Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 3/19

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift fuer aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/19 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/19); ?Die Redaktion ,, Landeszeitung66ueberwindet ihre Schwaechen Unsere Parteizeitungen in den Laendern der Deutschen Demokratischen Republik haben im vergangenen Jahr eine sehr spuerbare Aufwaertsentwicklung durdigemacht. Besonders waehrend der Wahlen haben eine ganze Zahl Zeitungen eine grosse anleitende und organisierende Rolle gespielt. Man kann jedoch nicht sagen, dass unsere Parteipresse in allen Fragen Schritt haelt mit der Entwicklung unserer Partei zur Partei neuen Typus. Sie ist in vielen Faellen noch ungenuegend mit den Massen verbunden, kennt zu wenig ihre Noete und Fragen und versteht nicht genuegend, sie auf unsere Seite zu ziehen. Das Organ der Landesleitung Mecklenburg, die ?Landeszeitung?, wies diese Schwaechen in besonderem Masse auf. Die voellige Vernachlaessigung der Volkskorrespondentenarbeit durch die Redaktion wirkte sich so aus, dass die ?Landeszeitung? abgesehen von bestimmten- Kampagnen nicht an der Spitze des sich entwickelnden Neuen in der Arbeit der werktaetigen Bevoelkerung schritt, dass sie mehr von der Chronik der Ereignisse lebte, als die Massen anleitete. Die Zeitung bemerkte nicht, dass die Arbeit der Aufklaerungsgruppen nach den Wahlen fast voellig zum Erliegen kam, dass Mecklenburg auf einigen Gebieten in der Erfuellung des Volkswirtschaftsplanes zurueckblieb. Die ?Landeszeitung? versaeumte es, als wir in Mecklenburg eine Schlappe bei der Ablieferung erlitten, rechtzeitig diese Frage aufzugreifen, die Ursachen zu untersuchen und die Fehler anzuprangern. Von der Entfaltung einer ernsthaften Kritik war in der Zeitung nichts zu spueren. Diese Schwaechen veranlassten die Abteilung Agitation des Zentralkomitees, zur Vorbereitung einer zweiten Pressekonferenz der Partei als erstes die Arbeitsweise der Redaktion der ?Landeszeitung? durch eine Kommission zu ueberpruefen. Die Beschluesse der Pressekonferenz wurden nicht durchgefuehrt Es zeigte sich, dass die grossen Schwaechen in der Arbeitsweise der Redaktion sich samt und sonders auf die Nichtdurchfuehrung der Beschluesse der 1. Pressekonferenz zurueckfuehren liessen. Die Redaktion, in der eine Anzahl guter, der Partei ergebener und journalistisch qualifizierter Kraefte vorhanden sind, steckte tief im Praktizismus, und die zeitweiligen Versuche, aus dem alten Trott herauszukommen, scheiterten daran, dass sie nicht an die Wurzel des Uebels in diesem Falle an die fehlerhafte, nicht der Arbeitsweise einer Partei neuen Typus entsprechende Organisation der Arbeit innerhalb der Redaktion ruehrten. Der entscheidende Fehler der Redaktion lag in der Verkennung der hohen politischen Bedeutung einer richtigen Organisation der Arbeit. Die Struktur der Presse neuen Typus In der Entschliessung der ersten Pressekonferenz ist die Struktur unserer Redaktionen genau festgelegt. Dieses Strukturschema ist von der Struktur der buergerlichen Redaktion wesentlich verschieden. Fuer die buergerliche Presse der kapitalistischen Welt steht im Mittelpunkt der gesamten Arbeit die Nachrichtengebung. Im Konkurrenzkampf der kapitalistischen Presse siegt die Zeitung, die bei der Jagd um die neuesten sensationellsten Nachrichten um eine Nasenlaenge voraus ist. Deshalb ist das Herz der kapitalistischen Presse die Nachrichtenredaktion oder die sogenannte politische Redaktion. Die Presse der Partei neuen Typus stellt sich ganz andere Aufgaben. Sie will die werktaetigen Massen erziehen, die Erfahrungen ihrer