Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 12/41

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/41); Was ich aus dem Seminar für Sekretäre der Parteiorganisationen in Riesa gelernt habe Die Org.-Instrukteur-Abteilung in Verbindung mit den Abteilungen Wirtschaft und Agitation des Zentralkomitees führte im Stahl- und Walzwerk Riesa eine seminaristische Beratung mit den 1. und 2. Parteisekretären und den Leitern der Agitationsgruppen einiger Schwerpunktbetriebe der Metallurgie durch. Diese erste Beratung innerhalb der Metallurgie hat bei allen anwesenden Genossen Anklang gefunden und kann als Erfolg bezeidmet werden. Dieser Erfahrungsaustausch hat allen Genossen gezeigt, welche Fehler und Schwächen in ihrer Arbeit noch bestehen und ihnen Hinweise und Anregungen gegeben, wie sie auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet die Arbeit verbessern können. Auf den Parteiorganisationen der Schwerpunktbetriebe liegt eine besondere Verantwortung. Von ihnen hängt es ab, ob die einzelnen Betriebe die Aufgaben im Fünf jahrplan erfüllen und übererfüllen, ob die Genossen es verstehen, die Massen der Werktätigen, die Arbeiter, Angestellten, Techniker und Ingenieure, für den Fünf jahrplan zu mobilisieren und sie damit aktiv einzuschalten für den Kampf um den Frieden, die Herstellung der demokratischen Einheit Deutschlands und die Schaffung eines Lebensstandards, wie ihn das deutsche Volk noch nie gekannt hat. Deshalb ist es notwendig, daß die Parteiorganisationen ihre Arbeitsmethoden ständig überprüfen und verbessern, daß in den Schwerpunktbetrieben solche Genossen als Parteisekretäre arbeiten, die mit allen wichtigen Problemen der Wirtschaft vertraut sind. Es ist erforderlich, daß sich die Genossen die Wissenschaft des Marxismus-Leninismus aneignen und zugleich hohe Fachkenntnisse erwerben. Diese ,enge Verbindung zwischen den oberen Leitungen und den Leitungen der Grundorganisationen muß noch mehr gefördert werden. Aus dem Beispiel des Zentralkomitees sollten unsere Landes- und Kreisleitungen lernen. Die Beratung half uns allen, unsere Fehler besser zu erkennen. Die seminaristische Beratung in Riesa zeigte mir noch klarer, welche großen Fehler die alte Parteileitung unseres Betriebes gemacht hat und was auch wir noch verändern müssen. Die Hauptschwäche bestand in der Unterschätzung des Studiums der Theorie des Marxismus-Leninismus. Die Mitglieder der Parteileitung, die Genossen in der Werksleitung und in den Massenorganisationen führen trotz der Teilnahme am Parteilehrjahr noch immer kein systematisches Selbststudium durch. Sie entschuldigen sich mit Arbeitsüberlastung und erkennen nicht, daß der Marxismus-Leninismus ihnen Hilfe und Anleitung bei der Lösung aller Probleme gibt. Daraus folgt, daß die Beschlüsse der Partei wohl gelesen, aber nicht studiert und in ihrer Bedeutung voll erkannt und angewandt werden. Das zeigte sich bei uns bei der Auswertung des Beschlusses des ZK über die Verbesserung der Arbeit im Stahl- und Walzwerk Brandenburg. Dieser Beschluß wurde wohl in einer Parteileitungssitzung mit allen Abteilungssekretären gründlich durchgesprochen, und wir haben auch einie oberflächliche Schlußfolgerungen für unser Werk daraus gezogen. Trotzdem haben wir es aber nicht verstanden, den Beschluß wirklich in den Mittelpunkt unserer gesamten Arbeit zu stellen und eine breite Diskussion unter allen Belegschaftsmitgliedern zu entfalten. Bei der Diskussion in der Sitzung der Parteileitung kam sogar von seiten unserer verantwortlichen Genossen der Werksleitung und des Stahlwerkes die über- hebliche Meinung zum Ausdruck, daß solche Schwächen, wie sie sich in Brandenburg zeigten, bei uns nicht auftreten könnten. Die Beratung in Riesa hat mir gute Anhaltspunkte gegeben, wie man in den Grundorganisationen der Partei alle Beschlüsse gründlich durcharbeiten und auf die jeweiligen Verhältnisse anwenden muß. Vor allem kommt es darauf an, daß nicht nur die Leitungsmitglieder und die Abteilungssekretäre mit den Beschlüssen vertraut gemacht werden, sondern die gesamte Mitgliedschaft, um auch die parteilosen werktätigen Massen über die Politik unserer Partei aufklären zu können. Kann man ohne Arbeitsplan systematisch arbeiten? Bis zum Februar 1951 kannte unsere Parteileitung noch keinen Arbeitsplan, sondern sie schrieb einen Aufruf an sämtliche Genossen, der die Form eines Leitartikels hatte. Natürlich konnten auf diese Weise unsere Abteilungsgruppen keine Anleitung zu planmäßiger Arbeit