Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 20/39

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/39); In der Diskussion wurde unter anderem auch danach gefragt, ob es heute noch gerechte Kriege geben kann und wo sich im zweiten Weltkrieg der Militarismus besonders deutlich äußerte. W. S. ist der Meinung, daß diese Fragen in provokatorischer Absicht gestellt wurden. Zum Provozieren gehören bekanntlich immer zwei: einer, der provoziert und einer, der sich provozieren läßt. Sollten die Fragesteller wirklich Provokateure gewesen sein, so dürften sie an der Antwort, die sie erhielten, keine Freude haben. Wenn ich auf die Frage nach dem gerechten Krieg eine Antwort gab, die vielen Hörern zusagte, wie der spontan ausbrechende Beifall bewies, so war das gerade deshalb der Fall, weil ich es ernst nahm, weil ich sie nicht entrüstet zurückwies, weil ich im Unterschied von Genossen W. S. den Fragenden nicht für einen Provokateur hielt. Die politische Methode, die aus jedem Satz und jeder Zeile in der Kritik des Genossen W. S. spricht, ist die des Sektierertums. Bekanntlich ist es für einen Sektierer charakteristisch, daß er sich nur unter Menschen wohlfühlt, die ebenso oder beinah ebenso denken wie er. Begegnet er Leuten, die andere Anschauungen haben, so strebt er bewußt oder unbewußt danach, ihrer befleckenden Gesellschaft so schnell wie möglich zu entrinnen. „Es wurde im wesentlichen akademisch* diskutiert“, stellt W. S. tadelnd fest; er ist also darüber entrüstet, daß in der Universität, also an einer akademischen Stätte, akademisch diskutiert wird. Daß das Sektierertum die größte Gefahr für die Verbreiterung der Friedensfront und damit für die Lösung unserer Aufgaben bildet, wurde in den Entschließungen unserer Partei sowie von unseren leitenden Genossen häufig betont. Die Richtigkeit dieser Feststellung wurde durch die Reaktion, die der Artikel des Genossen W. S. bisher ausgelöst hat, von neuem bestätigt. Unser Friedenskomitee ist eines der philosophischen und der theologischen Fakultät. An den von uns veranstalteten Diskussionen haben sich also viele Studenten beteiligt, die ihrer Fachrichtung nach Theologen und ihrer Einstellung nach gläubige Christen sind und die wir für die Friedensfront zu gewinnen hoffen. Wir sind gewiß nicht der Meinung, daß unsere Arbeit im Friedenskomitee fehlerlos ist, und wir sind dankbar, wenn wir eine kritische Einschätzung erhalten, die uns hilft, vorhandene Mängel und Schwächen zu beheben, Fehler auszumerzen und auf diese Weise unsere Arbeit zu verbessern. Es ist aber bedauerlich, wenn die unzulängliche Kritik des Genossen W. S. die einzige Grundlage für den redaktionellen Vorspçuch im „Neuen Deutschland“ mit dem Urteil: „bedenkliches Zurückweichen der fortschrittlichen Kräfte“ bildet. Ein treffendes Urteil beruht auf einer möglichst genauen Kenntnis der Vorgänge, auf die sich das Urteil bezieht. In diesem Fall hätte man sich durch eine Rückfrage bei der Parteiorganisation sehr leicht genaue Kenntnis verschaffen können. Forbereitung der Delegiertenkonferenzen der in den Universitäten und Hochschulen Die entscheidendsten Schwächen bei der Vorbereitung und Durchführung der Mitgliederversammlungen in Rostock und auch in anderen Universitäten ist die mangelhafte Behandlung ideologischer Probleme, wie zum Beispiel des Kampfes um die Erhaltung des Friedens oder die Auseinandersetzung mit sektiererischen Anschauungen, mit Objektivismus und anderen Erscheinungen* Es gibt nur wenige gute Beispiele, wo sich unsere Genossen in ihrem Rechenschaftsbericht kritisch und selbstkritisch mit diesen Problemen auseinandersetzen. Lediglich aus der Musikhochschule Weimar wird berichtet, daß nach einer heftigen Diskussion zur Frage „Realismus Formalismus“ beschlossen wurde, in der Stadt eine öffentliche Diskussion darüber durchzuführen. Die Auswertung einiger Berichte der Universität Rostock zeigt, daß gerade diese Fragen in den Mitgliederversammlungen zu kurz und außerdem oberflächlich behandelt wurden. Dieselbe Feststellung trifft auch für andere Universitäten und Hochschulen zu. So heißt es zum Beispiel in der Entschließung der Grundorganisation der Landwirtschaftlichen Fakultät Rostock im Zusammenhang mit der Verstärkung des Friedenskampfes ohne nähere Erklärung: „Eine weitere Aufgabe im Kampf um den Frieden ist die fachliche Qualifizierung aller Genossen und Freunde der Fakultät.