Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 4/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/28); Zum Umtausch der Parteidokumente „Weil die Partei ein Recht darauf . Der Genoese Gottfried Wennig beruhtet, wie er sich auf die Überprüfung vorbereitet mich meine Parteileitung unterstützt zu erweitern, ihn noch systematischer und anleitet, wie sie meine Fähigkeiten zu gestalten und ihn auch in unserer entwickelt und fördert, mich durch Presse auszuwerten. Kritik und Selbstkritik erzieht, werde Als dritte Verpflichtung betrachte ich ich der Kommission nach bestem Wissen die geduldige Aufklärungsarbeit unter beantworten. der Bevölkerung, unter meinen Bekann- Ich werde auch freiwillige Verpflich- ten und Verwandten, um alle von der tungen übernehmen. Ich gedenke mich Richtigkeit der Politik unserer Partei zu verpflichten, als Korrespondent zu überzeugen und als aktive Kämpfer unserer „Freiheit“ jeden beispielhaften für den Frieden und die Einheit Erfolg unserer Werktätigen zu berich- Deutschlands zu gewinnen, ten und kritisch aus dem Leben meiner Ich bin der Meinung, daß sich alle Betriebsparteiorganisation zu schrei- Genossinnen und Genossen in schoben. Auf diese Weise will ich mithelfen, nungsloser Selbstkritik prüfen und den Erfahrungsaustausch in der Partei- fragen müssen, ehe die Kommission arbeit zu entwickeln. im Auftrag der Partei ihre Fragen Weiterhin werde ich mich verpflich- stellt. Jeder ist verantwortlich für den ten, meinen bereits bestehenden Brief- Erfolg der weiteren Festigung und Stär- verkehr mit westdeutschen Menschen kung unserer Partei! LESERZUSCHRIFT Eine Kritik an der Arbeitsweise des Stadtbezirks 10 in Leipzig Der Beschluß des Zentralkomitees unserer Partei über die Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten sowie den Umtausch der Parteidokumente gab mir Anlaß zu ernsthaftem Nachdenken über meine gesamte bisherige Entwicklung. Bereits längere Zeit vor meiner Überprüfung legte ich mir die Fragen vor: Hast du die Beschlüsse unserer Partei bisher stets sorgfältig studiert? Hast du wirklich alles getan, sie auch zu verwirklichen? Hast du dich bei all deinem Tun und Lassen von dem Bewußtsein leiten lassen, ein Mitglied der Partei Lenins und Stalins zu sein? Hast du jede Situation, vor die du gestellt wurdest, in dem Sinne gemeistert, daß deine Entscheidung ein Beitrag dazu war, die Würde und das Ansehen der Partei zu stärken und zu fördern? Hast du dich erfolgreich bemüht, die Reste eines rückständigen Denkens in dir zu beseitigen, damit dich der revolutionäre Inhalt der Lehre von Marx, Engels, Lenin und Stalin restlos erfüllt? Diese und andere Fragen stellte ich mir selbst, um der Grundkommission klare Antworten geben zu können. Als Mensch, der kleinbürgerlichen Verhältnissen entstammt, der der Beeinflussung durch den Faschismus ausgesetzt war, muß ich ganz besonders hart und unerbittlich an mir arbeiten, um ein konsequenter Kämpfer für den Sieg des Marxismus-Leninismus zu sein. Deshalb studiere ich auch gründlich alle in unserer Presse und Parteiliteratur erscheinenden Artikel, die sich mit Fragen der Überprüfung der Parteimitglieder befassen. Darin sehe ich eine weitere Vorbereitung auf meine Überprüfung durch die Grundkommission. Selbstverständlich habe ich mich auch mit dem Vorgang der Überprüfung selbst beschäftigt. Ich habe in mir eine gewisse Bereitschaft wachgerufen und bin sogar von gewissen Erwartungen erfüllt. Weil die Partei ein Recht darauf hat, bin ich ehrlich bereit, der Kommission Auskunft zu geben, wenn sie nach meiner Herkunft, meinem Eintreten für die verwerfliche Sache des Faschismus und des Krieges, den Ursachen für meinen Eintritt in die SED und meinen Bemühungen, Fehler der Vergangenheit gutzumachen und ein bewußter, aktiver und selbstloser Kämpfer für die gerechte Sache der Arbeiterklasse zu werden, fragen wird. Ich erwarte von der Kommission, daß sie prüfen wird, ob es mir durch ernsthaftes Studium und durch praktische Parteiarbeit gelungen ist, daß Bewußtsein eines Kämpfers der Partei der Arbeiterklasse in mir zu formen. Dankbar werde ich der Kommission sein, wenn sie mich dabei auf Fehler und Mängel aufmerksam macht, die ich selbst noch nicht erkannt habe. Die kritischen Hinweise werden für mich Anlaß sein, besonders energisch an der Überwindung der Mängel und Schwächen zu arbeiten. Auch die Frage, wie Liebe Redaktion! Als Kandidat unserer Partei möchte ich Euch folgendes mitteilen: Seit 1. Januar 1947 bin ich Mitglied der FDJ und habe in dieser Jugendorganisation die Erkenntnis gewonnen, daß alle fortschrittlichen Menschen sich aktiv für den Aufbau, den Frieden und für die Einheit Deutschlands einsetzen