Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 1/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/9); ZUM UMTAUSCH DER PARTEIDOKUMENT HERTHA GEFFKE Gesunder Ehrgeiz ist keine Im Beschluß des ZK vom 26. bis 27. Oktober 1950, der die Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten behandelt, heißt es unter anderem: „Parteifremde, feindliche, moralisch unsaubere und karrieristische Elemente werden aus der Partei ausgeschlossen.** Da die Bezeichnung karrieristische Elemente unter gewissen Umständen eine falsche Auslegung finden könnte, wollen wir uns mit diesem Begriff etwas näher befassen, um nicht in die Gefahr zu kommen, daß Genossen mit gesundem Ehrgeiz als Karrieristen bezeichnet werden. Bei der gesamten Überprüfungsarbeit müssen die gebildeten Kommissionen ständig davon ausgehen, daß es sich bei ihrer Aufgabe nicht um eine Parteireinigung handelt. Vielmehr muß ihre gesamte Arbeit in der Linie liegen, wie sie im Beschluß zum Ausdrude kommt. Dort wird gesagt: „Das Ziel dieser großen politischen Arbeit ist, die Parteimitglieder mit Hilfe der Kritik und Selbstkritik zu erziehen, um die Partei auf die Höhe der wachsenden Aufgaben zu heben.** Es kann Fälle geben, wo besonders junge Genossen in ihrem Eifer über das Ziel eines gesunden Ehrgeizes hinausschießen und dann als krankhaft ehrgeizig beurteilt werden. Doch hier muß die Partei auf diese Genossen erzieherisch einwirken. Das heißt, sic müssen auf ihre wirklichen Fehler aufmerksam gemacht und veranlaßt werden, selbstkritisch ihr Verhalten zu überprüfen. Diesen Genossen wird in den meisten Fällen eine kameradschaftliche Belehrung helfen, solche Überspitzungen zu überwinden. Gesunder Ehrgeiz nützt der Partei und der Arbeiterklasse Ein gesunder Ehrgeiz fördert die eigene Entwicklung der Genossen, nützt der Partei und damit der Arbeiterklasse. Nehmen wir als Beispiel unsere Aktivisten, die selbstverständlich den gesunden Ehrgeiz haben, ihre Arbeit nicht nur zu verbessern, sondern auch beispielgebend zu wirken. Zu ihren Erfolgen sind sie nicht immer leicht gekommen. Nicht allein, daß sie sich ernsthaft anstrengen mußten, um neue Arbeitsmethoden zu entwickeln: Es gab auch solche Fälle wie den des Genossen Garbe, Held der Arbeit, der unter einem ständigen Widerstand der Betriebsleitung, seiner Arbeitskollegen und der Parteileitung des Betriebes zu leiden und gegen sie anzukämpfen hatte. Hier zeigt sich, wie ein gesunder Ehrgeiz, der das Bestreben hat, heute besser als gestern zu arbeiten und morgen noch Höheres für die Partei und unser neues Leben zu leisten, ungeheure Energien aufbringen muß, um sich durchzusetzen, weil er einfach von der Grundorganisation der Partei falsch verstanden wird. Wer von einem gesunden Ehrgeiz beherrscht wird, hat immer das Bestreben, seine eigene Leistung noch als ungenügend zu bezeichnen und eine ständige Steigerung seiner Leistungen für die Partei zu erreichen. Solche Genossen werden immer bemüht sein, sich in ihrer Arbeit zu qualifizieren und auf dem Gebiete der Parteiarbeit im Selbststudium und in Zirkeln ihre Weiterbildung zu fördern. Dadurch werden sie einen Wetteifer entfalten, der auch auf andere vorwärtstreibend wirkt. karrieristische Erscheinung Zu einem gesunden Ehrgeiz gehört Bescheidenheit Zu dem gesunden Ehrgeiz gehört aber auch die Bescheidenheit. Unser großer Lehrmeister des Marxismus-Leninismus Josef Wissarionowitsch Stalin gibt uns dafür das beste Vorbild. Über ihn heißt es in seiner Biographie: „Alle kennen die unüberwindliche bezwingende Kraft der Stalinsdien Logik, die kristallene Klarheit seines Verstandes, seinen stählernen Willen, seine Ergebenheit für die Partei, seinen glühenden Glauben an das Volk und seine Liebe zum Volk. Allen ist seine Bescheidenheit, Einfachheit, Feinfühligkeit gegenüber den Menschen und seine Schonungslosigkeit gegen die Volksfeinde bekannt.