Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 14/40

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 14/40 (NW ZK SED DDR 1951, H. 14/40); Genossen Lindner als 1. Sekretär der Abteilungsgruppe vorzuschlagen. Sie wählten ihn im Januar in einer Mitgliederversammlung. Dieser Wechsel in der Leitung erwies sich als positiv; die Arbeit der Parteileitung wurde kollektiver, aktiver. Genosse Lindner könnte aber weitaus bessere Arbeit leisten, wenn er sich bemühen würde, mehr in die Produktionsfragen einzudringen, um dadurch besseren Kontakt mit den Arbeitern zu finden, welche in der Diskussion meist von Produktionsfragen ausgehen. Ein Funktionär unserer Partei muß auch die Technik meistern lernen. Eine ganze Anzahl Genossen, welche von der Landesparteischule zurückkamen, wurden in höhere Funktionen eingesetzt. Das half entscheidend, die Arbeit der Leitungen zu verbessern. Zur gleichen Zeit trat ein Wechsel in der Leitung des Kombinats ein. Genosse Dümke, bisheriger Hauptdirektor, welcher sich in seiner Tätigkeit von der Partei isolierte und nur scheinbar die führende Rolle der Partei anerkannte, erhielt eine andere Aufgabe. Ein Fehler der Landesleitung war es, die Abberufung des Genossen Dümke mit Krank- heit zu begründen, anstatt in offener Kritik die Schwächen in der Arbeit dieses Genossen aufzuzeigen, damit er und wir alle daraus lernen konnten. Auch die Parteileitung des Kombinats zeigte hier Schwächen, sie war versöhnlerisch und nahm nicht zu dem gemachten Fehler kritisch und selbstkritisch Stellung. An die Stelle des Genossen Dümke trat auf Vorschlag der Landesleitung der Genosse Gutjahr, welcher den Mansfelder Kumpels kein Unbekannter ist. Auch in der Betriebsleitung wird jetzt mit neuen Methoden gearbeitet. Während die bisherige Anleitung darin bestand, einige Tonnen Papier in Arbeitsanweisungen und Arbeitsrichtlinien zu verbrauchen, wird jetzt operativ angeleitet, mit kurzen Besprechungen und Beratungen das Wesentliche gesagt und beschlossen, um den Bürokratismus in der Verwaltung zu beseitigen, die Menschen von der Notwendigkeit der Veränderung zu überzeugen und damit zur aktiven Arbeit zu gewinnen. In Nr. 15 und 16 wird Genosse König schildern, wie durch die Hilfe und Anleitung der Landesleitung Sachsen-Anhalt die Agitationsarbeit verbessert und die Produktion an Kupferschiefern gesteigert wurde. Die Redaktion Die Sorge um den einzelnen nicht vergessen Die Versetzung in den Kandidatenstand ist keine Parteistrafe, sondern soll den betreffenden Menschen vielmehr Gelegenheit geben, sich intensiver auf die Mitgliedschaft in unserer Partei vorzubereiten. Es ist deshalb wichtig, bei der Mitteilung über die Versetzung in den Kandidatenstand mit den betreffenden Mitgliedern eine kameradschaftliche, das Selbstbewußtsein stärkende Aussprache zu führen. Im Parteibüro des Stahl- und Walzwerks Riesa wurden wir Zeuge einer solchen kameradschaftlichen Beratung des 1. Sekretärs der Betriebsparteiorganisation, Genossen Helmut Krause, mit der in den Kandidatenstand versetzten Arbeiterin Cfenossin Elsa Keu-lertz. Genosse Krause sprach mit der Genossin, nachdem ein Mitglied der Kreiskommission ihr die Versetzung in den Kandidatenstand begründet hatte. Wir geben das Gespräch wieder, um den Genossen Sekretären erneut zu zeigen, wie wichtig es ist, sich mit den Sorgen der Menschen, die ihnen anvertraut sind, zu beschäftigen, damit die Genossen und Genossinnen wissen, daß sie immer vertrauensvoll zur Partei kommen können und daß sie ihnen hilft. * Genossin Keulertz: Genosse, ich habe so den Kopf voller Sorgen, daß ich manchmal alle Lust zur Mitarbeit in der Partei verloren habe. Sieh doch mal an, mein Mann ist gefallen, und um mich kümmert sich kein Mensch. Genosse Krause: Genossin, das ist aber zu hart und sogar ungerecht, was du da sagst. Gewiß, du hast Sorgen, aber denke doch bitte mal nach: Kümmert sich wirklich niemand um dich? Gibt dir nicht unsere Regierung Ar- beit, hat sie nicht Gesetze geschaffen, die auch dir das Leben schöner und leichter machen, sorgt sie nicht dafür, daß du dich wieder sattessen, geschmackvoll kleiden kannst, daß du Theater und Kino besuchen kannst? Und alles das ist möglich, weil unsere Partei in der Deutschen Demokratischen Republik die führende Kraft ist, weil wir auf unserem III. Parteitag einen Fünfjahrplan beschlossen haben und jetzt auch durchführen. Denk einmal darüber nach, für welchen Hungerlohn die westdeutschen Frauen arbeiten müssen, wie dort durch die Kriegsrüstung die Preise steigen und wie ihnen von den imperialistischen Söldnern Dinge zugemutet werden, die einer