Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 22/24

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/24 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/24); KARL-ERNST REUTER Einige Fragen und Antworten zur Stiitzpunktarbeit Die Untersuchung der Arbeit einiger Kreisleitungen zur Entwicklung von Stützpunkten zeigte, daß in der Mehrzahl der Kreise der Aufbau der Stützpunkte entweder unterschätzt wird oder falsche Vorstellungen darüber bestehen. Was ist ein Stützpunkt und welche Bedeutung hat er? Der Fünfjahrplan stellt uns auch in der Entwicklung der Landwirtschaft vor gewaltige Aufgaben. Unsere Parteiorganisationen auf dem Lande können diese Aufgaben mit den bisherigen Methoden der Arbeit nicht mehr lösen. Besonders die Kreisleitungen müssen in der Anleitung der Grundorganisationen neue Methoden anwenden. Eine dieser Methoden ist die Bildung von Stützpunkten. Der Stützpunkt soll ein Hilfsmittel der Kreisleitung zur Verbesserung der Arbeit auf dem Lande, zur Entwicklung und Übertragung guter Beispiele, zur Entfaltung des Erfahrungsaustausches mit den ländlichen Grundorganisationen, zum rechtzeitigen Erkennen von Fehlern und zur Einleitung von Maßnahmen zu ihrer Überwindung, insgesamt also ein Hilfsmittel zur besseren Anleitung der Grundorganisationen sein. Einige Kreisleitungen, wie z. B. die Kreisleitung Bernburg verwechselten die Bildung von Stützpunkten mit den früheren Arbeitsgebieten, und die Genossen glaubten, daß durch die Bildung von Stützpunkten ihre Verantwortung, alle ländlichen Grundorganisationen unmittelbar anzuleiten, verringert wäre. Das ist offensichtlich eine falsche und schädliche Auffassung. Die Leitungen der Parteiorganisationen der Stützpunkte sind keineswegs übergeordnete Parteileitungen, die etwa verbindliche Beschlüsse für die anderen Parteiorganisationen fassen können usw. Solche falschen Auffassungen führten auch dazu, daß einige Kreisleitungen sich nur oberflächlich und schematisch mit der Organisierung von Stützpunkten beschäftigen und statt die Anleitung der ländlichen Grundorganisationen zu verstärken, diese vernachlässigen. Auch die Kreisleitung Worbis machte es sich zunächst sehr einfach. Sie teilte das Kreisgebiet schematisch in eine größere Anzahl von „Stützpunktgebieten“ auf und setzte die als Stützpunkte ausgewählten Grundeinheiten davon in Kenntnis, daß sie von einem bestimmten Datum ab Stützpunkt seien und die ihnen zugeteilten Parteiorganisationen zu betreuen hätten. So aber geht es nicht. Wo und wie sollen Stützpunkte geschaffen werden? Auf dem 6. Plenum des Zentralkomitees sagte Genosse Walter Ulbricht, daß in jedem Kreis bestimmte MAS, volkseigene Güter, industrielle Betriebe oder Ortsgruppen als Stützpunkte ausgewählt werden sollen. Es sollen also solche Parteiorganisationen sein, die auf Grund ihrer wirtschaftlichen und politischen Bedeutung und vor allem auch der Qualität ihrer eigenen Arbeit auf die umliegenden Parteiorganisationen ausstrahlen. Es ist offensichtlich, daß die gute Arbeit der Parteiorganisation einer MAS von großer Bedeutung für die Entwicklung der Arbeit in den umliegenden Dörfern ist. Z. B. die Genossen Traktoristen kommen in der Durchführung ihrer fachlichen Aufgaben in diese Dörfer, sprechen und agitieren mit den parteilosen Menschen, haben die Gelegenheit, am Parteileben der dörflichen Parteiorganisation teilzunehmen und deren Arbeit mit ihren Erfahrungen zu befruchten. Die MAS führt in ihrem Kulturhaus fachliche, politische und kulturelle Veranstaltungen durch, in denen ebenfalls eine große Erziehungsarbeit geleistet werden kann. Ein Industriebetrieb auf dem Lande, dessen Arbeiter aus vielen Ortschaften des Kreises kommen, wird ebenfalls mit seiner politischen Arbeit auf diese Orte ausstrahlen und ist in der Lage, durch den Einsatz von Agitationsgruppen, den Abschluß von Patenschafts- und Freundschaftsverträgen usw. die Arbeit auf dem Lande wesentlich zu unterstützen. Natürlich kann eine Parteiorganisation ihrer Aufgabe als