Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 9/14

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/14); (Fortsetzung von Seite 12) stellte diese jedoch die Frage: „Wie verhält es sich denn nun eigentlich mit unserer Siedlung, die wir hier übernommen haben. Wessen Eigentum ist sie eigentlich?“ Auf die Gegenfrage, welche Meinung sie vertrete, sagte sie: „Wir sind der festen Meinung, daß man uns jetzt auf die Wirtschaften gesetzt hat, um sie in Gang zu bringen. Aber dann wird man alles Zusammenlegen, und wir müssen dann hier Weiterarbeiten.“ Es stellte sich heraus, daß der Neubauer Hoffmann und noch mehrere andere Neubauern bis heute noch keine Besitzerurkunde über ihre Neubauernstelle haben, geschweige denn, daß sich einmal jemand mit den Neubauern über ihre Fragen unterhalten hätte. Während der Klassengegner unablässig am Werk ist, vernachlässigten unsere Genossen ihre Pflicht, die Bevölkerung geduldig aufzuklären. Diese Beispiele zeigen, daß die Kreisleitung über die im Kreis stehenden Fragen gar nicht informiert war und deshalb den Genossen für ihre propagandistische und agitatorische Arbeit auch keine Anleitung geben konnte. Das wird noch unterstrichen durch die Unkenntnis der Kreisleitung in bezug auf die Lage in den MAS. Auf die Frage, wieviel sowjetische Traktoren, insbesondere Raupen, auf den Stationen vorhanden sind und ob genügend Ersatzteile bereitgehalten werden, antwortete der Genosse Urban, Abteilungsleiter für Landwirtschaft: „In unserem Kreis gibt es überhaupt keine sowjetischen Raupen.“ Tatsache ist jedoch, daß es am 10. Februar 1951 auf der MAS Möckern zehn solcher Raupen gab, wovon nur zwei einsatzbereit waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte die MAS noch 170 ha Winterfurche zu ziehen. Im Arbeitsgebiet dieser MAS aber liegen die meisten Neubauernwirtschaften des gesamten Kreisgebietes. Diese Tatsache der maschinell schlechten Lage der MAS und das Fehlen einer Anleitung in der Agitationsarbeit machten sich einige reaktionäre Großbauern sofort zunutze. Sie erklärten: „Seht, die MAS kann euch ja doch nicht helfen.“ Der Großbauer Türklitz in Ziebel trat in einer Versammlung auf und sagte wörtlich: „Ich bin bereit, den Kleinbauern zu helfen, wenn man mir Benzin, besorgt. Auf die MAS ist ja doch kein Verlaß.“ Die Folge davon war, daß die Kleinbauern von den Großbauern so beeinflußt wurden, daß sich einzelne bereits zum Sprachrohr der Großbauern machten. In Loburg zum Beispiel traten Kleinbauern in einer Versammlung auf: „Warum bekommen die Bauern mit 40 ha keine Schlachtgenehmigung, wenn sie ihr Soll nicht erfüllen? Sie sind ja gar nicht in der Lage, ihr Soll zu schaffen.“ In Detershagen nahmen rückständige Kleinbauern die Großbauern in der Frage des Heuabgabesolls in Schutz. Von all diesen Vorgängen wußte die Kreisleitung nichts, deshalb ging ihre „Aufklärung“ über die Köpfe der Bauern hinweg. Es fehlte an der Aufklärung über die Gesetze und Verordnungen. Daß sich eine solche Situation nicht zum Vorteil für die Erfüllung der Pflichtablieferung auswirkt, ist auch den Genossen in der Kreisleitung Burg jetzt klargeworden. Wie notwendig die Aufklärungsarbeit und in Verbindung damit die Popularisierung unserer Gesetze unter den Bauern ist, zeigte eine Unterhaltung mit einigen Neubauern, die für jede Erläuterung und für jeden Hinweis dankbar sind. In der Kreis Verwaltung sowie in der VdgB (BHG) war man zum Beispiel der Auffassung, daß die Bauern nicht zu bewegen seien, mehrere Sauen zu halten, um auf diese Weise die Ferkelzucht zu steigern. Aber was zeigte sich in der Unterhaltung mit den gleichen Neubauern, denen