Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 1/41

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/41); Kein Ablese-Automat sein Mit Recht erwartet der Lektor eine aktive Teilnahme an seiner Lektion, für die er sich durch intensives Studium unter großem Zeitaufwand sorgfältig vorbereitet hat. Die über die Lernmöglichkeit glücklichen Schüler bringen ihm dankbare Aufnahmebereitschaft entgegen. Liest der Lektor seine Arbeit aber glatt herunter, so verfehlt die . Lektion ihre Wirkung. Was Kalinin vom Agitator sagt, daß „die Menschen einem Agitator, den sie auch nur im Verdacht haben, daß er die Nase in die Luft steckt und sich für klüger hält als sie, kein Vertrauen schenken“, das gilt auch für den Propagandisten. Leicht kann der Eindruck entstehen, daß sich dieser Lektor mit der möglichst glatten Wiedergabe seiner Lektion zufrieden gibt. Aber das Vortragen der Lektion ist nur e i n Teil der Arbeit des Lektors; der andere Teil seiner Arbeit muß darin bestehen, daß er den Hörer nicht allein läßt. Der notwendige Kontakt ist immer gesichert, wenn der Schüler den geduldigen Überzeugungswillen seines Lektors verspürt, der nicht für sich in die Luft hinein spricht. Das bedeutet, daß der Lektor also wie ein Mensch zum anderen sprechen muß, daß er den Stoff nicht einfach schnell ablesen darf, sondern ihn ebenso mitdenken und noch einmal erarbeiten muß, wie er das von seinen Schülern verlangt. „Ich kann ja gar nicht so schnell denken wie du sprichst“, sagte ein Genosse. Er meinte damit, daß er eine bestimmte Zeit haben muß, um die bereits bekannten Begriffe mit den eben gehörten zu einer logischen Gedankenreihe ordnen zu können. Die monotone Sprechweise überwinden Der Propagandist muß vermeiden, dem Hörer eine gleichmäßig verlaufende geistige Daueranspannung zuzumuten. Er kann durch rhetorische Mittel (Heben und Senken der Stimme, erklärende Gesten, . Einschalten kleiner Pausen) diese geistige Anspannung unterbrechen. Dazu können auch beweiskräftige Beispiele aus der Arbeit der Hörer dienen. Solche praktischen Beispiele sind mit Erinnerungen der Hörer verknüpft, und auf diese Art fühlt sich der einzelne unmittelbar angesprochen. Ein neues Bewußtsein entwickeln Die Arbeit des Propagandisten soll dazu beitragen, ständig das Klassen- und Parteibewußtsein der Mitglieder und Kandidaten unserer Partei zu heben. Dafür ist das gegenseitige Vertrauen die wichtigste Grundlage, auf der Kritik und Selbstkritik erfolgreich angewendet werden können, um die Lerndisziplin zu verbessern. Der Propagandist muß sich also ständig um das Vertrauen des Lernkollektivs bemühen, das Moment des „Wissen-Wollens“ wecken und es über die mühsamen Stationen des „Erar-beitens“ zur „Freude am zunehmenden Wissen“ entwickeln. Andererseits darf der Propagandist nicht ungeduldig werden, wenn der Erfolg seiner Arbeit nicht sofort sichtbar wird. Er muß anerkennen, daß sich manche Genossen trotz aller Lernbereitschaft erst im konzentrierten Denken üben müssen. Lolf H. Hünecke, Halle Leserzuschriften Wie sollen unsere Genossen in den Bergwerken ihr Parteidokument auf bewahren? Mit großem Interesse las ich im „Neuen Weg“, Heft 19, den Artikel der Genossin Marianne Lenitzki: „Mehr Sorgfalt bei der Aufbewahrung des Parteibuches“ und möchte Euch meine Erfahrungen in der Aufbewahrung des Parteidokumentes mitteilen. Gerade viele unserer Genossen Kumpel sind der Meinung, sie hätten keinerlei Möglichkeit, ihr Dokument stets bei sich zu tragen, da es Beschädigungen bei der Arbeit unter Tage durch Nässe usw. ausgesetzt sei. Audi ich hatte erst dieselbe Ansicht, kam aber nach einigem Überlegen zu der Feststellung, daß ein ordentlicher Brustbeutel die beste Lösung sei. (Ich nähte mir einen solchen aus einem Stück Stoff unserer wasserdichten Schutzkleidung.) Obwohl ich als Bohrer jede Schicht beim Naß-Bohren mehr oder weniger der Feuchtigkeit ausgesetzt bin, hat mein Parteidokument noch in keiner Weise darunter gelitten. Der Brustbeutel ist sehr praktisch und hindert auch nicht beim Arbeiten, wie etwa eine Brieftasche, die man in der Rockoder Hosentasche trägt. Als Befestigung kann ich aber eine Kette, sei sie auch noch so dünn, für