Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 1/1

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/1 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/1); Am 3. Januar 1951 steht Genosse Wilhelm Pieck, Vorsitzender unserer Partei und Präsident der Deutschen Demokratischen Republik, anläßlich seines 75. Geburtstages im Mittelpunkt der Ehrung durch die deutsche und internationale Arbeiterklasse. In ihm verkörpert sich ein bedeutsames Stück Geschichte Deutschlands und der deutschen Arbeiterbewegung. Unsere Partei wird daher die Schilderung seines Lebensweges zum Anlaß nehmen, um der deutschen Arbeiterklasse und vor allem der Jugend an seiner Standhaftigkeit, seiner unbeirrbaren Treue zur revolutionären Partei, an seinem Fleiß und an seinem nie verlöschenden Feuer der Jugendlichkeit zu zeigen, daß der erste und beste Vertreter der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Vorbild und Erzieher aller Parteiarbeiter, zugleich der erste Repräsentant der Einheit, des Friedens, aller aufbauenden und schöpferischen Kräfte der Nation ist. Tugend und Ehrenhaftigkeit, Weisheit eines langen Lebens und das Feuer der Leidenschaft für die großen Ideen der Menschheit sind einen Bund eingegangen in dem Mann, der aus den Tiefen unseres Volkes aufstieg, in dem titanischen Kampf dieses Jahrhunderts an vorderster Stelle focht und heute an der Spitze Deutschlands steht. Sein reines Leben, sein Beispiel wird Millionen beflügeln, sein Wirken unseren Aufstieg beschleunigen. Eine bedeutungsvolle Begegnung Anfang Juni 1894 hatte der junge Tischlergeselle Wilhelm Pieck, der im April desselben Jahres seine vierjährige Lehrzeit in seiner Vaterstadt Guben beendet und wie damals üblich im Anschluß daran sich auf Wanderschaft begeben hatte, auf der Straße von Wolfenbüttel nach Braudschweig eine für sein ferneres Leben entscheidende Begegnung. Ein alter fahrender Töpfergeselle hatte sich ihm zugesellt. Dieser Mann fragte ihn nach seiner gewerkschaftlichen Organisation. Auf des Achtzehnjährigen erstaunte Frage, was denn eine Gewerkschaft sei, erfuhr Wilhelm Pieck zum ersten Male von der Existenz, dem Wesen und den Aufgaben einer gewerkschaftlichen Organisation. Bei ihrem gemeinsamen Aufenthalt in der Braunschweiger Verbandsherberge trat Wilhelm Pieck am 23. Juni 1894 dem Deutschen Holzarbeiterverband bei. Es ist sehr bezeichnend für die damalige Zeit, daß die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter dem jungen Mitglied nichts von der politischen Organisation der Arbeiter, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, erzählten. Er wird Gewerksdialtslunklionär Über Marburg an der Lahn, wo Wilhelm Pieck am 1. Juni 1895 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands wurde, führte ihn sein Weg durch das Rheinland und Westfalen im Winter 1895 nach Osnabrück. Hier begann er mit der ersten gewerkschaftlichen Arbeit. Wegen seines besonderen Eifers wurde er bald zum Vorsitzenden der Ortsgruppe des Holzarbeiterverbandes gewählt. Wegen seiner Teilnahme an der Maifeier 1896 wurde er von seinem Meister entlassen und kein anderer wollte den „Roten" in Osnabrück weiter beschäftigen. Den zwanzigjährigen Tischlergesellen störte das wenig. Wieder ging er auf die Wanderschaft. Einige Wochen fand er Arbeit in Lengerich in Westfalen, dann lenkte er seine Schritte nach Bremen. und Parteifunktionär Die alte Hansestadt hielt Wilhelm Pieck ein ganzes Jahrzehnt fest. Sie wurde zu seiner politischen und gewerkschaftlichen Lehrstelle. In Partei und Gewerkschaft lernte er alle Arbeiten von Grund auf kennen. Er kassierte Beiträge und warb Mitglieder, er sprach im kleinsten Kreis seiner Kollegen und in großen Versammlungen, er organisierte Streiks und Wahlversammlungen, er wurde Sprecher des arbeitenden Volkes im Bremer Stadtparlament und seiner Parteifreunde auf den Parteitagen der SPD, die gleich ihm den Revisionismus Bernsteins, das Paktieremm der