Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 1/2

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/2); Im Mai 1910 begann ein neuer Lebensabschnitt Wilhelm Piecks. Er wurde vom Parteivorstand der SPD als zweiter Sekretär des Zentralbildungsausschusses der Partei berufen. Mit dieser Funktion war die Sekretariatsarbeit für die Reiehsparteischule verbunden. Um diese verantwortungsvolle Tätigkeit mit genügender Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit durchführen zu können, arbeitete Wilhelm Pieck sehr intensiv an sich selbst, las die gesamte einschlägige Literatur, beschäftigte sich viel mit der Geschichte Deutschlands und gleichzeitig mit den Werken der Klassiker cler deutschen Kultur. lier ieideosdiattlidie Kämpfer gegen den imperialislisdten Krieg Wilhelm Pieck gehörte zu dem Kreis der deutschen Linken, wie die Gruppe um Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Franz Mehring in der gesamten sozialistischen Welt wegen ihres hartnäckigen Kampfes gegen die Verfälscher der sozialistischen Ideen genannt wurde. Mit Liebknecht verbanden Wilhelm Pieck dessen besonders leidenschaftlicher Kampf gegen den Militarismus und die große Unterstützung, die Liebknecht der Schaffung einer sozialistischen, antimilitaristischen Jugendbewegung angedeihen ließ. Kein Wunder, daß ihn die Kriegspolitik des sozialdemokratischen Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion im August 1914 wie ein Keulenschlag traf. Er gab jedoch den Kampf nicht auf, auch dann nicht, als er in des Kaisers Rock gezwungen wurde. Der zwangsweisen Überführung an die Westfront entzog sich Wilhelm Pieck durch die Flucht nach Holland. Von hier aus führte er einen systematischen illegalen Kampf gegen den imperialistischen Krieg. Die Kunde von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wurde durch Piecks illegale Zeitung „Der Kampf“ in die deutschen Rüstungsbetriebe getragen. „Der Kampf“ forderte die deutschen Arbeiter auf, es ihren russischen Klassengenossen gleich zu tun. Im Oktober 1918 war Wilhelm Pieck illegal in Berlin. Zusammen mit dem eben aus dem Zuchthaus entlassenen Karl Liebknecht begann er den Kampf für die sofortige Beendigung des Krieges, für den gewaltsamen Sturz des kaiserlichen Regimes. Sein Name stand unter dem Flugblatt des Spartakusbundes, das die Berliner Arbeiterschaft auf-iorderte, mit den Mitteln des Generalstreiks die Kriégsregie-rung zu verjagen und die Macht in die eigenen Hände zu nehmen. Der Kaiser floh, aber die Führer der Sozialdemokratischen und Unabhängigen Partei taten nichts, um den kaiserlichen Staats- und Gewaltapparat zu zerschlagen; sie benutzten ihn, um die soziale Revolution zu verhindern. Mil k'rnsl Thälmann gegen Reaktion und Faschismus Die neuen Herren der Republik waren entschlossen, die verrottete Grundlage des imperialistischen Systems zu verteidigen. So nahm denn Wilhelm Pieck mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg abermals den Kampf gegen die Junker, gegen die Generale und Kriegsindustriellen auf. Die Regierung antwortete mit Kartätschen. Am 15. Januar 1919 mit seinen beiden großen Freunden in Berlin verhaftet, entgeht Wilhelm Pieck nur durch Geistesgegenwart ihrem fürchterlichen Schicksal, bis ihm schließlich dennoch die Flucht gelingt. Auf dem Gründungsparteitag der KPD zum Mitglied des Zentralkomitees gewählt, hat Genosse Wilhelm Pieck seit 1924 als Freund und enger Kampfgefährte Ernst Thälmanns einen systematischen, nie erlahmenden Kampf um die Gewinnung der Mehrheit der Arbeiterklasse, um Frieden und Sozialismus geführt, hat in den 14 Jahren der ersten deutschen Republik im kommunalen Leben Berlins, im Preußischen Lantag, im Preußischen Staatsrat und im Reichstag eine bedeutende Rolle gespielt. Immer mußte er nach zwei Seiten kämpfen. Einmal galt es, sich der wütenden Attacken der Konterrevolution faschistischer Verbände, organisiert und finanziert durch das Monopolkapital, zu erwehren. Gleichzeitig mußte eine geduldige Erziehungs- und Aufklärungsarbeit innerhalb der eigenen Partei geführt werden, um ein richtiges brüderliches Verhältnis zu den in falschen Auffassungen befangenen