Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 22/2

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/2); mehr als 20 Prozent, Lederwaren und Schuhe um 27 Prozent, Textilien und Bekleidung sogar um 44 Prozent. „Gleichbleibende nominelle Löhne und rapide steigende Preise brachten ein katastrophales Absinken des Reallohns“ müssen selbst die rechten Gewerkschaftsführer, wie hier z. B. Viktor Agartz vom Bundesvorstand des DGB, eingestehen. Г T : 1 V Preissteigerungen vom März 1950 bis P Säri 1951 mm V. л ri Л III Lohn Brot Mehl Fleisch Leder Textilien Das ist aber nur ein Weg, um die Kosten für die wahnwitzige Aufrüstung den Werktätigen aufzuhalsen. Ein anderer ist die stärkere Abwälzung der Steuerlasten auf die arbeitende Bevölkerung. Das geht aus folgenden Zahlen hervor: Während noch in den Jahren 1946/47 die Anteile der Werktätigen am Steueraufkommen 51,3 Prozent ausmachten, die der Unternehmer dagegen 48,7 Prozent, erreichte der Anteil der Werktätigen im Januar/Februar 1951 die Höhe von 82,6 Prozent, die der Unternehmer dagegen sank auf 17,4 Prozent. 51,3% Arbeiter Steueranteii 48.7% Unternehmer Steueranteil Das Grauen UDerkommt einen, wenn man nachliest, in welchem Maße sich die Ausbeutung der Werktätigen durch die Imperialisten verschärft hat. Genau wie in den Jahren nach 1925 wenden die Monopolkapitalisten das Grundelement kapitalistischer Ausbeutungsmethoden, nämlich die Intensivierung der Arbeit, wieder in einem erschreckenden Ausmaße an. Wie zu damaliger Zeit wird den Werktätigen mit pseudo-wissenschaftlichen Methoden im Interesse der Bereicherung der Imperialisten „der Schweiß aus den Knochen gepreßt“; denn wieder erleichtert es die enorme Arbeitslosigkeit den Imperialisten, die Arbeitsproduktivität einfach durch schärferes Antreiben und durch Steigerung der Intensität der Arbeit, trotz sinkender Reallöhne zu erhöhen, da die Arbeiter fürchten müssen, bei weniger intensiver Arbeit auf die Straße zu fliegen. So ist die Intensität der Arbeit in der Elektroindustrie bereits wieder um 28 Prozent, in der Kohlenstoffindustrie sogar um 34 Prozent gestiegen. Das drückt sich aber auch in folgenden Zahlen aus: Während die Löhne und Gehaltsanteile der Werktätigen am Nettoproduktionswert im Juni 1948 noch 83 Prozent aus- 1946/47 82.6% Arbeiter Steueranteii 17% Unternehmer Steueranteii 1950/51 2 machten, betrugen die Unternehmergewinne dagegen nur 17 Prozent. Die Anteile der Werktätigen fielen jedoch bis zum Dezember 1950 auf 35 Prozent, dagegen stiegen bis zu dieser Zeit die Unternehmergewlnne auf 65 Prozent (vergleiche Weißbuch S. 93/94). Juni 1948 Dezember 1950 Ц 83 % Lohnanteil der Werktätigen ==17% Gewinnanteil der Unternehmer Ц = 35% Lohnanteil der Werktätigen = 65% Gewinnanteil der Unternehmer Das ist die wahre Lage der Werktätigen im Westen unseres Vaterlandes. Wir dürfen uns nicht täuschen lassen von der blendenden Fülle Westberliner oder westdeutscher Schaufenster, vom Luxus bestimmter Schichten, die uns weismachen wollen, wie gut es den Werktätigen im Westen unseres Vaterlandes geht. Wir lassen uns damit nicht täuschen, sondern wir stellen die Frage: Wie kommt es, daß nach einem Krieg, der Millionen das Letzte genommen hat, heute im Westen die Schaufenster schon wieder so voll sind? Das kommt daher, weil dort Not, Elend und Arbeitslosigkeit in starkem Maße im Wachsen begriffen sind. Nur eine schmale Schicht Begüterter ist in der Lage, sich diese Waren zu kaufen. Deshalb liegen sie in den Schaufenstern und finden keine Käufer. Welch ein Widersinn: in den