Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 10/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/28); Zum Umtausch der Parteidokumente Das KreissekretariatTreptow reagierte nicht Wie der Hinweis einer Grundkommission beachtet wird Anfang März dieses Jahres wurde die Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten im VEB Möbelwerkstätten, Berlin-Buchholz, durchgeführt. Bei der Überprüfung der Genossin Marta Hübner stellte die überprüfende Grundkommission VII mit Erstaunen fest, daß diese Genossin, eine gelernte Dr eher in, jetzt als Platzarbeiterin beschäftigt ist. Nach der Ursache des Arbeitswechsels befragt, erzählte Genossin Hübner, daß sie bis Dezember 1950 im EAW, Berlin-Treptow, beschäftigt gewesen war. Drei Tage nach ihrer Einstellung dort versuchte sie, sich bei der Betriebsparteiorganisation der SED anzumelden. Als sie im Parteisekretariat ihr Mitgliedsbuch vorlegte, wurde ihr von einem Genossen erklärt, sie solle das lieber nicht zeigen; denn ohne Parteibuch komme man im Betrieb weiter. Am Arbeitsplatz erhielt sie die älteste und schlechteste Drehbank, die es im Betrieb überhaupt gab. Trotzdem gelang es ihr, ihre Norm zu erhöhen und von einem Stundenlohn von DM 1,38 im ersten Monat, auf DM 1,58 im zweiten Monat und auf DM 1,78 im dritten Monat zu steigen. Nachdem sie diese letzte Lohnstufe erreicht hatte, begannen die Kollegen Einrichter und Meister ihre Arbeit systematisch zu behindern. Oftmals mußte sie von Arbeitsbeginn bis zum Mittag auf die Einrichtung ihrer Maschine warten. Der Meister, ein parteiloser Kollege, wurde von ihr auf diese Sabotage hingewiesen; er erklärte ihr, sie solle als Frau besser den Besen nehmen und den Betrieb ausfegen! Eine Frau habe nichts an der Drehbank zu suchen! Genossin Hübner beschwerte sich bei der BGL und bekam auch eine andere Maschine, deren System ihr aber unbekannt war. Obwohl sie sich darum bemühte, fand sich niemand im Betrieb, der bereit gewesen wäre, ihr den Mechanismus und die Art der Ma- Berichtigung In den Aufsatz von Willy Tubbesing in Heft 7/8: Von Stalin lernen, den nationalen Befreiungskampf zu führen! haben sich leider zwei Druckfehler eingeschlichen, die wir hiermit berichtigen. Auf Seite 40, 3. Spalte, 4. Absatz, muß es heißen: „Die Kommunisten haben als erste den Zusammenhang der nationalen Frage mit der Frage der Kolonien aufgedeckt .“ S. 42, 1. Spalte, letzter Absatz, 5. Zeile, muß heißen „Kolonialen und abhängigen Ländern .“ schine zu erklären. Die Folge war, daß gleich am ersten Tage ein Stab aus der Maschine flog und die Genossin Hübner so verletzte, daß sie anschließend mehrere Wochen zu Bett liegen mußte. Die Maschine trug keine Beschädigung davon. Alle Hinweise der Genossin Hübner auf die Zustände in der Abteilung 127, auf die Tatsache, daß dort fast keine Genossen oder andere fortschrittliche Kollegen arbeiteten, nutzten nichts. Weder die Leitung der Parteiorganisation noch die BGL konnten oder wollten diese Dinge abstellen. Die Genossin Hübner, durch ihren Unfall entmutigt, kündigte daraufhin bei den EAW und nahm die Beschäftigung als Platzarbeiterin im VEB Möbelwerkstätten an. Diese Tatsachen wurden von der Grundkommission VII am 7. März sowohl der Kreisparteikontroll-Kommis-sion als auch der Kreisüberprüfungs-Kommission Pankow mitgeteilt. Ein Ende März erfolgter Besuch im Kreissekretariat Pankow zeigte, daß dem 1. Kreissekretär, Genossen Georg Seiffert, der Fall nicht .bekannt war. Die stellvertretende Vorsitzende der KPKK, die Genossin Ilse Wandel, war über die Angelegenheit ebenfalls nicht informiert. Lediglich die Stenotypistin konnte sich dunkel an das Schreiben der Grundkommission VII erinnern. Obwohl beide Genossinnen eine halbe Stunde lang sämtliche Akten der Kreisparteikontroll-Kommission durchwühlten, fanden sie keine Spur dieses Falles. Ein anschließender Besuch bei dem Genossen Casper, Leiter der Kaderabteilung des Kreises Pankow und Vorsitzender der Kreisüberprüfungskommission, führte endlich zu einem besseren Ergebnis. Es stellte sich heraus, daß die Kreisüberprüfungskommission Pankow in dieser Angelegenheit eine vorbildliche und schnelle Arbeit geleistet hat. Sofort nach Empfang des Schreibens der Grundkommission VII führte sie eine Aussprache mit der Genossin Hübner herbei, mit dem Resultat, daß die Genossin umgehend in einen anderen Betrieb als Dreherin versetzt wurde. Gleichzeitig, am 12. März, wurde die KPKK Treptow brieflich über die Vorfälle im EAW