Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 6/14

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/14); durch ein ausführlicher Bericht über die Landesfunktionärkonferenz der FDJ in Eisenach gegeben: die Begrüßungsrede, die der 1. Landessekretär der Partei, Mückenberger, gehalten hat, und ein Stück aus dem Referat des Landesvorsitzenden der FDJ wurden abgedruckt. Einer dieser Berichte trägt die Überschrift: „Überwindung des Sektierertums.“ Hier wird drei Spalten lang geschildert, was Genosse Münch, der Landesvorsitzende der FDJ, über die Auswirkungen des Sektierertums gesagt hat. Wir finden Zwischenüberschriften: „Wie äußert sich das Sektierertum?“ „Worauf ist dieses Sektierertum zurückzuführen, wo hat es seinen Ursprung?“ „Wie kann das Sektierertum überwunden werden?“ Ich glaube, daß gerade eine solche Berichterstattung ein Beispiel dafür ist, wie man das Sektierertum nicht überwindet. Man soll sich einmal vorstellen, daß wir zwei Millionen Jugendliche nach Berlin holen wollen von denen ein großer Teil noch nicht in der FDJ oder in der Partei organisiert ist, und ich glaube, daß man mit solchen Überschriften wie „Überwindung des Sektierertums“ und spaltenlangen Ausführungen über das Sektierertum keinen Jugendlichen für Berlin gewinnen kann. Wenn ein nichtorganisierter Jugendlicher so eine Zeitung sieht, wird er sagen. „Die Welt jugendspiele gehen mich nichts an, das ist Angelegenheit einer kleinen Gruppe, vielleicht nur der FDJ-Funktionäre.“ Ähnlich steht es mit den Verpflichtungen. Die Selbstverpflichtungen der Jugendlichen sind ein grandioser Ausdruck für die gewaltige Begeisterung, mit der die Jugend den Beschluß aufgenommen hat, die Weltjugendfestspiele in Deutschland, in Berlin, durchzuführen. Aber wenn wir in unseren Zeitungen nur immer schreiben, der Jugendliche Fritz Meier hat sich verpflichtet, drei Stunden mehr zu arbeiten, und der Jugendliche Müller hat sich verpflichtet, dies und jenes zu tun, ohne die Zusammenhänge klarzumachen, wird jeder die Vorstellung haben, die Weltjugendfestspiele sind eine Angelegenheit, die bedeutet, daß man schuften muß. Es wird eine vollkommen falsche Vorstellung von dieser herrlichen Bewegung der Jugend entstehen. Um dies zu vermeiden, muß man erst einmal schildern, was die Weltjugend-festspiele sind und wodurch die Begeisterung der Jugend geweckt worden ist. Dann wird ein nichtorganisierter Jugendlicher verstehen, warum es zu diesen Selbstverpflichtungen kommt. Es gibt auch gute Beispiele für die Vorbereitung der Weltjugendfestspiele; zum Beispiel hat die „Sächsische Zei- tung“ unter dem Titel „Vorwärts zu den III. Weltjugendfestspielen“ einen Artikel über ein Faschingsfest gebracht unter der Losung „Weil wir jung sind, ist die Welt so schön!“ Dieser Bericht ist geeignet, auch breitere Kreise der Jugendlichen anzusprechen und ihnen zu zeigen; was die Jugendlichen in Berlin erwartet. Walter Ulbricht hat auf der 1. Funktionärkonferenz der FDJ gesagt, man muß lernen, aber die Jugend muß auch mal tanzen und fröhlich sein. Es kommt jetzt darauf an, Bedeutung und Charakter der Weltjugendfestspiele der gesamten Jugend vor Augen zu führen. Genosse Honecker hat auf einer Pressekonferenz in Berlin vierzig Minuten über das Programm der Weltjugendfestspiele gesprochen. In den Zeitungen ist dieser Bericht mit kleinen Zwei-und Dreispaltern abgetan worden. Dabei sind hier Dinge zur Sprache gekommen, die geeignet sind, auch den Ich glaube, auf keinem Gebiet sind die Beschlüsse der letzten Pressekonferenz so schlecht wie auf kulturellem Gebiet durchgeführt worden. Darin kommt unzweifelhaft eine ernste Unterschätzung der Bedeutung der Kulturarbeit in unserer Presse zum Ausdruck. Es gibt Genossen, die sagen, die Fragen des Formalismus, Realismus, Kosmopolitismus sind Fragen, die die breite Masse der Werktätigen gar nicht interessieren. Auf Grund bestimmter Erfahrungen glaube ich behaupten zu können, das stimmt absolut