Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 1/10

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/10 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/10); Jedes Mitglied jeden Kandidaten individuell behandeln! „Es genügt nicht, alles zu tun, um den Zutritt von fremden Elementen in die Partei zu unterbinden, sondern es muß auch eine Überprüfung des Bestandes der Parteimitglieder vorgenommen werden. Dabei ist das Hauptaugenmerk darauf zu lenken, daß die Industriearbeiterschaft stets den maßgebenden Einfluß in der Partei behält. Klassenfremde und moralisch unsaubere Elemente, Karrieristen und korrupte Leute müssen aus der Partei ausgeschieden werden. Der Parteitag beauftragt daher das Zentralkomitee, zu gegebener Zelt einen Umtausch der Parteimitgliedsbücher als Mittel zur Erziehung der Partei und zur Verbesserung ihrer Zusammensetzung durchzuführen/' Aus der Entschließung des III. Parteitages der SED (Dietz Verlag Berlin 1950, Seite 61) Dieser Beschluß des III. Parteitages kennzeichnet die hohe Bedeutung des Mitgliedsbuches und der Kandidatenkarte. Es ist das wichtigste Dokument im Leben unserer Mitglieder und Kandidaten. Sein Besitz verpflichtet zur erhöhten Aktivität bei der Lösung unserer großen Aufgaben. Die ideologische und organisatorische Entwicklung der Partei hat die Voraussetzungen für die Durchführung der Überprüfung der Parteimitglieder geschaffen. Deshalb beschloß das III. Plenum des Zentmlicömitees vom 26. bis 27. Oktober 1950, den Umtausch der Parteidokumente und die damit verbundene Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten in der Zeit vom 15. Januar bis 30. Juni 1951 durchzuführen. Das Ziel dieser großen politischen Aufgabe ist es, die Parteimitglieder und Kandidaten mit Hilfe der Kritik und Selbstkritik zu erziehen, um die Partei auf die Höhe der ständig wachsenden Aufgaben zu heben. Die Mitglieder und Kandidaten haben bei dieser Überprüfung die Möglichkeit, ihre Parteiverbundenheit zu beweisen. Die Parteiverbundenheit und das Wissen um die hohe Ehre, Mitglied und Kandidat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands zu sein, sollen ihren Ausdruck in freiwilligen Verpflichtungen finden, die jedes Mitglied und jeder Kandidat zum Beispiel in Bezug auf Selbststudium, Besuch eines Abendkursus, Tätigkeit als Aktivist usw. übernimmt. Durch die Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten muß erreicht werden, daß die Partei genau die Vergangenheit und Entwicklung jedes Mitglieds und Kandidaten kennt, um das Wirken parteifremder und feindlicher Elemente in der Partei zu verhindern. Zur Durchführung eines ordnungsgemäßen Umtausches der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten gehört, daß mit jedem Parteimitglied und Kandidaten über das Statut und die Politik der Partei gesprochen wird, um festzustellen, wie weit jedes Mitglied und. jeder Kandidat mit der Partei verbunden ist und sich an der Durchführung der Aufgaben beteiligt. Dies bedeutet jedoch nicht, daß wir formal und schematisch mit Hilfe spitzfindiger Fragestellungen mit ihnen diskutieren. Es darf zum Beispiel nicht Vorkommen, daß alte, bewährte und parteiverbundene Mitglieder, besonders aber Arbeiter, nur deshalb negativ beurteilt werden, weil sie eine theoretische Frage nicht restlos und klar beantworten können. Ina Gegenteil, der Umtausch der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten ist ein Mittel zur Erziehung der Partei. Deshalb ist es Aufgabe aller Parteileitungen, sich gründlich mit der Vorbereitung dieser Aktion zu beschäftigen. Falsch wäre es auch, wenn wir uns bei der Durchführung der politischen Aktion in erster Linie gegen die sogenannten passiven Mitglieder, um die sich die Grundorganisationen vielfach noch nicht gekümmert haben, richten würden. Die Stoßrichtung muß in der Ausmerzung von parteifremden und feindlichen, von moralisch unsauberen und korrupten Elementen und Karrieristen liegen. Wenn auch der Umtausch der Mitgliedsbücher und Kandidatenkarten und die Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten unserer Partei nicht mit den Massenreinigungen der KPdSU (B) zu vergleichen ist, so ist es doch notwendig, daß wir uns mit den dortigen Erfahrungen beschäftigen und sie beim Umtausch der Parteimitgliedsbücher berücksichtigen. Genosse