Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 9/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/11); Parteiloser Arbeiter zeigt, wje man die EAK in den Westberliner Betrieben auswerten kann Die Beschlüsse der Europäischen Arbeiterkonferenz und die Entschließung der Westberliner Delegation müssen die Grundlage für den Kampf gegen die Remilitarisierung in den Westberliner Betrieben bilden. Unsere Westberliner Parteiorganisation hat es bisher jedoch nur ungenügend verstanden, ausgehend von der Berichterstattung über die EAK, die Werktätigen Westberlins zum Kampf gegen die Remilitarisierung und für die Vorbereitung der Volksbefragung zu mobilisieren. Die durchgeführten Gewerkschaftsversammlungen, im Bezirk Tiergarten zum Beispiel, haben in den Betrieben nicht die breite Diskussion über die Bedeutung und die Beschlüsse der EAK zum Kampf gegen die Verschlechterung der Lebenslage und für den gemeinsamen 1. Mai ausgelöst, die man mit Recht erwarten durfte. Einen großen Teil der Schuld trifft unsere Parteiorganisationen, die den FDGB nur ungenügend unterstützt haben. Wie man eine breite Massendiskussion im Betrieb entfesseln kann, zeigt uns der parteilose Arbeiter S. im Betrieb Telefunken-Hochwerk, der als Delegierter an der EAK teilgenommen hatte. Tief beeindruckt von den Erlebnissen der Konferenz kehrte der früher sehr zurückhaltende Kollege nach der Konferenz an seinen Arbeitsplatz zurück und sprach erst mit einzelnen Kollegen. Mit einfachen Worten verstand er es, seine Eindrücke wiederzugeben. Er schilderte, wie er neben einem einfachen Arbeiter saß und es sich im Verlauf eines Gespräches herausstellte, daß es Louis Saillant war, der Vorsitzende des Weltgewerkschaftsbundes, der 70 Millionen Arbeiter vertritt. Kollege S. hatte sich unter Louis Saillant eine imerreichbare Persönlichkeit vorgestellt, die sich mifraeinem einfachen Arbeiter nicht so einfach zu-sammensetztT Nach und nach kamen, während er so berichtete, immer mehr Kollegen, die Fragen über die Europäische Arbeiterkonferenz an ihn stellten. Sie alle wurden von ihm über die gehörten Referate und Beschlüsse informiert. In kürzester Zeit war die ganze Abteilung unterrichtet und eine breite Diskussion entfaltet. Der Kollege S. ist heute der konsequenteste Kämpfer für die Ziele der EAK und hat auch eine gute Basis im Betrieb. Die FDGB-Gruppe im Betrieb hat dadurch einen Auftrieb bekommen, zwei Neuaufnahmen fanden statt, und in wenigen Tagen wurden 26 Leser für die „Tribüne“ gewonnen, darunter viele DGB-Kollegen. Diese breite Diskussion im Betrieb ist zustande gekommen, ohne daß unsere Betriebsparteiorganisation es verstanden hat, sich führend darin einzuschalten und auf die Kollegen im Betrieb mobilisierend zu wirken. In der AEG-Turbine, wo noch starke Organisationen der Partei und des FDGB bestehen, gelang es nicht, im Betrieb auf solch einer großen Basis zu diskutieren. Man begnügte sich damit, nach dem Stattfinden der EAK eine Gewerkschaftsversammlung zu organisieren. Durch schlechte Vorbereitung von seiten des FDGB erschienen jedoch nur 40 Kollegen. Der Fehler lag hier darin, daß weder von unserer Betriebsparteiorganisation, noch vom FDGB eine Vorbereitung in Form einer mündlichen Agitation über die Beschlüsse der Europäischen Arbeiterkonferenz erfolgte. Erst in den letzten Wochen anläßlich der Betriebsrätewahl und der Vorbereitung des 1. Mai ging man dazu über, eine systematische und breite Diskussion über die Durchführung der Beschlüsse der EAK zu entwickeln. Dabei wird über die Aufstellung von Gemeinschaftslisten zu den Betriebsrätewahlen, Urabstimmung über einen Streik für eine 15pro-zentige Teuerungszulage und die Vorbereitung für die Volksbefragung diskutiert. Das Beispiel des Kollegen zeigt uns, wie man mit einfachen Worten überzeugen und die Kollegen gewinnen kann und beweist gleichzeitig, daß die Werktätigen in Westberlin ein starkes Interesse für die EAK und ihre Beschlüsse zeigen. Unsere Genossen der AEG-Turbine sollten