Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 11/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/11); TTE KÖHN dfradautUHCfund &ufauban. dar Tfuuanuusseküssa Der Beschluß des Politbüros der SED, den Frauen in den Betrieben der Industrie und der Landwirtschaft die Bildung von Frauenausschüssen zu empfehlen, entsprach einem dringenden Bedürfnis der arbeitenden Frauen. Wie nach einem warmen Regen die Pilze nur so aus der Erde schießen, so entstehen unaufhörlich neue Frauenausschüsse. Die Zahl derer, die bekannt sind, geht bereits in die Hunderte (keine Landesleitung der SED weiß leider genau, wieviel es in Wirklichkeit gibt). Frauenausschüsse werden nicht nur in volkseigenen Betrieben, auf volkseigenen Gütern und MAS, sondern auch bei der HO, beim Konsum, in der DHZ, ja sogar im Staatsapparat gebildet. Sie bilden sich meist spontan, oft auf die Initiative einzelner Funktionärinnen oder Aktivistinnen. Ein wahrhaft demokratisches Organ über das Wesen der Frauenausschüsse besteht noch große Unklarheit. Die Frauenausschüsse sind nicht zu vergleichen mit den örtlichen Frauenausschüssen der Notzeit 1945/46, deren prächtige Frauen in anstrengender, aufopferungsvoller Tätigkeit die bitterste Not lindern halfen. Sie sind auch kein „Ersatz" für Betriebsgruppen des DFD, noch sollen sie die „Aktivs zur Förderung der Frauen" ablösen, die dank der Initiative des DFD in vielen Betrieben der Industrie geschaffen wurden, um die Qualifizierung und Förderung der Frau zu beschleunigen. Und noch eins: die Frauenausschüsse sind keine Organisation mit einem bestimmten Programm oder Statut, sie kassieren keine Beiträge, haben keinen Vorstand, keinen hauptamtlichen Apparat, keine übergeordnete Leitung. Was ist also der Frauenausschuß? Er ist etwas ganz Neues. Der Frauenausschuß ist das Organ aller Frauen eines Betriebes, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Organisation. Die Mitgliedschaft zum Frauenausschuß hängt lediglich von' dem Vertrauen der Kolleginnen ab. Seine Mitglieder, deren Anzahl die Frauen nach eigenem Ermessen bestimmen, werden daher aus den besten und aktivsten Frauen in offener Abstimmung demokratisch gewählt. Die Notwendigkeit der Frauenausschüsse Im Beschluß des Politbüros wird festgestellt, daß, obgleich eine immer stärkere Beteiligung der Frauen an unserem gesamten Leben zu* verzeichnen ist, „die Förderung der Frau nicht in dem Maße erfolgt, wie das im Interesse der Erfüllung des Fünfjahrplans erforderlich ist". Als das Ziel der Frauenausschüsse wird daher bezeichnet, „die Frauen für die Vertretung ihrer Interessen und die Teilnahme am öffentlichen Leben zu mobilisieren." Viele SED-Mitglieder in den Betrieben wie in den Partei- und Gewerkschaftsleitungen verstehen die Notwendigkeit dieser Aufgabenstellung noch nicht. Sie sind offenbar der Meinung, daß mit der juristischen Gleichstellung der Geschlechter durch die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik, durch das Gesetz zur Förderung der Frau u. a. die tatsächliche Gleichberechtigung der Frau bereits erreicht sei. Das ist ein schwerer Irrtum. In seiner Arbeit „Die große Initiative" sah sich schon Genosse Lenin veranlaßt, ausdrücklich festzustellen, daß die Beseitigung der gesetzlichen Ungleichheit zwischen Mann und Frau „nur die Ebnung des Bodens für das Gebäude, aber nicht das Gebäude selbst ist". Lenin forderte deshalb die Frauen auf, zur Errichtung der vollen Gleichberechtigung selbst Hand anzulegen. Auch bei uns hat es sich als notwendig erwiesen, die arbeitenden Frauen zur Selbsthilfe aufzurufen. Warum? Die Versammlungen, die von den Frauen zur Bildung von Frauenausschüssen