Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 15/21

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/21); OTTO SCHÖN Mitglied des Sekretariats des ZK Neue Kader schneller befördern In den Beratungen des III. Parteitages haben die Fragen der Entwicklung und Förderung der Kader, ihrer .Erziehung und ihres Einsatzes eine bestimmte Rolle gespielt. Die Entschließung stellte u. a. folgende Aufgabe heraus: „Der Parteitag beauftragt alte Parteiteitungeh, in kürzester Frist die ungenügende Kenntnis der Kader zu überwinden, falschen Kadereinsatz zu beseitigen, größte Wachsamkeit zu üben und die systematische Förderung der Kader zum obersten Prinzip zu machen.“ Die in dieser Feststellung enthaltene Kritik erfolgte mit Recht. Die Schere, zwischen den sich aus der wachsenden Aufgabenstellung ergebenden Anforderungen nach politisch und fachlich qualifizierten Kräften für verantwortliche Positionen und den vorhandenen Möglichkeiten, sie zu stellen, vergrößert sich. Die Ursachen dafür sind nicht darin zu suchen, daß wir etwa keine Menschen hätten oder etwa nicht genügend Kräfte nachwachsen. Im Gegenteil, die Erfolge unserer bisherigen Arbeit auf allen Gebieten, das ideologische und organisatorische Wachstum der Partei, die Tatsache, „daß noch niemals in Deutschland so gelernt wurde, wie jetzt“ (Walter Ulbricht, III. Parteitag) sind genügend Beweise, wie die Menschen wachsen, wie sich neue Kräfte entwickeln und nach vorn drängen. liming durch die Gewerkschaften faschistisch-demokratischen Ordnung, wo die Arbeiterklasse die führenden Positionen in Verwaltung und Wirtschaft innehat, haben unsere Werktätigen volles Recht auf klare Gesetze und Verordnungen. Grundprinzip der neuen Sozialversicherung muß also sein: 1. Klarheit und Verständlichkeit für alle Werktätigen, damit jeder sich seine Ansprüche selbst errechnen kann. 2. Die neue Sozialversicherungsordnung wird auf der Grundlage des Leistungsprinzips erarbeitet werden, das heißt, entsprechend der volkswirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Industriezweige und der Leistung des einzelnen wird die Leistung von seiten der Sozialversicherung sein. Diese große Arbeit, die eine vollkommene Umgestaltung aller bisherigen Maßnahmen der Sozialversicherung bedeutet, kann nur unter guter Anleitung der Partei erfolgen. Voraussetzung für eine gute Sozialversicherungsordnung ist, daß alle Werktätigen an dem Grundgesetz ihrer Versicherung mitarbeiten. Damit die Partei in der Lage ist, den Genossen in den Gewerkschaften eine gute Anleitung und Hilfe bei der Durchführung dieser Aufgaben zu geben, ist es erforderlich, daß innerhalb der Parteileitung, sei es im Betrieb oder auf der Kreis- und Landesebene grundsätzlich die Prinzipien der Sozialversicherung durchgearbeitet werden und zugleich innerhalb der gesamten Partei die Bedeutung der Übernahme der Sozialversicherung durch die Gewerkschaften diskutiert wird. Es ist erforderlich, daß wir allen Werktätigen die engen Zusammenhänge zwischen Steigerung der Arbeitsproduktivität und Sozialversicherung erklären. Nur bei einer erfolgreichen Erfüllung unserer großen Wirtschaftsaufgaben können auch die Leistungen der Sozialversicherung gehoben werden. Die Hauptaufgabe der Sozialversicherung ist aber, für die Erhaltung der Gesundheit unserer Werktätigen zu sorgen und somit zur Lösung der Planaufgaben beizutragen. Christa Müller Dèr vom Parteitag geforderte Umtausch der Parteidokumente gab uns zum ersten Male die Gelegenheit, uns mit jedem Mitglied und Kandidaten persönlich zu unterhalten, sein Verhältnis zur Partei zu klären, seine Kenntnisse, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften kennenzulernen. Es ist klar, daß eine solch große Erziehungsarbeit vor allem für die kaderpolitische Arbeit Bedeutung hat. Es liegen Zahlen vor, die zeigen, wieviel Kräfte in der Partei für verantwortlichere Aufgaben vorhanden und nicht richtig eingesetzt sind. So konnten bis zum 9. Juni 1951 in Leipzig 629 Parteimitglieder für größere Aufgaben in Partei, Massenorganisationen, * Verwaltung und Wirtschaft vorge-scfalagen werden. Im Kreis Schwerin waren es 87 Vorschläge, im Kreis Grimma 21. Im ganzen Land Sachsen waren es bis zum 25. Juni 1951 4490 Parteimitglieder, die sich nach der Überprüfung für größere und verantwortlichere Arbeit als geeignet erwiesen, darunter allein 108 Genossinnen und Genossen für Arbeit im Landesmaßstabe. Dieses Kräftereservoir sorgfältig zu bearbeiten, jeden dieser Vorschläge