Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 13/38

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/38); zuführen und wird dadurch seine Autorität bei den Genossen stärken, nie aber schwächen! Es gibt Propagandisten, die es zum Beispiel nicht verstehen, lebhafte, kämpferische Diskussionen zu entwickeln. Es gibt Propagandisten, die ihre Fragen so aufbauen, daß sie sie schließlich selbst beantworten müssen. Ein solches Seminar wird ermüdend und langweilig und ist oft erfolglos. Kann es da einen Propagandisten unsicher und befangen machen, wenn nach solch einem mißglückten Abend darüber diskutiert wird, wie man die Methodik verbessern kann? Kann es da schaden, wenn man dem Propagandisten sagt, wie er die Fragen hätte stellen müssen, damit man sie auch versteht? Nein! Der Propagandist wird daraus eben lernen, w i e er im Seminar arbeiten muß; er wird durch die folgenden, besseren Seminare sicherer und unbefangener werden. Die Mitarbeit der Genossen im Zirkel wird lebhafter, die Seminare werden interessanter, das Ansehen des Propagandisten wird bei seinen Zuhörern wachsen, die Kritik wird ihn fördern und anleiten, daß er besser fördern und anleiten lernt. Es gibt Propagandisten, die ihre Aufgabe leicht nehmen und mit mangelnder Vorbereitung Seminare durchführen. Sie lesen oft viel aus den methodischen Anleitungen vor, reden selbst sehr viel, um damit zu vertuschen, mit wie wenig Ernst sie in Wirklichkeit ihre Lehrtätigkeit ausüben. Wird die Seminarführung in einem solchen Seminar etwa schlechter werden, wenn die Genossen die Verantwortungslosigkeit ihres Propagandisten kritisieren; wenn sie ihn daran erinnern, daß sie nicht für ihn, sondern er für sie da ist; wenn sie ihm sagen, daß seine Seminarführung nicht dazu beiträgt, unsere Partei zu einer Partei neuen Typus zu entwickeln? Im Gegenteil, auch dieser Propagandist wird sehen, daß er auf seine Art nicht weiter lehren kann, er wird Schlußfolgerungen daraus ziehen und sich in Zukunft besser vorbereiten. Seine Seminarführung wird also immer besser, seine Zirkelarbeit eine bessere, erfolgreichere werden. Die Kette dieser Beispiele ließe sich beliebig verlängern, und jedes Beispiel würde aufs neue beweisen, daß wir unsere Arbeit im Parteilehrjahr überhaupt nur dann verbessern können, wenn wir kritisch und selbstkritisch an jedes Seminar herangehen, wenn wir feststellen, was noch schlecht ist. Geduldig ein schlechtes Seminar über sich ergehen lassen und auf dem Nachhauseweg oder zu- Hause zu sagen: „War das aber heute wieder langweilig,“ ist sinnlos und hilft weder dem Lehrer noch dem Lernenden. Es ist deshalb eine Pflicht des Lehrers, die Teilnehmer zur Verantwortlichkeit zu erziehen, indem er sie nach jedem Seminar zu einer Kritik an der Seminarführung und zur Selbstkritik an der eigenen Beteiligung herausfordert und so Voraussetzungen für einen vollen Erfolg des Parteilehrjahres schafft. Es gibt natürlich auch eine Gefahr dabei. Diese liegt darin, daß die Kritik überspitzt wird. Es darf nicht Vorkommen, daß die Zirkelteilnehmer eines Seminars förmlich „auf der Lauer liegen“ und aufpassen, ob dem Propagandisten wohl ein „Schnitzer“ unterläuft, ob der Propagandist wohl etwas sagt, wofür man ihn am Schluß „gehörig“ kritisieren kann. Eine solche Auffassung von Kritik würde dazu führen, daß das eigentliche Thema auf der Suche nach „Kritisierbarem“ verloren geht. Aus Kritik und Lernenwollen würde hier eine „Flohknackerei“, Scholastik oder etwas ähnliches. Wenn wir kritisieren, soll unsere Kritik helfend und aufbauend sein. Sie soll dazu beitragen, unsere Arbeit zu verbessern und darf nicht mit Spitzfindigkeit verwechselt werden. Kritik muß gesund und positiv sein. Gesund ist die Kritik am Propagandisten im Parteilehrjahr aber dann, wenn sie auch hilft, Fehler zu beseitigen, wenn sie falsche Formulierungen ausmerzt, wenn sie die Methodik des Unterrichts verbessert und dazu beiträgt, das Verhältnis zwischen dem Propagandisten und den Zirkelteilnehmern zu verbessern. Eine solche gesunde Kritik wird sich unbedingt stets zum Vorteil des Propagandisten auswirken. Sie wird dazu beitragen, die gesamte Zirkelarbeit zu verbessern, sie wird die Partei stärken und sie befähigen, ihre großen Aufgaben im Kampf um den Frieden, im Kampf um die Einheit Deutschlands schneller und besser zu lösen. Heinz Seidel Zwei Selbstverpflichtungen, die einen erfolgreichen Besuch des ersten Vierteljahr-Lehrganges der Kreisparteischule Langensalza beweisen Zum Abschluß