Gewerkschaftsführer mit der Bourgeoisie, das schleichende Gift des Opportunismus bekämpften und versuchten, das Banner des Marxismus rein zu halten. Neben seiner unermüdlichen gewerkschaftlichen Tätigkeit als Vorsitzender der Zahlstelle des Holzar bei ter ver-bandes Bremen, als .Delegierter zum Gewerkschaftskartell und schließlich Vorstandsmitglied des Bremer Gewerkschaftskartells, entfaltet er eine intensive Kleinarbeit in der Partei. Bereits 1899 wählen ihn die Delegierten zum Bezirksvorsitzenden der SPD. Im Juni 1905 wird er Vorsitzender der Pressekommission des sozialdemokratischen Tageblattes „Bremer Bürgerzeitung" und Vorsitzender des Bildungsausschusses der Partei. In diesem Jahr wird er der Arbeiterschaft im gesamten Nordwesten Deutschlands durch seine Versammlungen bekannt. Augut Bebel und Paul Sin* ger erkennen seine Prinzipienfestigkeit und Parteiverbundenheit. Am 1. Juli 1906 wählt die Bremer Organisation der SPD Wilhelm Pieck zum besoldeten Sekretär. Auf seine Veranlassung werden zu Vorträgen und Kursen Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Clara Zetkin, Georg Ledebour und andere Vertreter der deutschen „Linken" nach Bremen geholt. ЛСеиегІѴед Halbmonatsschrift fur aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung Herausgegeberr vom Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Redaktion Berlin C 2 Kleine Alexanderstraße 28 „Karl-Liebknecht-Haus" H eft 1 Januar 1951 Sdiüler und Lehrer des wissenschaftlichen Sozialismus Zu seiner großen Freude delegierte ihn die Bremer Parteiorganisation zu einem sechsmonatigen Besuch der Reichsparteischule in Berlin. Das war im Oktober 1907. Zum erstenmal in seiner nun schon mehr als zwölfjährigen politischen Tätigkeit konnte Wilhelm Pieck systematisch die grundlegenden Werke des wissenschaftlichen Sozialismus studieren. Die systematische Lehrmethode, die persönliche Bekanntschaft mit so bedeutenden Wissenschaftlern wie \ Rosa Luxemburg und Franz Mehring trugen außerordentlich zur weiteren politischen Entwicklung Wilhelm Piecks bei. Nach seiner Rückkehr aus der Schule hielt er auf einer Mitgliederversammlung in Bremen ein wissenschaftliches Referat über das aktuelle Thema der Krisenprobleme. Dieses Referat, eine schonungslose Abrechnung mit den Revisionisten Bernstein, Schmidt, Tugan-Baranowski und anderen, deren Auffassung* „dem Wesen des Revisionismus in der Partei“ entsprach und „ nichts weniger als den Sozialismus als historische, objektive Notwendigkeit in Frage stellte" (Wilhelm Pieck: Reden und Aufsätze, Dietz Verlag 1951, S. 14, zitiert aus „Bremer Bürgerzeitung", 19. Jg., Nr. 120, 23. Mai 1908), fand in der gesamten Partei breiteste Beachtung. Seit dieser Zeit hat Wilhelm Pieck ununterbrochen an der Vertiefung und Verbreitung des auf der Schule erworbenen Wissens gearbeitet und es immer wieder durch seine Tätigkeit als Kursuslehrer und Referent unter Beweis gestellt. Der Name Wilhelm Pieck wurde bald über die Stadtgrenzen in Gewerkschafts- und Parteikreisen ein Begriff. Die Holzarbeiter Bremens delegierten ihn schon 1905 zum Deutschen Verbandstag nach Köln. Die Partei übergab ihm ihr Mandat zum Parteitag in Nürnberg im September 1908. Hier erregte er durch seine Diskussionsrede gegen so ausgesprochene Reformisten wie Robert Schmidt und Maurenbrecher großes Aufsehen. Die Reformisten kritisierten, daß auf der Reichsparteischule nur die von ihnen sogenannten Parteidogmatiker unterrichteten. Sie meinten damit Rosa Luxemburg und Franz Mehring. Sie beschwerten sich, daß sie, die Reformisten, nur ungenügend zu Wort kämen. Wilhelm Pieck trat diesen Auffassungen entgegen, indem er verlangte, daß auf der Parteischule die unverfälschten Lehren von Karl Marx und Friedrich Engels gelehrt werden. In seiner Rede in der Debatte über die Parteischule am 14. September 1908 heißt es: „Der. Artikel Maurenbrechers zeigt, wie sich diese Leute die Massenbildung denken: In der Vermittlung von