Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 22/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/18); Mitglieder der Parteileitung die Grundorganisationen auf, um zu sehen, wie die Beschlüsse durchgeführt werden und gegebenenfalls an Ort und Stelle mit Rat und Hilfe einzugreifen. Dadurch besteht eine gute Verbindung zu den Grundorganisationen und die Parteileitung ist imstande, operativ mit den Grundorganisationen zu arbeiten, so daß die Partei als führende Kraft in Erscheinung tritt. Die Überalterung im Steinkohlenbergbau überwinden! Eine große Schwäche aller unserer Parteiorganisationen des Zwickau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers ist die Überalterung der Partei. Das Durchschnittsalter unserer Genossen, die im Steinkohlenbergbau tätig sind, ist 50 Jahre. Der Anteil der Jugendlichen in der Partei beträgt 7 Prozent. Das gilt aber nur für die Steinkohlenbergwerke. Im gleichen Kreis Zwickau beträgt der Anteil der jugendlichen Parteimitglieder in der Parteiorganisation des Audi-Werkes 40 Prozent. Die schlechte altersmäßige Zusammensetzung ist jedoch nicht nur eine Folge ungenügender Parteiarbeit, sondern sie ist auch darauf zurückzuführen, daß es in den Gruben an jungen Kräften mangelt. Dort, wo Jugendbrigaden arbeiten, wird der Plan in den meisten Fällen erfüllt. Auch zeigt es sich, daß bei den Jugendlichen trotz der geringeren Arbeitserfahrung die Zahl der Unfälle weitaus geringer ist, als bei den älteren Kumpels. Die Gefahr der Überalterung im Steinkohlenbergbau ist von unserer Partei erkannt worden. Auch der Zentralrat der FDJ hat beschlossen, unter den Mitgliedern der FDJ verstärkt für den Steinkohlenbergbau zu werben. Es stimmt jedoch bedenklich, wenn man hört, daß in einem Jahr nur 400 Jugendliche diesem Ruf folgten. Hier zeigt sich eine ernste Schwäche in der Arbeit unserer Genossen in der FDJ, sowohl im Zentralrat als auch in den Landesleitungen. Die Vorbereitung der III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten hat bewiesen, daß die FDJ im Stande war, Tausende von Jugendlichen zu begeistern und Hunderte von Arbeitsbrigaden für die Bauten der Weltfestspiele zu mobilisieren. Wenn unsere Genossen in der FDJ sich ernsthaft darum bemühen, dürfte es ihnen nicht schwer fallen, auch für den Steinkohlenbergbau große Massen der Jugend zu gewinnen. Die Menschen sorgfältiger auswählen Auch der Auswahl der Menschen für den Steinkohlenbergbau muß mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden; So wurde z. B. der Kollege Kurt Use vom Braunkohlenbergwerk „Tatkraft“ an das Steinkohlenbergwerk „Karl Marx“ überwiesen. Die Überweisung erfolgte ohne vorherige ärztliche Untersuchung, obwohl der Betriebsgewerkschaftsleitung des Werkes „Tatkraft“ bekannt war, daß der Kollege Use auf dem linken Auge nur über eine geringe Sehkraft verfügt. Die Kollegen der BGL setzten sich jedoch darüber mit der Bemerkung hinweg: „Wenn Du bei uns bergbautauglich bist, bist Du es im Steinkohlenbergbau auch.“ Bürokratie hemmt Wettbewerb Seit dem 1. Oktober dieses Jahres läuft für die Dauer des IV. Quartals ein Tageswettbewerb der einzelnen Werke des Zwickau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers. Jeden Tag wird eine Prämie von DM 1000, an das Werk gezahlt, das den Plan (Tagessoll) am höchsten übererfüllt. Obwohl in einer Produktionsberatung am 1. Oktober der Genosse Max Fritsch, Leiter der Hauptverwaltung Kohle im Ministerium für Schwerindustrie, erklärte, daß die Mittel für diese Prämierung von dem Ministerium zur Verfügung gestellt würden, war die WB Steinkohle in Zwickau am 10. Oktober, das heißt, nachdem der Wettbewerb 10 Tage lief, noch nicht im Besitz der für die Prämierung benötigten Gelder. Anstatt wenigstens einen Teil der benötigten Summe sofort vorzuschießen, zögerten unsere Genossen von der WB und stürzten sich dann in langwierige und bürokratische Verhandlungen. Wertvolle Zeit ging damit verloren. * Die Kumpels aber warten und fragen sich, ob und wann sie die Prämien bekommen. Schläft die IG Bergbau? Der Wettbewerb selber, der von der IG Bergbau ausgeht, wurde nur ungenügend oder fast gar nicht populari- siert. Bis zum 10. Oktober haben weder Rundfunk noch Presse die Wettbewerbsbedingungen bekanntgegeben. Im Werk Deutschland zum Beispiel waren bis zu dem gleichen Tag noch keine Flugblätter, die den Wettbewerb popularisierten und die Wettbewerbsbedingungen bekanntmachten, verteilt worden. Auch die beste Brigade und der beste Häuer jedes Werkes sollen im IV. Quartal mit Sachprämien ausgezeichnet werden. Das Geld für die Sachprämien steht zur Verfügung. Die IG Bergbau hat es aber versäumt, sich sofort mit den Werksleitungen in Verbindung zu setzen, um festzulegen, welche Gegenstände gekauft werden und für welche Leistungen diese Sachprämien verteilt werden. Bis zum 10. Oktober wußten die Kumpels noch nicht, was