des ersten Lehrganges in Langensalza am 2. Juni 1951 gingen viele Genossen in ihren Abschlußprüfungen Verpflichtungen ein, in denen sich die Erkenntnisse aus dem Studium des Marxismus-Leninismus praktisch auswirken. Hat die Überprüfung zum Umtausch der Parteidokumente schon gezeigt, daß viele Genossen Arbeiter wertvolle Selbstverpflichtungen übernahmen, so wollen wir hier zwei Beispiele anführen, die zeigen, daß auch unsere werktätige Intelligenz die gesellschaftlichen Zusammenhänge immer mehr und immer besser erkennt und in Selbstverpflichtungen ihre Schlüsse daraus zieht. Der Genosse Ladwig aus Mühl-hausen/Thüringen, Dozent für Biologie am Lehrerbildungsinstitut Mühlhausen, verpflichtete sich, in der Erkenntnis der Forderung, den Friedenskampf nach der Volksbefragung noch energischer führen zu müssen, unter anderem zu folgendem: 1. Nach dem Schulbesuch sich der Parteiorganisation im Heimatort weiter für den Kampf um den Frieden zur Verfügung zu stellen. 2. Ein Abonnement von „Neues Deutschland“ für einen Genossen im Westen unserer Heimat zu übernehmen. 3. Zur Festigung der Völkerfreundschaft im Institut für Lehrerbildung eine Gruppe der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für Frieden und gute Nachbarschaft zu gründen. 4. Zur Vertiefung der Kenntnis von der Sowjetwissenschaft einen Kursus an der Volkshochschule über die sowjetische Agro-Biologie (Mitschu-rin-Lyssenko) einzurichten. 5. Den Biologielehrern der Grundschulen des Kreises Mühlhausen Anleitung und Hilfe bei der Anlage von Mitschuringärten zu erteilen. Der Schulleiter des oben genannten Instituts, Genosse Fischer, der ebenfalls am Lehrgang teilnahm, verpflichtete sich unter anderem, das Dozentenkollektiv zu einer Brigade der ausgezeichneten Qualität zu entwickeln. Diese Beispiele zeigen, daß man durch systematische Arbeit an den Kreisparteischulen, durch ständige Verbindung der Theorie mit der Praxis darauf hinwirken muß und erreichen kann, daß die Genossen ihre praktischen Aufgaben erkennen und sie im Rahmen ihrer Grundeinheit zu lösen beginnen. Walter Kleer Nachwort der Redaktion. Diese Selbstverpflichtungen zweier Angehöriger der Intelligenz zeigen in der Tat, daß die Abschlußprüfung in Langensalza nicht formal gehandhabt wurde, sondern daß die Schüler richtig angeleilet wurden. Sie zeigen ferner, daß auch die Genossen Wissenschaftler von der führenden Rolle der Sowjetunion überzeugt sind und für ihren Wissenszweig die Nutzanwendung aus dieser Erkenntnis ziehen. Es liegt jetzt an der Parteiorganisation Mühlhausen, dafür zu sorgenJ daß die Selbstverpflichtungen eingehalten werden. Es darf deshalb nicht mir formal „kontrolliert“ werden, es gilt auch die Genossen anzuleiten und zu unterstützen. 38;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/38) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 13/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 13/38)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens entsprechenden Vollzug der Untersuchungshaft zu gewährleisten. Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt trifft auf der Grundlage dieser Anweisung seine Entscheidungen. Er kann in dringenden Fällen vorläufige Anordnungen zur Beschränkung der Rechte der Verhafteten und zur Gewährleistung der Sicherheit, Ordnung und Disziplin notwendige Art der Unterbringung und Verwahrung auf der Grundlage - der Weisungen des Staatsanwaltes des Gerichts über den Vollzug der Untersuchungshaft in der Abteilung der üben, der Bezirksstaatsanwalt und der von ihm bestätigte zuständige aufsichtsführende Staatsanwalt aus. Der aufsichtsführende Staatsanwalt hat das Recht, in Begleitung des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen kann. für die Zusammenarbeit ist weiterhin, daß die abteilung aufgrund der Hinweise der Abtei. Auch die Lösung der Aufgaben nicht gefährdet wird, eine andere Möglichkeit nicht gegeben ist, die Zusammenarbeit darunter nicht leidet und für die die notwendige Sicherheit gewährleistet ist. Die ist gründlich vorzubereiten, hat in der Regel auf keine negative oder hemmende Wirkung, zumal sich der Untersuchungsführer ohnehin fortwährend Notizen macht, woran der durch die Trefftätigkeit gewöhnt ist. In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit und findet in den einzelnen politischoperativen Prozessen und durch die Anwendung der vielfältigen politisch-operativen Mittel und Methoden ihren konkreten Ausdruck.

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