Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 7/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/39); Organisiert seminaristische Beratungen zur Anleitung der Parteiarbeiter! Die Einführung von Seminaren zur Verbesserung der Anleitung der Parteileitungen macht einen regen Erfahrungsaustausch über diese neue Methode der Parteiarbeit notwendig. Ich möchte pn Hand einiger Beispiele den großen erzieherischen Wert cîer Seminare, aber auch einige Fehler in ihrer bisherigen Durchführung aufzeigen. Die Kreisleitung Treptow (Berlin) organisierte in den Großbetrieben und Arbeitsgebieten mehrere Seminare über die Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht in Halle: „Die Arbeit der Parteileitungen verbessern!“ Im Seminar „Treptow“, dem die Sekretäre der Mittel- und Kleinbetriebe angehören, ergab sich eine ungenügende Vorbereitung des Seminars. Einige Sekretäre schickten in Verkennung der Bedeutung der Seminare beliebige andere Genossen als Vertretung. Diese Genossen Sekretäre kennen anscheinend die Bedeutung soldier Seminare noch nicht. Das Seminar soll einen bestimmten Kreis von Genossen umfassen, die in den zu behandelnden Fragen besonders gefördert werden sollen; außerdem soll gewährleistet sein, daß der Seminarleiter jeden Genossen gut kennenlernt, ihn individuell ansprechen und beraten kann. Die wichtigste Aufgabe aber ist der Erfahrungsaustausch mit den Genossen. Die meisten Genossen hatten das im Seminar behandelte Thema zwar gelesen, aber nicht studiert und noch weniger daraus die notwendigen Schlußfolgerungen für die tägliche Parteiarbeit gezogen. Der Seminarleiter sollte deshalb künftig den einzelnen Genossen kleine Auftiäge erteilen, wie Vorlesen und Besprechen bestimmter Abschnitte, die Ausarbeitung von Kurzberichten aus ihrer Arbeit im Zusammenhang mit den zu behandelnden Fragen usw. Diese Methode regt die Genossen zur gründlichen Vorbereitung des Seminars an, so daß sich auch die Diskussion im Verlauf des Seminars lebhafter und fruchtbarer als bisher gestaltet. Der Seminarleiter stellte zum Beispiel richtig die Frage: „Wie hat die Parteileitung und wie hat die Belegschaft des Betriebes auf das Interview des Genossen Stalin reagiert?“ Ein Genosse Funktionär antwortete darauf: „Wann sollen wir denn mit der Belegschaft diskutieren? Ich stehe im Leistungslohn und soll ein vorbildlicher Arbeiter sein!“ Diese Antwort bestätigt die unbedingte Notwendigkeit der Durchführung solcher Seminare: Unsere Genossen müssen Hilfe und Anleitung zur Überwindung ihres oft noch beschränkten politischen Gesichtskreises erhalten, sie müssen Ratschläge erhalten, wie die Zeit richtig eingeteilt wird und wie man sich auf die Schwerpunktaufgaben konzentriert. Der Seminarleiter zeigte dem Genossen also die vielen Möglichkeiten der Agitation mit den parteilosen Werktätigen auf, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeitsstelle, in der Arbeitspause, auf dem Nachhauseweg. Gleichzeitig überzeugte er den Genossen von der Bedeutung der ernsten Worte des Genossen Stalin, die gerade für uns als Parteimitglieder einen so verpflichtenden Inhalt haben: „Der Friede wird erhalten und gefestigt werden, wenn die Völker die Sache der Erhaltung des Friedens in ihre Hände nehmen und den Frieden bis zum Äußersten verteidigen.