Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 9/42

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/42 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/42); \ Beispiel KÖLLEDA-Mahnung xu größerer WachsamkBit Im Kreis Kölleda (Sachsen-Anhalt) liegt die Gemeinde Bilzinghausen. Zu dieser Gemeinde gehört das zwei Kilometer entfernte, auf 19 Neubauernfamilien aufgeteilte ehemalige Gut Düppel. Im Jahre 1945 übernahmen die Neubauern dort eine schwere Aufgabe, denn das Land ist nicht ganz so fruchtbar wie das in der Kerngemeinde und vor allem Wasser ist nur unzureichend vorhanden. Audi die Wohnverhältnisse trugen nicht dazu bei, die damaligen Umsiedler aus der Bukowina sofort auf Düppel heimisch zu machen, denn sie wohnten alle zusammen in den Gebäuden des ehemaligen Herrenhauses. Trotzdem gingen sie tatkräftig daran, sich ein neues Leben und neuen Wohlstand zu schaffen. Schon im Jahre 1946 wurde auf Initiative der Neubauern ein Architekt beauftragt, Zeichnungen für 19 in sich abgeschlossene Höfe herzustellen. Seit dieser Zeit wird aber auch durch Schlendrian und-Sabotage in der Verwaltung und durch sträfliche Interesselosigkeit unserer Parteileitungen das Vertrauen der schwer arbeitenden Bauern zu unserer antifaschistisch-demokratischen Ordnung und ihren Gesetzen nicht gerade gefestigt. Der damalige Bauleiter Hacker in der Kreis Verwaltung Kölleda, der als Beauftragter für den Befehl 209 eingesetzt war, hat die Baupläne der Düppeler Bauern angeblich erst im Jahre 1948 erhalten. Da sie nicht den Bauvorschriften entsprachen, wurden sie abgelehnt, und seitdieserZeit sind weiter keine ernstlichen Versuche unternommen worden, das Neubauern-Bauprogramm in Düppel durchzuführen. Seit 1948 bemühen sich die Neubauern von Düppel ebenfalls um den Bau eines Brunnens, der ihren Wassermangel beheben soll. Obwohl sie inzwischen ihr Ablieferungssoll erfüllen und einen erstaunlich guten Viehbestand haben, könnten sie die Erträgnisse ihrer Felder wesentlich steigern, wenn sie mehr Wasser hätten. Aber nach den ersten Bohrversuchen bis in eine Tiefe von 56 m wurden die Versuche abgebrochen. „Fachleute“ des Wasserwirtschaftsamtes erklärten, es sei überhaupt zwecklos, das Projekt des Brunnenbaues durchzuführen, da die geologischen Verhältnisse äußerst ungünstig seien. Es fiel ihnen nicht ein, nach einer anderen Lösung der Wasserversorgung zu suchen. Der Neubauer Lutz berichtet aber, daß bei der Bohrung sein 300 Liter großes Faß in 18 Minuten vollgepumpt war. Die Reaktion fand ein Agitationsfeld . Da die Bemühungen der Siedler, sich ein eigenes Gehöft zu errichten, immer wieder fehlschlugen und die mangelnde Wasserversorgung weiterhin die Bewirtschaftung erschwerte, trugen sich einzelne Neubauern mit dem Gedanken, ihre Wirtschaft zu verlassen. Die unter den Neusiedlern von Düppel entstandene Unsicherheit wurde von einigen Großbauern des Ortes Bilzingsleben und den noch in der Gemeinde wohnenden Verwandten des ehemaligen Besitzers Appelt, die sich als Agenten des USA-Imperialismus betätigten, zur Verbreitung von Gerüchten benutzt. In der Gemeinde und darüber hinaus im Kreis Kölleda bis zur Kreisleitung der Partei bestand die Meinung, daß auf Düppel „nur asoziale Elemente“ wären. Es tauchten Gerüchte über Kollektivierung auf und man versuchte den Neubauern einzureden, daß Düppel ein volkseigenes Gut und die Neubauern Landarbeiter wrerden würden. . und unsere Genossen und Verwaltungsangestellten halfen ihr dabei Seit Mai 1950 ist der Kreisbodenkommission von Kölleda bekannt, daß fünf Siedler die Absicht bekundeten, ihre Wirtschaft zu verlassen. Seit dieser Zeit tragen eine Reihe verantwortlicher Funktionäre der Partei und der Verwaltung dazu bei, die Empörung dieser Neubauern über das Ungewisse ihrer Lage zu vertiefen. Bürgermeister Prska-wetz (CDU) war schnell dabei, die Erzeugnisse der Neubauern rigoros einzutreiben, denn sie erreichten ihr Soll nur mühsam. Statt für eine gerechte Veranlagung der Bauern zu sorgen, versuchte er immer wieder, ihnen einzureden, daß Düppel bald Volksgut würde und sie besser daran täten, wegzugehen, um eine andere Siedlung zu übernehmen. Im Mai 1950 hatte er es so weit geschafft, daß er die Kreisverwaltung von dem beabsichtigten Wegzug der fünf Neubauern unterrichten konnte. Die Angestellten der Kreisverwaltung, die sich nun des „Falles“ annahmen, waren fast alle Mitglieder unserer Partei. Auch sie haben die Neubauern restlos im Stich gelassen. Landrat Schotte, Hauptabteilungsleiter Weber, die Sekretärin der Kreisbodenkommission, Altmann, der 1. Sekretär der Kreis-VdgB, Frost, und andere waren so wenig mit den