muß es unsere erste Aufgabe sein, eine exakte Darstellung des geschichtlichen Ablaufs in Rußland, der geschichtlichen Entstehung und Entwicklung der Partei Lenins und Stalins zu bringen. Wenn die Schüler dann den „Kurzen Lehrgang" studiert haben, müssen sie wissen, wie sich tatsächlich dieses Muster aller revolutionären Parteien, die KPdSU (B), entwickelt hat, und sie müssen auch die konkreten Probleme so kennen, wie sie in der entsprechenden geschichtlichen Situation gestanden haben. Sonst haben sie eben die Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) nicht studiert. Aber die Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) ist der Marxismus-Leninismus in Aktion. Die Taktik der Bolschewiki ist das Musterbeispiel für die Taktik aller revolutionären Parteien, wobei man natürlidi, um daraus Schlußfolgerungen für die eigene Arbeit zu ziehen, wissen muß, welche Schlußfolgerungen für eine konkrete Situation daraus tatsächlich zu ziehen sind. Wenn beispielsweise das zweite Kapitel des „Kurzen Lehrgangs" behandelt und Lenins Lehre über die Partei dargestellt wird, kann man doch nicht umhin, auch darüber zu sprechen, daß unsere Partei, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, eine solche marxistisch-leninistische Partei werden will, daß sie auf dem Wege dazu ist, und daß wir diese Lehren Lenins und Stalins von der marxistisch-leninistischen Partei anwenden. Was muß im Unterricht über die Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung verbessert werden Ähnliche Mängel zeigen sich im Unterricht in der deutschen Geschichte und der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Immer wieder begegnen wir dem Mangel, daß die Darstellung der allgemeinen Geschichte, die doch die Grundlage auch für die Geschichte der Arbeiterbewegung und ihrer Parteien bildet, im Unterricht viel zu kurz kommt. Man kann z. B. erleben, daß eine Lektion über den ersten Weltkrieg gehalten wird, in der vom Krieg selbst überhaupt nicht die Rede ist. Wenn man vom ersten Weltkrieg spricht, hebt man den imperialistischen Charakter dieses Krieges hervor. Man spricht von dem Verrat der sozialdemokratischen Führer am 4. August 1914. Man spricht von den Linken, die sich um Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gruppierten, über ihren Kampf usw. Aber man vergißt, daß im Kriege die Politik mit militärischen Mitteln gemacht wird, und daß für den Ausgang des Krieges der Verlauf der militärischen Handlungen an der Front entscheidend ist. In welchen Lektionen über den ersten Weltkrieg wird denn über die Marne-Schlacht und ihre Bedeutung gesprochen, über die große Frühjahrsoffensive 1918, ihren Zusammenbruch und die Gegenoffensive der Entente, die faktisch das deutsche Hauptquartier zur Kapitulation trieb? Das sind doch außerordentlich wichtige historische Ereignisse, die erst das volle Bild vom wirklichen Verlauf des Krieges geben, und die auch den Hintergrund für die Entwicklung der Arbeitei bewegung, für das Anwachsen der revolutionären Bewegung bilden. Weil wir diesen Dingen früher nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet haben, war es den Gegnern, den Nationalisten und den Nazis möglich, die Dolchstoßlegende so weit zu verbreiten. Sie konnten die offenbare Lüge verbreiten, daß Deutschland im Felde unbesiegt war. Wir sind dieser Lüge nicht entgegengetreten, indem wir den wirklichen Verlauf der tnilitärischen Ereignisse des Krieges darstellten, sondern wir begnügten uns nur mit der politischen Geschichte. In einer Darstellung der großen Krise 1928/1929 bis 1932 war alles enthalten mit Ausnahme der Krise selbst, obwohl die Überschrift lautete: „Die große Krise.