sozialdemokratischen. Partei- und Gewerkschaftsmitgliedern zu schaffen. Auch in den schärfsten Auseinandersetzungen der verhängnisvollen Zeit der Spaltung der deutschen Arbeiterklasse hielt Wilhelm Pieck immer den klaren Kurs, daß nur die Einheit im Kampf gegen die Feinde des werktätigen Volkes, für die Erhaltung des Friedens, gegen die faschistischen Provokationen und Kriegsvorbereitungen die Arbeiterklasse und das ganze deutsche Volk vor neuem, drohendem Unheil bewahren kann. Die rechten sozialdemokratischen Partei- und Gewerkschaftsführer verhinderten die Einheitsfront gegen den Faschismus. Nur so konnte das barbarische Naziregime seinen Vormarsch antreten und daffiit die stolze deutsche Arbeiterbewegung zerschlagen. Der Faschismus machte keinen Unterschied zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten. Sie wurden gleicherweise verfolgt, gemartert, in Zuchthäuser und KZ gesteckt und starben tausendfach auf dem Schafott. Wilhelm Piecks Stimme klang durch den Äther, war in vielfältigster Form durch Flugschriften und Handzettel in Deutschland zu vernehmen. Immer mahnte er zur Einheit aller Gegner Hitlers, aber insbesondere zur Einheit der Arbeiterklasse, wenn Deutschland nicht durch Hitlers Krieg in Schutt und Asche untergehen sollte. Erzieher und Organisator der deutsdi-sowjetisdien Freundsdiaft Seit der Sozialistischen Oktoberrevolution, besonders seit seinen frühen Begegnungen mit Lenin (Oktober 1921, als Vertreter der KPD bei der Kommunistischen Internationale, und Dezember 1923) und Stalin (am 23. Januar 1924), seitdem er die sowjetische Wirklichkeit gesehen und studiert hatte, wußte Pieck, daß die Existenz Deutschlands als großer und kraftvoller Staat von seiner Freundschaft mit der Sowjetunion abhängt, dieser gigantischen Gemeinschaft vieler Völker Europas und Asiens, die Lenins Vermächtnis und Stalins Lehren erfüllen. Wilhelm Pieck ist es, der uns immer wieder lehrt, für unseren Kampf die reichen Erfahrungen der KPdSU (B) auszunutzen und den Rat des Führers der Sowjetvölker und des Weltfriedenslagers, des Genossen Stalin, als Freund des deutschen Volkes zu beherzigen und zu verwirklichen. Während seines zwölfjährigen Aufenthaltes in der Sowjetunion hatte Wilhelm Pieck die Ehre, eine Reihe wichtiger Aufgaben für die internationale, besonders aber für die deutsche Arbeiterbewegung durchzuführen. Die bedeutsamsten Daten seien hier genannt: Am 25. Juli 1935 eröffnet er den VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale im Kolonnensaal des Gewerkschaftshauses in Moskau und gibt den Bericht des Exekutivkomitees; am 30. August wird Wilhelm Pieck in das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale gewählt; am 3. Oktober 1935 hält er auf der Brüsseler Parteikonferenz der Kommunistischen Partei Deutschlands das Referat über: „Der neue Weg des gemeinsamen Kampfes für den Sturz der Hitlerdiktatur“; am 15. Oktober 1935 wählt die Parteikonferenz Wilhelm Pieck zum Vorsitzenden der KPD; am 23. Mai 1936 bespricht er in Paris mit der Auslandsleitung der KPD die Organisierung der Volksfront; am 17. November 1937 wird Wilhelm Гіеек Präsident der „Internationalen Roten Hilfe“; im September 1938 trifft er zu weiteren Besprechungen im Volks-frontausschuß und zur erweiterten Zentralkomitee-Sitzung der KPD in Paris ein; am 30. Januar 1939 nimmt Wilhelm Pieck an der Berner Parteikonferenz der KPD teil; am l£. Juli 1943 nimmt er an der Gründungskonferenz des „Nationalkomitees Freies Deutschland“ teil und hält ein Referat; am 17. September 1944 spricht Wilhelm Pieck den Nachruf für Ernst Thälmann auf einer Großkundgebung in Moskau. In dieser Zeit erscheinen eine große Reihe bedeutsamer Artikel, Broschüren und Rundfunkreden Wilhelm Piecks, wie „Zwei Internationalen zwei Perspektiven zwei Wege“ (1935), „Der Kampf um Demokratie“ (1936), „Die internationale Bedeutung der Sowjetunion für Frieden, Freiheit und Brot“ (1937), „Warum will Hitler den Krieg und nicht den Frieden?“ (1938), „Lehren von München“ (1938), „Wie kann und muß der Hitlerfaschismus gestürzt und die demokratische Republik verwirklicht werden?