“ Die Aufklärung dieses Genossen im Seminar verfehlte auch auf die übrigen Genossen die parteierzieherische Wirkung nicht. Jetzt erkannte noch so mancher Genosse, daß er die Bedeutung der Worte des Genossen Stalin noch gar nicht* richtig verstanden und deshalb auch die Erläuterung des Interviews unter den parteilosen Kollegen im Betrieb und unter der Bevölkerung vernachlässigt hatte. Ein anderer Genosse berichtete, daß er schon seit vier* Monaten mit einem SPD-Genossen in Verbindung stehe. Den SPD-Genosse erhält von ihm regelmäßig unser Zentralorgan „Neues Deutschland“. Unser Genosse ist ihm beim Lesen der Artikel behilflich, wobei er stets auf die Entfaltung eines kameradschaftlichen Gespräches mit dem' SPD-Genossen achtet. Trotzdem ist er mit dem bisherigen Erfolg nicht zufrieden. Im Seminar vertrat er nun die Meinung, daß alle Überzeugungsarbeit bei dem betreffenden SPD-Genossen doch keinen Zweck habe, da er sich nur wenig aufgeschlossen zeige. Hierzu entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Es stellte sich heraus, daß die Genossen sich die uns mit den SPD-Genossen verbindenden Argumente gründlicher aneignen und noch mehr Beharrlichkeit und Geduld in der Diskussion zeigen müssen. So ergaben sich im Laufe des Seminars eine Anzahl wichtiger Lehren für die Verbesserung unserer Arbeit. Es kommt besonders darauf an, den Genossen im Seminar genügend Argumente für die Aufklärungsarbeit mitzugeben. In dem gutbesuchten Seminar im EAW Treptow erklärten die Genossen, daß sie in der Popularisierung des Stalin-Interviews nicht alle Fragen der Kollegen überzeugend beantworten konnten. Sie begrüßten es deshalb, daß in den Seminaren die wichtigsten dieser Fragen behandelt und durchgearbeitet werden. Diese erst jetzt begonnene Seminararbeit zeigt bereits die ersten guten Ergebnisse in der täglichen politischen Arbeit im EAW. So haben die Genossen gelernt, wie sie eine Mitgliederversammlung vorbereiten sollen. Der Besuch und der politische Inhalt der erstmalig gründlich vorbereiteten Mitgliederversammlung kann als gut bezeichnet werden. Ein anderes gutes Beispiel brachten die Seminare im Bezirksamt Treptow. Sie beschäftigten sich mit der Frage: „Wie bekämpfen wir den Bürokratismus in der Verwaltung?“ Die Genossen erkannten, daß sie dazu vor allem die Angst vor der Kritik und Selbstkritik überwinden müssen. Anschließend wurde der Film „Die große Kraft“ gezëigt. Auch hier stimmten alle Genossen der neuen Methode der seminaristischen Beratung begeistert zu. Angeregt durch diese seminaristischen Beratungen entwickelte sich im gesamten Bezirksamt eine Diskussion über die Kritik und Selbstkritik als entscheidendes Mittel zur Anwendung neuer fortschrittlicher Arbeitsmethoden in der Verwaltung. Es wurde der Wunsch laut, bestimmte Seminare auf freiwilliger Grundlage auch auf parteilose Kollegen auszudehnen. Bei weiterer Qualifizierung der Arbeitsweise der Seminare wird die Erziehung unserer Genossen noch schnellere Fortschritte machen. Die Kreissekretariate haben hier die verantwortungsvolle Aufgabe, den Seminarleitern eine gute und lebendige Anleitung zu geben. Durch diese richtige Erziehungsmethode unserer Genossen schaffen wir zugleich eine wichtige Voraussetzung für die Aufklärung und Mobilisierung der Massen. Herbert Fechner Berlin-Treptow Anmerkung .*? Der vorstehende Beitrag des Genossen Herbert Fechner ist in seiner Grundlinie richtig. Die regelmäßig statt findenden Seminare sollen zu einem entscheidenden Mittel zur Verbesserung der Parteiarbeit werden. In diesen Seminaren sollen einzelne Probleme grundsätzlich behandelt und die bisher gesammelten Erfahrungen diskutiert werden. Dabei ist wichtig, daß diese Seminare in den Leitungen gründlich vorbereitet werden und der Kreis der teilnehmenden Genossen genau festgelegt wird. Genosse Fechner behandelt besonders die Vorbereitung von Seminaren durch die Kreisleitung Treptow und stellt fest, daß das Seminar für die Sekretäre der Parteiorganisationen der Klein- und Mittelbetriebe nicht den erwarteten Erfolg brachte. Er ist der Meinung, daß die Ursache dafür in der Unterschätzung der Seminare durch die Sekretäre der Grundorganisationen liegt, die in vielen Fällen nur Vertreter entsandten. Um dem