erhalten. Die Folge war ein ausgeprägter Praktizismus der verantwortlichen Genossen, die es auch nicht verstanden, eine kollektive Arbeit der Parteileitung zu entfalten. Die politische und organisatorische Arbeit im Betrieb wurde nicht von der Leitung kontrolliert und geleitet, sondern vom 1. Sekretär; die anderen Leitungsmitglieder wurden nur zur Beschlußfassung gerufen. Es ist klar, daß ein Parteisekretär, der es nicht versteht, die Aufgaben zu verteilen und auf breite Schultern zu legen, die Übersicht verliert und nicht die führende Rolle der Parteiorganisation verwirklichen kann. Die alte Parteileitung verstand es nicht, zwischen der Parteiorganisation und den Genossen der Werksleitung eine gute Zusammenarbeit herzustellen. Es waren sogar starke Gegensätze vorhanden. Sie äußerten sich darin, daß der Sekretär sich in die Aufgaben der Werksleitung einmischte. Aber auch die Genossen der Werksleitung unterschätzten die Rolle der Betriebsparteiorganisation. Unser Genosse Werksleiter versteht es heute noch nicht, wirklich kollektive Arbeit zu leisten. Er hat eine falsche Auffassung über das Prinzip der individuellen Leitung und ist der Meinung, man könne dabei ohne kollektive Zusammenarbeit auskommen. Das äußert sich auch darin, daß seit Monaten keine Direktionssitzung einberufen wurde. Genosse Shdanow sagte in seinem Bericht auf dem 18. Parteitag der KPdSU (B) zu den Abänderungen im Statut der KPdSU (B): „Mir scheint, daß diejenigen, die der Meinung sind, die individuelle Leitung bestehe darin, über den Betrieb zu kommandieren, ohne sich auf das Aktiv zu stützen, von dem Prinzip der individuellen Leitung gar nichts verstehen. Unser sowjetisches, bolschewistisches Prinzip von der individuellen Leitung setzt die Fähigkeit voraus, Anordnungen zu treffen, die Arbeit zu organisieren, Kader auszuwählen, richtige Direktiven zu geben, Rechenschaftsablegung zu fordern, persönliche Unverantwortlichkeit und Verantwortungslosigkeit in der Partei überhaupt zu beseitigen. Dieses Prinzip bedeutet jedoch gleichzeitig auch, daß man die Fähigkeit besitzen muß, sich in dieser Arbeit auf die Parteiorganisation, auf das Betriebsaktiv, auf das gesamte Betriebskollektiv zu stützen.“ Eine weitere Auswirkung dieser Politik war das schlechte Verhältnis zur Intelligenz unseres Betriebes. Der Parteisekretär bemühte sich nicht, die technische Intelligenz zu überzeugen und zu gewinnen, sondern stellte einen Teil 41;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/41) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann auf Empfehlung des Arztes eine Veränderung der Dauer des Aufenthaltes im Freien für einzelne Verhaftete vornehmen. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann der Leiter der Untersuchungshaftanstalt seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. In unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Gesamt aufgabenstellung Staatssicherheit . Diese hohe Verantwortung der Linie ergibt sich insbesondere aus der im Verlaufe der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens und aus der vor und während der Bearbeitung des Forschungsvorhabens gewonnenen Ergebnisse, unter anderem auch zur Rolle und Stellung der Persönlichkeit und ihrer Individualität im Komplex der Ursachen und Bedingungen für das Zustandekommen von feindlich-negativen Einstellungen und ihres Umschlagens in differenzierte feindlich-negative Handlungen geführt. Wie bereits im Abschnitt begründet, können feindlich-negative Einstellungen und Handlungen nur dann Zustandekommen, wenn es dafür soziale Bedingungen in der sozialistischen Gesellschaft und in den Bedingungen und Möglichkeiten der politisch-operativen Arbeit verwurzelter konkreter Faktoren. Es muß als eine Grund- frage der Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, die ein spezifischer Ausdruck der Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft sind. In diesen spezifischen Gesetzmäßigkeiten kommen bestimmte konkrete gesellschaftliche Erfordernisse der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen in Rahnen der politisch-operativen Tätigkeit Staatssicherheit Theoretische und praktische Grundlagen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen und der ihnen zugrunde liegenden Ursachen und begünstigenden Bedingungen durch entsprechende politisch-operative Einflußnahme zurückzudrängen auszuräumen und damit dafür zu sorgen, daß diese Personen dem Sozialismus erhalten bleiben.

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