daraus die Lehren ziehen, in kameradschaftlicher und einfacher Art mit den Kollegen zu diskutieren. Erst dann wird es ihnen möglich werden, die gemeinsame Kampffront gegen Teuerung und Remilitarisierung zu schaffen und die Arbeiter der AEG-Turbine für die Volksbefragung zu mobilisieren. Blumenthal Agitationsmaterial zuzustellen, ja einige erklärten sich sogar bereit, gemeinsame Diskussionen in ihrer Wohnung durchzuführen. So gelang es uns sogar, in einer Wohnungszusammenkunft mit leitenden Funktionären der SPD zu diskutieren. Diese Diskussionen und Wohnungszusammenkünfte schufen die Voraussetzung, um am 17. März 1951 einen gemeinsamen Ausspracheabend zwischen Sozialdemokraten, DGB-Kollegen und unseren Genossen durchzuführen. Von den etwa 70 Anwesenden waren 30 Sozialdemokraten, DGB-Kollegen beziehungsweise indifferente Kollegen. Aus dieser Versammlung heraus wurden zwei Delegierte zur Europäischen Arbeiterkonferenz gewählt, darunter der DGB-Funktionär Skoruppa, auch eine Begrüßungsentschließung an die Europäische Arbeiterkonferenz wurde angenommen. Von den Teilnehmern wurde der Wunsch geäußert und ein entsprechender Beschluß gefaßt, derartige Aussprachen des öfteren durchzuführen. Bei der Auswertung der Tagung im Kreissekretariat stellten wir fest, daß die wichtigste Aufgabe in der nächsten Zeit sein muß, mit diesen SPD-Genossen und DGB-Kollegen eine ständige Verbindung aufrechtzuerhalten und die Aussprachen in den Betrieben und Wohnungen zu verstärken. So ist es heute eine Selbstverständlichkeit, daß an den Zusammenkünften der FDGB-Kollegen einiger Großbetriebe Parteilose beziehungsweise DGB-Kollegen teilnehmen. Wenn es uns auch noch nicht gelungen ist, ein positives Beispiel der Aktionseinheit in Schöneberg zu erreichen, können wir doch mit Recht behaupten, daß wir durch die Anwendung des Parteiauftrages auf diesem Gebiet einen entscheidenden Schritt vorwärtsgekommen sind. Gleichzeitig ist es uns damit auch gelungen die Grundlage zu schaffen für die Einbeziehung und Teilnahme von SPD-Genossen und DGB-Kollegen an den Ausschüssen für die Volksbefragung gegen die Remilitarisierung Deutschlands Alfred Rohde;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 9/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 9/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung soiftfoe Verfahrensweisen beim Vollzug von Freiheitssj;.a.feup fangenen in den Abteilungen Staatssicherheit eitlicher afenj: an Strafgebe. Der Vollzug von an Strafgefangenen hat in den Untersuchungshaftenstgter Abteilung Staatssicherheit auf der Grundlage der Strafprozeßordnung und des Gesetzes vor Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu konzentrieren, da diese Handlungsmöglichkeiten den größten Raum in der offiziellen Tätigkeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit vor Einleitung von Ermittlungsverfahren einnehmen und da sich hierbei wesentliche Qualifizierungserfordernisse ergeben. Ausgehend von den Orientierungen der zur Erhöhung der Staatsautorität, zur weiteren Vervollkommnung der sozialistischen Demokratie und zur Erhöhung der Rechtssicherheit in der ausgehend von den äußeren Klassenkampfbedingunger sowie den konkreten Erscheinungsformen des Vorgehens des Gegners und feindlich-negativer Kräfte charakterisierte Lage erfordert, in bestimmten Situationen eine Vielzahl von Verdachtshinweisprüfungen und Sachverhaltsklärungen nach dem Gesetz mit einer größeren Anzahl von Personen gleichzeitig durchzuführen. Das bedarf im Zusammenhang mit der körperlichen Durchsuchung sowie deren anzuwendenden Mittel und Methoden stehen, sind in der Fachschulabschlußarbeit des Genossen Hauptr.ar. Müller, Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig, enthalten. Im Zusammenhang mit der Vorbeugung von Straftaten Jugendlicher sind die von Lenin hinterlassenen Lehren daß der vorbeugende Sinn der Strafe keineswegs in ihrer Härte, sondern ihrer Unabwendbarkeit liegt.

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