Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 21/34

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 21/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 21/34); chisch-römischen Altertums und des Mittelalters. Wir müssen uns jedoch bewußt sein, daß 1. in Westdeutschland und auch bei Historikern in der Deutschen Demokratischen Republik die Auffassung weit verbreitet ist, daß es im Gegensatz zur Natur in Geschichte und Gesellschaft keine Gesetzmäßigkeit gibt, daß die Geschichte ein einziges Ruinenfeld ist, daß die Zivilisation zerfällt. Daraus ziehen solche Ideologen des Imperialismus wie Toynbee, Russell u. a. die Schlußfolgerung, daß der Zerfall der Gesellschaft nur durch die Schaffung eines amerikanischen Weltstaates und die sogenannte „Integration Europas“ aufgehalten werden könne. Bisher wird von uns gegen diese reaktionären Geschichtstheorien, die in Westdeutschland in zahlreichen Büchern amerikanischer, englischer und deutscher Soziologen verbreitet werden, kein Kampf geführt. 2. Die amerikanisch-deutschen Imperialisten sind im Zusammenhang mit der Propaganda des Kosmopolitismus bestrebt, die deutsche Geschichtsschreibung einzuengen und zu zerstören. Es ist bekannt, daß McCloy von den deutschen Historikern forderte, die deutsche durch die europäische Geschichtsschreibung zu ersetzen. Um so notwendiger ist es, daß an unseren Universitäten und Instituten eine umfassende und koordinierte Forschungsarbeit zur Geschichte unseres Volkes, seines Kampfes um nationale Einheit und Demokratie entwickelt wird, daß die verräterische und verbrecherische Rolle des deutschen Imperialismus und seiner Agentur in der Arbeiterbewegung aufgedeckt und die nationalen Traditionen unseres Volkes verteidigt werden. Insbesondere muß die verbrecherische Rolle der englischen Imperialisten bei der Ermordung Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs, muß die schändliche Politik des amerikanischen Imperialismus gegenüber Deutschland seit 1918 aufgedeckt werden. 3. Besonders ernst ist die Lage auf dèm Gebiet der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Das Lehrbuch der Politischen Grundschulen gibt in dieser Hinsicht nur eine erste Anleitung. Die Schriften der Mitglieder des Politbüros behandeln meist nur einzelne Abschnitte der Gescnichte. Sowohl in der Partei als auch unter den parteilosen Werktätigen besteht ein großer Drang, die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung kennenzulernen. Es treten dabei viele Unklarheiten auf, die geklärt werden müssen. An den Universitäten wird gegenwärtig die Frage gestellt, weshalb der wissenschaftliche Sozialismus gerade in Deutschland entstand. Genosse Stalin hat in seinem Werk „Uber die Grundlagen des Leninismus“ darauf hingewiesen, daß in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sich das Zentrum der revolutionären Bewegung nach Deutschland verschob, daß wie Marx sagte die bürgerliche Revolution sich hier unter fortgeschritteneren Bedingungen und mit einem viel weiter entwickelten Proletariat entfaltete als in England und Frankreich und daß dies die wahrscheinliche Ursache dafür bildet, daß gerade Deutschland das Geburtsland des wissenschaftlichen Sozialismus wurde. Viele Genossen sind sich nicht über die Rolle August Bebels klar. Sie begreifen nicht, daß Bebel, der unter Anleitung von Marx und Engels zum Begründer der deutschen Sozialdemokratie wurde, später, nach dem Tode von Friedrich Engels, keinen konsequenten, prinzipiellen Kampf gegen den Opportunismus führte und allmählich zum Zentrismus, d. h. zum versteckten Opportunismus abrutschte. Diese Abkehr vom Marxismus zeigte sich besonders mit der Entstehung des Imperialismus in der Unterstützung des Agrarprogramms der Revisionisten (Breslau 1895), in der Ablehnung der Diktatur des Proletariats, in der Stellung zum Krieg auf der Stuttgarter Konferenz 1907 und in anderen Fragen. Dennoch darf Bebel, der den Glauben an die Sache des Proletariats nie verlor, auf keinen Fall mit seinen Nachfolgern gleichgestellt werden, die sich bekanntlich offen vom Marxismus lossagten und zu Sozialchauvinisten wurden. Eine andere Frage, die bei vielen Genossen unklar ist, betrifft die historische Rolle der KPD. Diese Genossen meinen, daß zwischen SPD und KPD vor 1933 kein Unterschied sei, beide hätten Fehler gemacht, oder sie sagen, daß nur Ernst Thälmann eine revolutionäre Linie verfolgte, während die KPD von inneren Streitigkeiten zerrissen gewesen sei. Die Geschichte der KPD ist jedoch die Geschichte der revolutionären Partei der deutschen Arbeiterklasse, die einen unerschrockenen Kampf gegen die Wiederherstellüng der Macht der Konzernherren und Junker, gegen den Versailler Vertrag und die imperialistischen Okkupanten im Ruhrgebiet, gegen die Verelendung der Arbeiter und Bauern, gegen das Wiedererstarken des deutschen Imperialismus nach dem ersten Weltkrieg, gegen Panzerkreuzerbau und Fürstenabfindung, für die nationale und soziale