Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 4/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/39); liehen Apparat liegt in seiner noch zü ftest an die Vergangenheit gebundene Arbeitsorganisation* Der zentrale Arbeitsplan des Zentralkomitees für Monat November/Dezember 1950 forderte deshalb die Verbesserung der Struktur und der Arbeitsweise der Verwaltungsorgane und die Bildung von Brigaden in den Verwaltungen, um eine rationellere Organisation der Arbeit und eine Einsparung von Geldmitteln und Arbeitskräften zu erreichen. Bisher wurde den Tendenzen zur Bürokratisierung und der Aufblähung des Verwaltungsapparates durch Maßnahmen von oben entgegenzuwirken versucht, durch die Kommissionen für Staatliche Kontrolle, durch Sparkommissionen, durch Überprüfungen usw. Auf diese Weise wurde schon vieles in unserem Verwaltungsapparat verbessert Zur Erfüllung der durch den Fünfjahrplan gestellten Aufgaben genügen aber diese Methoden nicht mehr. Jetzt muß man dazu übergehen, was Genosse Walter Ulbricht bei der Beratung mit den Mitgliedern des Landessekretariats Sachsen-Anhalt am 12. Januar 1951 sagte: „Man muß die Initiative der fortschrittlich denkenden Mitarbeiter der Verwaltung entfalten. Sie wissen ganz gut, was in ihrer Abteilung faul ist, warum die Briefe nicht beantwortet werden, warum der Geschäftsgang so langsam ist. Ihre Initiative muß man entfalten, sie muß man überzeugen, daß die Arbeitsmethoden der Verwaltung geändert werden müssen.“ Der Artikel des Genossen Werner Nönnig müßte zum Beispiel Anregung ‘dafür sein, daß aus den erfahrensten und wissenschaftlich qualifiziertesten Kräften im Ministerium für Innerdeutscher Handel und Außenhandel gemeinsam mit eben solchen Mitarbeitern aus der Gesellschaft Innerdeutscher Handel eine Brigade gebildet wird, ohne den Minister oder Staatssekretär oder den leitenden Direktor der Gesellschaft. Beim Innerdeutschen Handel trägt die jetzt vorhandene Arbeitsorganisation nicht nur zur Verschleppung dringlicher Arbeitsabläufe bei, sondern öffnet in weitem Maße auch Gaunern und Spekulanten die Möglichkeit, den Staat zu betrügen und Werte zu verschieben, wofür genügend Beweise vorliegen. Die Verbesserung der Arbeitsorganisation ist deshalb das Kernproblem der Brigadenbewegung. Was nutzt es zum Beispiel, wenn in einer Kreisverwaltung durch einen Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit an Telefongebühren, Reisekosten usw. gespart wird, wenn auf der anderen Seite durch die schlechte Organisation in der Arbeit eines Ministeriums def Regierung der Deutschen Demokratischen Republik das Doppelte bis Zehnfache des Ersparten wieder verausgabt wird. So wendet sich zum Beispiel der Genosse H. G. Scholle, Leiter der Abteilung Arbeitsproduktivität im Amt für Arbeit und Sozialfürsorge in Oschersleben, an den Genossen Walter Ulbricht. Noch stark beeindruckt von dem Erlebnis der 1. Funktio-närkonferenz der FDJ kommt er an seinen Arbeitsplatz zurück und findet die Anweisung zu einer Sondererhebung über die Zahl der Lohnempfänger, über die geleisteten Arbeitsstunden und über die Bruttoentgelte in den acht Lohngruppen für sämtliche Betriebe des Kreises vor. Das erforderte erhebliche Reisekosten, Fernsprechgebühren, besondere Mitarbeiter usw. Trotzdem wurde die Sondererhebung dem Arbeitsministerium in Halle fristgemäß übermittelt und dort festgestellt, daß das Ministerium der Deutschen Demokratischen Republik inzwischen neue Formblätter erstellt hatte und die Kreise nähere Anweisungen zu einer erneuten Erhebung in nächster Zeit erhalten würden. Dieses Beispiel deckt noch eine weitere Schwäche in der bisherigen Brigadenbewegung auf: Wir haben bereits eine breite Entfaltung der Bewegung in den unteren Verwaltungsorganen, aber noch nicht in den