Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 10/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 10/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 10/31); schulen. Unsere sieben Agitatorengruppen besuchten regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Bauernwirtschaften. Dabei machten wir die Erfahrung, daß es besser ist, wenn die Agitatoren immer wieder zu denselben Bauern gehen, weil sie ihre Nöte und Sorgen dann schon kennen und mit ihrer Agitation nicht immer wieder von vorn beginnen müssen. In unserer Agitationsarbeit wurden wir durch unseren Freundschaftsbetrieb Elektrogerätebau Meißen, der uns die besten Agitatoren aufs Land schickt, ausgezeichnet unterstützt. Die Auswirkung unserer verbesserten Massenarbeit zeigte sich sehr bald. Die werktätigen Bauern von Bolkenberg wandten sich mit einem Schreiben an den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen, den Genossen Max Seyde-witz, und an den Vorsitzenden der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands in Sachsen mit der Bitte, in ihrem Dorf eine Bauernberatung mit der Regierung durchzuführen, um gemeinsam über die Nöte und Sorgen der Bauern zu sprechen. Es ge.lang uns, einen Mitschurinzirkel, einen Klub junger Agronomen und einen Klub junger Techniker zu bilden. Wissenschaftler und Meisterbauern halten jetzt im Dorf Vorträge über die fortschrittlichen Arbeitsmethoden in der Landwirtschaft. Die Parteiorganisation in Bolkenberg hatte sich in ihrem Plan weiterhin die Aufgabe gestellt, das Kulturhaus der MAS bis zum 15. Dezember 1951 unter gemeinsamer Mitarbeit der gesamten Bevölkerung fertigzustellen. Wiederum waren es unsere Genossen Agitatoren, die unermüdlich von Hof zu Hof liefen, um jeden Einwohner des Dorfes für die Ausgestaltung des Kulturhauses zu mobilisieren. Sie machten den Bauern klar, daß es das Kulturhaus der gesamten werktätigen Bevölkerung des Dorfes sein wird. Die Einweihung des Kulturhauses war für Bolkenberg ein Ereignis ersten Ranges. Heute ist das Kulturhaus bereits zum Mittel-punkL des Dorfes geworden. Jeden Abend ist etwas los. Entweder sind es die Bauern im Mitschurinzirkel, die Landarbeiter in ihrer Betriebsabendschule, die Laienkunstgruppe, die die Landbevölkerung mit ihrem Schaffen vertraut macht, oder auch der Landfilm. Alle Einwohner des Dorfes, ob alt oder jung, kommen in ihr Kulturhaus. So ist es richtig und so soll es sein. In jedem Monat besucht uns das Stadttheater Döbeln, mit dem wir einen Freundschaftsvertrag abgeschlossen haben. Eine ältere Landarbeiterin sagte: „So etwas gab es früher nicht. Wir waren nur gut, für die reichen Bauern zu schuften, aber jetzt haben wir unser Landarbeiterschutzgesetz, jetzt können wir ins Theater gehen." Bolkenberg ist nur ein Dorf unter vielen, wo bisher nur die nötige Initiative gefehlt hat. Seitdem die Parteiorganisation von Bolkenberg sich auf ihre eigentliche Aufgabe besonnen hat, ist es im ganzen Dorf lebendig geworden. Nachdem wir aber die ersten Erfolge errungen haben, nachdem wir merkten, daß die werktätigen Bauern auf das Wort der Partei hören und sich ihrer Führung anvertrauen, wenn sie von der Richtigkeit der Politik unserer Partei überzeugt Werden, gibt es nur noch eine Losung in unserer Parteiorganisation: Gemeinsam mit den Massen in eine glückliche Zukunft unseres Volkes! Me werktätigen Bauern und Landarbeiter an Hand des Beispiels überzeugen! Genosse Willi Wendig, MAS Dahlem: Im vergangenen Jahr kam eine Neubäuerin, eine Genossin mit drei schulpflichtigen Kindern in unsere MAS und sagte: „Genossen, ich bin am Ende meiner Kraft. Ich plage mich, daß es einfach nicht zu sagen ist, aber ich schaffe es nicht mehr." Ich sagte ihr: „Liebe Genossin, h:er finden wir einen Weg!" Wir machten ihr die Bedeutung der MAS klar und erzählten ihr von unseren Maschinen, die der unnötigen Plagerei ein Ende machen. Wir schlossen mit der Genossin Neubäuerin einen Jahresvertrag ab, d. h. unsere MAS verpflichtete sich, jede auf dem Felde der Neubäuerin anfallende Arbeit mit der Maschine durchzuführen, und zwar unter Anwendung unserer fortschrittlichen Arbeitsmethoden, der Gerätekopplung, des Drillens usw. Wir schufen aus der Wirtschaft der Neubäuerin einen Beispielbetrieb, indem wir mit ihrer Hilfe eine Reihe wichtiger Neuerermethoden anwandten. Der Erfolg blieb nicht aus. Die Neubäuerin versicherte der MAS: „Ich habe bisher fast unmenschliche Anstrengungen gemacht, aber durch die Arbeit der MAS ist es mir vergönnt, ein Leben wie ein Industriearbeiter zu führen." Wie werteten wir dieses Beispiel aus? Wir trafen uns an einem Sonnabend mit 20 werktätigen Bauern in der MAS, um die bei der Hilfe für die Neubauern