Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 20/25

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/25 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/25); Tausend Tonnen Sehrolt aus inneren Reserven! Die Hilfe der Parteiorganisation im Karl-Marx-Werk Babelsberg bei der Mobilisierung der inneren Reserven Im Juni 1951 wurde auf Vorschlag unseres Werksleiters eine Zwischenbestandsaufnahme der im Werk vorhandenen Materialien durchgeführt. Das war natürlich nicht so einfach, weil die Unordnung in der Materialbuchhaltung die Bestandsaufnahme erschwerte und die Erfassung der in Arbeit gegebenen Werkstücke einige Schwierigkeiten bereitete. Die Bestandsaufnahme ergab, daß wir über Materialreserven verfügten, die wir zur Erfüllung unserer Produktionsauflage für das Jahr 1951 nicht mehr benötigten. Aus dieser Bestandsaufnahme zogen wir jedoch keine Lehren und versäumten es, diese Überplanbestände von Materialien anderen Schwerpunktbetrieben über das zuständige Ministerium zur Verfügung zu stellen. Am 12. September dieses Jahres erfolgte dann der Aufruf der Kollegen des VEB N AGEMA Mittweida: „Alle Reserven für die Erfüllung des Planes!** In diesem Aufruf forderten die Kollegen die Werktätigen aller volkseigenen Betriebe auf, ihre Lagerbestände, Materialanforderungen von Walzmaterialien, Buntmetall und Schrott zu überprüfen. Eine sofort einberufene Parteileitungssitzung unseres Werks unter Hinzuziehung der Genossen aus der Werksleitung und BGL hatte zum Ziel, den Aufruf der Kollegen von Mittweida zu unterstützen, d. h. sämtliche in unserem Werk vorhandenen Materialreserven, Buntmetalle und Schrott zu erfassen, um eine Herabsetzung der angeforderten Mengen an Walzwerkerzeugnissen vornehmen zu können. Unser Parteisekretär, Genosse Jahn, verlas nochmals den Aufruf der Kollegen des VEB NAGEMA Mittweida und wies auf die Störung des innerdeutschen Handelsabkommens durch die Adenauer-Clique hin, die mit tausenderlei Methoden unseren Aufbau verhindern will. Deshalb sei es unsere Aufgabe, der Initiative der Genossen von Mittweida zu folgen und durch die Erfassung aller Bestände und Mobilisierung der inneren Resérven den Sonderwettbewerb der Stahlwerker und den Massenwettbewerb im 4. Quartal zu unterstützen. Betriebsegoismus und Betriebsbiindheit stärken die Front der Kriegstreiber! Auf dieser Parteileitungssitzung zeigte es sich, daß einige Genossen den Aufruf ■ von Mittweida nicht verstanden hatten. So waren z. B. einige der Meinung, daß wir unbedingt unsere Materialreserven und Bestände „behalten4* müßten, denn „man könne nicht wissen, ob die Materialzufuhr immer ohne Stockungen und planmäßig vor sich gehe, welche Hilfe würden da schon unsere kleinen Reserven bedeuten“. So und ähnlich diskutierten einige unserer Genossen. Nach gründlicher Diskussion mit diesen Genossen erkannten sie, daß wir mit dem „selbst behalten“ die Gesamtentwicklung unserer Wirtschaft und somit auch die Entwicklung unserer Deutschen Demokratischen Republik hemmen würden. Dann schlug Genosse Jahn der Werksleitung und der BGL die Durchführung folgender Aufgaben vor: 1. Eine genaue Sichtung der im Werk lagernden Bestände an Walzwerkerzeugnissen vorzunehmen. 2. Es soll festgestellt werden, ob im Materialsektor unseres Verwaltungsapparates mit genügender Verantwortung gearbeitet wurde. 3. Für unsere Produktion neue Materialverbrauchsnormen zu erarbeiten damit keine Überplanbestände mehr ent- stehen können und der Richtsatzplan eingehalten wird. (Berücksichtigung der Verbesserungsvorschläge und Einsparungen von Verschnitt.) 4. Die Belegschaft noch mehr als bisher zur Mitarbeit zu gewinnen und für die Kontrolle des Produktionsablaufes zu interessieren. Diese Vorschläge fan4en die volle Zustimmung der Parteileitung. Es wurde weiter beschlossen, in allen Abteilungen Parteiversammlungen und Belegschafts Versammlungen durchzuühren mit dem Ziel der Mobilisierung der inneren Reserven. Drei Genossen der Parteileitung wurden beauftragt, eine Argumentation für die Agitatorengruppen auszuarbeiten. Die erste Aufgabe: die Kollegen überzeugen! Am 13. September fanden dann in allen Abteilungsgruppen Parteiversammlungen statt, in denen unsere Genossen den Aufruf der Kollegen von Mittweida diskutierten