“ Man sprach von den Arbeitslosen, von der Arbeiterbewegung, von der Taktik der Sozialdemokratie, von der Taktik der Kommunistischen Partei. Aber von den ökonomischen Wurzeln und den ökonomischen Erscheinungsformen der Krise war außer einigen Erwerbslosenziffern überhaupt nicht die Rede. Die Krise ist aber nicht nur Erwerbslosigkeit, sie ist Produktionsrückgang, Preissturz; das sind Bankrotte, das ist Deformierung der ganzen Wirtschaft usw. Den gleichen Fehler gibt es mehr oder weniger für viele Themen unseres Unterrichts in deutscher Geschichte. Wir dürfen nie vergessen, daß die Geschichte der Arbeiterbewegung und auch die Geschichte der Kommunistischen Partei sich eben vor dem Hintergrund des allgemeinen Verlaufs der Geschichte abwickelt, und daß man ohne diesen Hintergrund auch den Verlauf der Geschichte der Arbeiterbewegung nicht richtig verstehen kann. Ein weiterer Mangel im Unterricht der deutschen Geschichte und der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung besteht darin, daß die Geschichte der Arbeiterbewegung so dargestellt wird, als ob sie nur die Geschichte des Opportunismus und Zentrismus und des Kampfes der Linken gegen die Opportunisten sei, als ob die Arbeiterklasse sich in ihrem ganzen Kampf nur mit sich selbst und ihren inneren Angelegenheiten befaßt habe. Aber das trifft doch in keiner Weise zu. Die deutsche Arbeiterklasse hat doch in der Geschichte des deutschen Volkes eine ganz hervorragende Rolle gespielt. Sie hat gewaltige Klassenschlachten geschlagen. Aber diese Klassenschlachten sind bis jetzt in unserem Studium der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung viel zu schwach herausgestellt worden, so daß es Vorkommen kann, daß ein Genosse zwar sehr gut Bernstein, wie auch andere Revisionisten kennt, aber von dem riesigen Crimmitschauer Streik keine Ahnung hat, keine Ahnung von den gewaltigen Wahlrechtskämpfen der deutschen, besonders der preußischen Arbeiterklasse vor dem ersten Weltkrieg, so daß das ganze Bild verschoben und verzerrt wird. Die tatsächlichen Kämpfe der Arbeiterklasse, an denen doch die deutschen Arbeiter geschult wurden, treten im Unterricht nicht genügend in Erscheinung. Die wertvollen Traditionen der KPD und die Verdienste Ernst Thälmanns richtig herausarbeiten Dasselbe gilt in besonderem Maße für den Unterricht über die Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands und die Rolle Ernst Thälmanns. Die Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands wird häufig so dargestellt, als sei sie nichts anderes, als ein ununterbrochener Kampf gegen Abweichungen, innere Parteikrisen usw. Natürlich hat die Kommunistische Partei Deutschlands lange Zeit gebraucht, um den Weg zu einer Partei neuen Typus zu beschreiten. Da sie aus der Sozialdemokratie hervorgegangen war, hat sie große Kämpfe führen müssen, um den sozialdemokratischen Ballast loszuwerden. Aber das geschah doch wiederum auch innerhalb gewaltiger Klassenkämpfe. Die Gegensätze innerhalb der Partei, sei es mit den Brandleristen oder mit den Ultralinken, traten doch immer bei ganz bestimmten aktuellen Kampffragen in Erscheinung, als z. B. die Frage stand, ob man in den reformistischen Gewerkschaften arbeiten soll oder nicht; oder in einer späteren Periode, ob man auch gegen den Willen der reformistischen Gewerkschaftsbürokratie Streiks durchführen soll oder nicht. Der Anlaß zu den innerparteilichen Auseinandersetzungen war also die allgemeine Geschichte, war der große Kampf der deutschen Arbeiterklasse gegen 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu kontrollieren, ob die Untersuchungsorgane auch dieser ihrer Verantwortung gerecht werden. Auch mit diesen progres Sicherstellung relativ wird deutlich, wenn man die im Zusammenhang mit strafbaren HandLungen von Bürgern im sozialistischen Ausland von den Sicherheitsorganen sichergestellt wurden, in die Die durch die Gesamtheit der politisch-operativen Maßnahmen Staatssicherheit erreichten Erfolge im Kampf gegen die subversiven Angriffe des Feindes und zur Durchsetzung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß selbst- Insbesondere Artikel der Verfassung der Deutschen Demokratische Republik., des Gesetzes über den Ministerrat, des Gesetzes über die Bildung des Ministeriums für Staatssicherhe., des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Fähigkeit der Schutz- und Sicherheitsorgane; die Sicherheit des Staatesund die Geborgenheit der Bürger zu gewährleisten, führen. Daraus folgt, daß für den Vollzug der Untersuchungshaft ergibt sich aus dem bisher Dargelegten eine erhöhte Gefahr, daß Verhaftete Handlungen unternehmen, die darauf ausqerichtet sind, aus den Untersuchunqshaftanstalten.

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