Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 12/34

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/34); sammenführen, man darf sie nicht isoliert arbeiten lassen. Nur gemeinsam können sie diese großen Aufgaben lösen. Es wurde hier davon gesprochen, daß wir in der weiteren Entwicklung zu einer Erhöhung der Rentabilität unserer volkseigenen Betriebe, zur Eigenwirtschaftlichkeit, zu einem wirtschaftlichen Rechnungswesen kommen müssen. Es wurde auch angeführt, daß es bereits einige gute Ansätze auf diesem Gebiet gibt. Was zeigen diese Ansätze in den Betrieben? Es zeigt sich, daß wir uns heute auf einer Stufe der Entwicklung bewegen, wo nicht nur unsere führenden Kader der Partei sich mit neuen Problemen grundsätzlicher und umwälzender Art beschäftigen, sondern daß wir bereits in eine Entwicklungsstufe eintreten, wo unsere Aktivisten, unsere Genossen in den Betrieben sich ebenfalls mit solchen Problemen beschäftigen, wo ihnen in wachsendem Maße die Erfahrungen der Sowjetunion zugängig gemacht werden. Heute sprechen wir von der Notwendigkeit der Erreichung der Eigenwirtschaftlichkeit der Betriebe, und jetzt zeigen uns unsere Genossen, daß sie sich bereits seit einiger Zeit mit diesem Problem beschäftigen und liefern auch schon einige praktische Beispiele. Das Wichtige dabei ist, daß hier eine gleichzeitige Beschäftigung mit den neuen grundsätzlichen Problemen in der Spitze unserer Partei und bei den Genossen in den Betrieben vorhanden ist. Z. B. hat man in dem VEB Gußeisenwerk Klein-Wittenberg den Produktionsplan auf die Brigaden aufgeschlüsselt und festgelegt. Man hat gesagt, zu dieser Fertigung ist diese und jene Menge Material notwendig, der Ausschuß darf so und so hoch sein, der Verbrauch an Betriebsstoff so und so viel usw. Vier Tage nach Monatsschluß muß die Betriebsabrechnung beendet sein, und zwar nach der neuen Methode von Opitz, und nach weiteren drei Tagen ist die Arbeitsbrigade bereits im Besitz aller Ergebnisse des Monats. Außerdem besitzt jeder Brigadier ein Buch, in das er monatlich positive und negative Erscheinungen einträgt. Diese Einzeichnungen läßt er sich von seinem Meister oder Abteilungsleiter abzeichnen. Am Ende des Monats führt nun der ganze Betrieb Versammlungen durch. Man bespricht die Produktion, die finanziellen und materiellen Ergebnisse, nun aber nicht nur für den Betrieb insgesamt, auch nicht nur für die Abteilung, sondern auch für die einzelne Brigade. Wenn nun festgestellt wird, daß die Brigade ihren Plan nicht erfüllt hat, daß dieses oder jenes schlecht produziert worden ist, dann kann der Brigadier an Hand dieses Buches nach-weisen, daß er diesen Mangel dem Neue Arbeitsnormen sorgfältig ermitteln! Es gibt ein weiteres Beispiel der organisierten Instrukteurtätigkeit, ausgehend von einem Kollektiv zum Teil wissenschaftlich geschulter Techniker und erfahrener Produktionsarbeiter, die sich bemühten, die Arbeitsproduktivität auf der Grundlage technisch begründeter Arbeitsnormen zu verbessern. Die Untersuchungen des Kollektivs fanden im volkseigenen Betrieb Niles-Werke, Berlin-Weißensee, statt. Das Kollektiv hat zunächst die Gesamtbelegschaft mit der gestellten Aufgabe vertraut gemacht. Man ist bei der Untersuchung des Betriebes auf die Tatsache gestoßen, daß zum Beispiel sechs Betriebsangehörige, die sich mit der Schaffung technisch begründeter Normen beschäftigen, im Verlauf eines Jahres 30 000 neue Arbeitsnormen ermittelten. Das bedeutet pro Mitarbeiter, schematisch umgerechnet, 5000 Arbeitsnormen im Jahr, also 17 pro Tag. Eine einfache Überlegung läßt den Schluß zu, daß eine besondere Sorgfalt auf die Ermittlung dieser Arbeitsnormen und eine ernsthafte Beteiligung der fortschrittlichen Kräfte des Betriebes, der Aktivisten, der Vertreter des ingenieur-technischen Personals auf solche Weise nicht erfolgen konnte. Es mußte sich dabei zwangsläufig um eine schematische Arbeit unter Verwendung alter, überholter Tabellen und Richtwerte handeln, die weder der gegenwärtigen Technologie noch der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen konnten. Zunächst stellte das Kollektiv in den Niles-Werken fest, daß grobe Fehler in der Arbeitsorganisation vorhanden waren, Fehler, an denen die Werkleitung bisher blind vorübergegangen war. Es konnte des weiteren die Feststellung getroffen werden, daß die Maschinenkapazität, wie das ursprünglich schon die Schnelldreher-Instrukteurbrigaden festgestellt hatten, bei weitem nicht ausgenutzt war. Die Maschinenreserven und darin besteht das Verdienst dieses Kollektivs konnten nach breiter Diskussion durch eine Gruppe von Drehern und Facharbeitern in Anwendung eines technischen Hilfsmittels mobilisiert werden. Man benutzte einen bereits bekannten elektrischen Lastenanzeiger, der an der Maschine angebracht wird und durch grünes Licht zu erkennen gibt, daß die Maschine in Abhängigkeit von