Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 3/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/9); ZUM UMTAUSCH DER PART El DOKU M E N 1 Was hat die Leitung der Grundorganisation für den reibungslosen Ablauf der Überprüfung zu Der Beginn der Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten hat gezeigt daß manche Grundorganisationen die Überprüfung nicht mit der nötigen Sorgfalt vorbereiteten. Was sind unsere Aufgaben? Vor der Überprüfung der Mitglieder einer Grundorganisation sollen sich der Leiter der Grundkommission und der Sekretär der Grundorganisation zusammensetzen und gemeinsam fiber die Arbeit der Grundorganisation sprechen. Das ist notwendig damit die Grundkommission die Struktur des Betriebes bzw. Ortes den Aufbau und die Zusammensetzung der Grundorganisation und ihre Arbeit kennnenlernt. Nur dann kann sie richtig einschätzen wie sie an die Überprüfung der einzelnen Mitglieder und Kandidaten herangehen muß. Dazu muß die Leitung der Grundorganisation schon vorher ihre Arbeit kritisch und selbstkritisch untersuchen und sich vor allem fiber die noch vorhandenen Schwächen und Fehler klar werden. Der Sekretär der Grundorganisation soll gemeinsam mit dem Leiter der Grundkommission die Reihenfolge der Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten festlegen. Neben dem Sekretär selbst und dem beratenden Mitglied die zuerst überprüft werden soll man die Reihenfolge entsprechend der Struktur der Grundorganisation festlegen und starke und schwächere Genossen zusammen bestellen. Die Parteileitung, besonders der Sekretär und das auf einer Mitgliederversammlung gewählte beratende Mitglied müssen zur Überprüfung eine klare Einschätzung über jedes Mitglied und jeden Kandidaten auf Grund der Arbeit haben, damit sie die Arbeit der Grundkommission wirklich unterstützen können. Dabei müssen sie aber auch berücksichtigen, wie die Parteileitung dem Mitglied geholfen hat. Zum erfolgreichen Ablauf der Überprüfung gehört aber auch, daß die Parteileitung rasch auf die Ergebnisse der Überprüfung reagiert. Als sich zum Beispiel bei der Überprüfung der ersten Mitglieder einer Grundorganisation in Leuna starke Tendenzen des Sozialdemokratismus herausstellten, reagierte die Parteileitung sofort und führte bereits am nächsten Tag eine Mitgliederversammlung durch, auf der die unklaren Fragen behandelt und alle falschen Tendenzen entschieden bekämpft wurden. Weiter muß die Parteileitung den Genossen helfen, die von ihnen übernommenen freiwilligen Verpflichtungen zu erfüllen und ihre Durchführung kontrollieren. Nicht zuletzt trägt die Leitung der Grundorganisation, besonders der Sekretär, eine große Verantwortung für den ' reibungslosen organisatorischen Ablauf der Überprüfung. Der Sekretär muß die Fragebogen so verteilen, daß ihn die Genossen schon einige Tage vor der Überprüfung haben, damit sie ihn in aller Ruhe ausfüllen können. Wo es nötig ist, muß der Sekretär die Mitglieder bei der Ausfüllung des Fragebogens und der Abfertigung des Lebenslaufes beraten und ihnen helfen. Der Sekretär muß dafür sorgen, daß die Einladungen, die von der Grund-kommission geschrieben werden, rechtzeitig an die Genossen verteilt werden. Kommt ein Mitglied nicht zur Überprüfung, so muß er ihm die zweite Einladung persönlich überbringen und eingehend mit ihm diskutieren. Besonders wichtig ist, daß die Leitung der Grundorganisation beizeiten einen geeigneten Raum für die Überprüfung festlegt und seine würdige Ausgestaltung organisiert. Das heißt, der Raum muß entsprechend der Bedeutung der Überprüfung mit Bildern, Transparenten usw. ausgestaltet wer- AIs ein Teil seiner Vorbereitung auf die Überprüfung steht vor jedem Parteimitglied und vor jedem Kandidaten die Aufgabe, seinen Lebenslauf für die Partei niederzuschreiben. Bereits bei den ersten Überprüfungen stellte 'sich heraus, daß viele Genossen diese Aufgabe nicht richtig einschätzten und sich ihrer entledigten, indem sie in wenigen Worten die Angaben des Fragebogens wiederholten. Der Genosse Ammon aus Klosterfelde (Kreis Niederbarnim) zum Beispiel lieferte der Kommission einen Lebenslauf ab, der ganze fünf Sätze enthielt. Andere Genossen, darunter nicht wenige Verwaltungsangestellte, Lehrer usw., gaben wohl Lebensläufe ab, die formal gut geschrieben waren, aber im Inhalt sich auf jene Punkte beschränkten, die in den herkömmlichen Bewerbungsschreiben um eine Anstellung die Hauptrolle spielten; sie hatten die breite Schilderung der fachlichen Ausbildung und des beruflichen Werdegangs zum Mittelpunkt. Beim Lebenslauf, den ein Genosse für die Partei niederschreibt, kommt es jedoch auf andere Dinge an. Worum geht es dabei hauptsächlich? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich ans dem Zweck, dem der Lebenslauf dient. Er soll, in Verbindung mit dem Fragebogen, der Partei ein genaues Bild von der Vergangenheit sowie der politischen und persönlichen Entwicklung des Genossen geben; er soll für die Partei die wichtigste, gründlichste und zuverlässigste Grundinformation über diesen Genossen sein. Deshalb gehe ich in Ergänzung und Erläuterung der Angaben im Fragebogen bei der Abfassung eines Lebenslaufes für die Partei von der Herkunft aus. Wer waren meine Eltern? Wie war die soziale Lage und die Erziehung zu Hause? Welche Schulen habe ich besucht und wie war die Erziehung dort? In welcher Jugendorganisation war ich Mitglied? Was hat mich in der Jugend am meisten beeinflußt? Wie war meine weltanschauliche Entwicklung? Wann und wie kam ich in Verbindung zum Sozialismus und zur Partei? Wie gestaltete sich meine Arbeit in. der Partei? Wie veränderte ich mich, wie veränderte sich mein Leben infolge den. Er soll aber einen Charakter tragen, der der kameradschaftlichen, helfenden Durchführung der Überprüfung entspricht und nicht den Eindruck eines Gerichtstribunals macht. Die Erfahrungen der ersten Tage haben gezeigt, daß es notwendig und zweckmäßig ist, nicht nur den Überprüfungsraum, sondern auch einen Warteraum festzulegen und auszugestalten. Schließlich muß der Sekretär der Parteiorganisation dafür sorgen, daß rechtzeitig bei jeder Tagung der Grundkommission die Lebensläufe, Fragebogen und Lichtbilder der an diesem Tag zur Überprüfung geladenen Genossen vorhanden sind, damit keine unnötigen Pausen in der Arbeit der Grundkommissionen eintreten. So tragen die Leitung der Grundorganisation und der Sekretär eine hohe Verantwortung für den reibungslosen Ablauf und für den Erfolg der Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten, die einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung unserer Partei zu einer Partei neuen Typus darstellt. Karl - Ernst Reuter der Zugehörigkeit zur Partei? Welche besonderen Punkte gibt es, die ausführlicher erklärt werden müssen? Es ist ganz klar: für einen solchen Lebenslauf kann es kein Schema geben; sein Inhalt wird bestimmt durch das Leben des Schreibers selbst. Handelt es sich um einen jungen Genossen mit einem klaren, glatten Lebenslauf ohne besondere Ereignisse, dann wird auch die Niederschrift kurz und knapp sein können. Handelt es sich aber um einen älteren Genossen mit einem an Erlebnissen und Veränderungen reichen Leben, dann wird auch die Niederschrift entsprechend länger und gehaltvoller sein müssen. War der Genosse zum Beispiel in der Nazizeit inhaftiert, wird er über die Ursachen und Umstände seiner Verhaftung, über den Verlauf seiner Haft und die Umstände seiner Entlassung bzw. Befreiung das Notwendige schreiben. Ähnlich ist es, wenn ein Genosse in Emigration war. Über sein Verhalten während der Nazizeit wird jeder Genosse Aufschluß geben und dabei, wenn nötig, ehrlich Selbstkritik üben. Gut ist es, wenn der Lebenslauf mit einer kurzen, selbstkritischen Einschätzung der eigenen Entwicklung bisher und mit einer Stellungnahme zu der Frage abschließt, wie und auf welchen Gebieten man sich in der nächsten Zeit weiter zu entwickeln gedenkt, welche Pläne und welche personellen Wünsche man hat usw. Denn eine solche Stellungnahme hilft einem, sich selbst und die eigenen Schwächen besser zu erkennen und Möglichkeiten zu ihrer Überwindung zu finden. Gleichzeitig gibt man der Partei Hinweise, die ihr eine zielbewußtere Förderung gestatten, und erleichtert außerdem der Kommission ihre schwierige Aufgabe. Es ist klar, daß die äußere Form des Lebenslaufes seinem Zweck und seiner Bedeutung entsprechen ntuß. Grundsätzlich soll er eigenhändig und mit Tinte geschrieben werden. Das schließt nicht aus, daß man sich bei der Abfassung beraten läßt. Ja, es ist den Sekretären der Grundorganisationen sogar ausdrücklich zur Pflicht gemacht worden, solchen Genossen, die es wünschen, bei der Abfassung des Lebenslaufes behilflich zu sein. K. Tt. Wie muß ein Lebenslauf für die Partei geschrieben sein ? 9;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß der Sachverständige zu optimalen, für die Untersuchungsarbeit brauchbaren Aussagen gelangt, die insofern den Sicherheitserfordernissen und -bedürfnissen der sowie der Realisierung der davon abgeleiteten Aufgabe zur Vorbeugung, Aufdeckung und Bekämpfung von Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewaltakten ist keine von den anderen grundlegenden politisch-operativen Auf-,gaben im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit und den sich hieraus ergebenen Forderungen zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im Umgang mit den Inhaftierten weisungsberechtigt. Nährend der medizinischen Betreuung sind die Inhaftierten zusätzlich durch Angehörige der Abteilung abzusichern.

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