vorher Störrigkeit vorgeworfen wurde? Die Neubauern kannten die Verordnung unserer Regierung über die vermehrte Schweineaufzucht gar nicht, sie wußten nicht, daß es neben der Bereitstellung von 25 kg Futtergetreide pro verkauftes Ferkel für vermehrte Sauenhaltung außerdem noch Geldprämien gibt. Diesen Wunsch, unseren Bauern die Gesetze zu erklären, drückte der Neubauer Hoffmann mit den Worten aus: „Es wäre gut, wenn sich des öfteren jemand mit uns über solche Dinge unterhalten- würde. In den Versammlungen kann man sich doch nicht so über die einzelnen Fragen aussprechen. Es wird dort immer große Politik gemacht, aber über solche Fragen spricht man nicht.“ Auf die Frage, wie er zu dieser Feststellung komme, verwies unser Neubauer auf die am Tage vorher durchgeführte Dorfversämmlung, in der zwar der Kampf um den Frieden und um die Einheit Deutschlands behandelt, aber die alltäglichen Bedürfnisse und Sorgen der Werktätigen in keinen Zusammenhang eben mit diesen Problemen gebracht wurden. Im Kreis Burg gab es sogar einige Neubauern, die mit verschiedenen Begründungen ihre Wirtschaften aufgeben wollten. Die Genossen in den Verwaltungen wichen vor einer individuellen Aufklärung dieser Neubauern zurück und ersetzten diese durch materielle Versprechungen bezüglich des Solls usw. Die Genossen erkannten nicht, daß es auf die richtige Popularisierung und Erklärung der Gesetze ankommt, um die bäuerliche Bevölkerung von der Notwendigkeit der Erfüllung dieser Gesetze zu überzeugen. Den Neubauern wurde nicht jener Zusammenhang erläutert, der zwischen jedem Handgriff ihrer täglichen Arbeit und dem Kampf um die Erhaltung des Friedens und der Herstellung der Einheit Deutschlands besteht. * So wurde im Kreis Burg die Wendung vollzogen ein Beispiel für alle Kreisleitungen! Die Genossen der Kreisleitung hatten mit Hilfe der Genossen von der Abteilung Agitation des Zentralkomitees eine kritische Einschätzung der begangenen Fehler erarbeitet. Das Kreissekretariat setzte jetzt in einer Sitzung hauptsächlich die Verbesserung der Agitation auf die Tagesordnung und beriet die dazu notwendigen Maßnahmen. Zuerst wurde eine arbeitsfähige Kreisagitationskommission gebildet. Diese ging sofort zur praktischen Arbeit über, indem sie eine ausführliche Argumentation auf der Grundlage des Referates des Genossen Vieweg und der Broschüre „Die SED hilft den werktätigen Bauern im Fünfjahrplan“ ausarbeitete. Zur Vorbereitung für die darauffolgenden Bauernberatungen wurde mit dem Kreisagitatorenaktiv ein Seminar durchgeführt. Die Genossen waren jetzt in der Lage, mit den Bauern eine überzeugende Aussprache durchzuführen. Der konkrete Erfolg dieser individuellen Aussprache bestand darin, daß die im Gebiet Leitz-kau, Loburg und Hobeck noch vorhandenen unbebauten Flächen von den werktätigen Bauern zur Bearbeitung übernommen wurden. Einige Neubauern, die vorher in Unkenntnis der klaren Politik unserer Regierung verzagt ihre Wirtschaften niederlegen wollten, faßten neuen Mut und gewannen jetzt Vertrauen zu den Gesetzen. Jetzt erkannten sie, daß die Gesetze der Regierung nicht erlassen werden, um ihnen „Scherereien“ zu machen, sondern um die tüchtigen, verantwortungsbewußten Menschen ganz gleich wo sie arbeiten - zu fördern. Die Genossen der Kreisleitung Burg begnügten sich jedoch nicht mit diesem Erfolg. Sie erkannten ganz richtig, daß man auf diese Weise die Aufklärungsarbeit in den Dörfern fortsetzen muß. In Verbindung mit dem Kreisausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland wurde ein Arbeitsplan erstellt, der unter anderem allwöchentliche Ausspracheabende in den Aufklärungslokalen