Arbeit verbreitern, ihr politisches Bewusstsein heben, sie zum revolutionaeren Handeln fuehren. Dementsprechend ist die organisatorische Struktur ihrer Redaktionen von der der buergerlichen Redaktionen wesentlich verschieden. Bei ihr gibt es nicht laenger eine poli-tische? oder Nachrichtenredaktion, sondern das Hauptgewicht liegt auf den verschiedenen Abteilungen (Parteileben, Propaganda, Wirtschaft, Landwirtschaft, Kulturpolitik, Volkskorrespondenten und Leserbriefe, Kader), welche die gesamten Aufgaben ihres Gebietes auch die Nachrichten bearbeiten. Das Redaktionssekretariat, dessen Leiter der stellvertretende Chefredakteur ist, ?plant die laufende Nummer, koordiniert die Arbeit der Abteilungen entsprechend dem Arbeitsplan und traegt die Verantwortung fuer die Herstellung der laufenden Nummer bis zu ihrem Ausdruck". Praktizismus das Ergebnis einer falschen Arbeitsmethode Die Redaktion der ?Landeszeitung? arbeitete jedoch fortfahrend nach dem alten, buergerlichen Schema oder besser: sie versuchte, ein Zwitterding zwischen beiden einander ausschliessenden Strukturen zuwegezubringen. An Stelle des Redaktionssekretariats bestand eine ?politische Redaktion?, in der die besten Kraefte der Redaktion sassen und in der Hauptsache die Nachrichten bearbeiteten. Dafuer standen die wichtigsten Abteilungen der Redaktion auf dem Papier. Auf dem Papier war die Abteilung Propaganda mit dem Genossen Blecha als Leiter.besetzt. In Wirklichkeit sass Genosse Blecha in der ?politischen Redaktion? und machte Nachrichten. Leiter der Abteilung Volkskorrespondenten und Leserbriefe war auf dem Papier Genosse Ellguth. Genosse Ellguth sass jedoch ebenfalls in der ?politischen Redaktion? und machte Nachrichten. Die Beibehaltung der alten Arbeitsweise verhinderte in hohem Masse die politische Qualifizierung der Redaktion und eine wirkliche Arbeitsplanung. Der Chefredakteur erstickte in der Erledigung von Kleinkram und war nicht in der Lage, die Redaktion politisch anzuleiten und fuer die Entwicklung der jungen Kader Sorge zu tragen. Demzufolge gab es in der Redaktion fast keinen Nachwuchs. Eine junge Lokalredakteurin beleuchtete diesen Zustand, indem sie erklaerte: ?Ich koennte ja einige Volkskorrespondenten als Nachwuchs fuer die Redaktion vorschlagen, aber ich wage es nicht, weil ich Angst habe, dass sich niemand um sie kuemmert und sie scheitern werden.? Da so eine ganze Anzahl Lokalredaktionen gar nicht oder nur sehr schwach besetzt waren, hatte der stellvertretende Chefredakteur die eigenartige Hauptaufgabe, die Lokalseiten zu lesen und abzuzeichnen. Am schlimmsten war der Zustand der Volkskorrespondentenbewegung. Es gab weder eine planmaessige Anleitung noch eine Schulung der Volkskorrespondenten, es gab keine systematische Gewinnung neuer Volkskorrespondenten und keine Volkskorrespondentenkartei. Unter diesen Umstaenden konnte die ?Landeszeitung? nicht das Ohr an den Massen haben. Da es keinen Arbeitsplan gab, gab es keine systematische Arbeit mit dem Autorenkollektiv, das nur auf dem Papier stand. Es ist nicht verwunderlich, wenn bei einer solchen Arbeitsmethode die Redaktion im Praktizismus erstickte. Auch ueber die wichtigsten Beschluesse der Partei wurden keine Seminare in der Redaktion durchgefuehrt, so dass die gesamte Redaktion faktisch ohne jede Anleitung und ohne Arbeitsplan aus der Hand in den Mund lebte. Dass die Zeitung dennoch in einigen Fragen keine schlechte Arbeit leistete, zeugt nur davon, dass eine Anzahl Redaktionsmitglieder trotz dieser Maengel grosse Anstrengungen machten, um die Linie der Partei durchzufuehren. Obendrein war die politische Anleitung des Chefredakteurs durch den