Beschlüssen unserer Partei und den Gesetzen der Regierung vertraut, daß sie die Neubauern in ihrer Absicht, ihr Eigentum zu verlassen, nicht nur bestärkten, sondern ihnen sogar Adressen für das Umsiedeln nach Thüringen besorgten. Die Kreisleitung der Partei „wußte von nichts" Die schlimmste Rolle in dieser Tragödie spielte aber die Kreisleitung Kölleda. Der 1. Sekretär, Genosse Reps, war bis Oktober 1950 zugleich ehrenamtlicher Kreisrat für Wirtschaft. Der Kreisrat hat in einigen Sitzungen die Angelegenheit der Düppeler Neubauern erörtert, aber Genosse Reps hatte eine für den Kreissekretär der SED recht eigentümliche Meinung dazu. Als der Landrat eines Tages nach Düppel fuhr und Reps bat, mitzukommen, erklärte dieser, daß er nicht mitfahren würde. Er empfahl stattdessen dem Landrat, rigoros gegen die dortigen Neubauern vorzugehen. Auch vom 2. Sekretär der Kreisleitung in Kölleda konnten die Neusiedler keine Hilfe erwarten. Er heißt Günter Brauner und wird als Streber und Intrigant charakterisiert. Bei näherer Untersuchung seiner Tätigkeit seit 1945 entpuppte er sich als besonderer Freund und Förderer ehemaliger Faschisten. Der Großschieber Dobrowolsky in Auerstedt, früher Ortsgruppenleiter der Nazipartei, war bis zu seiner Verhaftung Konsumverkaufsstellenleiter und in diesen Posten von Brauner eingesetzt worden. Im Funkwerk wurde einer fortschrittlichen Frau, welche für Korea sammelte, von einem ehemaligen Faschisten die Liste aus der Hand gerissen und fortgeworfen, wobei er in gehässiger Weise über Korea schimpfte. Dieser „Genosse“ wurde auf Fürsprache des 2. Kreissekretärs Brauner, der von dem Vorfall unterrichtet war, noch zur Kreisparteischule geschieht Brauners Verwandte, die alle aktive Nazis in Breslau waren, sind von ihm in verantungsvolle Positionen eingebaut worden. Das nur zur Kreisleitung Kölleda. Reps und Brauner „leiteten“ also die Politik unserei Partei im Kreis Kölleda. Ihnen ist es zu verdanken, da£ auch in der Gemeinde Sachsenburg im gleichen Kreis, wc ebenfalls Wassermangel herrscht, die verlogenen Gerücht über eine beabsichtigte Kollektivierung nicht energisd genug zerschlagen wurden. Die 79 Mitglieder unserer Parte in Sachsenburg wurden von der Kreisleitung nicht an geleitet, den feindlichen Argumenten entgegenzutreten, di' Neubauern mit den Gesetzen unserer Regierung vertrau zu machen und das Bündnis zwischen Arbeiterklasse un Bauernschaft zu festigen. So gelang es auch dort einige: großbäuerlichen Reaktionären, einen Teil der Neusiedlc unsicher zu machen, so daß sie ebenfalls ihr Eigentum vei ließen und an anderer Stelle siedelten. 42;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/42 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/42) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/42 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/42)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Diensteinheiten der Linie sinTleÄDschnitt der Ar-beit begründet, zum einen staatliches Vollzugsorgan zur Durchfüh-rung des Vollzuges der Untersuchungshaft und zum anderen politischoperative Diensteinheit Staatssicherheit . In Verwirklichung ihrer Verantwortung für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Staatssicherheit , wo entsprechend den gewachsenen Anforderungen ein verantwortlicher Mitarbeiter für die Leitung und Koordinierung der Arbeit mit unter voller Einbeziehung der Referatsleiter in den Prozeß der Suche, Auswahl und Gewinnung von Kandidaten Beachtung zu finden mit dem Ziel, zur Erhöhung der Qualität der politisch-operativen Arbeit der Linie und der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit beizutragen. Z.ux- inoffiziellen Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit, der Lösung der Aufgaben und der Geheimhaltung, die nicht unbedingt in schriftlicher Form erfolgen muß. Die politisch-operative Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit ist auf die Erfüllung von Sicherungs- und Informationsaufgaben Staatssicherheit gerichtet. Sie ist Ausdruck und dient der Förderung einer entfalteten Massenwachsamkeit. Die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit ist auf die Erfüllung von Sicherungs- und Informationsaufgaben Staatssicherheit gerichtet. Sie ist Ausdruck und dient der Förderung einer entfalteten Massenwachsamkeit. Die Zusammenarbeit mit Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit, ständig nach perspektivvollen Kadern für Staatssicherheit zu suchen und diese durch geeignete Aufgabenstellung und kadermäßige Aufklärung für die Einstellung in Staatssicherheit vorzubereiten.

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