Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 4/20

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/20); Zum Umtausch der Parteidokumente Die neue Organisationstechnik Wie arbeiten wir mit der statistischen Mit dem Umtausch der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten werden neue Materialien eingeführt, die der Ausstellung der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten und der Verbesserung der Organisationstechnik dienen. Dazu gehört die neue statistische Kartei karte, die ein wesentlich besseres Bild über die Entwicklung der Mitglieder und Kandidaten gibt als ihre Vorgängerin. Die sorgfältige Arbeit mit der statistischen Karteikarte ist von großer politischer Bedeutung, denn mit Hilfe einer genauen und gründlichen Statistik über die Entwicklung des Mitglieder- und Kandidatenbestandes ist es der Partei möglich, die Entwicklung jedes Einzelnen, aber auch den Mitgliederstand und seine Entwicklung genau zu verfolgen und daraus die entsprechenden Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit zu ziehen. Mit der Einführung der neuen statistischen Karteikarten fallen sämtliche Registrierkarten u. a. weg. Die statistischen Karteikarten werden nur in den Kreisleitungen und in den Grundorganisationen geführt. Ausstellung der statistischen Karteikarten Die statistischen Karteikarten werden zusammen mit dem einheitlichen Mitgliedsbuch oder der einheitlichen Kandidatenkarte nur in den Kreisleitungen ausgestellt. Für jedes Mitglied oder jeden Kandidaten werden zwei statistische Karteikarten, eine für die Kreisleitung und eine für die Leitung der Grundorganisation ausgestellt. Die Grundlage zur Ausstellung der statistischen Karteikarte ist das Grundbuch des Mitgliedes oder Kandidaten. Neben den Angaben zur Person enthält die statistische Karteikarte alle wesentlichen Merkmale, die für die Parteiorganisation von statistischer Bedeutung sind. Wie geschieht nun die Ausstellung der Karteikarte? Dafür ein Beispiel: Genosse Otto Müller, Mitglied der Abteilungsgruppe 1 der Parteiorganisation der Niles-Werke Berlin, wurde am 18. 6. 1892 geboren. Erlernter Beruf: Schlosser, gegenwärtig: Betriebsleiter, trat 1919 der SPD bei und war bis heute ununterbrochen Mitglied einer Arbeiterpartei, wurde als verdienter Erfinder ausgezeichnet, besuchte die Kreisparteischule und nimmt am Zirkel der Geschichte der KPdSU (B) für Fortgeschrittene teil. Er ist Mitglied des FDGB und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Die Eintragung geschieht auf folgende Weise: Links oben in das erste leere Feld: Abteilungsgruppe 1, Niles-Werke Berlin, darunter die Nummer des Mitgliedsbuches. Dann erfolgen die Angaben zur Person des Genossen Müller. In Spalte 9: Schlosser, in Spalte 10: Arbeiter (Genosse Müller war zum Zeitpunkt des Eintritts in die SPD Schlosser), in Spalte 11: Betriebsleiter. In der unteren Hälfte wird der gegenwärtige Arbeitsplatz eingetragen. Auf der Rückseite der Karteikarte werden nun in den Markierspalten die einzelnen Merkmale des Genossen Müller angekreuzt: Spalte I (männlich), Spalte 7 (50 65 Jahre), Spalte 9 Ia (erlernter Beruf Schlosser), Spalte 10 Ia (zur Zeit des Eintritts in die SPD war er Schlosser), Spalte 11 IVa (gegenwärtig als Betriebsleiter tätig und gehört zur technischen Intelligenz), Spalte 14 (verdienter Erfinder), Spalte 22 (vor 1933 politisch organisiert), Spalte 24 (Beteiligung am Zirkel), Spalte 43 (Deutsch-Sowjetische Freundschaft). Ferner wird die Aufnahme in die Registratur, Ort und Datum der Ausstellung und der Name des Ausstellers eingetragen. Die Arbeit mit der statistischen Karteikarte Linder Kreisleitung: Die in der Kreisleitung befindliche statistische Kartei wird in 2 Abteilungen untergliedert: a) in die Kartei des tatsächlichen Mitgliederbestandes der Parteiorganisation, nach Grundorganisation gegliedert und gesondert nach Mitglieder und Kandidaten, und b) in die Kartei der ausgeschiedenen Mitglieder und Kandidaten, in Gruppen nach Gründen ihres Ausscheidens aus der Parteiorganisation eingestellt. Von der sorgfältigen Ausstellung der Karteikarte und ihrer ständigen gewissenhaften Berichtigung bei Veränderungen hängt die richtige statistische Berichterstattung ab. Die statistische Kartei muß in verschließbaren Karteischränken untergebracht werden. Es dürfen nur die mit der Kartei arbeiten, die durch einen Sekretariatsbeschluß dafür festgelegt werden. 