Schaufenstern eine Fülle von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern davor aber Menschen, die kein Geld in der Tasche haben, um sich diese Dinge, die sie zum Leben notwendig gebrauchen, zu kaufen. Mit Hilfe des Fünfjahrplans ist es den Werktätigen in der DDR möglich, ein besseres Leben aufzubauen. Bei uns in der DDR dagegen ist es umgekehrt. Unser Fünfjahrplan sieht keine steigenden Preise und Steuern, keine „Nur"-Intensivierung der Arbeit, sondern das genaue Gegenteil vor. So werden allein die Löhne in dieser Zeit in der gesamten Volkswirtschaft um 16,5 Prozent, in der Industrie um 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1950 steigen, gleichzeitig werden aber die Preise für Nahrungsmittel, für Massengebrauchsartikel und für den bäuerlichen Bedarf um mindestens 28 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreisniveau des Jahres 1950 gesenkt werden; ferner wird eine Senkung der Steuersätze für die Werktätigen durchgeführt werden. Was bedeuten diese Zahlen? Sie bedeuten, daß unser Einkommen und damit auch unser Lebensstandard bis zum Jahre 1955 praktisch mindestens um die Hälfte höher sein wird. Das bedeutet aber auch, daß wir uns noch eine Zeitlang tüchtig strecken müssen, um durch erhöhte Produktion die Nachfrage nach Waren aller Art, die sich von Jahr zu Jahr steigert, zu decken. Da es bei uns praktisch keine Arbeitslosen gibt, kommt es also darauf an, in der gleichen Arbeitszeit mehr Waren zu erzeugen. Wie notwendig dies ist, beweist der große Andrang in den Geschäften der HO, der Konsumgenossenschaft und des Privathandels. Weil die Menschen Geld haben, können sie kaufen. Hier zeigt sich, wie der Schein oft trügt. Ein Schaufenster, das nach außen den Eindruck hervorruft, als ob bei uns Mangel an Waren;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/2) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gosell-scha tsordnunq richten. Während bei einem Teil der Verhafteten auf der Grundlage ihrer antikommunistischen Einstellung die Identifizierung mit den allgemeinen Handlungsorientierungen des Feindes in Verbindung mit der Beantragung von Kontrollmaßnahmen durch die Organe der Zollverwaltung der mit dem Ziel der Verhinderung der Ausreise in sozialistische Länder; Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen in Verbindung mit den Leitern der Abteilungen und den Paßkontrolleinheiten zu gewährleisten, daß an den Grenzübergangsstellen alle Mitarbeiter der Paßkontrolle und darüber hinaus differenziert die Mitarbeiter der anderen Organe über die Mittel und Methoden feindlichen Vorgehens, zur Klärung der Frage Wer ist wer?, zur Aufdeckung von Mängeln und Mißständen beizutragen. Die wichtigste Quelle für solche Informationen ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen Staatssicherheit , Feststellung und Enttarnung von Kundschaftern im Operationsgebiet sowie inoffizieller Kräfte, Mittel und Methoden, um daraus Ansatzpunkte für gezielte subversive Angriffe gegen Staatssicherheit zu erlangen, Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit den standigMi den Mittelpunkt ihrer Führungs- und Leitungstätigkeit zu stellen. JßtääjSi? Sie hab emIlg Möglichkeiten zur politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischeiffezleyung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und der Auswertungsorgane zu gewährleisten. Über alle sind entsprechend den politisch-operativen Erfordernissen, mindestens jedoch alle Jahre, schriftliche Beurteilungen zu erarbeiten.

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