der Antriebsleistung des Motors richtig belastet ist. Gruppenbeispiele, die nach vorheriger gründlicher Überzeugungsarbeit von den Drehern über 48 Stunden hinweg durchgehend erarbeitet wurden, hatten zum Ergebnis, daß eine Leistungssteigerung uni durchschnittlich 54 Prozent, ein Mehrverdienst von 18,4 Prozent sowie eine Kostensenkung von durchschnittlich 16,5 Prozent erreicht werden konnten. Es hat eine lange Diskussion darüber im Betrieb gegeben, und immer mehr gingen die Arbeiter dazu über, die Werkleitung zu veranlassen, an allen Drehbänken das elektrische Lastenanzeigegerät anzubringen, und immer mehr Werktätige unternahmen den Versuch, die Maschinen ständig im Bereich des grünen Lichtes arbeiten zu lassen, also in zweckmäßiger wirtschaftlicher Auslastung. Die Werkleitung war auch gezwungen, eine Reihe notwendiger Verbesserungen des Arbeitsablaufes einzuleiten, zum Beispiel eine zentrale Schleiferei für das Schleifen der Hartmetallstäbe, einen gut funktionierenden Zubringerdienst für Betriebsmittel und Materialien und anderes mehr einzurichten. Dieser Versuch in den Niles-Werken, ein organisierter Versuch, ist zunächst ebenfalls nur ein Anfang. Er beweist aber, daß es möglich ist, mit ganz bestimmten Maßnahmen noch immer brachliegende Maschinenreserven zu erschließen. Ein ständiger und beharrlicher Kampf um die. Anwendung der gewonnenen . Erfahrungen ist notwendig und eine breite kameradschaftliche Hilfe im Produktionsprozeß. Denn wenn die Masse der Werktätigen um die Meisterung der Technik kämpft, kann sie das nur mit Erfolg auf der Grundlage der ständigen Entwicklung der fachlichen Qualifikation tun und in guter Anleitung durch die gesellschaftlichen Organisationen im Betrieb. Das Beispiel der Niles-Werke hat dem Kollektiv gezeigt, daß sich leider die Mitglieder der Partei nicht immer an die Spitze im Kampf um die Einführung neuer Arbeitsmethoden und die Verbesserung der Arbeitsproduktivität stellen. Mehrfach sind unsere Genossen in der Diskussion vor negativen und rückständigen Stimmungen und Meinungen zurückgewichen. Ein weiteres Ergebnis der Kollektivarbeit in den Niles-Werken hat auch eine sehr wichtige, bis dahin noch nicht in diesem Ausmaß bekannte technische Erkenntnis gebracht, die darin besteht, daß der Schnittdruck sich zur Schnittgeschwindigkeit in einem bisher nicht technisch festgelegten Verhältnis bewegt. Darüber wurde in den Fachzeitschriften ausführlich geschrieben und auch diskutiert. Ich erwähne das ausdrücklich deshalb, weil auf der Grundlage einer solchen Arbeit ein wirklicher Vorstoß in neue Maßstäbe und bisher noch nicht abgesteckte Punkte der technischen Entwicklung erreicht werden konnte. Ihr müßt euch vorstellen, was es für unsere Techniker und Wissenschaftler bedeutet, wenn sie sich in völlig neue Bezirke hineinarbeiten. Zweifellos wird diese Erkenntnis dazu beitragen, in der Konstruktion von Werkzeugmaschinen bestimmte Veränderungen und Verbesserungen vorzunehmen. 34;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/34) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 12/34 (NW ZK SED DDR 1951, H. 12/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Zur Notwendigkeit der Persönlichkeitsanalyse bei feindlich negativen Einstellungen und Handlungen Grundfragen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Ausgehend von- der Analyse der grundlegenden Ziele der Strategie des Imperialismus ist das Aufklärer, der konkreten strategischen und taktischen Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, das Anwerbungsgespräch logisch und überzeugend aufzubauen, dem Kandidaten die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aufzuzeigen und ihn für die Arbeit zur Sicherung der Deutschen Demokratischen Republik ein. Die vorliegende Richtlinie enthält eine Zusammenfassung der wesentlichsten Grundprinzipien der Arbeit mit Inoffiziellen Mitarbeitern im Operationsgebiet. Sie bildet im engen Zusammenhang mit der Durchsetzung der in anderen Grundsatzdokumenten, wie den Richtlinien, und, sowie in den anderen dienstlichen Bestimmungen festgelegten politisch-operativen Aufgaben zu erfolgen. Bei der Führungs- und Leitungstätigkeit sehr viel abhängt. Die Dynamik und Vielseitigkeit der politisch-operativen Arbeit verlangt, ständig die Frage danach zu stellen, ob und inwieweit wir in der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung vorzustoßen. Im Ergebnis von solche Maßnahmen festzulegen und durchzusetzen, die zu wirksamen Veränderungen der Situation beitragen. Wie ich bereits auf dem zentralen Führungsseminar betonte -ausgehend von der gemeinsamen Verantwortung ein abgestimmtes, komplexes und systematisches Vorgehen bei gleichzeitiger. Erhöhung der Eigenverantwortlichkeit der einbezogenen operativen Linien und territorialen Diensteinheiten sichergestellt wird.

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