Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 16/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/28); Wie sieht es nun mit der Agitationsarbeit aus? Vor nicht langer Zeit besuchte uns aus Bautzen der Betriebsfunkredakteur und hob unter anderem hervor, daß die Agitation in Bautzen gut sei und daß es möglich ist, in kurzer Zeit die politischen Ereignisse der Belegschaft zu übermitteln, daß vor allem das Schnellbrettverfahren sehr gut sei, während die täglichen Zeitungsagitationen keinen Erfolg bringen. Wir ließen uns bei unserem Besuch in Bautzen durch den Betrieb führen und konnten feststellen, daß viele große Losungen angebracht waren. Dagegen waren persönliche Stellungnahmen an den Arbeitsplätzen und freiwillige Produktionsverpflichtungen recht selten. Wandzeitungen, die man als solche bezeichnen kann, fanden wir, mit Ausnahme des Lehrbetriebs „Holz und Stahl“, in keiner Abteilung. In einigen Abteilungen erklärten uns die Kollegen treffend: „Unsere Wandzeitung ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Wandzeitung, da die gesamte Ausgabe der Zeitung an der Wand hängt.“ In allen Abteilungen sind zwar Schnellbretter vorhanden, jedoch war ein großer Teil von ihnen vollkommen leer. An anderen waren noch Agitationsblätter vom 18. Januar 1951, beziehungsweise vom 21. Mai 1951 angebracht. In einer Abteilung fanden wir einen Anschlag „7.15 Uhr treffen sich die Agitatoren hier“. Auf die Frage an einen Kollegen, der in unmittelbarer Nähe dieser Tafel arbeitete, erklärte uns dieser: „Heute war niemand hier, und auch sonst ist wenig zu merken.“ Der Leiter der Massenagitation, Genosse Michaelis, zeigte uns eine Zeichnung über die Zusammensetzung der Agitationsgruppen und deren Aufgliederung sowie Listen, nach denen jeder Agitator einen Kreis von Kollegen zu betreuen hat. Ein klares Bild über den Erfolg der Agitation war jedoch nicht vorhanden. Nach dem Arbeitsplan der Agitationskommission findet täglich um 15.30 Uhr (während der Arbeitszeit) eine Besprechung statt. Wir hatten jedoch Pech, denn an diesem Tage fand zufällig diese Sitzung der Agitationskommission nicht statt. Eines ist uns unerklärlich: auf der einen Seite werden in Bautzen Klagen geführt über die schlechte Zusammenarbeit mit der FDJ, und auf der anderen Seite sollen 30 Aufklärungsgruppen der FDJ bestehen, die sehr gut arbeiten. Auch bei uns in Görlitz gibt es eine Reihe Schwächen und Fehler, aus denen wir lernen wollen. Dazu sollte uns auch der Erfahrungsaustausch mit Bautzen dienen. Wir müssen aber sagen: Bautzen hat uns nichts Neues bieten können. Auch in Görlitz arbeiteten wir eine Zeitlang mit sogenannten Schnellbrettern. Der Erfolg ließ jedoch zu wünschen übrig, und wir gingen zur Zeitungsagitation über. In einigen Abteilungen gibt es noch Schwierigkeiten, besonders dort, wo unsere Agitatoren noch nicht genügend Festigkeit haben und auch die Anleitung durch die Agitationsleiter fehlt. Wir sind jedoch dabei, diese Schwiérig-keiten durch täglichen Besuch dieser Abteilungen zu beseitigen. Durch die Zeitungsagitation gehen jetzt unsere Kollegen bedeutend aufgeschlossener an alle Fragen heran. Der Besuch der Seminare der Agitatoren zeigt, daß durch die Zeitungsagitation der Kreis der Agitatoren jede Woche größer wird. Die Agitationskommission der LOWA Görlitz befindet sich erst in der Entwicklung. Jedoch werden wir auch hier eine einheitliche Methode finden. Ein Erfahrungsaustausch ist nützlich und notwendig. Es ist aber nicht richtig, wenn ein falsches Bild vorgespiegelt werden soll. Obwohl die Kollegen von Bautzen zugesagt hatten, uns am Freitag, dem 22. Juni, in Görlitz zu besuchen, haben sie nicht Wort gehalten. Wir aber werden diesen Erfahrungsaustausch weiter ausbauen und auch mit anderen Betrieben in Verbindung treten, damit wir für unsere Arbeit etwas lernen können und auch anderen Betrieben gute Beispiele und Erfahrungen übermitteln. Helmut Hübner Die führende Rolle di Das neu zu erbauende Hüttenkombinat West in Calbe ist für die Durchführung des Fünf jahrplanes also für ein besseres und glücklicheres Leben von großer Bedeutung. Am 1. Oktober 1951 wird in dem neuen Eisenhüttenkombinat West das erste Eisen für unsere friedliche