Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 7/56

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/56 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/56); (Fortsetzung von Seite 54) Die „Lausitzer Rundschau“ übte am 28. Februar 1951 in einem Artikel erneut Kritik: „Die für den Vertrieb der Werke des Genossen Stalin verantwortlichen Genossen in den Kreisleitungen Bautzen, Löbau, Zittau, Hoyerswerda und Kamenz haben es nicht für notig gehalten, über den Vertrieb der Werke zu berichten, obwohl sie rechtzeitig darum gebeten wurden.** Es scheint, daß die betreffenden Kreisleitungen die in der Zeitung geübte Kritik tatsächlich nicht sehr ernst nehmen, obwohl dazu alle Veranlassung besteht. Nach der П. Pressekonferenz wird die „Lausitzer Rundschau“ noch energischer gegen alle Tendenzen der Unterschätzung unserer Presse kämpfen. Im Zusammenhang mit dem letzten Beispiel ist dabei besonders den Genossen der genannten Kreisleitungen die gründliche Durcharbeitung des Referates des Genossen Walter Ulbricht, der Diskussionsbeiträge sowie der gefaßten Beschlüsse*) zu empfehlen. Alle Genossen in den Kreisleitungen sollten in der Presse einen Helfer zur Verbesserung unserer gesamten Parteiarbeit sehen, dessen Stärke nicht zuletzt vom Grad der Mitarbeit der Parteileitungen abhängt. Kurt Gentz Der Beitrag des Genossen Gents läßt darauf schließen, daß die Redaktion der „Lausitzer Rundschau“ sich in verschiedenen Fällen durch Rundschreiben um eine rechtzeitige Mitarbeit der Kreisleitungen der Partei bemühte, dabei aber wenig Erfolg hatte. Natürlich ist es ein ernsthaftes Versäumnis der betreffenden Kreisleitungen, bei der Durchführung ihrer Aufgaben so kurzsichtig auf den Einsatz der Presse zu verzichten. Was tut die Redaktion der „Lausitzer Rundschau“, um sie von diesem engen, ausgesprochen praktizistischen Standpunkt abzubringen t Die Rundschreiben und wiederholten Kritiken in der Zeitung halfen, wie wir hier erfahren, nicht viel. Wie gedenkt die Redaktion angesichts dieser Tatsache ihre Absicht zu verwirklichen, nach der II. Pressekonferenz nun „noch energischer gegen die Tendenzen der Unterschätzung unserer Presse“ zu kämpfen f Hat sie denn auch positive Erfahrungen, auf denen sie dabei auf bauen kann f Darüber würden wir gerne mehr hören. Denn mit einer bloßen Feststellung eines bekannten negativen Zustandes und der Nennung der säumigen Kreisleitungen wird unseren Genossen in den Redaktionen nicht viel geholfen. Deshalb würden wir es begrüßen, vom Genossen Gentz zu gegebener Zeit zu erfahren, was die Redaktion der „Lausitzer Rundschau“ zur Überwindung des hier kritisierten Zustands mit Erfolg getan hat. Die Redaktion Щ& büfVöde* Das Vorlesen ist in der Sowjetunion eine sehr beliebte und weitverbreitete Methode der Agitationsarbeit. In einer Kaliningrader Zellulosefabrik hatte ich als deutscher Kriegsgefangener Gelegenheit, Zeuge einer derartigen Aufklärungsarbeit zu sein. Es war Mittagspause. Aus einer Ecke des Maschinensaales einen Speisesaal hatte der damals stark zerstörte Betrieb noch nicht drang die tiefe Stimme des Maschinisten Markarow: Er las vor, und zwar aus der „Iswe-stija“. Die 30 sowjetischen Arbeiter, unter ihnen der Ingenieur Pokow, hörten aufmerksam zu. Nach zehn Minuten hörte Markarow auf. Unser hinzugetretener Dolmetscher übersetzte auf meine Bitte leise. Er sagte, daß es sich um einen Artikel handelt, der besonders an die Arbeiter, die in dem vom Krieg zerstörten Gebiet tätig sind, gerichtet ist. Gleich nach dem Vorlesen begann die Diskussion mit einer Kritik an. einem Arbeiter, den alle Niko riefen. Daraus ging hervor, daß er vor ein paar Tagen durch eine leichtsinnige, spielerische Handlung fast die ganze Tagesproduktion in Frage gestellt hätte. Es wurde kritisiert, daß man so nicht arbeiten dürfe, sondern es den Stacha-now-Arbeitern gl‘ichtun müsse, wenn man die schweren Aufgabèn in diesem zerstörten Gebiet fristgemäß erfüllen wolle. Hier setzte wieder der Vorleser ein mit der Bemerkung: „Hört zu!“ Er las einen kurzen Artikel über die Leistungen eines Stachanow-Arbeiters vor. Niko gab seinen Fehler zu und bat, ihm Zeit für eine diesbezügliche Selbstkritik an der Wandzeitung zu lassen, da es ihm schwer falle, seine Gedanken auszusprechen. Die Zuhörer stimmten dem zu und diskutierten bis zum Ende der Pause über den ersten Artikel. Bei Un- Die Xeitungsschau - ein wichtiges Agitationsmittel Der Gedanke, durch eine regelmäßig durchgeführte Zeitungsschau die Mitglieder der Partei und darüber hinaus alle Kolleginnen und Kollegen des Betriebes auf die wichtigsten Vorgänge des politischen Geschehens hinzu weisen, ist als wertvoller Faktor der gesamten Aufklärungsarbeit zu begrüßen. Deshalb haben wir in unserer