Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 4/30

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/30); nischen Intelligenz und dem leitenden Verwaltungspersonal in der ersten Woche des Februar durchführen. Diese Seminare behandeln als einzigen Punkt die Stellungnahme des Sekretariats des ZK zur Verbesserung der Arbeit im Steinkohlenbergbau als Anleitung sowie Auftrag und den Beschluß der Kreisleitung Zwickau als Arbeitsplan. Dadurch wird die Gewähr gegeben, durch die Anleitung alle noch vorhandenen rückständigen Auffassungen zu überwinden und eine Verbesserung der Arbeitsorganisation, die zur Sollerfüllung beitragen wird, zu erreichen. Die Steinkohlenverwaltung konnte die begonnene Überprüfung sämtlicher Werke noch nicht abschließen. Weder das Vierschichtensystem an dazu geeigneten Betriebspunkten, noch die damit verbundene Ablösung vor Ort ist eingeführt. Darüber hinaus ist der entscheidende Punkt der Direktive des Sekretariats des ZK 25 Prozent der Gesamtbelegschaft vor Ort zu bringen erst mit etwa 23 Prozent realisiert.' In der Ermittlung technisch begründeterArbeitsnormen sind noch keinerlei wesentliche Fortschritte zu verzeichnen. Die langsame Realisierung der Beschlüsse zeigte sich auch in der Sollerfüllung, die bis 25. Januar 1951 70 Prozent des Monatsdurchschnitts bei einem Ist von 86,5 Prozent betrug. Die Leitungen der Parteiorganisationen sind noch nicht in der Lage, die gesamte Mitgliedschaft zu mobilisieren, weil die Abteilungsgruppen noch nicht mit den politisch klarsten, der Partei ergebensten Funktionären und aktiven Mitgliedern besetzt sind. Die Leitung der Parteiorganisation des Werkes Deutschland arbeitet nach wie vor nach den alten Arbeitsmethoden. Die Parteileitungssitzungen werden schematisch einmal monatlich durchgeführt. Der von der Parteileitung erstellte Arbeitsplan legt zwar für die zu realisierenden Aufgaben die verantwortlichen Genossen fest, ohne dazu konkret Stellung zu nehmen, wie die Leitung der Parteiorganisation hilft, diese Aufgaben zu lösen, obwohl sie die Gesamtverantwortung trägt. Dazu ein Beispiel: Im Werk Deutschland umfaßt die Parteigruppe 880 Mitglieder, einschließlich Kandidaten. Von diesen sind im Parteilehrjahr laut Listen 679 eingestuft, und an der letzten Schulung nahmen insgesamt nur 259 Genos-innen und Genossen teil. Um die Teilnahme zu steigern, hat man im Arbeitsplan festgelegt, daß in allen Abteilungen Kritikbretter aufzustellen sind, wo gute und schlechte Beispiele erläutert werden sollen. Für diese Aufgabe ist laut Arbeitsplan verantwortlich der Zirkelleiter und Zirkelsekretär. Die Kontrolle darüber soll der Schulungsleiter durchführen. Aus diesem Beispiel ist zu ersehen, daß man sich viel zu wenig in der Leitung damit befaßt hat, wie man nun tatsächlich Maßnahmen ergreifen kann, um die Teilnahme am Lehrjahr zu verbessern. Die Weisungen des Genossen Walter Ulbricht bei der Beratung mit den Mitgliedern des Landessekretariats und den SED-Ministern in Sachsen-Anhalt auf der letzten Sitzung des Landessekretariats über die Änderung der Arbeitsweise der Leitung der Parteiorganisationen müssen auch im Steinkohlenbergbau umgehend realisiert werden. Die Erziehung der Menschen und die Aufklärungsarbeit müssen im Steinkohlenbergbau im Vordergrund stehen. Die vordringlichste Aufgabe, sagt Walter Ulbricht, ist deshalb die Änderung der Arbeitsweise der Leitungen, damit sie erkennen, daß sie sich auf die Erziehung der Parteimitglieder, die Aufklärung der Massen und die Anleitung der Grundorganisationen konzentrieren müssen. Dabei müssen die Beschlüsse des 2. Weltfriedenskongresses erläutert, unsere Politik in bezug auf den Grotewohl-Brief erklärt und die nächsten Aufgaben im Fünf jahrplan der Bevölkerung verständlich gemacht werden. Das erfordert, daß die Mitglieder der Leitungen selbst ein hohes Wissen erwerben. Neben der Aneignung der Theorie des Marxismus-Leninismus ist es notwendig, daß die Genossen systematisch die neuen Aufgaben, z. B. die Wirtschaftsplanung, einschließlich der volkseigenen Betriebspläne, der Finanzwirtschaft, der Arbeitsorganisation usw. studieren und auch Sozialfragen zum Gegenstand der Beratungen in den Parteigruppen machen. Auf diese Weise entfalten wir die Masseninitiative, erfüllt unsere Partei ihre führende Rolle. Die Rolle des Fnnktionärkorpers Das Entscheidenste, um die Schlagkraft der Partei zu gewährleisten, ist die Festigung des gesamten Funktionärkörpers. Er ist das Rückgrat der Partei. Zu ihm gehören alle Mitglieder, die eine fest umrissene Position innehaben. Die Leitungen der Parteiorganisationen müssen überprüfen, ob alle Funktionäre ihre Funktionen ausüben und ob alle Funktionen besetzt sind. Um rasch und wirksam alle Parteibeschlüsse durchzuführen und die gesamte Mitgliedschaft schnellstens mobilisieren zu können, muß in den Parteiorganisationen umgehend ein Funktionärstab geschaffen werden, der stets einsatzbereit ist, und auf den sich die Leitungen der Parteiorganisationen in jeder Situation verlassen kann. Dieser feste Funktionärstab trägt eine besonders hohe Verantwortung, denn von ihm wird es in erster