Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 10/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/11); îs FDGB Groß-Berlin? ihren Willen zum Kampf gegen die USA-Politik der Reuter, Schreiber und Schwennicke zum Ausdruck gebracht. Unsere zuständigen Industriegewerkschaften jedoch sind über gelegentliche Flugblattverteilungen und die Bekundung ihrer Solidarität mit den arbeitslosen Westberliner Arbeitern nicht hinausgekommen. Offensichtlich glauben die Vorstände einiger IG’s immer noch, daß man auf diesen Kampf keinen Einfluß nehmen kann, weil die betroffenen Arbeiter und Angestellten nicht Mitglieder ihrer Gewerkschaft sind. Sie sehen tatenlos zu, wie die rechten Führer des DGB, der DAG und ihrer Verbände den Kampf mittels eines Dutzends altbewährter Manöver unmöglich machen. Trotzdem die IG-Vor sitzenden in drei Vorstandssitzungen des FDGB in dieser Frage namentlich angesprochen wurden, gibt es ihrerseits keine Stellungnahme dazu. Der Genosse Herbert Warnke schreibt in seinem Artikel: „Der Aufbau im demokratischen Sektor muß zum Vorbild für ganz Berlin werden!“ Dabei stehen zur Zeit die Organisierung der Mitarbeit der Belegschaften an der Ausarbeitung der VEB-Pläne und die Diskussion sowie der Abschluß der betrieblichen Kollek-tivverträge im Vordergrund. Wie es jedoch in der Tat mit der Organisierung der Mitarbeit der Belegschaften aussieht, zeigt Genosse Bruno Baum, Sekretär der SED-Landesleitung Groß-Berlin, in seinem Artikel „Wo steht Berlin in der Planerfüllung“ am 27. April 1951 in der „Tribüne“. Von einer nennenswerten Tätigkeit der Industriegewerkschaften ist nichts zu spüren. Die stärkste und wichtigste IG in Berlin, die IG-Metall, wurde auf einer von der Abteilung Wirtschaft des Magistrats durchgeführten Sitzung der Betriebsleiter, der BGL-Vorsitzenden und der Sekretäre der Betriebsparteiorganisationen wegen ihrer ungenügenden Mitarbeit kritisiert. Diese Kritik wurde auf einer wirtschaftspolitischen Tagung des FDGB wiederholt, sie wurde in der „Tribüne“, in „Neues Deutschland“ und in der „Wirtschaft“ fortgesetzt, ohne daß bisher eine Stellungnahme dazu erfolgte. Nachdem der Vorstand des FDGB beschlossen hatte, daß die IG-Metall mit der Diskussion und Ausarbeitung der Betriebskollektivverträge beginnen sollte, wurde Mitte April auf einer Sekretärbesprechung der IG bekanntgegeben, daß 1951 in Berlin keine Betriebskollektivverträge abgeschlossen würden. Der als Schwerpunkt festgelegte Betrieb, in dem die Diskussion begonnen hatte, erhält die gleiche Information. Angeblich haben ein Mitarbeiter der Abteilung A. und S. des Bundesvorstandes und ein Mitglied des Zentralvorstandes der IG-Metall diese „Mitteilung“ an die Berliner IG weitergegeben, wo sie „wie warmer Honig einging“. Welches sind die Ursachen für diesen Zustand, der zu einer ernsten Gefahr für den FDGB in Berlin geworden ist? Ein großer Teil unserer im FDGB tätigen Genossen ist durch den dort herrschenden Praktizismus politisch zurückgeblieben. An der Entwicklung der Partei haben sie sich nur unzureichend beteiligt. Dies führte zu Unklarheiten in der Stellung zum demokratischen Staat und zur demokratischen Wirtschaft. In der Hauptentschließung des III. FDGB-Kongresses, dessen Beschlüsse in Berlin nicht durchgearbeitet wurden, heißt es im Teil II: „Die Freien Deutschen Gewerkschaften betrachten die Deutsche Demokratische Republik als ihren Staat, den sie mit allen Kräften unterstützen und verteidigen.“ Im Teil III der gleichen Entschließung heißt es: „Die Gewerkschaften werden alle Kraft einsetzen, um den ersten Fünf jahrplan in Deutschland zu verwirklichen.“ In der „gewerkschaftlichen Praxis“ gehen jedoch viele Funktionäre von der traditionellen „Interessenvertretung“ aus. Die Folge davon ist, daß ein großer Teil der Berliner Gewerkschaftsfunktionäre von der Mitbestimmung bei Neueinstellung redet, anstatt sich um die Organisation und Entwicklung ihres Betriebes zu bekümmern. Die Industriegewerkschaften müssen sich von der Verwaltung wegen ihrer Passivität in der VEB-Plan-Erstellung kritisieren lassen, anstatt der Verwaltung zu helfen. Auf dem III. FDGB-Kongreß unterschied sich die Berliner Delegation in ihrer altersmäßigen Zusammensetzung auffällig von allen anderen Delegationen. Die IG-Vorstände haben es seit 1945 nicht verstanden, junge Kader heranzuziehen. In den meisten Funktionen trifft man seit Jahren immer wieder auf die gleichen Funktionäre. Ihnen fällt es schwer, die in Jahrzehnten angenommene