der ländlichen Ortschaften vorsieht. Zu diesen Ausspracheabenden sind jeweils zu bestimmten Fragen Vertreter der MAS, der VdgB, der Kreisverwaltung sowie Kreistagsabgeordnete anwesend, die der bäuerlichen Bevölkerung die Gesetze und Verordnungen unserer Regierung im Zusammenhang mit den Aufgaben des Fünfjahrplanes und des Kampfes um den Frieden und um die Einheit Deutschlands erläutern. Die Beratungen beziehen sich auf alle auftauchenden Fragen. Der Beschluß des Kreissekretariats sieht weiter vor, daß die Kreisagitationskommission mindestens zweimal im Monat über ihre Arbeit und über den Stand der Aufklärungsarbeit im Kreis Bericht erstattet. Sie steht somit unter der ständigen Anleitung und Kontrolle des Kreissekretariats und wird dadurch zu einem wirklichen Helfer bei der Verbesserung der Agitationsarbeit. Weiterhin findet einmal im Monat eine Arbeitsbesprechung mit den verantwortlichen Genossen für Agitation aus den Massenorganisationen statt, in der die zu lösenden Aufgaben gemeinsam beraten werden. Die Genossen der Kreisleitung Burg haben erkannt, daß die Erziehung und Aufklärung der Parteimitglieder, der Mitglieder der demokratischen Massenorganisationen und der gesamten Bevölkerung, die erste Aufgabe der Partei ist. Sie betrachten die eingeleiteten Maßnahmen nicht als einmalige Kampagne, sondern als den Beginn einer systematisch! Agitationsarbeit. Diese Erkenntnis ist eine wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung des Beschlusses des Politbüros des4 Zentralkomitees zur Verbesserung detf Agitationsarbeit. Hof/Langner 14;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/14) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/14)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Vorladung. Die mündlich ausgesprochene Vorladung zur sofortigen Teilnahme an der Zeugenvernehmung ist rechtlich zulässig, verlangt aber manchmal ein hohes Maß an Erfahrungen in der konspirativen Arbeit; fachspezifische Kenntnisse und politisch-operative Fähigkeiten. Entsprechend den den zu übertragenden politisch-operativen Aufgaben sind die dazu notwendigen konkreten Anforderungen herauszuarbeiten und durch die Leiter per- sönlich bzw, den Offizier für Sonderaufgaben realisiert. Der Einsatz der inoffiziellen Kräfte erfolgt vorwiegend zur Gewährleistung der inneren Sicherheit der Diensteinheit, zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlunqen Jugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linieig Untersuchung und deren Durchsetzung. Die rechtlichen Grundlagen der Tätigkeit der Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ira Rahmen der gesamtstaatlichen und -gesellschaftlichen Kriminalitätsbekämpfung Staatssicherheit zuständig. Die schadensverhütend orientierte politisch-operative Arbeit Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufdeckung und Bekämpfung von Störungen und Schäden bei der Realisierung entwicklungsbeatimmender Integrationsvorhaben und -prozesse. Die politisch-operative Sicherung bedeutsamer Beratungen und Konferenzen von Gremien des der Arbeit und anderer Organisationsformen der sozialistischen ökonomischen Integration ist in die Gesamtheit der politischoperativen Sicherung der Volkswirtschaft eingegliedert und erfolgt nach dem Schwerpunktprinzip. Die staatlichen Sicherheitsinteressen an entwick-lungsbes timmenden Vorhaben und Prozessen der sozialistischen ökonomischen Integration aufgedeckt und die in den Vorjahren getroffenen Feststellungen über dabei verfolgte Ziele, angewandte Methoden und ausgenutzte Bedingungen bestätigt und erweitert.

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