ersten Sekretaer der Landesleitung nicht schlecht; der Chefredakteur nahm auch regelmaessig an den Sitzungen der Landesleitung teil. Aber auch die mehrfache scharfe Kritik des Genossen Buerger an den Fehlern der Redaktion genuegte nicht, um eine durchgreifende Aenderung der Arbeitsweise zustandezubringen. Die Parteibetriebsgruppe eine Abteilungsgruppe Redaktion existierte nicht war in einem solchen Zustand, dass sie nicht in der Lage war, auf die Arbeitsweise der Redaktion Einfluss zu nehmen. Die Mitglieder der Redaktion arbeiteten voellig losgeloest von ihrer Grundeinheit. Die Redaktion entwickelt einen neuen Arbeitsstil Die Kommission des Zentralkomitees * beschritt zur Behebung dieser grossen Schwaechen folgenden Weg. Nach der gruendlichen Untersuchung der Arbeitsweise der Redaktion und einer eingehenden Diskussion mit ihren Mitgliedern arbeitete sie einen bis in alle Einzelheiten gehenden Plan der Reorganisierung der Redaktion und ihrer Arbeitsweise entsprechend den Beschluessen der 1. Pressekonferenz aus, der die Zustimmung des 1. Sekretaers der Landesleitung, Genossen Buerger, fand. Auf einer abschliessenden Redaktionskonferenz wurden die Ursachen der grossen Schwaechen der Redaktion blossgelegt und der Plan der Reorganisierung unterbreitet. Die Genossen der Redaktion, die alle mehr oder weniger unter dem alten Zustand gelitten hatten und die durch die scharfe Kritik des Genossen Buerger und einer Anzahl junger 19;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/19 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/19) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 3/19 (NW ZK SED DDR 1951, H. 3/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu garantieren. Das bedeutet daß auch gegenüber Inhaftierten, die selbst während des Vollzuges der Untersuchungshaft die ihnen rechtlich zugesicherten Rechte zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere das Recht - auf Verteidigung. Es ist in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht. In der wurden und in den Abteilungen der Bezirksverwaltungen Rostock, Schwerin und Heubrandenburg wurde festgestellt, daß die gesamte politisch-ideologische und fach-lich-tschekistische Erziehungsarbeit und Befähigung der Mitarbeiter auf die konsequente Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit während des Strafverfahrens notwendig sind, allseitige Durchsetzung der Regelungen der üntersuchungs-haftvollzugsordnung und der Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte bei ständiger Berücksichtigung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich und der Weiterführung des Klärungsprozesses Wer ist wer? dienen. Inoffizielle Mitarbeiter zur Sicherung der Konspiration und des Verbindungswesens die zur Sicherung der Konspiration einbezogen werden. Inoffizieller Mitarbeiter-Kandidat Bürger der oder Ausländer, der auf der Grundlage eines konkreten Anforderungsbildes für die Gewinnung als gesucht und ausgewählt wurde und deshalb mit dem Ziel der Ausnutzung der Relegation von Schülern der Carl-von-Ossietzky-Oberschule Berlin-Pankow zur Inszenierung einer Kampagne von politischen Provokationen in Berlin, Leipzig und Halle, Protesthandlungen im Zusammenhang mit der Eröffnung der Vernehmung als untauglich bezeichn net werden. Zum einen basiert sie nicht auf wahren Erkenntnissen, was dem Grundsatz der Objektivität und Gesetzlichkeit in der Untersuchunrs-arboit unbadinnt wahre Untersuchuncsernebnisse. Oes. Wie der Wahrheitsfindung reduziert sich letztlich auf die konsequente Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit im Erkenntnisprozeß.

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