Ministerien der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik. Oft bleiben gute Vorschläge und Pläne zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit in den unteren Verwaltungsorganen Sisypusarbeit, weil sie keine Beachtung und Unterstützung bei den zentralen Stellen finden. Wie notwendig aber die Änderung der Arbeitsorganisation, die Anwendung neuer Arbeitsmethoden und die Herausbildung eines neuen Arbeitsstils gerade bei den zentralen Stellen sind, zeigen uns der Beschwerdebrief des Genossen H. G. Scholle und der Artikel des Genossen Nönnig. Was das Ergebnis der Arbeit solcher Brigaden sein müßte, zeigen uns solche Maßnahmen, wie die Reorganisation der volkseigenen Industrie, die Reorganisation der Arbeitsämter und die beginnende Reorganisation der Verwaltung im Sozialversicherungswesen. Ein zweites Kernproblem für die Aufgabenstellung der Brigaden liegt in der ständigen Verbesserung der Arbeits- methoden und des Arbeitsstils der Verwaltungsorgane, um die Arbeit der Verwaltung mehr auf die Sorgen der Betriebe und der Bevölkerung zu konzentrieren. Die uns vorliegenden Pläne zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit als Ergebnis der Arbeit von Brigaden beschäftigen sich in der Hauptsache mit dem Eigenleben der einzelnen Verwaltungsstellen. Nehmen wir nur den Arnstädter Plan, wo einer der neuen Teilpläne den stolzen Namen trägt: „Plan zur Qualifikation von Frauen und Jugendlichen für leitende Funktionen.“ Aber dieser Plan beschäftigt sich nur mit den in der Kreisverwaltung angestellten Frauen und Jugendlichen. Ein anderer Teilplan nennt sich „Plan zur Verbesserung der kulturellen und sozialen Lage der Beschäftigten“. Auch dieser Plan hat nur die soziale und kulturelle Betreuung der Angestellten der Kreisverwaltung im Auge. Das alles sind doch Aufgaben der BGL! Diese Beispiele zeigen, daß die gebildeten Brigaden bei der Kreisverwaltung in Arnstedt sich in der Hauptsache nur mit den Problemen des Angestelltenapparates in der Kreisverwaltung und zuwenig mit den Fragen der Industrie und Landwirtschaft und den Sorgen der Bevölkerung ihres Kreisgebietes beschäftigt haben. Hier muß die Brigade einer Kreisverwaltung die bisherige Arbeitsorganisation der Verwaltung, ihrer Dezernate usw. überprüfen, Vorschläge für neue Wege in der Leitung der Arbeit machen, den ganzen Apparat und seinen Arbeitsstil zu vereinfachen und zu qualifizieren. Die Initiative der fortschrittlich denkenden Mitarbeiter in der Verwaltung breiter entfalten! Die bisher gemachten Ausführungen zeigen, daß es nicht Aufgabe der Brigade sein kann, für die Verwaltung Feuerwehrarbeit zu leisten. So haben sich in Thüringen bei einigen Amtsgerichten „fliegende Arbeitsbrigaden“ zur Aufarbeitung von Rückständen gebildet. Die Brigadenarbeit in der Verwaltung ist auch keine leichte, sondern eine schwierige Aufgabe. Walter Ulbricht spricht deshalb immer wieder von der Mitarbeit und der Initiative „der erfahrenen“, „der fortschrittlich denkenden“ Mitarbeiter in der Verwaltung. Die Mitglieder der Brigaden werden in streng wissenschaftlicher Arbeit ihre Aufgaben lösen, indem sie den Arbeitsprozeß in der Verwaltung gründlich durchleuchten und vor allem an die reichen Erfahrungen in der Sowjetunion und den volksdemokratischen Ländern anknüpfen und sie auswerten. Es würde deshalb zu einer Verwässerung und Verflachung der Brigadenarbeit führen, wenn man die Bildung von Brigaden einfach kommandieren oder alle Mitarbeiter in der Verwaltung auffordern wollte, Mitglied einer Brigade zu werden. In der Gewerkschaftszeitschrift der IG VBV (Heft 1, 1951) heißt es in dem Artikel „Unsere Betriebe bei der Arbeit“: „So ist es durch Zusammenfassen aller Beschäftigten in Brigaden möglich, die gesamte Verwaltungsarbeit zu verbessern.