Stützpunkt nur dann gerecht werden, wenn sie selber in den wesentlichsten Aufgaben der Partei eine gute Arbeit leistet oder Ansätze guter Arbeit zeigt. Es wird also nicht in allen Fällen richtig und möglich sein, sofort das gesamte Kreisgebiet in Stützpunkte einzuteilen, weil die Qualität der als Stützpunkt ausgewählten Parteiorganisationen nicht außer acht gelassen werden darf. Die Stützpunkte sollen ja gerade dazu dienen, Beispiele guter und nicht Beispiele schlechter Arbeit zu übertragen. Die Kreisleitung Niesky handelte also richtig, wenn sie nach der 6. Tagung des Zentralkomitees zunächst nur einige Stützpunkte entwickelte, um die dort gesammelten Erfahrungen auf die später gebildeten Stützpunkte übertragen zu können. Einer der ersten Stützpunkte im Kreise Niesky war die Parteiorganisation des Ortes Rietschen. Die Kreisleitung ließ durch Instrukteure die Parteiorganisation Rietschen und die Verhältnisse in den Parteiorganisationen im Bereich des Stützpunktes genau untersuchen. Es zeigte sich, daß die Genossen des Stützpunktes Rietschen, wenn es auch an ihrem Arbeitsstil und an ihren Arbeitsmethoden noch manches zu verbessern gibt, über viele Erfahrungen verfügen, durch deren Übermittlung sie den umliegenden Ortsparteiorganisationen wirksam helfen können. Der richtige Weg zur Entwicklung von Stützpunkten wird also der sein, die Lage im Kreisgebiet zu analysieren, in der Sekretariats- oder Kreisleitungssitzung die Prinzipien der Slützpunktarbeit zu klären und in den wichtigsten und bedeutendsten ländlichen Parteiorganisationen, die bereits gute Ansätze der Arbeit zeigten, die Stützpunktarbeit zu entwickeln. Durch besonders intensive Anleitung sollten dann andere wichtige Parteiorganisationen, deren Arbeit aber noch große Mängel aufweist, qualifiziert werden, um sie in der Entwicklung zu befähigen, der Kreisleitung ebenfalls als Stützpunkt dienen zu können. Dabei muß man beachten, daß es falsch ist, um einen Stützpunkt eine zu große Zahl von Grundorganisationen zu gruppieren, zu deren Anleitung und Unterstützung der Stützpunkt nicht mehr in der Lage ist. Man muß ohne jeden Schematismus die Auswahl nach der Bedeutung und Stärke des Stützpunktes treffen, sollte aber in der Regel nicht mehr als sechs bis acht Grundorganisationen nehmen. Wie soll ein Stützpunkt arbeiten? Das entscheidende ist, daß die Kreisleitung in allen Fragen der Arbeit versteht, ohne die Anleitung der anderen ländlichen Grundorganisationen zu vernachlässigen, mit der Parteiorganisation im Stützpunkt Beispiele in der Lösung bestimmter Aufgaben zu schaffen und diese durch Seminare, Erfahrungsaustausch usw. auf die übrigen Grundorganisationen zu übertragen. Außerdem soll aber die Parteiorganisation des Stützpunktes, nachdem sie die Lage in den umliegenden ländlichen Parteiorganisationen kennengelernt hat, durch die Organisierung von Agitationseinsätzen, von gemeinsamen Veranstaltungen, durch die Entsendung von Mitgliedern ihrer Leitung in die anderen Grundorganisationen helfen, die Arbeit zu entwickeln und die eigenen guten Erfahrungen zu übermitteln. Oftmals werden auch Mitglieder der Parteiorganisation des Stütz- 24;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/24 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/24) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/24 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit geheimgehalten werden. Durch die Nutzung seines Mitspracherechts bei Vergünstigungen und Disziplinarmaßnahmen verwirklicht der Untersuchungsführer einen wesentlichen Teil seiner Verantwortung für die Feststellung der Wahrheit und schließt die Gewährleistung und Wahrung der Rechte des Beschuldigten ein. Keine dieser Faktoren dürfen voneinander isoliert und vom Prinzip der Wahrung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlich ;eit in der Untersuchungstätigkeit im allgemeinen und im Beweisführuncsprozeß sowie bei der Realisierunn jeder Klotz.

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