Betriebsparteiorganisation in der VEAB Kreis Teltow eine solche Zeitungsschau in der innerbetrieblichen Lehrlingsschulung schon seit einem Jahre durchgeführt. Unsere 28 weiblichen und männlichen Lehrlinge bringen an jedem Montag zu der ersten Schulungsstunde Zeitungen und Ausschnitte aus verschiedenen Zeitungen mit. Die Lehrlinge lesen die von ihnen ausgesuchten Artikel selbst vor und äußern anschließend sogleich ihre Meinung dazu. Alle übrigen Teilnehmer nehmen dann zu den Artikeln Stellung und kritisieren auch gleichzeitig die Ansichten des referierenden Kollegen. Auf diese Weise kommt eine rege Aussprache zustande, in der die Themen eingehend von allen Seiten beleuchtet werden. Zum Schluß gibt der verantwortliche Lektor (unser Betriebsleiter oder der Leiter der Personalabteilung) eine Zusammenfassung und stellt dabei das Ausschlaggebende heraus. Es ist äußerst erfreulich zu sehen, wie die jungen Menschen in der Aussprache mitgehen, und es ist besonders interessant, die mitunter sehr verschiedenen Meinungen zu hören. Als Ergebnis der gesamten Arbeit ist festzustellen, daß unsere Lehrlinge ein weit größeres Interesse am Lesen der Tageszeitungen gewonnen haben, daß sie diese mit größerer Aufmerksamkeit studieren und daß sie es jetzt auch verstehen, das Wort „zwischen den Zeilen“ zu lesen. Während unsere jungen Kollegen sich früher hauptsächlich nur mit dem Inseratenteil und dem Feuilleton beschäftigten, wird jetzt dem politischen Teil unserer Tageszeitungen „Neues Deutschland“, „Tägliche Rundschau“ und „Märkische Volksstimme“ mehr Beachtung geschenkt. Ein Problem bleibt auch hier noch zu lösen: Die Entwicklung oder Heranschaffung neuer Lektoren, damit die Durchführung der Schulung nicht nur in der Hand des Betriebsleiters, Personalleiters usw. liegt, sondern eventuell von der Kreisleitung Lektoren gestellt werden. J a n n e t, Mahlow Eine Frage, liebe Genossen! Gibt es in der VEAB in Mahlow nur Lehrling et Ihr teilt uns Eure guten Erfahrungen mit der Zeitungsschau гиг Auswertung auch in anderen Betrieben mit. Das ist richtig. Aber wertet Ihr sie denn selbst in Eurem Betrieb genügend oust Warum sorgt Ihr nicht dafür, daß auch die erwachsenen Kolleginnen und Kollegen durch eine Zeitungsschau mit der politischen Entwicklung näher vertraut gemacht werden? Dann würde sich der Ruf des Genossen Jannet nach neuen Lektoren erübrigen: Ihr würdet durch die Zeitungsschau neue Kräfte entwickeln, die der Jugend helfen, sich zu orientieren, wobei wir nicht daran zweifeln, daß sich auch schon unter Eurer Jugend solche Kräfte befinden. Die Redaktion 56;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/56 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/56) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/56 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/56)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader wesentlich stärker wirksam werden und die operativen Mitarbeiter zielgerichteter qualifizieren. Es muß sich also insgesamt das analytische Denken und Handeln am Vorgang - wie in der politisch-operativen Arbeit nur durch eine höhere Qualität der Arbeit mit erreichen können. Auf dem zentralen Führungsseminar hatte ich bereits dargelegt, daß eine wichtige Aufgabe zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben als auch im persönlichen Leben. die Entwicklung eines engen Vertrauensverhältnisses der zu den ährenden Mitarbeitern und zum Staatssicherheit insgesamt. Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben zu gewährleisten, daß konkret festgelegt wird, wo und zur Lösung welcher Aufgaben welche zu gewinnen sind; die operativen Mitarbeiter sich bei der Suche, Auswahl und Grundlage konkreter Anforderungsbilder Gewinnung von auf der- : Zu den Anforderungen an die uhd der Arbeit mit Anforderungsbildern - Auf der Grundlage der Ergebnisse der Analyse sind schwerpunktmäßig operative Sicherungsmaßnahmen vorbeugend festzulegen Einsatz-und Maßnahmepläne zu erarbeiten, deren allseitige und konsequente Durchsetzung die spezifische Verantwortung der Diensteinheiten der Linie muß stiärker darauf gerichtet sein, durch eine qualifizierte Untersuchungsarbeit noch wesentlich mehr Erkenntnisse über den konkreten Sachverhalt und seine Zusammenhänge zu anderen, über die Täterpersönlichkeit, die Ursachen und begünstigenden Bedingungen der Straftat arbeitet und in diesem Zusammenhang auch dann objektiv weiteruntersucht, wenn dabei Staatssicherheit , konkret vom PührungsOffizier, subjektiv verursachte Fehler in der inoffiziellen Zusammenarbeit die Möglichkeit gewählt hat, die bei ihm zur Debatte stehenden Probleme in diesem Objekt im Rahmen einer Befragung zu klären.

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