Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 7/45

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/45 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/45); Zur Methodik des Selbststudiums : Unterstreichungen und Konspekte jfä Es gibt nicht wenige Teilnehmer an unserem Parteilehrjahr, die der Meinung sind, daß alle Schwierigkeiten, die sich bei der Durchführung des Studiums ergeben können, durch methodische Kniffe beseitigt werden können. Deshalb sei zunächst noch einmal mit aller Eindringlichkeit hervorgehoben: Wenn die prinzipielle Notwendigkeit und Bedeutung des Studiums nicht begriffen wurde, wenn planlos studiert wird, wenn flüchtig oder formal gelernt wird, nutzen auch die ausgeklügeltsten Methoden nichts. Nur wer mit der richtigen Einstellung an das Studium herangeht, wird sich mit Hilfe methodischer Erfahrungen Erleichterung und Vorteile verschaffen können. Daraus ergeben sich die Methoden des Studiums. Zunächst ist es wichtig, daß man imstande ist, dem Gedankengang des Verfassers überhaupt zu folgen. Deshalb soll man das betreffende Werk erst einmal überlesen, um sich einen Überblick über den Inhalt zu verschaffen. Ist eine klare und übersichtliche Gliederung und Inhaltsangabe vorhanden (wie etwa bei der „Geschichte der KPdSU [B]“), dann genügt es, wenn man jedes Kapitel vor dem Studium zunächst einmal durchliest. Dabei merkt man sich durch Unterstreichen oder Zeichen am Rand die unverständlichen Stellen oder Fremdworte an, verschafft sich durch Nachschlagen im Fremdwörterbuch (oder (Lexikon) oder durch Konsultationen darüber Klarheit und vermerkt dann am Rand oder auf einem Zettel, den man in das Buch einlegt, die entsprechenden Erläuterungen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, die ein fortlaufendes Studium garantieren, bei dem man sich völlig auf die Gedanken des Verfassers konzentrieren kann. Um die Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung zu begreifen Und durch ihre bewußte Ausnutzung die Entwicklung schneller voranzutreiben, muß man sehr viel wissen. Es ist aber unmöglich, alle konkreten Einzelheiten seinem Gedächtnis einzuprägen. Deshalb ist es wichtig, Methoden zu entwickeln, die es gestatten, einerseits das Wichtigste, Grundlegende fest zum geistigen Eigentum zu machen und andererseits jede konkrete Einzelheit im Bedarfsfall rasch aufzu-flnden. Daraus ergibt sich, daß es zunächst darauf ankommt, das Wichtige, Grundsätzliche aus dem weniger Wichtigen herauszuheben. Von zwei solchen Methoden soll hier die Rede sein. Das Unterstreichen ist die einfachste Methode, um wichtige Dinge aus dem Text herauszuheben. Es gibt jedoch dabei, wie bei allen methodischen Hinweisen, kein allgemeines Schema. Jeder muß sich die Methode erarbeiten, die ihm am besten „liegt“. Die wichtigste ist: nicht zu viel unterstreichen, denn damit wird nichts mehr hervorgehoben, und der Zweck dieser Methode wird in sein Gegenteil verkehrt. Dabei sollte aber nicht schematisch verfahren werden, etwa so, daß man sich vornimmt, auf jeder Seite nicht mehr als 10 Prozent anzustreichen. Es gibt nicht wenige Werke unserer Klassiker, wo seitenlang eine Widerlegung der Argumente heute längst vergessener Gegner gebracht wird; in diesem Falle ist es oft kaum notwendig, zu unterstreichen. Auf anderen Seiten wieder häuft sich die Behandlung der grundsätzlichen Probleme; hier sollte man sich deshalb nicht scheuen, auch gelegentlich viel zu unterstreichen. Als zweckmäßig hat sich das Unterstreichen mit verschiedenen Farben erwiesen. Auch hierbei gibt es natürlich die vielfältigsten Möglichkeiten, von denen nur eine angeführt sei: man unterstreicht von einer wichtigen Stelle das Stichwort (gewissermaßen die Überschrift) mit rot, die diesem Stichwort untergeordneten wichtigen Stellen mit blau. Das hat den Vorteil, daß man mit einem Blick auf die Seite erfaßt, welche Fragen hier behandelt werden, und sich so das Suchen nach einem bestimmten Zitat erleichtert. Ein Beispiel dafür: In den Schlußfolgerungen der Geschichte der KPdSU(B) heißt es: „Und eben darum, weil Lenin und die Leninisten die marxistische Theorie weiterführten, ist der Leninismus die Weiterentwicklung des Marxismus, ist er der Marxismus f unter den neuen Bedingungen des Klassenkampfes des Proletariats, der Marxismus der Epoche des Imperialismus : und der proletarischen Revolutionen, der Marxismus der Epoche des Sieges des Sozialismus auf einem Sechstel der * Erde.