Produktion in Industrie und Landwirtschaft fließen. Dieses Eisen wird uns helfen, noch mehr Bedarfsgüter für die Werktätigen zu erzeugen und auch die Handelsverträge mit der Sowjetunion und den Volksdemokratien zu erweitern. Das Eisenhüttenkombinat West ist für die Landesleitung Sachsen-Anhalt und für die Kreisleitung Schönebeck ein entscheidender Schwerpunkt bei der Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes 1951 und des Fünfjahrplanes. Obwohl der Landes- und Kreisleitung klar ist, was der Fünf jahrplan für Deutschland und die friedliebende Welt bedeutet, wurde dieser Schwerpunkt sehr vernachlässigt. Eine der wichtigsten Aufgaben der Landes- und Kreisleitung besteht doch darin, die Bevölkerung von der großen Bedeutung des Friedenswerkes in Calbe zu überzeugen. Genosse Walter Ulbricht hat ja jedem von uns in seiner großen Rede auf dem 6. Plenum des ZK gesagt: „Die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik ist in ihrer erdrückenden Mehrheit aufrichtig gewillt, die demokratische Politik des Neuaufbaues vorbehaltlos zu unterstützen. Es kommt nur darauf an, daß unsere Partei den Menschen diese Politik erklärt, daß sie auf ihre Vorschläge hört und sich um ihre täglichen Nöte und Interessen kümmert, das heißt den Massen ein wirklicher Führer ist.“ Von diesen Tatsachen und dieser Erkenntnis hat sich die Landes- und Kreisleitung nicht einmal bei der Vorbereitung der Volksbefragung gegen die Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag im Jahre 1951 leiten lassen. Nach Angaben des 2. Kreissekretärs, Genossen A m e 1 о n , und des Sekretärs der Stadtorganisation Calbe, Genossen T о 1 -s i u s, stand das Hüttenkombinat West nicht im Mittelpunkt der Aufklärungskampagne. Aus diesem Grunde wurde auch die freiwillige Arbeitsleistung beim Aufbau des Eisenwerkes bis zum 10. Juli 1951 im Rahmen der Nationalen Front nicht gestellt. Als zum ersten Mal der Aufruf nach 400 freiwilligen Arbeitern für den 15. Juli 1951 durch die Nationale Front des demokratischen Deutschland erging, war die Belegschaft des Schröderschachtes der Meinung, daß der Aufbau des Eisenhüttenkombinats sie nichts anginge. Die Kreisleitung Schönebeck war vom Oktober 1950 bis Juli 1951 nur zweimal mit je einem Instrukteur in diesem entscheidenden Schwerpunkt. Diese Instrukteureinsätze waren noch dazu für die Parteiorganisation des Eisenhüttenkombinats keine Hilfe, da die Instrukteure nur Informationen holten, allgemeine Weisungen gaben, aber keine konkreten Hinweise erteilten, die zur Verbesserung der Arbeit der Parteiorganisation dienen könnten. Die Landesleitung Sachsen-Anhalt hat zwar seit Januar 1951 einen „ständigen“ Instrukteur, der aber nur alle vierzehn Tage nach Calbe fährt, um mit den Genossen der Parteileitung ebenfalls nur allgemeine Dinge zu besprechen. Ein ständiger Instrukteur vom Zentralvorstand IG-Bau-Holz, Genosse Scholz, ist zur Unterstützung der Gewerkschaftsarbeit auf der Baustelle. Seit dem 25. Juni 1951 ist der Instrukteur der Landesregierung, Genosse W о 1 n i e , für ständig eingesetzt. Außer diesen eingesetzten Instrukteuren kommen laufend Instrukteure vom FDGB, der Regierung usw. in das Eisenhüttenkombinat. Der 1. Sekretär der Parteiorganisation des Eisenwerkes Genosse Jung sagte: „Wir brauchen bei uns eine Schallplatte, um alles aufzunehmen, damit wir allen Instrukteuren, die hier anlaufen, Auskunft geben können. Wir werden aber unsere Aufgaben meistern, wenn wir ständig Hilfe und Anleitung von der Kreisleitung, Landesleitung und dem Zentralkomitee erhalten.“ Wie kam es, daß trotz der häufig erschienenen Instrukteure den zwei bestehenden Parteiorganisationen auf dem Werksgelände keine Hilfe und Anleitung gegeben wurde? 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen der ausrichten auf die operative Bearbeitung von Personen aus dem Operationsgebiet sowie die allseitige und umfassende Erkundung, Entwicklung und Nutzung der Möglichkeiten der und anderer Organe des sowie anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge ist mit dem Einsatz der und zweckmäßig zu kombinieren hat Voraussetzungen für den zielgerichteten Einsatz der und zu schaffen.

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