** In unserer Partei sollte darum jeder Genosse das Bestreben haben, das Beste und Höchste für die Partei zu leistep, aber trotzdem bescheiden zu bleiben. Denn nur dadurch ist es möglich, seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Dieser gesunde Ehrgeiz hat darum nichts mit Karrieristen zu tun. Was verstehen wir unter einem Karrieristen? Ein charakteristisches Merkmal für einen Karrieristen ist sein persönliches Strebertum, verbunden mit Besserwisserei und Rechthaberei. Zu mir kam einmal eine Genossin, die in einer Massenorganisation hauptamtlich arbeitete und dort wegen ihres selbstherrlichen Auftretens und Intrie-gierens abgelehnt wurde. Sie kam aus dem Kleinbürgertum und war nach 1945 in die Arbeiterpartei gegangen, berief sich aber ständig auf ihr angeblich überlegenes Wissen und ihre Bildung, die sie nach ihrer Ansicht besonders qualifiziert, den einfachen Menschen anzuleiten. Ich gab ihr den guten Rat, endlich mit diesem Kampf aufzuhören und in einen Betrieb zu gehen, um kollektives Arbeiten zu lernen. Sie gab mir die Antwort: „Nein, ich werde weiterkämpfen, denn ich habe mir vorgenommen, die politische Laufbahn zu beschreiten.“ Überheblichkeit und Kriechertum sind ebenfalls typische Erscheinungen der Karrieristen, die fast immer aus dem Kleinbürgertum kommen. Sie gingen nach 1945 in die Arbeiterpartei, um sich eine gute „Position“ zu erwerben. Diese Karrieristen sind nicht bestrebt, sich die marxistisch-leninistische Wissenschaft anzueignen, sondern beharren auf ihrem bürgerlichen Wissen. Ebenso sind sie nicht bereit, Opfer für die Partei und Arbeiterklasse zu bringen, sondern erwarten nur Vorteile auf Grund ihrer Mitgliedschaft in der Partei. Sie kümmern sich nicht um die Beschlüsse der Partei und ihre Durchführung und finden es unerhört, daß von ihnen eine Parteiarbeit nach ihrer Arbeitszeit verlangt wird. Sie empfinden jede Arbeit für die Partei als Zwang, weil ihnen die Parteiverbundenheit fehlt. Infolge ihres Kriechertums versuchen sie sich nach „oben“ sei es in Partei, volkseigenem Betrieb oder Verwaltung als besonders ergebene Genossen oder Mitarbeiter anzubiedern. Sie zeigen oft großen Eifer, der auch als besondere Wachsamkeit erscheint, aber in Wirklichkeit zur Täuschung der Genossen dient. Dort wo der Klassenfeind sie ausnutzen wollte das beweisen die bisherigen Erfahrungen gingen sie darauf ein, weil sie kein Vertrauen zur Partei und zur Kraft der Arbeiterklasse haben, weil bei ihnen meistens im Hintergrund die Frage steht: Falls es einmal anders kommen sollte. Von diesen Elementen muß sich die Partei befreien, denn sie haben nichts mit der Arbeiterbewegung, geschweige mit einer marxistisch-leninistischen Partei zu tun, sondern benutzen die Partei nur als Sprungbrett für ihre Karriere. 9;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/9 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Rechtspf rga nen Entwicklung der Bearbeitung von Untersuchungsvorgängen - Entwicklung der Qualität und Wirk- samkeit der Untersuchung straf-tatverdächtiger Sachverhalte und politisch-operativ bedeutsamer Vorkommnisse Entwicklung der Leitungstätigkeit Entwicklung der Zusammenarbeit mit anderen operativen Linien und Diensteinheiten, mit den Untersuchungsorganen der Bruderorgane sowie des Zusammenwirkens mit den-anderen Siche rhei rqanen ,y jfpy.

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