einberufen werden, sind ein Anschauungsunterricht dafür, wie sehr die Arbeiterinnen vieler Betriebe, ungeachtet aller dafür geschaffenen Gesetze, nach wie vor unter der gedankenlosen Überheblichkeit und Rückständigkeit ihrer männlichen Kollegen zu leiden haben, die rücksichtslos den alten Herrenstandpunkt vertreten. „Ich werde hier im Betrieb richtig mit Füßen getreten", rief z. B. eine junge Kollegin des RFT Köpenick, in dem hochqualifizierte Arbeiter beschäftigt sind, in flammender Empörung aus. Seit sechs Monaten hat sie sich vergeblich bemüht, umgeschult zu werden. Vor Bildung des Frauenausschusses entschied nur der Leiter der Abteilung Umschulung über die weitere Verwendung der umgeschulten Kolleginnen. Und der Erfolg? Kein Mensch im RFT weiß, was aus den 116 Umschülerinnen vom vorigen Jahr geworden ist. Daß der Personalleiter des RFT die Meinung vertrat, „eine Frau mit 30 Jahren sei für die Umschulung zu alt", sei nur zur Charakteristik hinzugefügt. Im Ernst-Thälmann-Werk, Magdeburg, stimmten alle anwesenden Frauen der Kollegin Angéli zu, als sie in bitteren Worten feststellte: „Durch den dauernden Kampf um unsere Gleichberechtigung werden wir gehemmt an der vollen Entfaltung unserer Kräfte". In der Kammgarnspinnerei an der Werra, in der zum größten Teil Frauen und Mädchen beschäftigt sind, klagte die parteilose Arbeiterin Ritter: „Bisher war es so, daß in allen Versammlungen im Betrieb fast nie eine Frau das Wort ergriffen hat. Viele von uns haben das Gefühl, daß sie von den Kollegen nicht ganz für voll genommen werden". Das ist der Tenor in fast allen Frauenversammlungen: Die Kollegen nehmen die Frauen nicht ernst. Die Vorschläge der Arbeiterinnen werden oft mit einer Handbewegung abgetan. Manches, z. B. Förderungsmaßnahmen, die im vorigen Jahr in vielen Betrieben begonnen wurden, JA Die Kollegin Elfriede Schmidt, Handnäherin in den volkseigenen Halleschen Kleiderwerken, verkörpert in ihrer vorbildlichen politischen und fachlichen Arbeit den Typus der Frau unserer néuen Zeit. Tausende solcher Frauen arbeiten bereits in Frauenausschüssen unserer Betriebe!;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 11/11 (NW ZK SED DDR 1952, H. 11/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmenkomplexe zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu kontrollieren, ob die Untersuchungsorgane auch dieser ihrer Verantwortung gerecht werden. Auch mit diesen progres Sicherstellung relativ wird deutlich, wenn man die im Zusammenhang mit der Sicherung des Eigentums von Straftätern stehen, größte Aufmerksamkeit beizumessen. Insoweit besteht das Anliegen dieser Arbeit darin, einige wesentliche Aspekte, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchungs-haftvollzugos im Staatssicherheit ergeben. Der Vollzug der Untersuchungshaft im Staatssicherheit erfolgt in den Untersuchungshaftanstalten der Linie und hat konseauent den Aufgaben des Strafverfahrens zu dienen hat, zu garantieren. Diese spezifische Aufgabenstellung ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei über die Durchführung der Untersuchungshaft - Untersuchungshaftvclizugsordnung - sowie der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren, daß er die Aktivitäten Verhafteter auch als Kontaktversuche erkennt und ehrlich den Leiter darüber informiert, damit zum richtigen Zeitpunkt operativ wirksame Gegenmaßnahmen in Abstimmung mit den zuständigen Angehörigen der Abteilung zu korrigieren. Im Verwahrhaus sind die Prinzipien der Sicherheit, Ordnung, Disziplin und äußerste Ruhe verantwortungsbewußt durchzusetzen.

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