entsprechend seinen Kenntnissen und Fähigkeiten und unter Berücksichtigung der vorhandenen Bedürfnisse einzusetzen, ist jetzt eine große Aufgabe für alle Parteileitungen. In diesen Zahlen sind nicht enthalten die Mitglieder der vielen Überprüfungskommissionen. Diese Genossen haben in den 7 Monaten Überprüfung einen tiefen Einblick in die Partei gehabt. Sie haben die Arbeit der Partei auf allen Gebieten kennengelernt und damit eine große Schule durchgemacht. Ihren Einsatz zu regeln, die ѵоц ihnen gesammelten Erfahrungen und Kenntnisse an verantwortlicherer Stelle besser zur Auswertung zu bringen, ist vordringlich. Eine Überprüfung der Vorsitzenden von 172 Grundkommissionen im Kreis Leipzig ergab, daß davon schon 105 für qualifiziertere Arbeit, als sie bisher geleistet haben, vorgeschlagen werden können. Durchgeführte Untersuchungen zeigen, daß die kader-mäßige Auswertung der Überprüfung noch zu langsam und zu schwerfällig erfolgt. So wurden in Leipzig von den 629 Vorschlägen 442 als geeignet ausgesucht, aber bis Anfang Juli nur 86 =r 19,5 Prozent realisiert. Im Lande Sachsen wurden von den 4490 Vorschlägen bis Anfang Juli nur 777 realisiert. Es zeigt sich, daß man zwar über Kadermangel klagt, aber die vorhandenen Möglichkeiten, neue entwicklungsfähige Kräfte nachzuziehen, nicht genügend ausnützt. Wahrscheinlich liegt es daran, daß man diese Arbeit den Kaderabteilungen überläßt, anstatt daß sich die ganze Parteileitung mit ihrem Apparat damit beschäftigt. Offensichtlich müssen aber auch andere Gründe vorhanden sein, die eine schnellere Beförderung der vorgeschlagenen Genossen zu verhindern suchen. Es wird notwendig sein, daß die Kreis- und Landesleitungen diese Arbeit überprüfen. Funktionäre, die sich nicht bewährt haben und in schwierigen Situationen versagten, sind durch solche zu ersetzen, die sich aktiv und mutig einsetzten. Leitende Kräfte, die sich für größere Aufgaben eignen, sollen aus den Vorschlägen geeignete Nachfolger erhalten, damit sie nach einiger Zeit der Einarbeitung an ihre Stelle treten und die ersteren der nächsthöheren Parteileitung zum qualifizierteren Einsatz vorgeschlagen werden können. Im besonderen kommt es darauf an, Sekretäre für die Parteiorganisationen in den Betrieben, in den Maschinenausleihstationen und volkseigenen Gütern vorzuschlagen, die Kreisleitungen durch geeignete Instrukteure zu verstärken und geeignete Kräfte für den Apparat der Landesleitung auszuwählen. Es ist ferner notwendig, in allen Parteileitungen Karteien von entwicklungsfähigen Genossen anzulegen, die für den Besuch von Parteischulen vorgeschlagen werden können. Es ist Wert auf solche Parteimitglieder zu legen, die organisatorische Fähigkeiten und Erfahrungen in der Massenarbeit haben. 21;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/21) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 15/21 (NW ZK SED DDR 1951, H. 15/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Im Zusammenhang mit der Aufklärung straftatverdächtiger Handlungen und Vorkommnisse wurden darüber hinaus weitere Personen zugeführt und Befragungen unterzogen. Gegen diese Personen, von denen ein erheblicher Teil unter dem Einfluß der politisch-ideologischen Diversion und verstärkter Eontaktaktivitäten des Gegners standen, unter denen sich oft entscheidend ihre politisch-ideologische Position, Motivation und Entschluß-, fassung zur Antragstellung auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der gestellt hatten und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung und ihrer weltanschaulichen Grund- läge, dem Marxismus-Leninismuse Feindliche Einstellungen bringen die innere Bereitschaft zu einem Handeln zum Ausdruck, das offen oder verdeckt dem Ziel dient, die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Positionen herausgebildet, gesellschaftswidrige Verhaltensweisen hervorgerufen oder verstärkt und feindliche Handlungen ausgelöst werden können, um langfristig Jugendliche im Sinne konterrevolutionärer Veränderungen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der vor Angriffen zu gewährleisten. Deshalb ist in unverminderter Schärfe das subversive Wirken des Gegners sozialistischen Staat und seine Machtorgane, gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und der Sicherheit der Rechte Verhafteter macht es sich erforderlich, eine für alle Diensteinheiten der Linie einheitlich geltende Effektenordnunq zu erlassen.

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