Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 15/27

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/27); Organisator betätigen zu können. Denn mit jedem zusätzlich abgeschlossenen Schweinemastvertrag, den der Erfahrungsaustausch in der Zeitung anregt, trägt die Zeitung zur Erfüllung der Aufgaben in der Landwirtschaft, zur Verbesserung unserer Versorgung bei. Ähnliche Erfolge unter der Landbevölkerung hat die „Lausitzer Rundschau“ zu verzeichnen, die im Anschluß an eine Leserversammlung in Bischdorf die kritischen Bemerkungen der Bauern veröffentlichte und seitdem steigend Zuschriften vom Lande erhält. Aber nicht nur die Bauern schrieben an die Zeitung, es antworteten auch das Kreissekretariat der Partei und das Kreisbauamt in Löbau auf die Fragen der Bauern, und Ministerpräsident Seydewitz versprach, sich ebenfalls für die Durchführung des ins Stocken geratenen Bauprogramms in Bischdorf einzusetzen. Aus diesem Ergebnis zog die „Lausitzer Rundschau“ eine bemerkenswerte Schlußfolgerung. Sie benutzt jetzt die Leserversammlungen, um unter den diskutierenden Teilnehmern neue Volkskorrespondenten zu gewinnen. So entwickelt sich aus einer einmaligen Aussprache mit den Menschen eines Dorfes oder Betriebes ein festes Band zwischen Zeitung und Lesern. Es zeigt sich aber auch, daß unsere Zeitungen jetzt kühner als bisher den Kampf gegen Mißstände und rückständige Auffassungen führen. Auch dabei erweist sich die Leserversammlung als das geeignetste Forum, um das Vertrauen der Bevölkerung zu unserer Presse zu festigen und gleichzeitig falsche Auffassungen über die Rolle ihrer Volkskorrespondenten zu beseitigen. Die „Volksstimme“ Magdeburg hatte im #Monat April eine Volkskorrespondenz „In Derenburg regieren noch immer die Dorfpaschas“ veröffentlicht. Dieser Artikel hatte in Derenburg die lebhaftesten Diskussionen ausgelöst. Der Rat der Stadt, die Kreis-VdgB (BHG und die Differenzierungskommission hatten gemeinsam ein Protokoll verfaßt, das die Vorwürfe des V olkskorrespondenten „widerlegen“ sollte und in der Forderung gipfelte, dem Volkskorrespondenten das Schreiben zu untersagen. Daraufhin beschloß die Redaktion der „Volksstimme“, die Einwohner Derenburgs zu einer Leserversammlung einzuladen. Der vorgesehene Raum erwies sich als viel zu klein für die vielen Derenburger, die zur Versammlung gekommen waren. Aui der Versarhmlung ergab sich, daß die Kritik des Volkskorrespondenten durchaus berechtigt war. Es zeigte sich aber außerdem, daß der Gemeinderat sich noch nicht angewöhnt hatte, vor den Einwohnern regelmäßig einen Rechenschaftsbericht abzulegen und aus der Kritik der Bevölkerung die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen. Hier wurde die Leserversammlung der Zeitung zu einem anschaulichen Unterricht für alle Beteiligten, wie Behörde und Bevölkerung sich gegenseitig unterstützen müssen. Einen ähnlichen Weg beschritt die Redaktion „Das Volk“, als ihr ein Volkskorrespondent berichtete, daß in dem Bergarbeiterdorf Thräna im Kreise Altenburg die Verordnung zur Verbesserung der Lage der Bergarbeiter nicht verwirklicht wurde. Es gab dort immer noch Fälle, wo dreiköpfigen Bergarbeiterfamilien nur 12 qm Wohnraum zur Verfügung standen. Die Redaktion schlug deshalb eine Leserversammlung in Thräna vor, zu der sie die zuständigen Vertreter des Ministeriums für Industrie und Aufbau einlud. Die Versammlung hatte für die Bergarbeiter zum Ergebnis, daß ein 1948 begonnener Wohnblock, an dem nach kurzer Zeit die Arbeit wieder eingestellt worden war, jetzt fertiggestellt wird; daß der örtliche Wohnungsausschuß begriff, daß er die Gesetze unserer Regierung studieren muß; daß sich die Zeitung unter den Bergarbeitern neue Freunde erwarb. Eine ganze Serie von Leserversammlungen hat die „Leipziger Volkszeitung“ in den letzten Wochen in Leipzig durchgeführt. Das Charakteristische daran ist, daß die Redaktion nicht von sich aus Kurs auf diese Kampagne genommen hat, sondern mehr durch einen Zufall zu diesen Versammlungen kam. Der Ausschuß der Nationalen Front in Leipzig-Kleinzschocher hatte Ende Mai einige Handwerksmeister zu einer Aussprache in ein Aufklärungslokal eingeladen. Aber der Referent erschien nicht. Der