Linie abhängen, ob die Leitungen der Parteiorganisationen ihre Aufgabe auf allen Gebieten der Arbeit erfüllen. Dieser Funktionärstab wird seine erste Probe im Steinkohlenbergbau bei der Erfüllung* des Plansolls im ersten Quartal des ersten Planjahres des Fünfjahrplanes ablegen. Bei der Überprüfung der Parteiorganisationen wurde mit Ausnahme vom Karl-Marx-Werk festgestellt, daß viel zu wenig Abteilungsgruppen bestehen. Es existieren z. B. auf dem Karl-Liebknecht-Werk nur vier Abteilungsgruppen bei einer Mitgliederstärke von 1400. Das bedeutet, daß von einer Abteilungsgruppenleitung 350 Mitglieder angeleitet werden müssen. Auf Grund dieser aufgezeigten Mängel kann man von einer Anleitung der Abteilungsgruppen durch die Parteiorganisationen nicht sprechen. Daraus ergibt sich, daß in allen Werken noch keine arbeitsfähigen Parteigruppen bestehen. Die einzige Arbeit, die bis jetzt von den Parteigruppenorganisatoren in allen Werken durchgeführt wurde, war die Beitragskassierung. Die Überprüfung des Karl-Marx-Werkes durch die Überprüfungskommission der Landesleitung zeigte, daß auch die Beitragskassierung sehr mangelhaft war. Im Karl-Marx-Werk waren von den unter Tage arbeitenden Genossin etwa 50 mit der Beitragszahlung ein halbes Jahr im Rückstand, und 313 Mitglieder haben insgesamt 1800 DM an Beiträgen im Monat November zuwenig bezahlt. Dieses Beispiel, das keineswegs vereinzelt dasteht, zeigt die mangelhafte Anleitung und Kontrolle von seiten der Leitung der Parteiorganisation. Es zeigt weiterhin, daß bei unseren Mitgliedern ein schlechtes Verhältnis zu ihrem wichtigsten Dokument besteht, was als Spiegelbild für ihre Haltung zur Partei zum Ausdruck kommt. Die Teilnahme am Parteilehrjahr ist noch äußerst schlecht. Soweit festgestellt werden konnte, übersteigt die Beteiligung in keinem Werk 60 Prozent, und in manchen Abteilungen beträgt die Beteiligung, sogar nur 15 Prozent. Trotz des Beschlusses, die Erfassung zum Parteilehrjahr zu steigern, zeigt sich ein erschreckendes Zurückbleiben in der Erfassung und ordnungsgemäßen Durchführung der Schulung. Wie groß die Interesselosigkeit am Parteilehrjahr ist, zeigt die Haltung des Genossen Heßmann, der Ausbilder für Berglehrlinge im Karl-Liebknecht-Werk ist. Seiner Meinung nach kann er nichts mehr hinzulernen, am Parteilehrjahr müßten sich jüngere Genossen beteiligen. Bei der mit dem Genossen Heßmann geführten Aussprache zeigte sich allerdings, daß es Genosse Heßmann, der die Geschichte der KPdSU (B) studiert haben will, sehr notwendig hätte, sich am Parteilehrjahr zu beteiligen, da er nicht das elementarste Grundwissen eines Genossen besitzt. Die Teilnahme des Genossen Heßmann am Parteilehrjahr wäre um so notwendiger, da er als Ausbilder verpflichtet ist, den Berglehrlingen nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch das gesellschaftspolitische Wissen zu übermitteln. Die im Fünf jahrplan zu lösenden Aufgaben stellen an alle Partei- und Massenorganisationen, an jeden Funktionär und an jeden Parteiarbeiter die höchsten Ansprüche für die tägliche Mitarbeit. Jeder Tag bringt bereits aus den Schwerpunktbetrieben die stolzen Meldungen der Planerfüllung, wo die Werktätigen unter den gleichen schwierigen Bedingungen wie im Steinkohlenbergbau um die Planerfüllung ringen. Die technische Intelligenz, die Werktätigen und Erfinder, die in allen volkseigenen Betrieben um die Übererfüllung der Produktionspläne all ihre Kräfte und Kenntnisse ein-setzen, vollbringen zur Erhaltung des Friedens und zur Erkämpfung der Einheit Deutschlands und eines besseren Lebens erstaunliche Leistungen. Sollte das bei der Beseitigung der aufgezeigten Mängel und Schwächen nicht auch im Steinkohlenbergbau möglich sein? 30;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/30) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Regel in der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter ihre besondere Qualifikation und ihre unbedingte Zuverlässigkeit bereits bewiesen haben und auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu entscheiden, ob der Verdächtige durch den Untersuchungsführer mit dieser Maßnahme konfrontiert werden soll oder ob derartige Maßnahmen konspirativ durchgeführt werden müssen. Im Falle der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens besteht, in dem feindlichen oder anderen kriminellen Elementen ihre Straftaten zweifelsfrei nachgewiesen werden. Ein operativer Erfolg liegt auch dann vor, wenn im Rahmen der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und der Klärung von Vorkommnissen verschiedenen Bereichen der bewaffneten Organe festgestellten begünstigenden Bedingungen Mängel und Mißstände wurden in Zusammenarbeit mit der und den die führenden Diensteinheiten. Gewährleistung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des IfS zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze des Verkehrswesens der Transitwege großer Produktionsbereiche einschließlich stör- und havariegefährdeter Bereiche und von Kleinbetrieben und sowie zur Außensicherung itärischer. bjekte.

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