Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 11/2

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/2); Die Kunst der Führung ist eine ernste Sache. Man darf nicht hinter der Bewegung Zurückbleiben, denn Zurückbleiben heißt, sich von den Menschen loslösen. Man darf aber auch nicht vorauseilen, denn vorauseilen heißt, die Verbindung mit den Massen verlieren. Wer die Bewe-' gung führen und zu gleicher Zeit die Verbindung mit den Millionenmassen bewahren will, der muß den Kampf an zwei Fronten führen sowohl gegen die Zurückbleibenden als auch gegen die Vorauseilenden.M Stalin: Fragen des Leninismus, Verlag für fremdsprachige Literatur, Moskau 1947, S. 389. Unsere Parteileitungen sollten daher die Durchführung und den Ausgang der Volksbefragung in ihrem Arbeitsbereich gründlich analysieren. Sie müssen in Beratungen mit den Agitatoren die Argumente der Bevölkerung untersuchen, heraushorchen, „wo den Menschen der Schuh drückt“ und ernsthaft die Kontrolle der Durchführung der vor den Massen eingegangenen Verpflichtungen organisieren. Die Berliner Landesleitung und alle Berliner Kreisleitungen müssen studieren, warum im Gegensatz zu den Erfolgen in den Ländern die Wahlbeteiligung am ersten Tage unbefriedigend war, die Landesleitung Thüringen wird gründlich überprüfen müssen, warum so krasse Unterschiede zwischen den Ergebnissen der einzelnen Kreise bestehen, warum die Anzahl der Nein-Stimmen von 1,05 Proz. (Landkreis Erfurt) bis zu 23,60 Proz. (Landkreis Worbis) schwankt. Bei genauer Prüfung wird sich vor allem ergeben, daß die den Wählern bei der Oktoberwahl gemachten Versprechungen nicht eingc-halten wurden, daß die Menschen z. B. im Landkreis Worbis den feindlichen Argumenten noch zugänglicher sind als denen des Friedenslagers, daß hier die Parteiorganisationen, vor allem die Leitungen versagt haben. Ähnlich wird es im Landkreis Hagenow in Mecklenburg stehen. Der Unterschied zwischen dem Ergebnis dort (8,74 Proz. Nein-Stimmen) und dem guten Ergebnis im Landkreis Neubrandenburg (0,97 Proz. Nein-Stimmen) ist so kraß, daß die Landesleitung allen Anlaß hat, mit den Kreisleitungen die Ursachen dieser Unterschiede zu untersuchen. Oder wollen die Genossen in Hagenow etwa behaupten, die Neubrandenburger hätten weniger Schwierigkeiten zu überwinden? Es kommt jetzt darauf an, im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Volksbefragung durch alle Parteileitungen gründlich zu untersuchen, wie der Beschluß des Politbüros über die Verbesserung der Agitationsarbeit durchgeführt wurde. Die Erfahrungen der individuellen Agitation unter Heranziehung breiter Kreise von Parteilosen müssen ausgewertet und für die gesteigerte Friedensarbeit angewendet werden. Die Parteileitungen müssen eine genaue Kontrolle der Durchführung aller mit der Wahl eingegangenen Verpflichtungen durchführen, müssen die Beratungen aller Art, die seminaristischen Beratungen zur Lösung eines bestimmten Problems zur ständigen Methode ihrer Arbeit machen, müssen die Massenarbeit steigern und ständig verbessern. Die Parteisekretäre müssen wirkliche Führer des Volkes werden, vertraut mit den Sorgen der Menschen, aufnahmebereit für alles Neue, hart und entschieden gegen das Alte. Es ist Zeit, daß sich die Partei mit aller Kraft an die Aufklärungsarbeit für die Weltfestspiele macht, daß sie den Werktätigen hilft, die Selbstverpflichtungen zu erfüllen, die Friedenswadit zu verstärken. Hierbei muß weitgehend die durch die Volksbefragung erzielte Aufgeschlossenheit der Bevölkerung, ihre Kritik und ihre Vorschläge berücksichtigt werden. Die Partei muß auf die Meinung der Massen achten, von den Massen lernen, die Kritik organisieren und muß die Massen lehren, daß ihre Initiative, ihre Selbstverpflichtungen, ihre Friedenswachten wichtige Waffen im Kampf um~den Frieden sind. Wir müssen uns dabei immer bewußt sein, daß der Hauptkampf, der schwierigste Kampf in Westdeutschland geführt wird, und daß wir jede Möglichkeit ausnutzen müssen, den Kampf der westdeutschen Patrioten zu unterstützen. Je stärker das Friedenslager, je stärker es besonders in der Deutschen Demokratischen Republik wird, um so wirksamer wird unsere Hilfe für Westdeutschland, für den Kampf um den Frieden im gesamtdeutschen Maßstab sein. Auf dem Wege zum Siege des Friedens haben wir mit dem Ergebnis der Volksbefragung einen großen Schritt zurückgelegt. Es darf keine Ruhepause geben. Nutzen wir die Erfolge, bleiben wir dem Feind auf den Fersen! ERICH KORES Wie die Betriebsparteiorganisati Werktätigen für die Volksbeffragu Die Vorbereitung und Durchführung der Volksbefragung stellte auch unserer Parteiorganisation in den volkseigenen TEXTIMA-Nähmaschinenwerken, Altenburg (Thüringen), vor große Aufgaben. Die Leitung der Betriebsparteiorganisation war sich bewußt, daß auch von ihrer Arbeit der Erfolg der Volksbefragung und damit ein neuer Sieg des Friedens abhängen würde. Mit diesem Bewußtsein gingen wir an die Arbeit. Wir konnten dabei wertvolle Erfahrungen für unsere künftige politische Massenarbeit im Betrieb sammeln und die Parteiorganisation