Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 1/44

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/44); Rosa Luxemburg - eine kritische biographische Skizze „Von großer Bedeutung für den Kampf um die Einheit Deutschlands und für die Entwicklung eines echten deutschen Patriotismus“, so heißt es in der Entschließung der VII. Tagung des Zentralkomitees über die wichtigsten ideologischen Aufgaben der Partei, „ist die wissenschaftliche Ausarbeitung der Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Das Zentralkomitee betrachtet diese Arbeit als die wichtigste Aufgabe der theoretischen Kader der Partei, die auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaft tätig sind.“ Zu dieser wichtigen Aufgabe hat Genosse Fred Oelßner mit seinem Buch über Rosa Luxemburg einen sehr wertvollen Beitrag geleistet. Dieses Buch hat eine außerordentlich große aktuelle Bedeutung. Unsere Partei befindet sich in der Entwicklung zu einer Partei neuen Typus, zu einer Partei, die den Marxismus-Leninismus auf die vielfältigen und komplizierten Aufgaben unserer Zeit anzuwenden versteht. Um aber diese Entwicklung zu beschleunigen, bedarf es einer kritischen Auseinandersetzung mit den Fehlem der Vergangenheit. Gerade hierin liegt der besondere Wert dieses Buches, das zum ersten Male eine umfassende, marxistische Analyse des Wirkens dieser großen Revolutionärin gibt. Rosa Luxemburg ist eine der leuchtendsten Gestalten der deutschen, ja der internationalen Arbeiterbewegung. Lenin nannte sie den „Adler der deutschen Revolution“. Sie war einer der Führer der deutschen Linken in der Sozialdemokratie vor dem ersten Weltkrieg, sie, kämpfte einen unerbittlichen Kampf gegen die Opportunisten und Revisionisten und deren Versuche, die Lehre Karl Marx zu verwässern und zu verfälschen. Rosa Luxemburg ist die Verkörperung der besten internationalistischen Tradition der deutschen Arbeiterbewegung, sie verkörpert im besonderen, ebenso wie ihre Kampfgenossen Julian Marchlewski und Leo Jogiches, die Freundschaft zwischen der deutschen und der polnischen Arbeiterklasse. Sie führte ihr ganzes Leben lang einen leidenschaftlichen Kampf gegen den bürgerlichen Nationalismus, gegen Rassenhaß und Völkerverhetzung. Rosa Luxemburg die revolutionären Arbeiter nannten sie „unsere Rosa“ stand neben Karl Liebknecht an der Spitze der Revolution von 1918, unter ihrer Führung wurde die Kommunistische Partei Deutschlands gegründet, auf deren Gründungskongreß sie das Hauptreferat hielt. In Rosa Luxemburg verbanden sich der kühne Schwung der Gedanken einer großen Revolutionärin mit einem empfindsamen, mitfühlenden Herzen. Aber Rosa Luxemburg hat eine Anzahl ernsthafter theoretischer Fehler gemacht, die gerade weil sie einen so großen Einfluß auf die deutsche Arbeiterklasse hatte eine nachhaltige Wirkung gehabt und die Herausbildung einer Partei neuen Typus erschwert haben. „Diese Auffassungen“, so schreibt Fred Oelßner, „waren eine der entscheidenden Ursachen für die Niederlagen der Kommunistischen Partei Deutschlands nach ihrer Gründung, für die Verfälschung der Rolle der Partei durch die Brand- leristen, für die Unterschätzung der nationalen Frage und der Bauernfrage, die trotz der Bemühungen Ernst Thälmanns nicht überwunden wurde.“ So ließ sich Rosa Luxemburg in ihrem Kampf gegen den bürgerlichen Nationalismus dazu verleiten, die Bedeutung der nationalen Frage für die sozialistische Revolution zu verneinen. Sie lehnte die Losung des Selbstbestimmungsrechts der Nationen ab, weil sie nicht zwischen der bürgerlichen und der sozialistischen Auslegung des Selbstbestimmungsrechts zu unterscheiden vermochte. Diese fehlerhafte, unmarxistische Auffassung von der nationalen Frage führte Rosa Luxemburg dazu, die Möglichkeit nationaler Verteidigungskriege in der Periode des Imperialismus zu leugnen. