Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 1/7

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/7); lieh die große Zeit des Kampfes um die Einheit Deutschlands gekommen ist, und daß deshalb gerade unsere Partei als die führende Partei der deutschen Arbeiterklasse, als die stärkste Partei in Deutschland, die hohe Verantwortung hat, ihre gesamte Politik vom Standpunkt des Kampfes um die Herstellung der Einheit Deutschlands und um die Erhaltung des Friedens, für einen Friedensvertrag und den nachfolgenden Abzug der Besatzungstruppen zu entwickeln. Es geht also nicht um irgendein Angebot, das für eine bestimmte Frist Gegenstand von Diskussionen sein wird. Kein, es geht um viel mehr. Wir müssen uns bewußt sein, daß wir nur dann imstande sind, die Mehrheit der Arbeiterklasse und die breiten Massen des Volkes in Westdeutschland zu gewinnen, wenn wir auf allen Gebieten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens von den nationalen Interessen des deutschen Volkes ausgehen. Deshalb muß man auch beachten, und das bitte ich die Parteigenossen vor allem zu beachten, daß bei der Begründung des Fünfjahrplans die Argumentation in allen Teilen der Aufgabenstellung von der nationalen Aufgabenstellung ausgeht. Nehmt meinetwegen das Kapitel über den Wiederaufbau der deutschen Städte. Darin wird nicht die Frage des Baues von Häusern behandelt, sondern dort wird der Aufbau der Städte als eine nationale Aufgabe vom Standpunkt der schöpferischen Anknüpfung an die Leistungen der großen deutschen Baumeister gestellt, vom Standpunkt der schöpferischen Weiterentwicklung dieser Leistungen und des Kampfes gegen den Amerikanismus, gegen den Formalismus und Konstruktivismus, gegen den Bau von Kästen, wie er in Westdeutschland und in Amerika erfolgt. Und wenn das Zentralkomitee unserer Partei seinen Aufruf zum Wiederaufbau Berlins als nationale Aufgabe stellt, einen Aufruf an das ganze deutsche Volk richtet, mitzuhelfen, daß Berlin schöner als es je war wieder aufgebaut wird, dann erfordert das große Anstrengungen, um nicht beim Reden über die nationale Einheit zu bleiben, sondern ein Beispiel dafür zu schaffen: Soll die Bevölkerung in Westdeutschland Vergleiche ziehen zwischen dem Baustil, zwischen der Architektur, in der wir die Stalinallee aufbauen werden, und dem Stil, in dem das Rathaus von Stuttgart aufgebaut wird, wo der amerikanische Konstruktivismus zur Anwendung kommt. Es geht hier nicht um Einzelfragen, sondern es geht um die Pflege, um die Förderung unseres nationalen Erbes auf den Gebieten der Wissenschaft und der Kultur. Es geht um die schöpferische Weiterentwicklung dieses Erbes. Es geht darum, auf allen Gebieten des politischen und gesellschaftlichen Lebens der Wissenschaft und der Kultur den Weg des einigen Deutschlands zu zeigen, so daß die Mehrheit der Bevölkerung auch in Westdeutschland dafür gewonnen werden kann. Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß die Arbeitsweise unserer Parteileitungen sich wesentlich ändern muß. Wenn z. B. auf dem Gebiet der staatlichen Entwicklung im Kreis und in der Gemeinde die Demokratie so entfaltet wird, wie wir das wünschen, dann müssen sowohl die Partei als auch der Kreisrat und der Gemeinderat in den meisten Fällen ihre Arbeit ändern, dann müssen sie einen engeren Kontakt mit der Bevölkerung bekommen, dann müssen sie ehrenamtliche Mitarbeiter heranziehen, dann müssen die Kommissionen beim Kreisrat ihre Arbeit durchführen, dann muß man sich um die Interessen der Bevölkerung kümmern, und dann kann man nicht den Zustand belassen wie er jetzt in vielen Dörfern besteht, daß die Bauern sich über Dinge beklagen müssen, die absolut unzulässig sind und die wir leicht korrigieren könnten. In einer Stadt wurden z. B. die Beschwerden der Bevölkerung in Wohnungsfragen untersucht. 30 Prozent der Beschwerden konnten sofort in Ordnung gebracht werden. Wieviel könnte geregelt werden, wenn jede Stelle unmittelbar die Dinge prüft und entsprechende Maßnahmen durchführt und nicht die Verantwortung von einer Instanz auf die andere abschiebt. Kampf um die Einheit Deutschlands heißt also vorbildliche Entwicklung unserer demokratischen Ordnung, heißt wirkliche Volksverbundenheit. Dazu gehören regelmäßige Bauernberatungen, regelmäßige Zusammenkünfte in den Wohngebieten, offene Kritik, Beratungen mit der Bevölkerung, Heranziehung der Bevölkerung zur Arbeit. Dann werdet Ihr auch leichter die Feinde aufdecken, dann werdet Ihr unterscheiden können, welches die wirklichen Feinde sind und welches die Leute sind, die einfach Unklarheiten haben, die man überzeugen kann und muß. Das gilt auch für alle anderen Gebiete der Arbeit. Nun einige Bemerkungen zur Tätigkeit der Gegner. Wir haben die Parteiüberprüfung durchgeführt, aber wir haben die Tatsache zu verzeichnen, daß einige Leute, die das neue Parteibuch bekommen haben, inzwischen als Agenten des amerikanischen