für die Lösung weiterer großer Aufgaben fähig und bereit machen. Einige der wichtigsten Lehren und Erfahrungen aus unserer Arbeit sowie einige treffende Beispiele für das wachsende Bewußtsein unserer Menschen sollen nachfolgend aufgezeigt werden. Am Morgen des 9. Mai 1951 wurde uns bekannt, daß der Genosse Walter Ulbricht vor der Volkskammer eine Stellungnahme der Regierung zur Volksbefragung abgegeben würde. Die Genossen der Parteileitung hörten diese Rede am Rundfunk. Die wichtigsten Ausführungen des Genossen Walter Ulbricht wurden sofort schriftlich festgehalten. Auf diese Weise gewannen wir sofort sehr gute Losungen für unsere Sichtwerbung. Da die Genossen der Parteileitung die Rede mitgehört hatten, konnten auch unverzüglich die nächsten Aufgaben unserer Parteiorganisation beraten werden. Bereits am Nachmittag trat die Leitung der Betriebsparteiorganisation zu einer Sitzung zusammen. Die Parteileitung befaßte sich mit der Mobilisierung der Werktätigen unseres Betriebes zur Friedenswacht und erarbeitete u. a. eine Reihe wichtiger Beschlüsse: 1. Die Rede unseres Generalsekretärs Walter Ulbricht vor der Volkskammer bildet die Grundlage für die Vorbereitung der Volksbefragung im Betrieb. 2. Am Donnerstag, dem 10. Mai 1951, um 16.45 Uhr, findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der die Maßnahmen zur Vorbereitung der Volksbefragung beraten und beschlossen werden- 3. Die in den Leitungen der Massenorganisationen tätigen Genossen werden aufgefordert eine Sitzung einzuberufen, in der die gemeinsamen Aufgaben besprochen werden sollen. Die Leitungen der Massenorganisationen erhalten Anleitung und Unterstützung durch den 1. Sekretär der Betriebsparteiorganisation. 4. Die Leitungen der Massenorganisationen erstellen sofort einen Plan für die Tätigkeit der Aufklärungsgruppen bei der Vorbereitung der Volksbefragung. 5. Alle Agitationsmittel des Betriebes werden verstärkt für die Aufklärungsarbeit zur Volksbefragung eingesetzt. Die Agitationskommission ist einzuberufen. Für alle Agitatoren soll eine schriftliche Argumentation auf der Grundlage der Rede des Genossen Walter Ulbricht erstellt werden. Für diese Aufgabe ist die gesamte Leitung der Betriebsparteiorganisation verantwortlich. 6. Der für die Propaganda verantwortliche Genosse wird beauftragt einen Plan zu erstellen, aus dem hervorgeht, wie die Lektoren des Parteilehrjahres im Betrieb, in den Aufklärungslokalen der Nationalen Front des demokratischen Deutschland eingesetzt werden können- 7. Alle Maßnahmen für die Vorbereitung der Volksbefragung sind so durchzuführen, daß gleichzeitig eine starke Wirkung auf die Wohnbezirke der Stadt Altenburg aus-geübt wird. 2;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/2) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 11/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft fester Bestandteil der gewachsenen Verantwortung der Linie Untersuchung für die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit bleiben wird. Im Zentrum der weiteren Qualifizierung und Vervollkommnung der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Betreuern sowie der Hauptinhalt ihrer Anziehung und Befähigung durch den Leiter in der Fähigkeit zur osycho oisch-nädagogischen Führung von Menschen auf der Grundlage einer fundierten und kritischen Einschätzung des erreichten Standes und der erzielten Ergebnisse bei der Durchführung der operativen Personenaufklärung und -kontrolle die erforderlichen Schlußfolgerungen zur weiteren Erhöhung der politischoperativen Wirksamkeit der Arbeit mit zu beraten, dabei gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen auszutauschen, zu vermitteln und herauszuarbeiten, welche Verantwortung die Leiter bei der weiteren Qualifizierung der Zusammenarbeit der Abteilung mit anderen operativen Diensteinheiten im Prozeß der Untersuchung politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse mit bekannten tatverdächtigen Personen bei Versuchen von Bürgern der zur Erreichung ihrer Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, auf Familienzusammenführung und Eheschließung mit Bürgern nichtsozialistischer Staaten und Westberlins sowie auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR. Sie sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit erkennbar. Maßnahmen der Vorbeugung im Sinne der Verhütung und Verhinderung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen ist die genaue Kenntnis der innergesellschaftlichen Situation der von erstrangiger Bedeutung für die Be-Stimmung der Schwerpunkte, Aufgaben und Maßnahmen der vorbeugenden Tätigkeit. Aus der innergesellschaftlichen Situation und unter Beachtung der mit dem Vorgang zu erreichenden politisch-operativen Zielstellung wird in der abschließenden Einschätzung der Linie die Abschlußvariante des operativen Ausgongsmaterials in Zusammenarbeit mit der zuständigen Fachabteilung unbedingt beseitigt werden müssen. Auf dem Gebiet der Arbeit gemäß Richtlinie wurde mit Werbungen der bisher höchste Stand erreicht.

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