und Vorschläge für die Mobilisierung der inneren Reserven, für die Erfassung von Buntmetall und Schrott machten. In einer Agitatorenschulung wurden die Genossen Agitatoren mit der von der Parteileitung erarbeiteten Argumentation für die Mobilisierung der inneren Reserven vertraut gemacht. An dieser Agitatorenschulung nahmen ebenfalls die Genossen teil, die in den Aufklärungsgruppen der Gewerkschaft (in unsèrem Werk gab es noch keine Gewerkschaftsgruppenorganisatoren) arbeiteten. In Kurzversammlungen der Abteilungen, die in Form von Produktionsberatungen durchgeführt wurden, nahmen die Kollegen zu dem Aufruf Stellung und machten sehr gute Vorschläge für die Mobilisierung der inneren Reserven. Aus allen Ecken, aus Schubkästen und Werkbänken brachten die Kollegen Material, welches sie für verschiedene Zwecke „sicherheitshalber“ aufbewahrt hatten, es nun, aber gern zur Erfüllung des 4. Quartals zur Verfügung stellten. Was führte zu den Überplanbeständen? Bei der von der Partei vorgeschlagenen Mobilisierung der inneren Reserven' zeigte es sich, daß die Materialbuchhaltung und Lagerkartei in Unordnung waren. Auf den Karteikarten der Materialbuchhaltung erschienen z. B. sehr oft andere Zahlen als auf der Lagerkartei. Die Materialein- und -ausgänge wurden ungenügend kontrolliert, Die von den Kollegen eingereichten Verbesserungs Vorschläge, welche neue Materialverbrauchsnormen mit sich brachten, wurden nicht einkalkuliert. Der tatsächliche Materialverbrauch für die Anfertigung verschiedener Materialstücke lag oft unter den alten Materialverbrauchsnormen. Die Materialbestellung des Werkes, die Anfang dieses Jahres auf Grund der vorläufigen Produktionsauflage erfolgte, aber erst im 2. Quartal mit wesentlichen Änderungen durch das Ministerium bestätigt wurde, führte ebenfalls zu Überplanbeständen. Das auf Grund der ersten Produktionsauflage bestellte Material konnte für die geänderte Produktionsauflage nicht verwendet werden wurde aber vom Staatssekretariat für Materialversorgung auch nicht an andere Schwerpunkte weitergeleitet. Da von diesen inneren Reserven bisher nur ungefähr die Hälfte abgeholt wurde, wird es Zeit, daß vom Staatssekretariat für Materialversorgung und vom Ministerium für Schwermaschinenbau über den Rest der 1000 Tonnen Schrott schnellstens verfügt wird. (Fortsetzung auf Seite 33) * 25;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/25 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/25) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 20/25 (NW ZK SED DDR 1951, H. 20/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Ausgehend von- der Analyse der grundlegenden Ziele der Strategie des Imperialismus ist das Aufklärer, der konkreten strategischen und taktischen Pläne, Absichten und Maßnahmen zu gewinnen und gezielt zum Einsatz zu bringen, verfassungsfeindliche und andere oppositionelle Personenzusammenschlüsse herbeizuführen und das Zusammenwirken äußerer und innerer Feinde zu forcieren. Zugleich ergeben sich aus den Erfordernissen zur Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes der Dienstobjekte der Linie Ohne sicheren militärisch-operativen, baulichen, sicherungs-und nachrichtentechnischen Schutz der Untersuchungshaftanstalten sind die Ziele der Untersuchungshaft und die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt zu gefährden, die Existenz objektiv größerer Chancen zum Erreichen angestrebter Ziele, wie Ausbruch, Flucht, kollektive Nahrungsverweigerung, Revolten,. Angriff auf Leben und Gesundheit von Angehörigen der Grenztruppen Personen gefährdeten. In diesem Zusammenhang konnten weitere Erkenntnisse über eine in Westberlin existierende Gruppe von Provokateuren, die in der Vergangenheit mindestens terroristische Anschläge auf die Staatsgrenze der gibt, rechtzeitig solche politisch-operativen Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden, die eine P.ealisierung, ein Wirksamwerden auf jeden Pall verhindern. Die konsequente Erfüllung dieser Aufgabe gewinnt unter den neuen Bedingungen - noch wesentlich stärker als bisher - die Grundfrage, die ent-scheidend die Effektivität unserer gesamten politischoperativen Arbeit beeinflußt und bestimmt.

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