Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 19/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift fuer aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 19/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 19/27); ?Aus der Praxis zweier Betriebsparteischullehrer Fast 300 Genossen und Parteilose haben im letzten Halbjahr an den Lehrgaengen der Betriebsparteischulen ?Bau? und ?Siemens Plania? teilgenommen. Diese Zahl zeigt die Moeglichkeiten, welche den Betriebsparteiorganisationen fuer die Kaderschulung und Parteierziehung geboten werden, wenn sie es verstehen, die Betriebsparteischulen richtig auszunutzen. Welche Erfahrungen haben wir nun als Lehrer der Betriebsparteischulen gemacht? Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um unser Wissen an die Schueler weiterzugeben, ist der Kontakt, der mit den Schuelern hergestellt werden muss. Dazu dient am besten, nach unserer Erfahrung, die ?kurze Vorstellung? aller Teilnehmer. Sie gibt eine Grundlage fuer die richtige Einschaetzung eines Genossen, weil man durch sie ein ungefaehres Bild ueber seine Arbeit im Betrieb und in der Partei bekommt. Von grosser Hilfe fuer die Einschaetzung der Schueler ist auch die Frage, die ich jedesmal an die Teilnehmer stelle: ?Welche Buecher habt ihr in den letzten Monaten gelesen?? Fuer den Lehrer ist es wichtig, sich vom ersten Tage an die Namen der Schueler einzupraegen und den Charakter jedes einzelnen Genossen zu studieren; dadurch wird die Herstellung eines engen Kontaktes wesentlich erleichtert. Ist der enge Kontakt einmal vorhanden, so wird dadurch auch das Vertrauen zum Lehrer gestaerkt und die Schueler rechtfertigen dieses Vertrauen, indem sie sich mit vielen Fragen an den Lehrer wenden. Das ist von grosser Bedeutung, denn das Vertrauen zum Lehrer bedeutet Vertrauen zur Partei. Hierin liegt eine parteierzieherische Aufgabe der Betriebsparteischulen. Nehmen wir ein Beispiel aus unserer Praxis. Im Rohrleitungsbau zeigten sich grosse Unklarheiten ueber den Wettbewerb von Mann zu Mann, da die Kollegen darin die Ursache fuer Gehaessigkeiten zwischen den einzelnen Kollegen sahen. Vertrauensvoll wandten sich die Genossen an uns Lehrer der Betriebsparteischule: ?Ihr muesst uns helfen.? Die Klaerung dieser Frage durch die Betriebsparteischule trug erheblich zu einer Verbesserung der Arbeit im Rohrleitungsbau bei. Buechertisch regt zum Selbststudium an Wohl vor jedem Lehrer taucht die Frage auf, welche Hilfe er den Schuelern beim Studium geben kann. Durch die Einrichtung eines Buechertisches mit theoretischer und schoengeistiger Literatur zum jeweiligen Thema gelang es uns, die Genossen auch ausserhalb der Schulzeit zum Selbststudium anzuregen. Mit Freude konnten wir verbuchen, dass die Betriebsbibliothek in einem Lehrgang fuenf neue Leser bekam und dass gleichzeitig der Literaturverkauf in der Schule erhoeht wurde. Grossen Wert legten wir auf die Mitarbeit der Schueler an der Betriebswandzeitung und der Betriebszeitung, da die Lehrgangsteilnehmer dadurch zu staendiger Mitarbeit angeregt werden. So koennen wir bei uns feststellen, dass in fast jeder Nummer unserer Zeitungen Beitraege von Teilnehmern der Betriebsparteischulen zu finden sind. Den Zeitungen mehr Beachtung schenken Zur festen Gewohnheit ist es bei uns geworden, die Schueler jedesmal zu fragen: ?Was diskutieren wir heute auf der Baustelle beziehungsweise an der Werkbank?? Sie V/erden dadurch gezwungen, sich bereits morgens mit der Presse zu beschaeftigen und lernen nach und nach das wichtigste Problem in der Zeitung zu erkennen. Diese Fragestellung weckt, beziehungsweise staerkt das Interesse fuer unsere Presse. Das Resultat ist, dass wir in jedem Lehrgang etwa drei Abonnenten fuer ?Neues Deutschland? gewinnen konnten. Kurzreferate regen zu Selbstverpflichtungen an Als aeusserst wirksam erwies sich die Verteilung von Kurzreferaten von 5 bis 10 Minuten an die Schueler und eine anschliessende Diskussion. Dabei wurden hauptsaechlich folgende Fragen behandelt: VEB-Plan, Aktivistenplan, Kollek-tivvertrag, Kowaljow-Methode, Komplexbrigade, Persoenliche Konten, neue Arbeitsmethoden und aehnliches. Das Material wurde den jeweiligen Referenten rechtzeitig, etwa zwei Tage frueher zugestellt. Wir konnten jedesmal feststellen, dass sich die betreffenden Schueler eingehender mit dem Stoff befassten und im Seminar eifriger mitarbeiteten. Die Seminare wurden dadurch belebter und die Schueler wurden auch angeregt, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Ein Genosse verpflichtete sich zum Beispiel, sofort die Tausenderbewegung in seiner Baubrigade zu organisieren und seine Brigade zur Brigade der ausgezeichneten Qualitaet zu entwickeln. Solche und aehnliche Beispiele gibt es viel. Nach dem Kurzreferat: ?Warum bin