Frau und Mutter unwürdig sind. Genossin Keulertz: Das habe ich mir noch gar nicht so überlegt, Genosse. Das darfst du mir nicht übelnehmen. Aber mir macht auch der Junge Sorgen. In der Pioniergruppe nimmt er am Volkstanz teil, aber der Lehrer sagt, daß er damit aufhören soll, wenn er seine Leistungen in der Schule nicht verbessert. Und ich habe doch so wenig Zeit, mich um ihn zu kümmern. Er ist immer auf sich allein angewiesen. Genosse Krause: Genossin, du sagst selbst, daß dein Junge immer auf sich allein angewiesen ist. Liegt hier nicht die Ursache für das schlechte Lernen? Die Regierung hat unseren Frauen doch das Frauengesetz gegeben, und wir haben auch in unserem Betrieb schon ein großes Stück davon verwirklicht. Auch für deinen Jungen ist in unserem Betriebskindergarten Platz. Hier bekommt er auch Anleitung für die Schularbeiten, und an Abwechslung fehlt es ihm auch nicht. Du sollst mal sehen, wie der sich freut, wenn er dort spielen und lernen darf. Genossin Keulertz: Das ist ja ein ganz schöner Ratschlag, Genosse, aber der Junge geht doch -mit seinen zwölf Jahren nicht mehr in den Kindergarten. Genosse'Krause: Aber warum denn nicht, Genossin? Paß mal auf, nach drei Tagen will er von dort nicht mehr weg. Versuchen wir es doch einmal! Und übrigens müßte es doch gelacht sein, wenn die Jungen Pioniere keinë Lernaktivs hätten, um deinem Jungen auch in der Schule mit vorwärts "zu helfen. Sprich mal mit dem Pionierleiter und mit dem Klassenlehrer darüber. Genossin Keulertz: Ach ja, du hast eigentlich recht, Genosse. Aber weißt du, sonst gibt mir niemand einen solchen Ratschlag. Ist es denn dann ein Wunder, wenn ich auch einmal verärgert bin? Genosse Krause: Liebe Genossin, du bist aber auch ein wenig selbst mit daran schuld. Du kennst deine eigene Partei noch zu wenig. Der Sekretär deiner Grundorganisation hätte dir sicher schon manchmal helfen können, wenn du dich an ihn gewendet hättest. Aber siehst du, Genossin, wenn du nur selten am Parteileben teilnimmst, dann lernt dich auch die Partei nur sehr langsam kennen. Genossin Keulertz: Ich habe ganz bestimmt Vertrauen zur Partei, aber weißt du, manchmal ist es eben doch nicht ganz leicht für einen. Genosse Krause: Wir wollen dir ja alle helfen, Genossin. Du mußt allerdings auch ein bißchen Mut haben. Ich glaube bestimmt, daß du ein Mitglied unserer Partei werden wirst. Meinst du das nicht auch? Genossin Keulertz: Aber ja, Ge- nosse. Ich muß eben auch noch tüchtig aufholen, da hast du schon recht. W. N. 40;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 14/40 (NW ZK SED DDR 1951, H. 14/40) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 14/40 (NW ZK SED DDR 1951, H. 14/40)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In jedem Fall ist jedoch der Sicherheit des größtes Augenmerk zu schenken, um ihn vor jeglicher Dekonspiration zu bewahren. Der Geheime Mitarbeiter Geheime Mitarbeiter sind geworbene Personen, die auf Grund ihres Alters oder gesetzlicher Bestimmungen die Möglichkeit haben, Reisen in das zu unternehmen. Personen, die aus anderen operativen Gründen für einen Einsatz in einer Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit vor Entlassung in die bekannt gewordene Verhaftete, welche nicht in die wollten festgestellte Veränderungen baulichen oder sicherungstechnischen Charakters in den Untersuchüngshaftanstalten. Bestandteil der von den Mitarbeitern der Linie in immer stärkerem Maße die Befähigung, die Persönlichkeitseigenschaften der Verhafteten aufmerksam zu studieren, präzise wahrzunehmen und gedanklich zu verarbeiten. Die Gesamtheit operativer Erfahrungen bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchimgshaft Vom. Zur Durchführung der Untersuchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Diese Anweisung bestimmt das Ziel, die Prinzipien und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei wurden von Name Vorname Geburtsort wohnhaft folgende sich in Verwahrung befindliche Gegenstände eingezogen: Begründung: Gegen die Einziehung kann gemäß bis des Gesetzes über die Aufgaben und Ugn isse der Deutschen Volkspolizei. dar bestimmt, daß die Angehörigen Staatssicherheit ermächtigt sind-die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Deshalb ergeben sich in bezug auf die Fähigkeit der Schutz- und Sicherheitsorgane; die Sicherheit des Staates und die Geborgenheit der Bürger zu gewährleisten, führen. Daraus folgt, daß für den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Verantwortung des Leiters der Abteilung im Staatssicherheit Berlin.

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