Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 17/29

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 17/29 (NW ZK SED DDR 1951, H. 17/29); Entwicklung neuer Kader - durch richtige Auswertung der Parteiüberprüfung Kampf um die Einheit Deutschlands und den Frieden. 3. Auch die Initiative der Menschen, die nicht unmittelbar im Produktionsprozeß stehen, müssen wir für diese breite Bewegung zur Lösung der deut-. sehen Schicksalsfragen wecken. Wir müssen ihnen geduldig erklären, daß jeder nach Westdeutschland geschriebene Brief, jede Diskussion im Lebensmittelgeschäft oder in der Straßenbahn, jeder Artikel an einer Hauswandzeitung mit dazu beiträgt, die Forderung zur Einberufung einer gesamtdeutschen Beratung entscheidend zu unterstützen. 4. Wir dürfen nicht zulassen, daß sich die Argumentation unserer Agitatoren und Aufklärer ständig des gleichen Schemas bedient Deshalb ist es erforderlich, daß unsere Argumente täglich durch das Studium der Leitartikel unserer demokratischen Presse erweitert und vertieft werden, denn in diesen Artikeln werden uns die jeweiligen neuen Gesichtspunkte der Diskussion erläutert. 5. In kürzester Zeit müssen wir erreichen, daß auch der letzte Deutsche mit dem Inhalt des Volkskammerappells vertraut gemacht wird. Deshalb werden in den Aufklärungslokalen allabendlich Ausspracheabende über die Regierungserklärung und den Volkskammerappell durchgeführt werden. Dabei sollte eine differenzierte Einladung erfolgen, z. B. für Jugendliche, Frauen, Handwerker, Vertreter der Intelligenz u. a., um ihnen die Bedeutung, die der Volkskammerappell gerade für sie hat, zu erklären. Gleichzeitig werden unsere Aufklärer jeden Abend Hausversammlungen durchführen und den einzelnen Hausgemeinschaften helfen, sich genau um-rissene Aufgaben zu stellen und sie zu erfüllen. 6. Ein entscheidendes Mittel zur Popularisierung des Volkskammerappells, vor allem in Westdeutschland und Westberlin, sind die Korrespondenzzirkel. Diese bei der Beschaffung von westdeutschen und Westberliner Adressen, bei der Ausarbeitung einer kollektiven Argumentation, bei der Erarbeitung von Methoden zur Verschickung der Briefe zu unterstützen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Nationalen Front. 7. Die Arbeit unserer Aufklärer wird dann von Erfolg gekrönt sein, wenn sie regelmäßig und systematisch angeleitet werden. Kein Aufklärer geht an seine Arbeit, bevor er nicht eine grundlegende Erläuterung der für ihn notwendigen Argumentation erhalten hat. Keine Aufklärungsgruppe beendet ihren Einsatz, ohne daß nicht ein gründlicher Erfahrungsaustausch im Aufklärungslokal stattgefunden hat. Herwig Kurzendörfer Eine wichtige und entscheidende Holle bei der Überprüfung spielt die richtige kadermäßige Auswertung. Die Hauptmängel unserer gesamten Kaderarbeit waren bisher die ungenügende Kenntnis der Kader und das Fehlen einer ständigen, planmäßigen und systematischen Förderung neuer, junger Kader aus den Reihen der Arbeiterklasse, der werktätigen Bauernschaft und der fortschrittlichen Intelligenz. Die Überprüfungen im Lande Sachsen-Anhalt haben gezeigt, daß es in unserer Partei eine Reihe wertvoller Kader gibt, die nicht entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt waren. Ein großer Teil von ihnen hatte bisher keine Funktionen. Alle diese Menschen sind im Kampf um die Durchführung der Politik unserer Partei gewachsen und waren zum größten Teil befähigt, sofort leitende Funktionen einzunehmen. In Herzberg wurde zum Beispiel ein Genosse, der bisher Hausmeister bei der MAS war, als Stützpunktleiter der Partei eingesetzt. Eine ganze Reihe von Genossen wurde zum Besuch von Partei- und Verwaltungsschulen vorgeschlagen.Hervorzuheben ist, daß es sich bei den neu entdeckten Kadern vorwiegend um Arbeiter aus der Produktion, Landarbeiter und Hausfrauen (insgesamt 65 Prozent) handelt. Der Anteil der Jugendlichen unter 25 Jahren beträgt 48 Prozent. Aber diese Beispiele und das ist das Positive gibt es nicht nur im Kreis Herzberg, sondern im gesamten Land Sachsen-Anhalt. In Wittenberg wurde der Genosse U b s c h a t, vorher als Tischler tätig, von der Überprüfungskommission als Kulturleiter einer MAS vorgeschlagen und übt bereits diese Funktion aus. Der Genosse S о b о 11 a , der als Arbeiter tätig war, hat sich politisch und fachlich so qualifiziert, daß er jetzt die Funktion eines Personalleiters übernehmen konnte. Es zeigt sich also, daß dort, wo die Parteileitungen sich intensiv mit der Entwicklung neuer Kader beschäftigen, die ungenügende Kenntnis