Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 16/20

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/20); zu Dorf, von Kreis zu Kreis, der sich erst in jüngster Zeit, angeregt durch den Aufruf der Bauern von Tarthun, in schnellem Maße entwickelt. Der gesellschaftliche Charakter dieser Wettbewerbe kommt darin zum Ausdrude, daß ihn die Dörfer und Kreise und nicht einzelne Bauern eingehen; daß jedoch die Selbstverpflichtungen der einzelnen werktätigen Bauern das Fundament des Wettbewerbes bilden. Damit beginnt der einzelne werktätige Bauer, sich für das gesamte Dorf und seine wirtschaftliche und politische Entwicklung mehr und mehr verantwortlich zu fühlen. Die Bedeutung der Masseninitiative in den Dörfern der Deutschen Demokratischen Republik läßt sich zu folgenden Punkten zusammenfassen: 1. Die große Initiative in den Dörfern verbindet zum ersten Male in umfassendem Maßstab die Erfüllung der wirtschaftlichen Aufgaben mit der systematischen Aufklärung und Beratung der werktätigen Bauern. Jedes Kilo mehr Milch, jede Winterfurche vor Einbruch des Frostes, jeder Hektar Zwischenfruchtanbau über den Plan wird zu einem Schlag gegen die imperialistischen Kriegstreiber. 2. Der Kampf um das Getreide, das unser Volk zur Sicherung seiner Ernährung braucht die Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes wird immer mehr zu einer Sache der Massen der werktätigen Bauern selbst, die ihre Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterklasse erfüllen. 3. Die Auseinandersetzung mit den imperialistischen Agenten, den Volksfeinden in den Dörfern, wird zur Angelegenheit der werktätigen Bauern, die durch ihre Aufklärung, ebenso wie durch ihre beispielhafte Arbeit den Beweis erbringen für die Richtigkeit unseres Weges in der Deutschen Demokratischen Republik. 4. Die Einführung besserer Arbeitsmethoden im Dorfe, die Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Arbeiterklasse, besonders der Ausbau der MAS und die Freundschaftsverträge zwischen Dorf und Industriebetrieb helfen das Klassenbündnis entscheidend zu festigen. Trotz dieser erfolgreichen Entwicklung dürfen wir die Augen nicht vor der Tatsache verschließen, daß die Arbeit in der VdgB (BHG) noch eine Reihe ernster Schwächen und Mängel auf weist, die sich besonders auf ideologischem Gebiet zeigen. Vor allem findet man in vielen unteren Einheiten der VdgB (BHG) noch eine starke Unterschätzung des Wertes der Kultur- und Aufklärungsarbeit. Die Funktionäre dieser Einheiten haben noch nicht verstanden, daß eine erfolgreiche Kultur- und Aufklärungsarbeit die Voraussetzung für alle Erfolge auf wirtschaftlichem Gebiet ist. Sie haben noch nicht erkannt, daß man ununterbrochen die täglichen wirtschaftlichen Fragen des Dorfes in Zusammenhang mit den großen politischen Problemen bringen muß. Hier können die Funktionäre und Mitglieder unserer Parteiorganisation auf dem Lande den Genossen in der VdgB (BHG) eine wertvolle Hilfe leisten, indem sie anhand ihrer eigenen Erfahrungen klar zeigen, wie man jede bäuerliche Beratung, sei es die der MAS-Beiräte oder die der Viehwirtschafts-und Ackerbauberater zu einer guten politischen Aufklärung machen kann, wenn man auf die Sorgen und Nöte der Bauern in der richtigen politischen Weise eingeht. Ein Viehwirtschaftsberater, der als Genosse der Auffassung ist, daß alle Bauern seiner Gemeinde reaktionär sind, wie es z. B. in Langenbeula der Fall war, zeigt uns, daß er nicht verstanden hat, seine beratende Funktion politisch richtig auszuüben. Damit beweist sich aber auch, daß die Anleitung dieses Genossen durch die betreffende Einheit unserer Partei große Mängel hat. Um derartige politische Schwächen zu überwinden, ist es notwendig, daß sich unsere ländlichen Grundeinheiten der Partei zielbewußt damit beschäftigen, was und wie unsere Genossen in der VdgB (BHG) und alle jene Funktionäre der Partei, die auf Grund ihrer Arbeit in irgendeiner Weise mit den Bauern direkt zu tun haben, arbeiten, wie sie ihre Aufgaben erfüllen, den Bauern politische Aufklärung zu geben, d. h. sie wirklich zu beraten. Eine Reihe von Kreisverbänden der VdgB (BHG) hat noch nicht verstanden, sich von dem alten Arbeitsstil zu lösen und versucht weiterhin, eine bestimmte, noch dazu schlechte Art von Verwaltungsarbeit zu leisten, anstatt dazu überzugehen, die Rolle der VdgB (BHG) als Anwalt, Helfer und Berater der werktätigen Bauern zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Die Kreisleitungen der Partei müssen durch eine bessere Anleitung unserer Genossen Kreisfunktionäre der VdgB (BHG) diese befähigen, ihre wirkliche Aufgabe besser zu erkennen und konsequent durchzuführen; denn dadurch stärken wir in entscheidendem Maße das Vertrauen der werktätigen Bauern zu ihrer eigenen Organisation. Die Vorbereitungskampagne zum III. Deutschen Bauerntag muß durch eine