sie überhaupt leisten müssen, um die ihnen unbekannten Sachprämien zu bekommen. Eine solche Arbeitsweise der IG Bergbau trägt natürlich nicht dazu bei den Gedanken des Wettbewerbs zu popularisieren. Sie drückt auch eine starke Verkennung Pie Lehren nus dem Der Sonderwettbewerb der Grobblechwalzwerker brachte uns eine Menge wertvoller Erfahrungen, die wir beim Massenwettbewerb des IV. Quartals, wie auch bei allen anderen Wettbewerben nicht außer acht lassen dürfen. Mit einer bisher bei uns noch nicht erlebten Begeisterung schafften die Walzwerker an der Erfüllung ihrer Selbstverpflichtungen, denn sie hatten verstanden, daß wir in unserer Wirtschaft dringend Grobblech brauchen. Viele Walzwerkspezialisten waren der Meinung, daß eine weitere Produktionssteigerung nicht mehr möglich sei. Die Walzwerksarbeiter aber verpflichteten sich, 50 Prozent mehr Walzbleche herzustellen. Und was zeigte sich am Schluß des Wettbewerbs? Genosse Grotewohl konnte bei der Siegerehrung unter dem Jubel der Arbeiter verkünden, daß nicht nur 50, sondern 100 Prozent und mehr Walzwerkserzeugnisse über den Plan hinaus hergestellt worden sind. Wir sehen also: Es ist heute schon viel leichter, die Initiative der Arbeiter zu wecken, wenn es die Partei versteht, ihnen die politische Bedeutung der Produktionssteigerung klarzumachen. Ein Wettbewerb darf nicht eher abgeschlossen werden, bis er nicht mit der ganzen Belegschaft bis ins einzelne besprochen worden ist. „Eino der wichtigsten Aufgaben, wenn nicht die wichtigste“, sagte Genosse Lenin, „besteht jetzt darin, diese selbständige Initiative der Arbeiter und überhaupt aller Werktätigen bei der schöpferischen organisatorischen Arbeit in möglichst breitem Umfange zu entwickeln1).“ Wettbewerbe mit allgemeinem Charakter sind sinnlos. Der Wettbewerbsplan muß stets auf die einzelnen Arbeiter und Angestellten aufgeteilt werden. In Ilsenburg fanden vor dem Abschluß des Wettbewerbs Abteilungsversammlungen in so kleinem Rahmen statt, daß man fast von Produktionsbesprechungen reden konnte. Nach diesen Versammlungen wußte aber jeder Arbeiter, was er im Monat oder in der Schicht zu leisten hatte. Im Vordergrund steht der Mensch Es ist eine der wichtigsten Lehren aus diesem Wettbewerb, daß die am Wettbewerb beteiligten Menschen mit viel größerer Aufmerksamkeit und Sorgfalt betreut werden müssen. Die Parteileitung, die BGL und die Betriebsleitung muß die ständige Sorge um das Wohlergehen dieser Arbeiter erfüllen: Wie wohnen die Aktivisten, die technische Intelligenz und Meister; wie sorgt der Konsum und clie HO für Heranschaffung des Besten vom Besten für die im Wettbewerb stehenden Belegschaften; wie werden sie kulturell betreut? Sich mehr mit den Menschen beschäftigen, heißt aber auch, sie anzuregen, bei der Ausarbeitung des Wettbewerbs mitzuarbeiten. Ihre Vorschläge und Hinweise, die langjährige schöpferische Arbeit zur Grundlage haben, sind 18;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1951, H. 22/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die geeignet sind, in die Konspiration des Feindes einzudringen. Es ist unverzichtbar, die inoffiziellen Mitarbeiter als Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind sowie operative Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit unter zielgerichteter Einbeziehung der Potenzen des sozialistischen Rechts tind der Untersuchungsarbeit fester Bestandteil der Realisierung der Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Rechtsverletzungen als auch als Reaktion auf bereits begangene Rechtsverletzungen erfolgen, wenn das Stellen der Forderung für die Erfüllung politisch-operativer Aufgaben erforderlich ist. Mit der Möglichkeit, auf der Grundlage des Gesetzes nicht gestattet. Das Gesetz kennt diese auf die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit gerichteten Maßnahmen nicht. Solche Maßnahmen können in der Untersuchungsarbeit zwangsweise nur auf der Grundlage der Ergebnisse anderer durchgeführter strafprozessualer Prüfungshandlungen zu den im Vermerk enthaltenen Verdachtshinweisen erfolgen. Dies ergibt sich zwingend aus den der Gesetzlichkeit der Beweisführung immanenten Erfordernissen der Art und Weise der Begehung der Straftat, ihrer Ursachen und Bedingungen, des entstandenen Schadens, der Persönlichkeit des Beschuldigten, seiner Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld und seines Verhaltens vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären ist,. somit alle diejenigen Momente der Persönlichkeit des Täters herauszuarbeiten sind, die über die Entwicklung des Beschuldigten zum Straftäter, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren - zum Teil sind Mittäter in mehreren sozialistischen Staaten inhaftiert -einen wachsenden Beitrag zur inhaltlichen Vertiefung der Zusammenarbeit zu leisten.

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