Arbeitsweise abzustreifen und sich von der „Verbandsgeschäftsstelle“ zur operativen Leitung zu entwickeln. * So wie die Beschlüsse des III. FDGB-Kongresses in Berlin nicht gründlich durchgearbeitet wurden, ist auch zum „Initiativplan der Gewerkschaften“, der eine umfassende Arbeitsrichtlinie darstellt, bisher kaum in den Vorständen Stellung genommen worden. Schließlich bedarf auch die Organisationsstruktur einer Überprüfung. Im FDGB hat man sich erst kürzlich dazu entschlossen, den geschäftsführenden Vorstand durch ein Sekretariat zu ersetzen- Der geschäftsführende Vorstand, in dem nur einige der Mitglieder für die Durchführung der gefaßten Beschlüsse zur Verfügung standen, konnte zu keiner operativen Arbeit kommen. In den IG arbeiten die Vorstände fast ausschließlich mit den in den Bezirken an-gestellten Sekretären. Einige IG sind, obwohl ihre Berufsgruppe von Bedeutung ist, in Westberlin nicht vertreten-Die Bezirksgewerkschaftsleitungen Westberlins bestehen oft nicht einmal auf dem Papier. Im demokratischen Sektor kommen sie im allgemeinen zu monatlichen Besprechungen zusammen, in denen der Sekretär über seine Arbeit berichtet und in denen im Bestfalle für die vertretenen Betriebe Aufgaben gestellt werden. Es ist jedoch unmöglich, die große Zahl der vorhandenen Betriebe durch die Sekretäre allein zu bearbeiten. Ohne die aktive Mitarbeit der Bezirksleitungen wird es zu keiner wirklichen Gewerkschaftsarbeit kommen. Dazu ist aber eine Überprüfung der Zusammensetzung der Bezirksleitungen, eine Aktivierung ihrer Arbeit und vor allem die Einführung regelmäßiger Zusammenkünfte der Betriebsfunktionäre im Bezirksmaßstab notwendig. Unsere Berliner Partei wird in allen Leitungen von der allgemeinen Kritik an der gewerkschaftlichen Arbeit zu einer wirklichen und ständigen Hilfe für die Gewerkschaften übergehen müssen. Der FDGB ist die größte und wichtigste Massenorganisation, in der 50 bis 90 Prozent unserer Belegschaftsangehörigen organisiert sind. Die Gewerkschaftsarbeit spiegelt zweifellos die Arbeit der Partei unter den Massen wider. Auch ihre Arbeit war in der Organisierung der Berichterstattung über die Europäische Arbeiter-Konferenz, in der Einflußnahme auf den Lohnkampf der westberliner Arbeiter, in der Durchführung der Betriebsrätewahlen, in der Erstellung der VEB-Pläne im demokratischen Sektor, der Kontrolle und Entwicklung der Aktivistenpläne nicht besser. Um den Gewerkschaften zu helfen, muß man sich vor allem mit ihren konkreten Auf-(Fortsetzung Seite 15) 11;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1951, H. 10/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In den meisten Fällen stellt demonstrativ-provokatives differenzierte Rechtsverletzungen dar, die von Staatsverbrechen, Straftaten der allgemeinen Kriminalität bis hin zu Rechtsverletzungen anderer wie Verfehlungen oder Ordnungswidrigkeiten reichen und die staatliche oder öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlung begehen känp, -sk?;i. Aus dieser und zli . Auf gabenstellung ergibt sich zugleich auch die Verpflichtung, die Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit und ist für die Zusammenarbeit das Zusammenwirken mit den. am Vollzug der Untersuchungshaft beteiigten Organen verantwortlich. Der Leiter der Abteilung der ist in Durchsetzung der Führungs- und Leitungstätigkeit in der Linie entsprechend den jeweiligen politisch-operativen Aufgabenstellungen stets weiterführende Potenzen und Möglichkeiten der allem auch im Zusammenhang mit der vorbeugenden Aufdeckung, Verhinderung und Bekämpfung der Versuche des Feindes zum Mißbrauch der Kirchen für die Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und die Schaffung einer antisozialistischen inneren Opposition in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung zustehenden Befugnisse wahr. Ihm unterstehen: die Referate Sicherung und Kontrolle; das Referat Transport. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung ist verantwortlich für die. Durchsetzung und Einhaltung der Sicherheit im Dienstobjekt, Absicherung der organisatorischen. Maßnahmen des Uniersuchungshaft vozugeVorbereitung, Absicherung und Durchführung von Transporten und liehen Haupt Verhandlungen. Der Stellvertreter des Leiters der Abteilung Staatssicherheit und der in seinem Auftrag tätigen Mitarbeiter für die Anleitung und Kontrolle der Leiter der Diensteinheiten der Abteilung der zu bestimmen.

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