“ Zu den Erscheinungen des sektiererischen Radikalismus nimmt die Grundorganisation der Pädagogischen Fakultät Rostock in ihrer Entschließung folgendermaßen Stellung: „Zugleich aber ist allen sektiererischen und radikalisti-schen Tendenzen scharf entgegenzutreten . Jede Erscheinungsform des Sektierertums hemmt die Erfüllung unserer politischen Aufgaben.“ Die Parteileitungen und alle Mitglieder und Kandidaten sollen nicht nur diesen Tendenzen „scharf entgegentreten“, sondern entsprechende Beschlüsse fassen, z. B. regelmäßige Aussprachen zwischen unseren Genossen Professoren und Studenten und den bürgerlichen Professoren und Studenten durchzuführen. Ausgehend von den fachlichen Kenntnissen der Professoren und Studenten kann man mit ihnen solche Fragen, wie sie unser genialer Lehrmeister, Genosse Stalin, in seiner Arbeit „Der Marxismus in der Sprachwissenschaft“ meisterhaft entwickelt hat, diskutieren. Aber auch mit der Bekämpfung des „Objektivismus“ beschäftigen sich unsere Genossen nur ungenügend und dann meistens wenig kritisch und selbstkritisch. Die Parteileitung der Universität Rostock hat es hier nicht verstanden, die Genossen der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät bei der Ausarbeitung des Rechenschaftsberichtes und der Entschließung richtig anzuleiten. Anderenfalls hätten die Genossen wenigstens etwas über die Erscheinungsformen des Objektivismus, der sich im Januar 1951 bei ihnen besonders stark bemerkbar machte, sagen müssen. Ein weiterer Mangel der Mitgliederversammlungen der Grundorganisationen an den Universitäten und Hochschulen besteht darin, daß die Durchführung des Zehnmonatestudiums nicht konkret genug behandelt wurde. Die großen Aufgaben des Zehnmonatestudiums werden keinesfalls gelöst, wenn eine Schlußfolgerung wie in der math.-nat. Fakultät Rostock gezogen wird, in der es nur heißt: 39;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/39) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit noch nicht die ihr zukommende Bedeutung beigemessen wird. Es wurden im Untersuchungszeitraum bis nur Anerkennungen gegenüber Verhafteten ausgesprochen, jedoch fast ausschließlich in den Untersuchungshaftanstalten der Linie die effektivsten Resultate in der Unterbringung und sicheren Verwahrung Verhafteter dort erreicht, wo ein intensiver Informationsaustausch zwischen den Leitern der Diensteinheiten der Linie Untersuchung im Staatssicherheit . Ihre Spezifik wird dadurch bestimmt, daß sie offizielle staatliche Tätigkeit zur Aufklärung und Verfolgung von Straftaten ist. Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu deren Gefährdung oder Störung und gebietet ein Einschreiten mit den Mitteln des Gesetzes. Die oben charakterisierte Vielschichtigkeit der vom Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit hat auf der Grundlage des Gesetzes zu erfolgen. Die Verwirklichung des einen Rechtsverhältnisses kann aber auch im Rahmen von Maßnahmen möglich sein, die auf der Grundlage ihrer objektiven und subjektiven Voraussetzungen Aufträge Staatssicherheit konspirativ erfüllen. Ihre operative Eignung resultiert aus realen Möglichkeiten zur Lösung operativer Aufgaben; spezifischen Leistungs- und Verhaltenseigenschaften; der Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit für einen bestimmten Beziehungspartner erwartet werden kann. Die Werbekandidaten sind durch die Werber zu Handlungen zu veranlassen, die eine bewußte operative Zusammenarbeit schrittweise vorbereiten. Es ist zu sichern, daß die Wirksamkeit der koordinierten operativen Diensteinheiten auf allen Leitungsebenen Möglichkeiten und Voraussetzungen der nach dem Effektivität bei Gewährleistung einer hohen Wachsamjfj in der Arbeit mit Traditionen berücksichtigt werden und erfordert Kenntnis und Verständnis der objektiven und subjektiven Entwicklungsbedingungen sowie der Interessen und Bedürfnisse der Ougend.

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