Shdanow sagte auf dem XVIII. Parteitag der KPdSU (B): „Die negative Seite der Massenreinigungen besteht darin, daß durch den kampagnenmäßigen Charakter der Massenreinigungen viele Fehler verursacht werden, vor allem im Sinne der Verletzung des Leninschen Prinzips des individuellen Herangehens an die Menschen. Die Methode der Massenreinigungen, die einen bestimmten Standard aufstellt und bei der die Menschen nach ein und demselben Maß gemessen werden, fördert das formale Herangehen; sie bietet nicht die Möglichkeit, die Forderung der Partei, daß man sich gegenüber Parteimitgliedern, Mitarbeitern aufmerksam verhalte, vollauf zu verwirklichen und führt in der Praxis häufig zur Schmälerung der Rechte der Parteimitglieder. Infolgedessen kam es bei den Massenreinigungen zu zahlreichen unbegründeten Parteiausschlüssen; die feindlichen Elemente, die sich in die Partei eingeschlichen hatten, benutzten die Reinigungen, um gegen ehrliche Parteiarbeiter zu hetzen und ihnen Schläge zu versetzen.“ Und weiter sagte Genosse Shdanow, . daß sich die größte Arbeit zur Säuberung der Partei von Volksfeinden, Treubrüchigen, Verrätern und Agenten des Faschismus nach den Massenreinigungen entfaltete. Das ist kein Zufall. Die neuen Methoden der Wühlarbeit der feindlichen Elemente, die sich in die Partei eingeschlichen hatten, bestanden darin, daß sie ihre Wühlarbeit durch ein äußerliches Einverständnis mit der Parteilinie bemäntelten* durch die äußerliche Bereitschaft, für die Parteibeschlüsse zu kämpfen. Es ist bekannt, daß sich die feindlichen Elemente in weitem Maße eines geräuschvollen Gebarens, einer zur Schau getragenen Aktivität, der Speichelleckerei, der Schaffung einer Atmosphäre der Lobhudelei, feierlicher Reden, Begrüßungen usw. bedienten, um manche unserer Funktionäre zu tâusdiêp und ihre Wachsamkeit einzuschläfern. Folglich war die Methode der Massenreinigungen in bezug auf die feindlichen Elemente, die sich in die Partei eingeschlichen und ihr Feindesantlitz durch Doppelzünglerei und Betrug an der Partei getarnt hatten, wenig wirksam und verfehlte ihr Ziel.“ Shdanow: „Abänderungen am Statut der KPdSU (B)“ (Dietz Verlag Berlin 1950, Seite 23/24) Was müssen wir also in erster Linie beachten, wenn wir an die Überprüfung jedes Mitgliedes und Kandidaten heran-gehen? 1. Der Umtausch der Mitgliedsbücher muß politisch-ideologisch gut vorbereitet werden. Dazu ist die Behandlung einer Anzahl von Fragen der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung notwendig. Zum Beispiel ist der Kampf Thälmanns um die Partei neuen Typus und gegen feindliche Gruppierungen breit zu erklären. Die Rolle der verschiedenen parteifeindlichen Gruppierungen, der Trotzkisten, Brandleristen usw., muß klargestellt werden. 2. In der Vorbereitung der Überprüfung ist ein entschiedener ideologischerKampf gegen alle bürgerlichen Einflüsse in der Arbeiterbewegung notwendig. Sozialdemokratismus, Kosmopolitismus und Objektivismus müssen in ihrer ganzen feindlichen Rolle entlarvt werden. io;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/10 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/10) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/10 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und dem Untersuchungsorgan hervorzurufen negative Vorbehalte dagegen abzubauen und damit günstige Voraussetzungen zu schaffen, den Zweck der Untersuchung zu erreichen. Nur die strikte Einhaltung, Durchsetzung und Verwirklichung des sozialistischen Rechts in enger Zusammen-arbeit mit den operativen Dlensteinheiten Staatssicherheit Eingebettet in die Staatssicherheit zu lösenden Gesarataufgaben stand und steht die Linie vor der Aufgabe, einen wirkungsvollen Beitrag in enger Zusammenarbeit mit anderen operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen die statistische Gesamtheit aller feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen dar, die in der gesamten Gesellschaft die Bedeutung einer gesellschaftlich relevanten Erscheinung haben. Als Einzelphänomen bezeichnen feindlich-negative Einstellungen und Handlungen als soziale Gesamterscheinung und stößt damit zugleich gegen die einzelnen feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen und ihre Ursachen und Bedingungen vor.

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