breite Kritik und Selbstkritik über die Schwächen und Mängel der VdgB (BHG) und ihre Arbeit eingeleitet werden und damit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Durchführung der über 10 000 zählenden Bauernversammlungen in den Dörfern geben. Wie kann die Partei dabei helfen? Die Kreisleitungen unserer Partei nehmen in engster Zusammenarbeit mit unseren verantwortlichen Genossen in der VdgB (BHG) Stellung zum Kreisbauerntag und seiner Vorbereitung. Auf der Grundlage des zentralen Referentenmaterials der VdgB (BHG) und des Kreisversammlungs-planes des Kreisverbandes wird nach gründlicher Analyse der Lage des Kreises ein genauer Plan der Aufgabenstellung für die Grundeinheiten mit festumrissenen Parteiaufträgen für die verantwortlichen Genossen aufgestellt. Hierbei muß jenen Ortsvereinigungen der VdgB (BHG) ein besonderes Augenmerk geschenkt werden, in deren Orte keine Stützpunkte der Partei vorhanden sind. Jede Grundeinheit der Partei leitet zielklar die Genossen an, die in der betreffenden Ortsvereinigung arbeiten. Welche besonderen Momente sind hierbei zu beachten? 1. Der Rechenschaftsbericht des Vorstandes der Ortsvereinigung muß die bestimmten Fragen des Dorfes anpacken und kritisch und selbstkritisch zu den Schwächen in der Arbeit der VdgB (BHG) Stellung nehmen, denn das ist die Voraussetzung zur Entfaltung einer breiten Bewegung der werktätigen Bauern zur Beseitigung örtlicher Mißstände im Dorfe und im Kreise. 2. Wichtig ist zu wissen, wie man eine Bauernversammlung leitet und wer dies tut. Dort, wo ein Genosse Versammlungsleiter ist, muß man vorher eingehend mit ihm sprechen und ihn notfalls richtig anleiten. 3. Vorbereitung der Wahl der Delegierten und des neuen Vorstandes der Ortsvereinigung. Hierbei müssen unsere Genossen darauf achten, daß die fortschrittlichsten werktätigen Bauern als Kandidaten aufgestellt werden, wobei besonders Parteilose, Frauen und Jugendliche zu berücksichtigen sind. Junge Menschen vorzuschlagen ist besonders wichtig und muß durchgesetzt werden. 4. Zusammenfassend muß das Augenmerk unserer Genossen darauf gerichtet sein, daß es sich um die Wahl von bäuerlichen Funktionären handelt, die in dem Dorf einen guten Namen haben, daß sie positiv zur demokratischen Aufbauarbeit unserer DDR stehen und daß bei ihrer Wahl überzeugt und nicht überredet wird. Dadurch fördern wir die innere Demokratie der VdgB (BHG). Aus den Vorständen der Ortsvereinigungen müssen jene Bauern ausgeschlossen bzw. deren Wahl verhindert werden, die ihre Funktion zur Festigung ihrer wirtschaftlichen Stellung im Dorf mißbrauchen oder sich auf Grund ihrer wirtschaftlichen Stärke und auf Kosten anderer Kollegen Vorteile verschaffen wollen. Sowohl bei der Wahl der Delegierten zum Kreisbauerntag als auch bei der Wahl der Mitglieder des neuen Ortsvorstandes ist auf eine konsequente Ein- 20;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/20) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1951, H. 16/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Angesichts des zunehmenden aggressiven, antikommunistischen, antisowjetischen und antisozialistischen Charakters der politisch-ideologischen Diversion macht sich auch der Einsatz wirksamerer rechtlicher Mittel notwendig. Unter diesem Gesichtspunkt erlangen für die politisch-operative Arbeit Staatssicherheit ergeben. Ich setze voraus, daß der Inhalt dieses Abkommens im wesentlichen bekannt ist. Im Verlaufe meiner Ausführungen werde ich aufbestimmte Regelungen noch näher eingehen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß qualifizierte Informationabeziehungen sowie wirksam Vor- und Nach- Sicherungen wesentliche Voraussetzungen für die Gewährleistung der Sicherheit der Vorführungen sind, die insbesondere zum rechtzeitigen Erkennen und Aufklären von feindlich-negativen Kräften und ihrer Wirksamkeit im Innern der DDR. Je besser es uns gelingt, feindlich-negative Aktivitäten bereits im Keime zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von den unterstellten Leitern gründlicher zu erläutern, weil es noch nicht allen unterstellten Leitern in genügendem Maße und in der erforderlichen Qualität gelingt, eine der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich sowie der Möglichkeiten und Fähigkeiten der und festzulegen, in welchen konkreten Einsatzrichtungen der jeweilige einzusetzen ist. Die Intensivierung des Einsatzes der und insbesondere durch die Anwendung von operativen Legenden und Kombinationen sowie anderer operativer Mittel und Methoden; die Ausnutzung und Erweiterung der spezifischen Möglichkeiten der Sicherheitsbeauftragten, Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, Angaben über die Art und Weise sowie den Umfang der Gefahr zu machen oder zur Abwehr von weiteren Folgen beizutragen.

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