“ Weiter wird auf dieser Seite noch Stellung genommen zum Opportunismus in theoretischen Fragen und zur Theorie als Anleitung zum Handeln, so daß sich dabei drei rot unterstrichene Stellen ergeben. Dadurch hat man einen guten Überblick über die entscheidenden Fragen einer besonders inhaltsschweren Seite, auf der man viel anstreichen muß. Es ist aber klar, daß allein dadurch das Gelesene nicht fest genug eingeprägt wird. Diese Methode zwingt noch nicht zum gründlichen Durchdenken; sie erleichtert nur den Überblick. Das Konspekt dagegen erfordert, daß eine gründliche Durcharbeitung des Gelesenen erfolgt. Auch für die Anfertigung eines Konspektes gibt es kein allgemeines Schema. Die Form, der Umfang und die Ausführlichkeit richten sich immer nach dem Zweck und Ziel des Studiums. Durch das Konspekt soll einmal eine Aufbewahrung der wichtigsten Gedanken des Buches in gedrängter Form erreicht werden; zweitens soll durch seine Anlegung der Leser zum Durchdenken der Probleme gezwungen werden. Deshalb ist es falsch, wenn unmittelbar beim Lesen das Konspekt angelegt wird. Richtig ist: erst lesen, dann darüber nachdenken und schließlich in knapper Form die Hauptgedanken niederschreiben. Eine ganze Reihe vortrefflicher Konspekte über die wichtigsten Werke Lenins und Stalins enthält die „Geschichte der KPdSU(B)“. Genosse Stalin zeigt hier, wie man ein Konspekt richtig anlegen muß. Ein Beispiel dafür: Im Kapitel П gibt Genosse Stalin die Leitgedanken des Werkes „Ein Schritt vorwärts zwei Schritte zurück“ von Lenin wieder. Er stellt sich für sein Konspekt einen besonderen Plan auf, der sich nicht an die Dispositionen von Lenin hält. Warum? Lenins Werk ist bekanntlich eine scharfe, prinzipielle Auseinandersetzung mit den fehlerhaften Auffassungen der Menschewiki. Der Plan seines Werkes mußte deshalb von den Bedingungen dieser Auseinandersetzung ausgehen. Genosse Stalin hat sich jedoch die Aufgabe gestellt, mit der Darstellung der historischen Entwicklung die prinzipiellen Fragen der Theorie zu erläutern. Entscheidend für die Anlage eines Konspektes ist also immer der verfolgte Zweck. Deshalb geht Genosse Stalin von den grundlegenden organisatorischen Leitsätzen der Partei aus und gibt in diesem Zusammenhang die wichtigsten Gedankengänge des gesamten Werkes wieder. Gerade dadurch aber wird das Konspekt des Leninschen Werkes so wertvoll, weil jetzt die Grundgedanken Lenins für jeden deutlich erkennbar hervortreten. Gleichzeitig zeigt uns die Geschichte der KPdSU(B) an diesem und vielen anderen Beispielen, wie in einem Konspekt die eigene gedrängte Wiedergabe der Gedanken des Verfassers in einem richtigen Verhältnis mit wörtlichen Auszügen der wichtigsten Stellen verbunden werden. Es ist natürlich klar, daß die Anlegung solcher meisterhaften Konspekte in so knapper und doch umfassender Form nur möglich ist, wenn die Theorie in einem Höchstmaß gemeistert wird. Deshalb werden unsere Konspekte, vor allem aber die ersten, viel länger werden, wir werden nicht immer das wirklich Wichtige treffen und oft viel weniger Wichtiges aufnehmen. Trotzdem werden sie uns aber sehr bei der Aneignung und der angestrebten Meisterung der Theorie helfen, denn die Anlegung eines Konspektes ist in jedem Fall eine wertvolle Hilfe. * Nur durch eine solche gründliche Arbeitsweise können wir uns die notwendigen Kenntnisse aneignen, ohne die wir unsere Aufgaben nicht lösen können. Hierbei kommt es besonders auf die ständige Hilfe der Lehrer an, die den Teilnehmern der Zirkel immer wieder an Hand ihrer Aufzeichnungen, Unterstreichungen und Konspekte helfen müssen, ihre Arbeitsmethoden zu verbessern. So müssen sie ihnen zeigen, wo sie Unwichtiges angestrichen oder notiert haben, wo sie Wichtiges vergesssen haben, und sie müssen sie vor allem vor Übertreibungen bewahren. Ihre wichtigste Aufgabe in dieser Hinsicht besteht jedoch zunächst darin, ihre Schüler immer wieder von der Notwendigkeit und Wichtigkeit eines systematischen Studiums zu überzeugen. Ohne Zweifel wird dadurch die Qualität des Studiums entscheidend verbessert und die Durchführung unseres Parteilehrjahres weiter gefördert. H. Schl. 45;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/45 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/45) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/45 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/45)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung Information des Leiters der Abteilung vom chungsa t: Die aus den politisch-operativen LageBedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit resultierenden höheren Anforderungen an die Durchsetzung des Untersuch.ungsh.aftvollzuges und deren Verwirklichung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Dis imperialistischen Geheimdienste der Gegenwart. Vertrauliche Verschlußsache . Die Qualifizierung der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung und offensiven Bekämpfung feindlicher und anderer politischoperativ relevanter Handlungen irn Zusammenhang mit Versuchen von Bürgern der die Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin zu erreichen, Vertrauliche Verschlußsache - Die Verhafteten werden in den für sie erforderlichem Umfang mit den Regimebedinqungen in der Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit , vorn Zeitpunkt der Aufnahme an, vertraut gemacht. Sie werden über ihre Rechte und Pflichten und über die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Sekretärs des zuständigen Gerichts zur Klärung insbesondere zivil-, arbeits- und familienrechtlicher Angelegenheiten sowie über die Ordnungs- und Verhaltensregeln von Inhaftierten in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Zur Durchsetzung der Gemeinsamen Anweisung psGeh.ffä lstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, defür Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren.

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