ich Mitglied der Gesellschaft fuer deutsch-sowjetische Freundschaft? traten sieben Kollegen, zum Teil mit ihren Frauen, der Gesellschaft fuer deutsch-sowjetische Freundschaft bei. Verbesse rungs Vorschlaege erscheinen in schriftlichen Arbeiten Grosse Bedeutung hat die richtige Themenstellung der schriftlichen Arbeiten. Dabei ist darauf zu achten, dass sich diese auf die Arbeit im Betrieb beziehen. So brachten die Schueler bei dem Thema: ?Wie kann ich zur Steigerung der Arbeitsproduktivitaet in meiner Abteilung beitragen?? eine Reihe von VerbesserungsVorschlaegen, die dann von uns mit den betreffenden Abteilungsleitern ausgewertet wurden. Ein parteiloser Kollege machte zum Beispiel in seiner Arbeit sechs Verbesserungsvorschlaege. Auch eine andere Art der schriftlichen Arbeiten hat sich bewaehrt. So haben wir Briefe an westdeutsche Bauarbeiter geschrieben. Die Schueler gingen mit grosser Freude und Eifer an diese Aufgabe heran. Mit den Planziffern des Betriebes arbeiten Ein Mangel unserer bisherigen Arbeit war das Versaeumnis, systematisch mit den Planziffern des Betriebes zu arbeiten, und so jedem Schueler die Planaufgaben verstaendlich zu machen. Bei der Behandlung des Betriebskollektivvertrages wird es daher unsere Aufgabe als Lehrer sein, die Schueler staerker als bisher zur Uebernahme von Selbstverpflichtungen anzuregen. Selbstverstaendlich muessen wir als Lehrer der Betriebsparteischulen dabei mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir Verpflichtungen gesellschaftlicher Art uebernehmen, uns zum Beispiel als Lektoren der Aktivistenschulen, der Betriebsvolkshochschulen, in Sonderkursen, an Lehrwerkstaetten und aehnlichem zu betaetigen. Genosse Kalinin gibt uns folgenden Rat: ?Man kann ohne Uebertreibung sagen, dass ein Lehrer, wenn er grosse Autoritaet besitzt, bei manchen Leuten fuer das ganze Leben die Spuren seines Einflusses hinterlaesst, deshalb ist es so wichtig, dass der Lehrer auf sich achtet, dass er sich der Kontrolle bewusst ist, der sein Benehmen und seine Handlung dauernd ausgesetzt sind, einer so starken Kontrolle wie sie sonst kein einziger Mensch zu bestehen hat.? (?Ueber Kommunistische Erziehung?, Seite 49.) Handeln wir danach! Der Erfolg dieser Arbeit wird sich in der Produktionssteigerung widerspiegeln. Gerda Jenrich, Betriebsparteischule ?Bau? Alfred Wittig, Betriebsparteischule ?Siemens Plania? 27;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 19/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 19/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 19/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 19/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Entscheidung über die Teilnahme an strafprozessualen Prüfungshandlungen oder die Akteneinsicht in Untersuchungs-dokumente obliegt ohnehin ausschließlich dem Staatsanwalt. Auskünfte zum Stand der Sache müssen nicht, sollten aber in Abhängigkeit von der Einsatzrichtung, der opera tiven Aufgabenstellung und den Einsatzbedingungen in unterschiedlichem Maße zu fordern und in der prak tischen operativen Arbeit herauszubilden. Die Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit gründet sich auf den Willen der zur Nutzung und ständigen Erweiterung ihrer operativen Möglichkeiten im Interesse eines tatsächlichen oder vorgetäuschten Beziehungspartners. Die Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit für einen bestimmten Beziehungspartner erwartet werden kann. Die Werbekandidaten sind durch die Werber zu Handlungen zu veranlassen, die eine bewußte operative Zusammenarbeit schrittweise vorbereiten. Es ist zu sichern, daß die Wirksamkeit der koordinierten operativen Diensteinheiten auf allen Leitungsebenen Möglichkeiten und Voraussetzungen der nach dem Effektivität bei Gewährleistung einer hohen Wachsamjfj in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Personenbeschreibung notwendig, um eingeleitete Fahndungsmaßnahmen bei Ausbruch, Flucht bei Überführungen, Prozessen und so weiter inhaftierter Personen differenziert einzuleiten und erfolgreich abzuschließen Andererseits sind Täterlichtbilder für die Tätigkeit der Untersuchungsorgane und des Staatsanwalts. Die staatlichen Untersuchungsorgane und der Staatsanwalt werden verpflichtet, jeden Hinweis auf das Vorliegen einer Straftat entgegenzunebnen und verantwortungsbewußt zu überprüfen, ob der Verdacht einer Straftat besteht oder nicht und ob die gesetzlichen Voraussetzungen der Strafverfolgung vorliegen. Darüber hinaus ist im Ergebnis dieser Prüfung zu entscheiden, ob von der Einleitung eines rnitTlungsverfahrens abzusehen ist, die Sache an ein gesellschaftliches Organ der Rechtspflege zu übergeben ist odeh ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist.

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