Vertreter der Leipziger „Volkszeitung“ rettete die Situation. Auf seinen Vorschlag wurde aus dem Ausspracheabend mit einem Vertreter des Gewerbeamtes eine Leserversammlung der „Leipziger Volkszeitung“, und der Erfolg dieser Versammlung spornte die Redaktion an, jetzt systematisch Leserversammlungen durchzuführen. Kritische Stellungnahmen der Redaktion zu der Arbeit der Abteilung Wohn- und Gewerberaum Leipzig hatten der Zeitung zahlreiche Leserzuschriften gebracht. Die Redaktion lud daraufhin die Verfasser zu einem Ausspracheabend ein. Sie ging dabei von der Auffassung aus, daß es ihre Aufgabe ist, jede Kritik der Bevölkerung zu beachten, ihr nachzugehen und zu kontrollieren, wie die Verwaltungen auf Hinweise der Einwohner reagieren. Wie schnell unsere Zeitungen mit der Bevölkerung durch diese Leserver- sammlungen in einen engen Kontakt kommen, zeigen die Berichte der „Leipziger Volkszeitung“ über die bisherigen Versammlungen. Zu einem Ausspracheabend mit den Mietern der Häuser Gießerstraße 85 und 87 in Leipzig waren auch die Bewohner des Hauses Panitzstraße 5 und des Hauses Erich-Köhn-Straße 104, das in einem ganz anderen Stadtteil liegt, auf eigene Initiative gekommen. Außerdem waren vier Amtsstellen auf dieser Versammlung anwesend. Die Ergebnisse dieser und der darauf folgenden Versammlungen sind mehr als befriedigend. Stadtdirektor Fallenstein vom Leipziger Wohnungsamt, der am 4. Juni nach seinen eigenen Worten zur ersten Leserversammlung sehr verärgert kam, weil er glaubte, „das es hart auf hart gehen würde“, hat am 15. Juli den Leitartikel in der „Leipziger Volkszeitung“ geschrieben. Darin klärte er die Bevölkerung über das Leipziger Wohn-raumproblem in einer sehr verständlichen Weise auf und gibt bekannt, daß vom 18. Juli bis 1. August vom Wohnungsamt 150 Einwohnerversammlungen durchgeführt werden. „Alle Menschen sind der ,Leipziger Volkszeitung“ dankbar dafür, daß sie durch die kritischen Beiträge angeregt werden, sich darüber Gedanken zu machen, wie man die Wohnungsnot besser als bisher beheben kann“, das ist das Fazit, das Herr Fallenstein jetzt zieht. Trotz der verschiedenartigsten Widerstände, auf die die Redaktion bei Beginn dieser Kampagne stieß, ist es ihr jetzt gelungen, ihre eigene Autorität unter der Leipziger Bevölkerung zu festigen, die sich in einer ständig wachsenden Zahl von Leserzuschriften deutlich bemerkbar macht. Zwischen den verschiedenen Amtsstellen und der Bevölkerung hat sich ein gutes Verhältnis entwickelt, indem sie den Verwaltungen zeigte, wie man auf die Kritik der Bevölkerung reagieren muß, und umgekehrt die Bevölkerung mit den Schwierigkeiten bekannt machte, mit denen die Verwaltungen zu ringen haben. Dabei wurden bis jetzt schon eine Reihe von Mißständen beseitigt. Aus diesen Erfahrungen einzelner unserer Parteizeitungen sollten alle unsere Redaktionen lernen, daß Leserbrief, Volkskorrespondenz und Leserversammlung in engem Zusammenhang miteinander stehen. Gute Leserversammlungen bedeuten für unsere Redaktionen neue Volkskorrespondenten und steigende Leserzuschriften. Die Verbindung zur Bevölkerung wird dadurch besser, und die Zeitungen können in größerem Maßstabe ihre Aufgabe, als kollektiver Organisator zu wirken, erfüllen. Willi Köhler 27;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/27) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/27 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-verletzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der oder den zuständigen operativen Diensteinheiten im Vordergrund. Die Durchsetzung effektivster Auswertungs- und Vorbeugungsmaßnahmen unter Beachtung sicherheitspolitischer Erfordernisse, die Gewährleistung des Schutzes spezifischer Mittel und Methoden Staatssicherheit . Die Leiter der operativen Diensteinheiten haben darauf Einfluß zu nehmen, daß durch zielgerichtete Anwendung qualifizierter operativer Kombinationen eine höhere Qualität der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß sie vor allem kräftemäßig gut abgesichert, die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt nicht gefährdet wird und keine Ausbruchsmöglichkoiten vorhanden sind.

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