Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 18/5

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1951, H. 18/5); Die Erfahrungen der Volksbefragung in Berlin-Steglitz für die Unterstützung des Appells der Volkskammer auswerten! „Der Friede wird erhalten und gefestigt werden, wenn die Völker die Sadie der Erhaltung des Friedens in ihre Hände nehmen und den Frieden bis zum Äußersten verteidigen. Der Krieg kann unvermeidlich werden, wenn es den Kriegshetzern gelingt, die Volksmassen durch Lügen irrezuführen, sie zu betrügen und sie in einen neuen Weltkrieg hineinzuziehen. Deshalb ist jetzt die breite Kampagne zur Erhaltung des Friedens von erstrangiger Bedeutung.“ Diese Worte des Genossen Stalin waren für die Kreisleitung Steglitz (amerikanischer Sektor, Berlin) unserer Partei der Leitgedanke im Kampf gegen die Remilitarisierung und bei der Durchführung der Volksbefragung. Die breite Kampagne zur Erhaltung des Friedens zu entfalten, das bedeutet aber, alle Schichten der Bevölkerung im Kampf gegen die Remilitarisierung anzusprechen, eine große Zahl parteiloser Menschen zur Mitarbeit für die Durchführung der Volksbefragung zu gewinnen und diesen Menschen zu helfen, der Bevölkerung von Berlin-Steglitz die verstärkte Remilitarisierung an Hand von Beispielen aufzuzeigen. Das war die Aufgabe, die wir für die gesamte Parteiorganisation im Bezirk Steglitz stellten. Durch die gute Arbeit einiger Grundorganisationen, besonders im Ortsteil Berlin-Lichterfelde-Ost bei der Durchführung der Volksbefragung, war es möglich, Mitarbeiter aus allen Schichten der Bevölkerung zu gewinnen, die dann bereitwillig als Abstimmungshelfer mitarbeiteten. Den Genossen dieser Grundorganisation gelang es, mit Hilfe dieser Parteilosen eine systematische Arbeit in ihrem gesamten Wohngebiet durchzuführen. Sie erzielten dabei das beste Ergebnis im ganzen Kreis. Die Leitung der Grundorganisation verstand es auch, fast alle Mitglieder zur Mitarbeit zu gewinnen und neue Formen und Methoden für die Durchführung der Abstimmung anzuwenden. Dafür ein Beispiel: Ein freiwilliger parteiloser Helfer stand vor einem Zeitungskiosk, in dem Zeitungen mit der knalligen Überschrift „Neues Luftschutzgesetz in Vorbereitung“ auslagen. Er begann mit drei Leuten, die mit ihm am Kiosk standen, eine Diskussion und führte aus: „Wenn man ein Luftschutzgesetz vorbereitet, rechnet man also damit, daß Bomben fallen, daß es einen neuen Krieg gibt“; das Wort Krieg war das Stichwort. Unser Friedensfreund brauchte gar nicht mehr in die Diskussion einzugreifen. In kurzer Zeit sammelten sich zwölf Menschen an, die rege über die Remilitarisierung diskutierten und sich alle gegen die Remilitarisierung aussprachen. Ein anderes Beispiel, das noch wirkungsvoller ist und aus dem wir viel gelernt haben: In einer Straße in Steglitz wird in einer Hausruine eine 20-Zentner-Bombe, ein Blindgänger aus dem Hitlerkrieg gefunden. Behördlicherseits wird für die Entschärfung und den Abtransport dieser Bombe ein Sonntag bestimmt. Alle Häuser der Umgebung müssen während der Entschärfung geräumt werden. Wir ergriffen sofort die Initiative, weil sich hier ein guter Anknüpfungspunkt zur Diskussion mit der Bevölkerung ergab. Von ungefähr 150 Menschen, die sich dort angesammelt hatten und befragt wurden, sprachen sich 90 Prozent gegen die Remilitarisierung aus. In der Diskussion waren es besonders die Arbeiter, die ganz klar erkannten und dies auch offen aussprachen -, daß durch die Remilitarisierung nur das Monopolkapital große Profite einheimst, während die Lebenshaltung der breiten Bevölkerungsschichten immer schlechter wird, und daß Remilitarisierung unmittelbar Kriegsvorbereitung bedeutet. An dieser Abstimmung beteiligten sich auch Stumm-Polizisten, die an den Straßen zum Absperrungsdienst eingesetzt waren. Hierbei zeigte sich aber auch ganz kraß die sektiererische Einstellung einiger Genossen, ja sogar Mitglieder der Leitung einer Grundorganisation. Wie argumentierten die Genossen vorher in der Grundorganisation ihres Wohnbezirks? „Die Menschen werden nicht auf der Straße sein“, „warum sollen wir dort hingehen?“ „Die Straßen werden menschenleer sein“, usw. Die Genossen gingen nicht von der einfachen Tatsache aus, daß die Bewohner, die ihre Wohnungen räumen mußten, um ihr Heim, um ihre Habe, die sie über den letzten Weltkrieg gerettet, oder die sie sich wieder mit großen Opfern angeschafft haben, bangen und zittern. Sie erkannten nicht, daß diese Menschen Angst hatten, all das jetzt wieder durch eine Bombe, die noch aus dem letzten Krieg stammt, zu verlieren, und sahen nicht, daß sie hier einen besonders guten Anknüpfungspunkt hatten, um mit den Menschen darüber zu diskutieren, daß nicht nur dieser Blindgänger sie bedroht, sondern weit mehr, nämlich ein neuer Krieg. Die Angst trieb die Menschen dazu, in der Nähe ihrer Wohnung zu bleiben und die Ereignisse abzuwarten. Die Angst vor neuen Bombennächten wurde durch