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, insbesondere während des zweiten Weltkrieges, haben diese fehlerhaften Auffassungen Rosa Luxemburgs hundertfältig widerlegt. Obgleich Rosa Luxemburg einen heftigen Kampf gegen den Revisionismus führte, bei dem sie leidenschaftlich den wissenschaftlichen Sozialismus verteidigte, zog sie keine organisatorischen Konsequenzen aus ihrer richtigen Analyse des Opportunismus. Sie führte und dieser Fehler gilt für die ganze deutsche Linke keinen entschlossenen Kampf zur Reinigung der Partei von den Vertretern der kleinbürgerlichen Ideologie in den Reihen der Arbeiterklasse. So kam es, daß schließlich kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges die Opportunisten die Sozialdemokratische Partei Deutschlands völlig beherrschten. „Die deutschen Linken verzichteten sogar auf den organisatorischen Zusammenschluß ihrer eigenen Gruppe“, so schreibt Fred Oelßner, „was sich bei Ausbruch des Krieges schwer rächte. In diesem organisatorischen Versagen liegt die größte historische Schuld der deutschen Linken, denn sie überließen dadurch die Massen den opportunistischen Führern und beraubten sich selbst des unentbehrlichen Instruments zur Führung des Klassenkampfes.“ S. 84). Fred Oelßner weist jedoch nach, daß trotz dieser Fehler der Kampf Rosa Luxemburgs gegen den Revisionismus-Opportunismus unversöhnlich und prinzipieller Natur war ganz im Gegensatz zu der Haltung Bebels, der gegen Ende seines Lebens eine versöhnlerische Haltung gegenüber den Opportunisten einnahm und zum Zentristen wurde. Fred Oelßner zeigt weiter, daß Rosa Luxemburg, trotz ihrer begeisterten Stellungnahme für die russische Revolution, sich nie zu einer richtigen Einschätzung dieser Revolution und der Taktik der Bolschewiki durchringen konnte. Sie verstand nicht den Inhalt und die große Bedeutung des Kampfes der Bolschewiki um die Schaffung einer von den Opportunisten gereinigten Partei neuen Typus, und sie bezog nach der Prager Parteikonferenz der Bolschewiki im Jahre 1912 die Position des trotzkistischen Augustblocks, indem sie für die Vereinigung der Bolschewiki mit den menschewisti-schen Liquidatoren eintrat. Fred Oelßner weist mit Recht darauf hin, daß Rosa Luxemburg hier in der Mißachtung der gewaltigen Werke Lenins und der Erfahrungen der bolschewistischen Partei der größte Vorwurf zu machen ist. „Sie wäre . die Berufenste gewesen, die theoretischen und praktischen Errungenschaften der revolutionären Arbeiterbewegung Rußlands der deutschen Arbeiterklasse zu vermitteln. Aber sie tat dies nicht. Mehr als das, sie führte in vielen Fragen einen aktiven Kampf gegen Lenin und die Bolschewiki und baute ihr eigenes System auf, das lange Zeit dem Eindringen des Leninismus in die deutsche Arbeiterbewegung im Wege stand.“ S. 158.) Fred Oelßner weist im zweiten Teil seines Buches nach, daß es sich bei Rosa Luxemburg tatsächlich um ein fehlerhaftes System handelt, das wir mit dem Begriff ‘Luxemburgismus bezeichnen. In diesem Buch geschieht es zum ersten Male, daß der deutschen Arbeiterbewegung eine gründliche Analyse dieses fehlerhaften Systems gegeben wird. Genosse Oelßner weist nach, daß die entscheidenden Fehler Rosa Luxemburgs letzten Endes ihre Ursache in ihren theoretisch - philosophischen Fehlern und Schwächen haben. „Rosa Luxemburg stand einerseits auf dem Standpunkt eines undialektischen, mechanischen Materialismus (trotz des häufigen Gebrauchs des Wortes Dialektik), andererseits auf dem Standpunkt eines verschämten Idealismus.“ (S. 161.) Ihre fehlerhaften philosophischen Auffassungen führten Rosa Luxemburg einerseits zu der gefährlichen Spontanitätstheorie und damit zu ihrer Unterschätzung der führenden Rolle der Partei und andererseits zu einer falschen ökonomischen Konzeption, die in dem folgenschweren Irrtum gipfelte, daß in der Entwicklung des Kapitalismus die Tendenz zu seinem automatischen Zusammenbruch vorhanden sei. Fred Oelßner zeigt, daß in dieser Auffassung Rosa Luxemburgs über die ökonomische Notwendigkeit des Zusammenbruchs des Kapitalismus „die tiefste Ursache für ihr Nichtverstehen der Rolle der Partei liegt“. (S. 181.) Das Buch Fred Oelßners klingt aus mit einer Würdigung des Kampfes Ernst Thälmanns gegen die Überreste des Luxemburgismus in der Kommunistischen Partei Deutschlands. „Wir setzen heute“, so schreibt der Verfasser abschließend, „in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands das Werk von Ernst Thälmann fort. Auch uns ist die Aufgabe gestellt, unsere Partei zu einer Partei neuen Typus zu entwickeln. Dazu gehört auch der Kampf gegen die noch immer vorhandenen Überreste des Luxemburgismus.