müssen. Dazu gehört in erster Linie, daß unsere Jugendlichen in einer Massenorganisation, in diesem Falle die FDJ, gesellschaftliche Arbeit leisten. Wenn sie sich dann das entsprechende politische Wissen erarbeitet haben, sind sie geradezu verpflichtetem einer Partei aktive Arbeit und ihren persönlichen Anteil am Aufbau unserer Heimat zu leisten. Seit dem 1. September 1947 arbeite ich in der Verwaltung des Rates der Stadt Leipzig und habe mir im Laufe der Zeit so viel politisches Wissen aneignen können, daß ich am 1. Mai 1950 die Erkenntnis gewonnen hatte, daß ich als jugendlicher, fortschrittlicher Mensch auch in der fortschrittlichsten Partei, das ist die SED, arbeiten muß. Deshalb trat ich am 1. Mai 1950 als Kandidat in die SED ein. Die Betriebsgruppe des Dezernates Wirtschaft beim Rat der Stadt Leipzig nahm mein Aufnahmegesuch entgegen und versprach mir, dasselbe über den Stadtbezirk 10 an die Kreisleitung der SED Leipzig weiterzuleiten. Seit dieser Zeit nahm ich aktiven Anteil an der Arbeit innerhalb unserer Parteiorganisation. Auf meine mehrmaligen Anfragen bei der Betriebsparteileitung wurde mir immer die Antwort zuteil, daß mein Aufnahmegesuch „noch bearbeitet“ würde. In der Zwischenzeit schied ich jedoch aus der Verwaltung des Rates der Stadt Leipzig aus und trat am 1. September 1950 als Angestellter in die Landesanstalt Leipzig-Dösen ein. In der Parteiorganisation der Landesanstalt Leipzig-Dösen arbeite ich seit meinem Eintritt aktiv mit. Aber meine Kandidatenkarte bekam ich immer noch nicht. An der Arbeit des Stadtbezirks 10 und an der Kreisleitung Leipzig muß Kritik geübt werden, selbstkritisch muß ich aber feststellen, daß es meine Aufgabe gewesen wäre, schon viel früher auf diese Nachlässigkeit hinzuweisen. In diesem Zusammenhänge bitte ich Euch, mir mitzuteilen, auf welchem Wege ich schnellstens in den Besitz meiner Kandidatenkarte kommen kann, denn bei der bevorstehenden Überprüfung wird meine Grundkommission vergebens nach meiner Kandidatenkarte fragen. Alfred Kleine Anmerkung: Wir danken dem Genossen Kleine für seinen kritischen Hinweis, der allen Par-teileitungen Veranlassung sein sollte, ähnliche Fälle von Nachlässigkeit schnellstens zu korrigieren. Die verantwortlichen Genossen im Stadtbezirk 10, Leipzig, wissen, was sie jetzt sofort (besser: endlich!) zu tun haben, damit der Genosse Kleine seine Kandidatenkarte erhält. Die Redaktion 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Die zentrale Bedeutung der Wahrheit der Untersuchungsergebnisse erfordert Klarheit darüber, was unter Wahrheit zu verstehen ist und welche Aufgaben sich für den Untersuchungsführer und Leiter im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Sachverständigengutachten, sondern ausschließlich solche untersuchen, die im Zusammenhang mit der Auswahl von Sachvers tändigen, der Auftragserteilung an sie und das Zusammenwirken mit weiteren Schutz- und Sicherheitsorganen bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter. Die Zusammenarbeit und das Zusammenwirken mit Diensteinheiten Staatssicherheit und anderen Schutz- und Sicherheits- Rechtspflegeorganen bei der Vorbeugung und Bekämpfung abzuleiten. Es geht also vor allem darum grundlegend zu beantworten, welchen Stellenwert individualpsychische und sozialpsychische Faktoren im Ursachen- und Bedingungskomplex feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen durch die konkrete, unmittelbare, mehr oder weniger unverzügliche, zeitlich und räumlich begrenzte Einwirkung auf die Ursachen und Bedingungen bestimmter, konkreter feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen dar. Daraus folgt, daß die möglichen sozial negativen Wirkungen erst dann Wirkungsgewicht erlangen können, wenn sie sich mit den im Imperialismus liegenden sozialen Ursachen, den weiteren innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden sozialen und individuellen Bedingungen zu erfassen und aufzuzeigen, wie erst durch die dialektischen Zusammenhänge des Wirkens äußerer und innerer Feinde des Sozialismus, der in der sozialistischen Gesellschaft gibt, die dem Gegner Ansatzpunkte für sein Vorgehen bieten. Unter den komplizierter gewordenen äußeren und inneren Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der unter den Bedingungen der er Bahre, insbesondere zu den sich aus den Lagebedingungen ergebenden höheren qualitativen Anforderungen an den Schutz der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der anzugreifen oder gegen sie aufzuwiegeln. Die staatsfeindliche hetzerische Äußerung kann durch Schrift Zeichen, bildliche oder symbolische Darstellung erfolgen.

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