informiert. Kreisleitung Treptow: Der Vor- sitzende der KPKK ist seit längerer Zeit erkrankt. Die Genossin Sekretärin kann sich an einen Brief der KPKK Pankow „nicht erinnern“. Der erste Sekretär der Kreisleitung, Genosse Herbert Fechner, und der 2. Sekretär, Genossin Hilde Krasnogolowy, werden auf den Fall aufmerksam gemacht und gebeten, dafür zu sorgen, daß diese Angelegenheit auch mit den Betriebsparteiorganisationen des EAW besprochen und die nötigen Schlußfolgerungen daraus gezogen werden. Beim dritten Besuch, am 30. April, erklärte Genosse Fechner, daß durch die Krankheit des Vorsitzenden der KPKK und durch die ungenügende Besetzung der Kommission sämtliche Arbeiten liegen geblieben sind. Das Schreiben der KPKK Pankow ist außerdem nicht aufzufinden. Soweit die Tatsachen. Die Entschuldigung des Kreissekretärs Treptow mit der Krankheit des Vorsitzenden der KPKK ist nicht stichhaltig. Wenn ein Genosse mehrere Wochen durch Krankheit ausfällt, kann eine so wichtige Arbeit nicht wochen-oder monatelang liegen bleiben. Der Betrieb EAW ist ein Schwerpunkt des Kreises Treptow. In diesem Betrieb arbeiten über 1000 Westberliner, die zum großen Teil noch unter dem Einfluß des RIAS und der westberliner Kriegshetzerpresse stehen. Der wertvolle Hinweis, den die Grundkommission VII des Kreises Pankow gegeben hat, hätte zumindest nachdem die beiden Kreissekretäre informiert wurden sofort benutzt werden müssen, um mit der Betriebsparteileitung eine Überprüfung der Abteilung 127 vorzunehmen und dort eine verstärkte Arbeit unserer Partei zu entfalten. Dadurch hätte man nicht nur die unhaltbare Lage in dieser Abteilung geändert, sondern gleichzeitig der Parteiorganisation dieses Schwerpunktbetriebs eine Aufgabe gestellt, durch deren Lösung sie hätte lernen können, ihre gesamte Arbeit zu verbessern. Auch diesen eigenartigen „Genossen“, der den Rat gab, das Parteimitgliedsbuch stecken zu lassen, da man damit nicht weiterkommt, hätte man sich ein bißchen näher ansehen müssen. Statt-dessen wartet man auf die Genesung des Vorsitzenden der KPKK und läßt etwaige Saboteure weiterhin ungestört ihr Unwesen treiben. Das Kreissekretariat Treptow scheint, über viel Zeit zu verfügen! Einen Rat noch an die Kreissekretariate Pankow und Treptow: Eine der Voraussetzungen für eine reibungslose Arbeit ist eine ordentliche, gut funktionierende und übersichtliche Briefablage, die es gestattet, jeden Vorgang schnell ausfindig zu machen und nachzuprüfen. Es geht nicht, daß man alle Akten durchkramt und die gesuchten Schreiben doch nicht findet. Auch um 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Leiter der Abteilungen sind verantwortlich für die ordnungsgemäße Anwendung von Disziplinarmaßnahmen. Über den Verstoß und die Anwendung einer Disziplinarmaßnahme sind in jedem Fall der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie gemäß den Festlegungen in dieser Dienstanweisung zu entscheiden. Werden vom Staatsanwalt oder Gericht Weisungen erteilt, die nach Überzeugung des Leiters der Abteilung Staatssicherheit zur Sicherung Inhaftierter bol den Verführungen zu gerieht liehen Haupt Verhandlungen durch Angehörige der Abteilungen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der HauptabteiIungen sebständigen Abteilungen und Bezirksverwaltungen zu bestätigen. Verantwortlichkeit und Aufgaben. Die Leiter der Hauptabteilungen selbständigen Abteilungen und Bezirksverwaltungen haben auf der Grundlage ihrer objektiven und subjektiven Voraussetzungen Aufträge Staatssicherheit konspirativ erfüllen. Ihre operative Eignung resultiert aus realen Möglichkeiten zur Lösung operativer Aufgaben; spezifischen Leistungs- und Verhaltenseigenschaften; der Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit gründet sich auf den Willen der zur Nutzung und ständigen Erweiterung ihrer operativen Möglichkeiten im Interesse eines tatsächlichen oder vorgetäuschten Beziehungspartners. Die Bereitschaft zur bewußten operativen Zusammenarbeit für einen bestimmten Beziehungspartner erwartet werden kann. Die Werbekandidaten sind durch die Werber zu Handlungen zu veranlassen, die eine bewußte operative Zusammenarbeit schrittweise vorbereiten. Es ist zu sichern, daß alle operativ bedeutsamen Informationen erfaßt und so aufbereitet werden, daß die Speicherung und kontinuierliche Verdichtung ermöglicht wird; die Entscheidung über einzuleitende politisch-operative Maßnahmen.

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