“ Dieses Buch ist von großem Wert für die ideologische Arbeit in unserer Partei und wird bei der Erziehung unserer Kader zu jener Unversöhnlichkeit gegenüber theoretischen Fehlern, wie sie Lenin und Stalin lehrten, eine große Rolle spielen. Es zeigt, wo die theoretischen Ursachen dafür zu suchen sind, daß die Revolution von 1918 nicht siegen konnte. Es führt unseren Genossen vor Augen, welch ungeheure Bedeutung das Studium der Werke Lenins und Stalins hat, das Studium der Geschichte der KPdSU (B). der Partei, die die Revolution des Jahres 1917 siegreich beendete und den Sozialismus aufbauen konnte, weil sie unversöhnlich im Kampf gegen alle Abweichungen vom revolutionären Marxismus war, weil sie in diesem Kampfe ihre Kader stahlhart schmiedete. R. W. Redaktionelle Zuschriften nur.- Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Abt. Neuer Weg, Berlin N54, Wilhelm-Pieck-Straße 1, Fernruf: 42 56 81 Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH., Berlin C 2, Wallstraße 76/79, Fernruf: 67 63 61 Chefredakteur: Rudolf Mießner - Herausgeber: Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Druck: (13) Berliner Verlag GmbH, Berlin W 8, Zinnastraße 10 11 (Jägerstraße);
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/44) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/44 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/44)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Entscheidung über die Abweichung wird vom Leiter der Untersuchungshaftanstalt nach vorheriger Abstimmung mit dem Staatsanwalt dem Gericht schriftlich getroffen. Den Verhafteten können in der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und Untergrundtätigkeit unter jugendlichen Personenkreisen in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Schreiben des Ministers. Verstärkung der politisch-operativen Arbeit auf diesem Gebiet enthaltenen Festlegungen haben durchgeführte Überprüfungen ergeben, daß insbesondere die in den Befehlen und angewiesenen Ziel- und Aufgabenstellungen nicht in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände durch Einflußnahme auf die dafür zuständigen Organe, Betriebe, Kombinate imd Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen weitgehend auszuräumen, weitere feindlich-negative Handlungen zu verhindern und Maßnahmen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung dient er mit seinen Maßnahmen, Mittel und Methoden dem Schutz des Lebens und materieller Werte vor Bränden. Nur durch die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist die Staatsanwaltschaftüche Aufsicht über den Vollzug der Untersuchungshaft zu werten. Die staatsanwaltschaftliohe Aufsicht über den Untersuchungs-haftVollzug - geregelt im des Gesetzes über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der Deutschen Demokratischen Republik ver-wiesen, in denen die diesbezügliche Zuständigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden festgelegt ist r: jg-. Die im Zusammenhang mit der Beendigung der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit bei der Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit außerhalb des die erforderliche Hilfe und Unterstützung zu geben. Vor cer Been ufjcj der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit entsprechend den Rechtsvorschriften ist eine Erfassung als aktiv Wehrdienst leistender Bürger oder eine Planung für die personelle Ergänzung Staatssicherheit anzustreben.

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