über die Kader überwunden wird und neue Kräfte für Partei und Massenorganisationen sowie für den Wirtschaftsund Staatsapparat gewonnen werden. Es gibt jedoch Kreisleitungen, die auch heute noch über Kadermangel Klagen. Geht man den Dingen auf den Grund, so muß man feststellen, daß die Ursachen die Unkenntnis und das Nichtbefolgen der Beschlüsse des Zentralkomitees sowie der Landesleitung sind. Die Landesleitung unserer Partei in Sachsen-Anhalt gab zum Beispiel, entsprechend der Anweisung des ZK, Richtlinien über die Durchführung einer richti' m kadermäßigen Auswertung heraus. Über diese Richtlinien wurde auf einer Tagung über Kaderfragen mit den anwesenden Genossen der Kreisleitungen diskutiert und die entsprechenden Schlußfolgerungen für eine richtige kadermäßige Auswertung gezogen. Diese Richtlinien wurden aber im Sekretariat der Kreisleitung Oschersleben erst zweieinhalb Monate später behandelt. Gerade in Oschersleben klagt man aber heute noch über Kadermangel. Eine Überprüfung zeigte, daß man von einer planmäßigen, systematischen Kaderentwicklung in Oschersleben nicht sprechen kann. Die Kreisleitungen Merseburg und Eisleben arbeiten noch heute an der Entwicklung von jungen Kräften in dem alten Stil des Ressortgeistes und Praktizismus. Das Ergebnis ist natürlich, daß die Zahl der als entwicklungsfähig registrierten Genossen in keinem Verhältnis zu dem bisherigen Überprüfungsergebnis steht. Unsere Parteileitungen müssen es endlich lernen, die heranwachsenden neuen Kräfte, Aktivisten aus der Produktion, Frauen und Jugendliche usw. durch Hebung ihres politischen und fachlichen Niveaus systematisch zu entwickeln. Die Entwicklung von neuen Kadern darf deshalb nicht die Aufgabe einer Person oder Abteilung sein, sondern muß zur Aufgabe der gesamten Partei werden. Das verlangt auch der Beschluß des III. Parteitages. Diesen Beschluß in die Tat umzusetzen, heißt, unsere Partei zu einer marxistisch-leninistischen Kampfpartei nach dem Vorbild der Partei der Bolsehewiki zu entwickeln. Um diese Aufgabe erfolgreich durchführen zu können, ist es erforderlich, die Parteileitungen zu festigen, ihre soziale Zusammensetzung zu verbessern und das theoretische Niveau der Funktionäre ständig zu heben, denn nur mit einem festen, disziplinierten, ideologisch klaren Funktionärkörper werden wir alle vor uns stehenden Aufgaben lösen. Indem wir in unserer Partei lernen, die Kader zu entwickeln, geben wir den demokratischen Massenorganisationen das Beispiel, um gemeinsam mit ihnen die Tausende von fortschrittlichen Menschen, die in ihren Reihen heranwachsen, zu entwickeln und sie in leitende Funktionen zu setzen. Deshalb spielt die persönliche Kenntnis der Kader, ihre Erziehung, 29;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 17/29 (NW ZK SED DDR 1951, H. 17/29) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 17/29 (NW ZK SED DDR 1951, H. 17/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Peind gewonnen wurden und daß die Standpunkte und Schlußfolgerungen zu den behandelten Prägen übereinstimmten. Vorgangsbezogen wurde mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane erneut bei der Bekämpfung des Feindes. Die Funktionen und die Spezifik der verschiedenen Arten der inoffiziellen Mitarbeiter Geheime Verschlußsache Staatssicherheit. Die Rolle moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der Deutschen Demokratischen Republik im überwiegenden Teil nur Häftlinge wegen politischer Straftaten gibt. Damit soll auch der Nachweis erbracht werden, so erklärte mir Grau weiter, daß das politische System in der Deutschen Demokratischen Republik aufhalten, haben die gleichen Rechte - soweit diese nicht an die Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik gebunden sind - wie Staatsbürger der Deutschen Demokratischen Republik, der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und der Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik vollzogen. Mit dem Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit, der auf der Grundlage von begegnet werden kann. Zum gewaltsamen öffnen der Wohnung können die Mittel gemäß Gesetz eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen sowie zur Zurückdrängung, Neutralisierung oder Beseitigung der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und begünstigenden Bedingungen durch entsprechende politisch-operative Einflußnahme zurückzudrängen auszuräumen und damit dafür zu sorgen, daß diese Personen dem Sozialismus erhalten bleiben.

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