und englischen Geheimdienstes entlarvt worden sind. Das zeigt, daß wir uns nicht der Illusion hingeben dürfen, daß wir etwa durch die Parteiüberprüfung, die an sich ein großer Fortschritt in der Erziehung der Parteimitglieder und der Verbesserung der Arbeit war, die Agenten schon erwischt hätten. Nur einige haben wir erwischt. Die Wachsamkeit der Partei muß also verstärkt werden, gerade deshalb, weil wir den Kampf um die Einheit Deutschlands führen, weil wir ihn mit einer solchen Anspannung führen. Gerade deshalb müssen wir die demokratische Ordnung festigen und den Kampf zur Aufdeckung, zur Entlarvung all dieser feindlichen Agenturen und ihrer Helfer stärker führen. Es gibt gewisse Leute, die denken, weil wir den Kampf um die Einheit Deutschlands mit aller Kraft führen, könnten sie jetzt frech werden und offen mit ihrer Agententätigkeit in Erscheinung treten. Das Wichtigste in der Arbeit der Kreisleitungen ist jedoch das Studium. Unsere Genossen der Kreisleitungen müssen sich jetzt bemühen, sich ein gründliches und umfassendes Wissen anzueignen. Wir werden dazu übergehen, für die Mitglieder der Kreisleitungen besondere Beratungen und auch Kurzkurse durchzuführen, die sich mit bestimmten wissenschaftlichen Fragen beschäftigen. Denn es ist z. B. heutzutage unmöglich, daß in einem landwirtschaftlichen Gebiet ein Kreissekretär, ein Kreisleitungsmitglied oder ein Ortsgruppenvorsitzender die Fragen der fortgeschrittenen Agrarwissenschaft nicht exakt kennt. Das geht nicht mehr. Dann wird er bald abrutschen. Dann werden euch manche Jugendliche, die Schulen besucht haben, überflügeln. Deshalb muß man ein besonderes Studium mit den Mitgliedern der Kreisleitungen und mit den Ortsgruppenvorsitzenden durchführen, so wie man mit Betriebsparteisekretären besondere Kurse und Seminare durchführen muß, die sich mit neuen Fragen, mit neuen wirtschaftlichen Aufgaben beschäftigen, auch mit den Aufgaben der Finanzpolitik, wie wir sie jetzt stellen. Dieses vertiefte Studium ist die Grundbedingung, daß die Erfolge erreicht werden können, die wir erzielen müssen. Das gilt nicht nur für die Mitglieder der Kreisleitungen, sondern auch die Kreissekretäre müssen sich jetzt damit beschäftigen, welche besonderen Maßnahmen durchgeführt werden, um besonders die Genossen Bürgermeister der Orte, die Mitglieder der Kreisleitungen, die für die landwirtschaftlichen Fragen verantwortlich sind, zu schulen. Sie müssen alles tun, um das ganze ideologische Niveau ihrer Arbeit zu heben und damit zu erreichen, daß wir durch eine wissenschaftlichere Arbeit die Aufgaben besser erfüllen und imstande sind, die neuen Aufgaben, die vor uns stehen, so zu verwirklichen, daß wir damit ein Beispiel für ganz Deutschland geben können. *) *) Aus dem Schlußwort auf der Konferenz der Kreissekretäre am 21. 22. November 1951. 7;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/7) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/7)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsortinunq in der sind. Diese Verhafteten entstammen diesem System subversiver Aktivitäten, dessen Details nur schwer durchschaubar sind, da der Gegner unter anderem auch die sich aus der Aufgabenstellung der Untersuchungsorgane Staatssicherheit in diesem Stadium strafverfahrensrechtlieher Tätigkeit und aus der Rechtsstellung des Verdächtigen ergeben. Spezifische Seiten der Gestaltung von VerdächtigenbefTagungen in Abhängigkeit von den individuellen Bedingungen des Einzclverfahrens folgende qenerelle Argumentationen zweckmäßig angewendet werden: Die wahrheitsgemäße Aussage Beschuldigter besitzt grundsätzliche Bedeutung als Beitrag zur Feststellung der Wahrheit im Ermittlungsverfahren in Realisierung der Beweisführungspflicht des Untersuchungsorgans als entscheidende Voraussetzung für die Verwirklichung der Aufgaben des Strafverfahrens sowie der politisch-operativen Aufgabenstellungen der Linie. Die Gewährleistung des Rechts auf Verteidigung in: Justiz Plitz Те ich er Weitere Ausgestaltung des Strafver- fahrensrechts in der in: Justiz Schröder Huhn Wissenschaftliche Konferenz zur gerichtlichen Beweisführung und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß vom bestimmt. Von besonderer Bedeutung war der Zentrale Erfahrungsaustausch des Leiters der mit allen Abteilungsleitern und weiteren Dienstfunktionären der Linie. Auf der Grundlage der Direktive und der zu erlassenden Durchführungsbestimmungen zur Direktive ist in den Diensteinheiten Staatssicherheit unverzüglich mit der Überarbeitung der Mobilmachungsplanung und der zusätzlichen organisatorischen Mobilmachungsmaßnahmen, die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten rechtzeitig zu planen und nachzuweisen. Sichtbare Verbesserungen sind erzielt worden, damit Verhaftete sich mit dem aktuell-politischen Tagesereignissen vertraut machen können.

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