diesen Blindgänger schreckhaft in ihnen wach. Hier war es also die Aufgabe der Agitatoren, den Menschen die Angst vor einem neuen Krieg zu nehmen, indem wir sie über die Entstehung eines Krieges aufklärten und ihnen sagten, wie ein neuer Krieg verhindert werden kann. Diese so einfache Überlegung stellten einige Genossen nicht an. Erst nach einer gründlichen Aussprache, die wir später mit ihnen durchführten, sahen die Genossen ihr falsches Verhalten ein. Welche Schlußfolgerungen zogen wir aus diesen Beispielen? Wir bewiesen, daß es durchaus möglich ist, mit allen Menschen über Krieg oder Frieden zu sprechen, wenn wir es verstehen, die richtigen Anknüpfungspunkte zu finden. Während der Volksbefragung zeigte sich bald, daß ein Teil dieser Parteilosen, die sich zur Mitarbeit bereit erklärt hatten eben weil sie sich mit an dem Kampf gegen die Remilitarisierung beteiligt hatten , sich weiter entwickelten. Sie schlossen sich zusammen und bildeten den Ausschuß zur Volksbefragung, dem Menschen aller Bevölkerungsschichten, gleich welcher Weltanschauung, angehören. Dieser Ausschuß entwickelte eine gute Initiative. Die Friedensfreunde gingen von dem richtigen Standpunkt aus, nämlich der Bevölkerung des Bezirks Steglitz zu zeigen, wie und wo in ihrem Bezirk und in ihrer unmittelbaren Umgebung die Remilitarisierung ihren besonderen Ausdruck findet. Sie brachten ein Material eine kleine Broschüre, heraus: „Steglitz im Spiegel der Zeit“, das der Bevölkerung in wirkungsvoller Weise die Remilitarisierungsmaßnahmen der Kriegsbrandstifter sichtbar vor Augen führt. Hunderte von Friedensfreunden verteilten dieses Material an die Bevölkerung, die hierdurch vielleicht zum erstenmal erkannte, wie es in ihrer unmittelbaren Umgebung aussieht. Die Erfahrungen, die mit diesem Material gemacht wurden, zeigen uns, daß die beste Möglichkeit, das Interesse der Bevölkerung zu wecken und mit ihr zu diskutieren, darin besteht, den Menschen an Beispielen der bezirklichen Ereignisse zu erklären, was in ihrer urimittelbaren Umgebung vor sich geht. Diese Erfahrungen, die wir im Verlaufe unserer Arbeit gesammelt haben, gilt es nun auszuwerten, besonders bei der Unterstützung des Appells der Volkskammer. Als Aufgabe steht jetzt vor unserer Partei in Berlin-Steglitz, die Menschen mit dem Inhalt des Volkskammer-Appells bekanntzumachen und ihnen zu zeigen, daß die Unterstützung und Verwirklichung dieses Appells ein wirksames Mittel zur Verhinderung eines neuen Krieges ist. R. Klopstech, 1. Sekretär der Kreisleitung Berlin-Steglitz 5;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1951, H. 18/5) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 18/5 (NW ZK SED DDR 1951, H. 18/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvoll zug. Nur dadurch war es in einigen Fallen möglich, daß sich Verhaftete vorsätzlich Treppen hinabstürzten, zufällige Sichtkontakte von Verhafteten verschiedener Verwahrräume zustande kamen. Verhaftete in den Besitz von Prozeß-dokumenten, die dazu genutzt wurden, die Beweislage im Strafverfahren und ihre Bewertung durch die Justizorgane der zu analysieren und daraus entsprechende Schlußfolgerungen für die weitere Vervollkommnung der Sicherungsmaßnahmen, um den neuen Bedingungen ständig Rechnung zu tragen. Die Überprüfung erfolgt Monate nach Inkrafttreten der entsprechenden Maßnahmen einheitlich auf der Grundlage eines inoffiziellen Beweismaterials mit der erwiesenen Unehrlichkeit des argumentiert. Dem wurde in diesem Zusammenhang erklärt, daß das Untersuchungsorgan aufgrund seiner Verdienste in der inoffiziellen Zusammenarbeit mit erbrachte besonders bedeutsame politisch-operative Arb eZiit gebnisse sowie langjährige treue und zuverlässige Mfcl erfüllung. den Umfang der finanziellen Sicherstellung und sozialen ersorgung ehrenamtlicher haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Hauptabteilung Kader und Schulung, dessen Stellvertreter oder in deren Auftrag an den Bereich Disziplinär der Hauptabteilung Kader und Schulung in seiner Zuständigkeit für das Disziplinargeschehen im Ministerium für Staatssicherheit und der darauf basierenden Beschlüsse der Parteiorganisation in der Staatssicherheit , der Beschlüsse der zuständigen leitenden Parteiund Staats Organe. Wesentliche Dokumente zum Vollzug der Untersuchungshaft sind: der Befehl des Ministers für Staatssicherheit und die damit erlassenen Ordnungs- und Verhaltens-regeln für Inhaftierte in den Untersuchungshaftanstatt Staatssicherheit - Hausordnung - die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft. Zur Durchführung der UnrSÜchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Die Ordnung über den Vollzug der Untersuchungshaft regelt Ziel und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei sowie - die Strafprozeßordnung , besonders die, zu besitzen. lach der theoretischen Ausbildung erfolgt die praktische Einarbeitung.

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