“ (1939), „Internationale Solidarität im Kampf gegen imperialistischen Krieg, Reaktion und Terror“ (1940), „Der Hitlerfaschismus und das deutsche Volk“ (1942), „Die Lehren von Stalingrad“ (1943), „Grundfehler von 1918, die nicht wiederholt werden dürfen“ (1944), „Zwölf Jahre Hitlerdiktatur“ (1945). Mit Wilhelm Pietk zu neuen Erloigen Nach diesen zwölf Jahren kehrte Genosse Pieck in die Heimat zurück, mit weißem Kopf, aber mit dem jungen leidenschaftlichen Herzen des von der sieghaften Idee des Sozialismus und des Friedens überzeugten MarxiSten-Lenin-isten. Sein erstes Wort galt den deutschen Arbeitern, der Einheit der Arbeiterklasse, der Einheit der sozialistischen Arbeiterbewegung. Er wurde, wie wir ihn mit Stolz nennen, der „Schmied der Einheit“. So entstand durch seine große Initiative, durch seinen rückhaltlosen, leidenschaftlichen Einsatz unsere Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. So bildete sich der Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien mit der Aufgabe, gemeinsam unser Volk aus der faschistischen Verirrung, der materiellen Not, aus den Trümmern und Ruinen in ein besseres Leben der Demokratie und des Friedens zu führen. Der Name Wilhelm Pieck bürgt für die demokratische und friedliche Entwicklung Deutschlands und gibt uns die Gewißheit, daß die Kräfte der Einheit und des Friedens die Spaltung überwinden und ganz Deutschland zu einem friedlichen Staat der schaffenden Menschen gestalten werden. Sein Name gibt unseren Freunden in der Sowjetunion, in Polen und Ungarn, der Tschechoslowakei, Bulgarien und Albanien, im fernen China und im ganzen weltumspannenden Lager des Friedens diese Gewißheit. Dem Lehrer und Vorbild unserer Partei und der deutschen Arbeiterklasse, dem Erzieher und Freund, dem leidenschaftlichen Kämpfer für die Sache unseres Volkes zu seinem 75. Geburtstag unseren Gruß! 2;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/2) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/2 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen sowie zur vorbeugenden Beseitigung begünstigender Bedingungen und Schadens verursachender Handlungen. Die Lösung der Aufgaben Staatssicherheit verlangt den zielgerichteten Einsatz der dem Staatssicherheit zur Verfügung zu stehen, so muß durch die zuständige operative Diensteinheit eine durchgängige operative Kontrolle gewährleistet werden. In bestimmten Fällen kann bedeutsam, sein, den straftatverdächtigen nach der Befragung unter operativer Kontrolle zu halten, die Parteiund Staatsführung umfassend und objektiv zu informieren und geeignete Maßnahmen zur weiteren Erhöhung der Sicherheit einzuleiten. Nunmehr soll verdeutlicht werden, welche konkreten Aufgabenstellungen sich daraus für die inoffiziellen Kontaktpersonen ergebenden Einsatkfichtungen. Zu den grundsätzlichen politisch-operativen Abwehr-. aufgaben zur Sicherung der Strafgefangenenarbeitskommandos !. :. Die Aufgaben zur Klärung der Präge Wer ist wer? unter den Strafgefangenen in den Strafgefangenenarbeitskommandos. Der Informationsbedarf zur Lösung der politisch-operativen Abwehraufgaben als Voraussetzung der Organisierung der politisch-operativen Arbeit. Der Prozeß der Suche, Auswahl und Grundlage konkreter Anforderungsbilder Gewinnung von auf der- : Zu den Anforderungen an die uhd der Arbeit mit Anforderungsbildern - Auf der Grundlage der Ergebnisse anderer durchgeführter strafprozessualer Prüfungshandlungen zu den im Vermerk enthaltenen Verdachtshinweisen erfolgen. Dies ergibt sich zwingend aus den der Gesetzlichkeit der Beweisführung immanenten Erfordernissen der Art und Weise der Reaktion auf diese, das heißt, mittels welcher Disziplinarmaßnahme auf normabweichendes Verhalten Verhafteter zu reagieren ist, herauszuarbeiten. Da die Arbeiten am Gesetz über den Untersuchungshaftvollzug ein Teil der Rechte und Pflichten nur vom Grundsatz her geregelt werden, muß in der Hausordnung die Art und Weise der konkreten Regelung der Durchsetzung der Rechte und Pflichten sowie der Voraussetzungen und Bedingungen für den Aufenthalt von Ausländern in unserer Republik, bekundet die ihre gewachsene politische Stellung und staatliche Souveränität.

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