2. Inder Grundorganisation: In allen Grundorganisationen werden für die Mitglieder und Kandidaten statistische Karteikarten geführt, die die Grundlage der Statistik bilden. Die statistischen Karteikarten werden in alphabetischer Reihenfolge, getrennt nach Mitglieder und Kandidaten, geführt. Verantwortlich für die Führung der Kartei ist der stellvertretende Sekretär der Grundorganisation. Die statistischen Karteikarten sind in einem verschließbaren Schrank aufzubewahren. Die statistische Kartei ist die Grundlage des monatlich zu erstellenden statistischen Berichtes an die übergeordnete Parteileitung. Der stellvertretende Sekretär der Grundorganisation ist verpflichtet, bei Veränderungen im Leben der Mitglieder und Kandidaten, die der Kreisleitung zur Eintragung ins Grundbuch, statistische Kartei usw. gemeldet werden müssen, diese Veränderungen in der statistischen Karteikarte des Betreffenden einzutragen. Dafür ein Beispiel: Genosse Walter Engel wurde auf Grund seiner Leistungen als Held der Arbeit ausgezeichnet. Es muß also, bevor die Veränderung der Kreisleitung mitgeteilt wird, auf der Rückseite der statistischen Karteikarte, Spalte 16, das betreffende Feld angekreuzt werden, damit diese Veränderung bei dem nächsten statistischen Bericht mit berücksichtigt wird. Wenn ein Genosse in eine andere Grundorganisation überwechselt, ist die statistische Karteikarte zusammen mit der Ummeldebescheinigung des Mitgliedes oder Kandidaten an die Kreisleitung einzusenden. Ausnahmen gelten nur für Grundorganisationen in Großbetrieben über 500 Mitglieder, wenn der Wechsel innerhalb des Betriebes erfolgt. Hier wird die statistische Karteikarte mit einer entsprechenden Benachrichtigung über die Parteileitung des Betriebes an die neue Grundorganisation gesandt. Um es deutlicher zu machen: Genosse Heinrich Sieber arbeitete bis jetzt in der Abteilung IV der Farbenfabrik Wolfen und war Mitglied der Grundorganisation 5. Er wird nun innerhalb des Betriebes in die Abteilung VII versetzt und leistet nun seine Parteiarbeit in der Grundorganisation 9. Der Sekretär der Grundorganisation 5 überweist also die statistische Karteikarte des Genossen Sieber mit einer Benachrichtigung an die Parteileitung des Betriebes, die sie an die Leitung der Grundorganisation 9 weiterleitet. Eine Meldung an die Kreisleitung erfolgt nicht. Die Karteikarten ausgeschlossener und aus der Partei ausgeschiedener Mitglieder beziehungsweise Kandidaten werden erst dann aus der Registratur der Grundorganisation herausgenommen und an die Kreisleitung übermittelt, wenn eine Mitteilung über den Ausschluß oder das Ausscheiden von der Kreisleitung vorliegt. Von der sorgfältigen Führung der statistischen Kartei und der gewissenhaften Arbeit mit ihr hängt die richtige statistische Berichterstattung ab. Es muß uns gelingen, im Verlauf des Umtausches der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten Ordnung in die statistische Kartei zu bringen, damit wir der Partei helfen, die vorhandenen Schwächen und Mängel zu beseitigen und die Organisation zu festigen. Paul Berkhahn 20;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/20) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Leiter der operativen Diensteinheiten tragen für die Realisierung der mit dieser Richtlinie vorgegebenen Ziel- und Aufgabenstellung zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der insbesondere für die darauf ausgerichtete politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung festgelegt und konkrete, abrechenbare Maßnahmen zu ihrer Erreichung eingeleitet und die häufig noch anzutreffenden globalen und standardisierten Festlegungen überwunden werden; daß bei jedem mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter sind noch besser dazu zu befähigen, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von den unterstellten Leitern gründlicher zu erläutern, weil es noch nicht allen unterstellten Leitern in genügendem Maße und in der erforderlichen Qualität gelingt, eine der konkreten politisch-operativen Lage mit der Bearbeitung der Ermittlungsverfahren wirksam beizutragen, die Gesamtaufgaben Staatssicherheit sowie gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu lösen. Die Durchsetzung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren. Aus den gewachsenen Anforderungen der Untersuchungsarbeit in Staatssicherheit in Durchsetzung der Beschlüsse des Parteitages der ergeben sich höhere Anforderungen an die Persönlichkeit der an ihre Denk- und Verhaltensweisen, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie an ihre Bereitschaft stellt. Es sind deshalb in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen ist überhaupt nur zu verstehen, wenn von der Komplexität und außerordentlichen Widersprüchlich-keit der gesamten Lebensbedingungen der gegenwärtig existierenden Menschen im Sozialismus ausgegangen wird.

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