gemachten Erfahrungen zu verallgemeinern. Dabei waren die Presse, der Rundfunk und etwa 100 Bauern als Gäste vertreten. Es entstand eine lebhafte Diskussion über die Entwicklung des Betriebes. Anschließend wurden auf dem Hof der Neubäuerin die von uns gebaute Schweinehütte besichtigt, die neue Art der Mistverwertung, die naturhafte Viehhaltung, das Drillverfahren, die Gerätekopplung usw. begutachtet. Nicht nur aus dem Kreise Oschatz, sondern auch aus dem Kreise Grimma waren drei Delegationen mit etwa 15 Bauern da, um den Betrieb zu besichtigen. Das war schon fast eine Völkerwanderung. Verschiedene Bauern meinten nach der Besichtigung der Wirtschaft unserer Genossin Neubäuerin: „Noch heute wird mit meiner Frau gesprochen, daß sie sich ebenfalls gesellschaftlich betätigt, daß sie auch fachlich lernt, die Schweine richtig füttert usw." So konnten wir mit dem Beispielbetrieb unsere wirtschaftliche und politische Stellung festigen. Bei unserem Erfahrungsaustausch stand z. B. auch ein Neubauer auf und sagte: „Ich werde mit den Meisterbauern in Wettbewerb treten und verpflichte mich, in diesem Jahre 30 Zentner Fleisch zu liefern." „Wie willst du das machen?" fragte ein anderer. Der Neubauer antwortete: „Ich habe gelernt, daß ich durch Zwischenfruchtbau mehr Futter bekomme." Wenn wir an unsere werktätigen Bauern mit einer richtigen Argumentation herantreten und sie dazu bringen, daß sie anfangen im Betrieb zu kalkulieren und zu planen, dann haben wir als Agitatoren etwas geleistet. Dazu ist es notwendig, daß wir die landwirtschaftlichen Fachfragen beherrschen und uns ständig eine genaue Kenntnis der Neuerermethoden in der Landwirtschaft erarbeiten. Es gilt nun, diese Beispiele richtig auszuwerten. Wir haben für unsere Laienspielgruppe ein Laienspiel geschrieben, daß wir unseren Bauern vorführen werden. Darin zeigen wir, wie es zu dem Vertragsabschluß mit der Bäuerin gekommen ist und welche Leistungen erzielt wurden. Wir führen in der MAS jeden Monat einen Erfahrungsaustausch mit unseren Neubauern durch und erklären ihnen ihre Aufgaben. Der Klassengegner versucht diesen Erfahrungsaustausch zu verleumden, indem er dies als „Vorstufe zur Kollektivierung" bezeichnet. Die Neubauern aber sagen: „Ich bin Herr im Hause und muß planen, daß ich meinen Verpflichtungen nachkommen kann. Die MAS ist unser Freund, die unsere Felder bestellt und uns in der Wirtschaft vorwärts hilft." Nun noch ein kleiner Hinweis auf die Filmvorführungen. Gewiß haben wir unser Kulturleben auf dem Lande gewaltig verbessert. Im vergangenen Jahr hatten wir bei sowjetischen Filmen im ganzen Monat aus 17 Gemeinden 500 bis 600 Besucher. Jetzt sind es aus 22 Gemeinden 5000 bis 6000 und die Zahl wäre noch höher, wenn es der Landfilm verstände, den Film vorher zu erklären. Man muß die Mentalität der Menschen kennen. Ich kann nicht einfach darauflos-reden und Phrasen hinzaubern, sondern ich muß den Film so erklären, daß es die einfachen Menschen verstehen. 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 10/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 10/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 10/31 (NW ZK SED DDR 1952, H. 10/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Zustand wirken unter konkreten Bedingungen, Diese Bedingungen haben darauf Einfluß, ob ein objektiv existierender Zustand eine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit genutzt werden kann. Für die Lösung der den Diensteinheiten der Linie übertragenen Aufgaben ist von besonderer Bedeutung, daß Forderungen gestellt werden können: zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit den standigMi den Mittelpunkt ihrer Führungs- und Leitungstätigkeit zu stellen. JßtääjSi? Sie hab emIlg Möglichkeiten zur politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischeiffezleyung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter müssen besser dazu befähigt werden, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu bestimmen. Die Leiter haben zu gewährleisten, daß jeder Operative Vorgang auf der Grundlage eines dem aktuellen Stand der Bearbeitung entsprechenden Operativplanes bearbeitet wird. Die operativen Mitarbeiter sind bei der Erarbeitung von Beweisen, beim Einsatz der operativen Kräfte und Mittel sowie durch gemeinsame Festlegung und Realisierung der politisch-operativ zweckmäßigsten Abschlußart zu erfolgen. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Politisch-operative und strafrechtliche Voraussetzungen für das Anlegen Operativer Vorgänge und erforderliche Leiterentscheidungen. Die zielstrebige Bearbeitung und der Abschluß Operativer Vorgänge.

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