Befreiung, gegen die drohende faschistische Gefahr und für die Einheitsfront der Arbeiterklasse gegen Faschismus und Kriegsgefahr führte, die sich unter Führung Ernst Thälmanns und des leninistischen Zentralkomitees von den Parteifeinden und Agenten des Klassenfeindes befreite und im unerbittlichen Kampf gegen Sozialdemo- kratismus und Opportunismus zur revolutionären Massenpartei entwickelte. Sie ist die Partei, die stets für die Freundschaft mit der Sowjetunion eintrat. Die SPD war eine Partei, in deren Führung sich Noske und Severing, die Henker der revolutionären Arbeiter des Ruhrgebiets und Mitteldeutschlands, befanden. Die rechten sozialdemokratischen Führer stellten sich schützend vor die Kriegsverbrecher und Militaristen, sie bauten Panzerkreuzer und betätigten sich als Arzt am Krankenbett des Kapitalismus. Die Führer der SPD verhinderten die Aktionseinheit der Arbeiterklasse, sie schwächten durch ihre Spaltungspolitik die Kräfte des deutschen Proletariats und wurden dadurch zu Wegbereitern des Faschismus. Diese Feststellungen sind notwendig, weil sie der historischen Wahrheit entsprechen und weil sie für die Erziehung unserer Parteimitglieder und Kandidaten im Geiste des Marxismus-Leninismus unerläßlich sind. Ich schlage vor, daß beim Zentralkomitee eine Kommission für Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung gebildet wird, deren besondere Aufgabe es sein soll, die Forschungsarbeit auf diesem Gebiete zu entwickeln. Nicht geringer als auf dem Gebiet der Philosophie und Geschichte ist unser Zurückbleiben auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft. Ich weise nur darauf hin, daß wir seit 1945 zwar eine historische Grammatik, aber keine systematische und keine Schulgrammatik der deutschen Sprache herausgebracht haben. Damit sind nur einige theoretische Aufgaben bezeichnet, die bisher nicht oder mangelhaft gelöst wurden. Wir können sie jedoch nur erfolgreich bewältigen, wenn wir uns ständig bei der sowjetischen Wissenschaft Rat holen und wenn wir die Lehren des Marxismus-Leninismus gegen alle Verzerrungen und Entstellungen verteidigen. Eines der größten Versäumnisse besteht darin, daß wir bisher die Beschlüsse des ZK der KPdSU (B) zu ideologischen Fragen, besonders die Briefe der Genossen Stalin, Shdanow und Kirow zu Fragen des Unterrichts der Geschichte nicht übersetzt und herausgegeben haben. Wir werden alle Kräfte einsetzen, um das Zurückbleiben, den Mangel an Kampfgeist, die Furcht vor der Lösung neuer Probleme zu überwinden und durch die Entfaltung von Kritik und Selbstkritik in der theoretischen Arbeit vorwärtszukommen und auch an der theoretischen Front den Kampf für den Frieden und die Einheit Deutschlands, für den Sieg des Marxismus-Leninismus über die feindlichen Ideologien zu eröffnen. 34;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 21/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 21/34) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 21/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 21/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In der politisch-operativen Arbeit ist die erhöhte kriminelle Potenz der zu beachten, zumal der Gegner sie in bestimmtem Umfang für seine subversive Tätigkeit auszunutzen versucht. Rückfalltäter, die Staatsverbrechen politischoperativ bedeutsame Straftaten der allgemeinen Kriminalität durch die zuständige Diensteinheit Staatssicherheit erforderlichenfalls übernommen werden. Das erfordert auf der Grundlage dienstlicher Bestimmungen ein entsprechendes Zusammenwirken mit den Diensteinheiten der Deutschen Volkspolizei und den anderen Organen des in Übereinstimmung mit den Grundsätzen, die in den Aufgaben Yerantwortlich-keiten der Linie bestimmt sind, sowie den staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben. Kombinaten und Einrichtungen. Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage der Dienstanweisung, den anderen Ordnungen und Anweisungen - bei der Sicherung von Vorführungen vor allem der Anweisung in enger abgestimmter Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspflegeorganen Entwicklung der Bearbeitung von Unter- suchungsvorgängen Entwicklung der Qualität und Wirksamkeit der Untersuchung straftatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den an-deren Sicherheitsorganen. Die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten, im Berichtszeitraum schwerpunktmäßig weitere wirksame Maßnahmen zur - Aufklärung feindlicher Einrichtungen, Pläne, Maßnahmen, Mittel und Methoden im Kampf gegen die und andere sozialistische Staaten. wird zum Nachteil der Interessen der für eine fremde Macht, deren Einrichtungen oder Vertreter oder einen Geheimdienst oder für ausländische Organisationen sowie deren Helfer zum Zwecke der Durchführung subversiver Aktivitäten, vorrangig zur Spionage, die gegen die andere sozialistische Staaten und friedliebende Völker gerichtet ist.

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