uns nicht gutheißen, da sie bei der Arbeit bestimmt den Hals wundreiben würde; das wäre bei einer glatten Schnur nicht der Fall. Hoffentlich wird meine Anregung von allen Genossen, die in den Bergwerken arbeiten, aufgegriffen, damit jeder Genosse in der Mitgliederversammlung sein Parteidokument bei sich hat und sich nicht mit allen möglichen Aufbewahrungsstellen heraus- Die Unterbringung des Parteidokuments hat auch mir ernsthafte Sorgen gemacht, da es bei der Art unserer Frauenbekleidung wirklich schwierig ist, einen sicheren Platz für das Dokument zu finden. Nach reiflicher Überlegung habe ich schließlich eine Lösung gefunden, die mich bis jetzt durchaus befriedigt. Ich habe mir in sämtliche Kleider und Röcke an der rechten Innenseite des Bundes, beziehungsweise des innen überstehenden Blusenteils bei Kleidern, zwei Knöpfe angenäht (fest und dauerhaft!). Für das Parteidokument habe ich mir eine Hülle aus nicht sehr dickem aber festem Stoff genäht, die mit zwei Bändern an den Knöpfen befestigt wird. Diese Lösung ist mir sympathischer als die Aufbewahrung im Brustbeutel, der an einer Schnur um den Hals zu tragen beziehungsweise mit Druckknöpfen an den Trägern der Unterwäsche zu befestigen ist. (Drudeknöpfe halte ich überhaupt für denk- zureden versucht. Denn, wie Genossin Lenitzki schreibt, ist es gerade die Aufmerksamkeit, die ein Genosse seinem Mitgliedsbuch schenkt, die den besten Spiegel für seine Klassenwachsamkeit und seine Parteiverbundenheit darstellt. Matthias Weis bar ungeeignet, da sie erstens in der Wäsche stören und zweitens keine Sicherheit gewährleisten.) Ich bin jedenfalls mit der von mir gefundenen Lösung sehr zufrieden. Die beiden Knöpfe lassen sich in fast allen Kleidern anbringen. Neue Kleider werden gleich von vornherein mit zwei Knöpfen gearbeitet und ich habe diese Art Aufbewahrung bisher auch noch nicht als lästig empfunden. Die Anregung der Genossin Lenitzki, das Parteidokument außerdem noch in eine wasserdichte Hülle zu stecken, werde ich mir zunutze machen. Es ist gut, daß der „Neue Weg“ die Aufmerksamkeit auf die sichere Aufbewahrung des Parteidokuments gelenkt hat, da gerade bei den Genossinnen die Frage der Aufbewahrung des Parteibuches schwieriger wie bei den Genossen ist. Vielleicht melden sich aber noch mehrere Genossinnen zum Wort über diesen Punkt und vielleicht hat die eine oder andere noch, bessere Gedanken. Else Delisch Meine Erfahrungen in der Aufbewahrung der Parteidokumente 41;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/41) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 1/41 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die Beantragung eines Haftbefehls gegeben sind. In diesem Abschnitt sollen deshalb einige grundsätzliche Fragen der eiteren Qualifizierung der Beweisführung in Operativen Vorgängen behandelt werden, die aus der Sicht der Linie Untersuchung für die weitere Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfahren von besonderer Bedeutung sind und die deshalb auch im Mittelpunkt deZusammenarbeit zwischen Diensteinheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit . Ihre Spezifik wird dadurch bestimmt, daß sie offizielle staatliche Tätigkeit zur Aufklärung und Verfolgung von Straftaten ist. Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Zielstellung sind solche Fragen zu beantworten wie:. Welches Ziel wird mit der jeweiligen Vernehmung verfolgt?. Wie ordnet sich die Vernehmung in die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Vorgangsführungtedlen: von operativen Mitarbeitern mit geringen Erfahrungen geführt werden: geeignet sind. Methoden der operativen Arbeit zu studieren und neue Erkenntnisse für die generellefQüalifizierung der Arbeit mit zu verzeichnen sind. Sie zeigen sich vor allem darin, daß durch eine qualifizierte Arbeit mit bei der ständigen operativen Durchdringung des Verantwortungsbereiches, insbesondere bei der Sicherung der Transporte Inhaftierter im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit . baut auf den darin vermittelten Kenntnissen auf und führt diese unter speziellem Gesichtspunkt weiter.

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