“ In Erfurt hat das zum Beispiel dazu geführt, daß in der Sozialversicherungsanstalt alle Angestellten Mitglieder einer Brigade sind. Wir glauben nicht, daß die Arbeit der Landesversicherungsanstalt Thüringen sich dadurch verbessert hat. Es ist aber ebenso falsch, wenn bürokratische Gemüter der Brigadenbewegung' skeptisch und mißtrauisch gegenüber stehen. So erklärten Genossen aus dem Org.-Instrukteur-Apparat des Ministeriums des Innern, daß die Brigadenbewegung ihre Arbeit „erdrücke“. Man muß den erfahrenen und fortschrittlich denkenden Mitarbeitern in der Verwaltung verantwortlicher als bisher die Möglichkeit der Mitarbeit an der Verbesserung der Arbeit des staatlichen Apparates geben. Der Hebel dazu ist die Brigadenbewegung. Die Brigaden werden für ihre Verwaltung die geeigneten Vorschläge ausarbeiten und dem zuständigen Verwaltungsorgan zur Beschlußfassung vorlegen. Es wird darüber hinaus die Aufgabe der besten und bewußtesten Mitarbeiter in den Verwaltungen sein, als Brigaden gute Beispiele bei der Anwendung neuer Arbeitsmethoden und eines neuen Arbeitsstils zu schaffen und zu popularisieren. Es kommt also darauf an, die Brigadenbewegung nicht zu kommandieren und die Verwaltungsangestellten einfach in Brigaden einzuteilen. Das ist ebenso falsch, wie es für manche Verwaltungsorgane bequem wäre. Es scheint, daß sowohl der Verwässerung der Brigadenbewegung, als auch dem Widerstand, der ihr entgegengesetzt wird, die gleiche Absicht zugrunde liegt: zu verhindern, daß sich ein breiterer Kreis von erfahrenen und fortschrittlich denkenden Mitarbeitern in der Verwaltung mit der Arbeitsorganisation, den Arbeitsmethoden und dem Arbeitsstil in der Verwaltung beschäftigt und an der schnelleren Entwicklung eines fortschrittlich arbeitenden Verwaltungsapparates mitarbeitet. Hier erwächst den Parteiorganisationen eine besondere Aufgabe, wobei man feststellen muß, daß sich die Parteileitungen noch zuwenig um die Brigadenbewegung in den Verwaltungen kümmern und zuwenig angeleitet haben. Der Weg muß freigemacht werden für die Entfaltung der Mitarbeit der besten Kräfte in der Verwaltung, damit der staatliche Verwaltungsapparat die ihm durch den Fünfjahrplan gestellten Aufgaben zu lösen vermag. 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind sowie aus der zunehmenden Kompliziertheit und Vielfalt der Staatssicherheit zu lösenden politisch-operativen Aufgaben. Sie ist für die gesamte Arbeit mit in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung im Verantwortungsbereich sowie der Qualität und Effektivität der Aufgabenerfüllung verfolgen in ihrer Einheit das Ziel der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit der Linie Staatssicherheit , insbesondere in Durchsetzung des politisch-operativen Untersuchungshaftvollzuges, von denen bei der Erarbeitung eines Entwurfs einer Dienstanweisung der Linie auszugehen ist Geheime Verschlußsache. Die strikte Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit während des Strafverfahrens notwendig sind, allseitige Durchsetzung der Regelungen der üntersuchungs-haftvollzugsordnung und der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie unter Berücksichtigung der ooeraiiv bedeutsamen Regimebedingungen im Operationsgebiet auf der Grundlage langfristiger Konzeptionen zu erfolgen. uen est-. Die Vorgangs- und. personc-nbez.ogene Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Grundsätze für die Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet Zielstellungen der Vorgangs- und personenbezogenen Arbeit mit im und nach dem Operationsgebiet ist nach folgenden Grünäsalen zu organisieren: Die Arbeit mit im und nach. dfempecatiensgebiet i. voigoug und -nenbezogin durchzuführen. ,L.

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