nicht. Diese Fragen werden, seitdem sie nun endlich angeschnitten worden sind, mit größtem Interesse und größter Leidenschaft von den breiten Massen der Bevölkerung diskutiert. Ohne Zweifel besteht auf dem Gebiet der Kulturfragen und in der Frage der Kirnst eine heillose Verwirrung, besonders bei einem großen Teil unserer Künstler und unserer Kritiker. Wenn wir nach den Gründen dieser Verwirrung suchen, müssen wir uns in erster Linie selbst die Schuld geben. Wer kann die Anleitung für die Lösung dieser Probleme anders geben als die Partei und ihre Presse? „Neues Deutschland“ nimmt sich aus dieser Kritik in keiner Weise aus. Wir haben die Frage der Kunst letzten Jugendlichen, mag er uns noch so skeptisch gegenüberstehen, zu begeistern. Was Genosse Honecker dortbekanntgegeben hat, ist für eine Zeitung, für einen Redakteur, der mit Rohmaterial zu arbeiten versteht, Stoff für viele Wochen. Man muß sich vorstellen, welche Begeisterung das Auftreten des Alexandrow-Ensembles und des Mois-sejew-Ensembles bei ihren Reisen durch die Deutsche Demokratische Republik hervorgerufen hat. Es ist klar, daß die sowjetische Jugend nicht mit schlechteren Ensembles kommen wird, sondern mit denselben oder noch besseren. Man muß sich vorstellen, daß etwa 700 junge Chinesen nach Berlin kommen werden. Soviel sind noch nicht in Deutschland gewesen. Sie werden mit Basketball-Mannschaften kommen, die noch kein deutscher Junge oder deutsches Mädel spielen sah. Diese Tatsachen muß man in der Presse aufzumachen verstehen. und Kultur in der Vergangenheit nicht kämpferisch behandelt, das ist der entscheidende Fehler. Wir müssen in dieser Frage zu einer scharfen kämpferischen Haltung kommen, denn eine neue fortschrittliche nationale deutsche Kunst kann nur im Kampf gegen das Gift des amerikanischen Kosmopolitismus und seiner hauptsächlichsten Ausprägung auf dem Gebiet der Kunst, den Formalismus, entstehen. Die Kunst spielt eine außerordentlich wichtige Rolle bei der Erziehung der Menschen. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf die beiden Artikel hinweisen, die von dem sowjetischen Autor Nedoschirio in der „Neuen Welt“ Nr. 4 und 5 erschienen sind. Das ist meines Erachtens mit das Beste, was in systematischer Form zu dieser Frage gesagt worden ist, und unsere Genossen Kulturredakteure sollten sich ausführlich mit diesen Artikeln befassen und daraus die entsprechende Schlußfolgerungen ziehen. Das Bewußtsein wirkt mit bei der Umgestaltung der Wirklichkeit, und die Kunst ist eine der Ausdrucksformen des gesellschaftlichen Bewußtseins, deshalb ist es falsch von uns gewesen, daß wir uns dieser Frage nicht genügend zugewandt haben. u;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/14) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 6/14 (NW ZK SED DDR 1951, H. 6/14)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch dann erforderlich, wenn es sich zum Erreichen einer politisch-operativen Zielstellung verbietet, eine Sache politisch qualifizieren zu müssen, um sie als Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit führen kann. Das Gesetz gestattet ebenfas, seine. Befugnisse zur vorbeugenden Gefahrenabwehr wahrzunehmen und ;. Weder in den Erläuterungen zum Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei verstärkt zur Anwendung zu bringen. Die Durchführung von Aktionen gegen Gruppen deren Mitglieder erfordert eins exakte Vorbereitung durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen, gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte; die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung während der Durchführung der OPK. Die Leiter haben zu gewährleisten, daß auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Durchsetzung des Gesetzes über den Unter-suchungshaftvollzug irn Staatssicherheit und für die Gewährleistung der Ziele der Untersuchungshaft im Staatssicherheit bestimmt werden.

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