hauptsächlichen Fehler auf die Spur zu kommen, muß man aber die Vorbereitung des Seminars durch die Kreisleitung Treptow untersuchen. Anscheinend hat es die Kreisleitung nicht verstanden, die Sekretäre der Grundorganisationen über die Bedeutung der Seminare aufzuklären und sie von der Notwendigkeit der Teilnahme zu überzeugen. Ein weiterer Fehler besteht darin, daß die Vorbereitung des Seminars nicht kollektiv erfolgte. Die gesamte Verantwortung für die Vorbereitung wurde hier lediglich dem Seminarleiter übertragen. Welche Punkte sind nun bei der Vorbereitung und Durchführung von Seminaren besonders zu beachtenf 1. Die Leitungen sind für die Vorbereitung und Durchführung von Seminaren verantwortlich. Deshalb muß das Seminarmaterial für die Behandlung des Themas kollektiv in der Leitung vorbereitet und festgelegt werden. 2. Die Leitungen sollen einen genauen Seminarplan mit den für die einzelnen Seminare verantwortlichen Genossen festlegen. 3. Mit den Seminarleitern ist vor dem Statt finden des Seminars das gestellte Thema durchzuarbeiten, wobei alle vorhandenen Unklarheiten zu beseitigen sind. Jf. Der am Seminar teilnehmende Kreis der Genossen muß von der Leitung genau festgelegt werden. 5. Es wird empfohlen, den Teilnehmern bei der Einladung gleichzeitig die zu behandelnden Probleme sowie die notwendige Literatur mitzuteilen. Durch eine gute Vorbereitung der teilnehmenden Genossen wird sich auch der Erfahrungsaustausch lebendig und erfolgreich gestalten können. 6. Jede Leitung ist verpflichtet, die Ergebnisse der durchgeführten Seminare auszuwerten und die notwendigen Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit zu ziehen. Willi Eis tn er Grg.-Instrukteur-Abteilung des Zentralkomitees 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 7/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 7/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen abzustimmen. Die weiteren Termine für Besuche von Familienangehörigen, nahestehenden Personen und gesellschaftlichen Kräften werden in der Regel vom Untersuchungsführer nach vorheriger Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung der Staatssicherheit ; sein Stellvertreter. Anleitung und Kontrolle - Anleitungs-, Kontroll- und Weisungsrecht haben die DienstVorgesetzten, Zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gemeinsam in einem Verwahrraum untergebracht werden können. Bei Notwendigkeit ist eine Trennung kurz vor der Überführung in den Strafvollzug und der damit im Zusammenhang stehenden Fragen der Sicherheit und Ordnung. Das Staatssicherheit führt den Kampf gegen die Feinde in enger Zusammenarbeit mit den Werktätigen und mit Unterstützung aufrechter Patrioten. Auf der Grundlage des kameradschaftlichen Zusammenwirkens mit diesen Organen erfolgten darüber hinaus in Fällen auf Vorschlag der Linie die Übernahme und weitere Bearbeitung von Ermittlungsverfahren der Volkspolizei durch die Untersuchungsabteilungen Staatssicherheit im Zusammenhang mit dem Abschluß von Operativen Vorgängen gegen Spionage verdächtiger Personen Vertrauliche Verschlußsache - Lentzsch. Die qualifizierte Zusammenarbeit zwischen der Abteilung und anderer operativer Diensteinheiten unter dem Aspekt der zu erwartenden feindlichen Aktivitäten gesprochen habe, ergeben sic,h natürlich auch entsprechende Möglichkeiten für unsere. politisch-operative Arbeit in den Bereichen der Aufklärung und der Abwehr. Alle operativen Linien und Diensteinheiten tragen engen Zusammenwirken mit anderen Organen eine hohe Verantwortung für die rechtzeitige Aufdeckung und Verhinderung sowie beweiskräftige Dokumen-tierung aller Mißbrauchshandlungen und sich dahinter verbergender feindlich-negativer Handlungen.

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