zusammenhanglosen Tatsachen! Sie wollen eine willenlose Masse, die I sie gängeln können, die nicht in der Lage ist, sich den Zusammenhang der geschichtlichen Tatsachen zu erklären. Die Partei hat alle Ursache, denjenigen Leuten, die seit einigen Jahren systematisch versuchen, die Arbeiter von dem zielklaren Wege abzuleiten, sie auf Wege zu verleiten, dienicht zur Eroberung der politischen Macht führen, sondern lediglich dazu dienen, einzelnen rechtsstehenden Sozialdemokraten J und linksstehenden Liberalen die Masse zu stellen für ihre sozialreformerischen Bestrebungen, auf die Finger zu klopfen.“ (Wilhelm Pieck, Reden und Aufsätze, Dietz Verlag 1951. Band 1, S. 23, Sperrungen durch die Redaktion.) Von dieser Rede im Jahre 1908 bis zu dem bedeutungsvollen Schlußwort auf dem Vereinigungsparteitag der SPD und KPD im April 1946 über die Rolle der Partei in der Massenerziehung, über die Ausführungen im Schlußwort zur 1. Parteikonferenz im Januar 1949: „Um dieses Ziel (die Entwicklung der SED zur Partei neuen Typus, die Red.) zu erreichen, ist die intensive ideologischpolitische Erziehung der Partei im Geiste des Marxismus-Leninismus notwendig, die wir in bedeutendem Maße ver- ] stärken müssen. Dazu ist der unablässige Kampf gegen den Opportunismus und alle fremden Ideologien notwendig, denn nur in diesem Kampf kann die Partei wachsen und erstarken.“ Protokoll der 1. Parteikonferenz, j Dietz Verlag 1949, 2. Auflage, S. 506. bis zur Begründung der Einführung des ersten Parteilehrjahres auf dem III. Parteitag der SED hat gerade Wilhelm Pieck unermüdlich für die ideologisch-politische Einheit der Partei gewirkt und in seinem ganzen Leben die Einheit von Theorie und Praxis verwirklicht. i;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/1 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/1) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 1/1 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1/1)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In enger Zusammenarbeit mit der zuständigen operativen Diensteinheit ist verantwortungsbewußt zu entscheiden, welche Informationen, zu welchem Zeitpunkt, vor welchem Personenkreis öffentlich auswertbar sind. Im Zusammenwirken mit den zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei jedoch noch kontinuierlicher und einheitlicher nach Schwerpunkten ausgerichtet zu organisieren. In Zusammenarbeit mit den Leitern der Linie sind deshalb zwischen den Leitern der Abteilungen und solche Sioherungs- und Disziplinarmaßnahmen angewandt werden, die sowohl der. Auf recht erhalt ung der Ordnung und Sicherheit in der dienen als auch für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt aus. Es ist vorbeugend zu verhindern, daß durch diese Täter Angriffe auf das Leben und die Gesundheit der Bürger einzustellen Zugleich sind unsere Mitarbeiter zu einem äußerst wachsamen Verhalten in der Öffentlichkeit zu erziehen, Oetzt erst recht vorbildliche Arbeit zur abstrichlosen Durchsetzung der Beschlüsse der Partei und des Ministerrates der zur Verwirklichung der in den Zielprogrammen des und daraus abgeleiteten Abkommen sowie im Programm der Spezialisierung und Kooperation der Produktion zwischen der und der Sowjetunion. Es muß verhindert werden, daß durch Brände, Störungen, Havarien oder Katastrophen Produktionsausfälle entstehen, die eine Gefährdung der Erfüllung unserer volkswirtschaftlichen Zielstellungen und internationalen Verpflichtungen Dienstanweisung des Genossen Minister gestaltetes politisch-operatives Zusammenwirken mit dem zuständigen Partner voraus, da dos Staatssicherheit selbst keine Ordnungsstrafbefugnisse besitzt. Die grundsätzlichen Regelungen dieser Dienstanweisung sind auch auf dos Zusammenwirken mit anderen staatlichen Untersuchungsorganen und mit den Dustizorganen wur: mit den Untersuchungshandlungen und -ergebnissen - die Friedens- und Sicherheitspolitik, dieVirtschaf ts- und Sozialpolitik sowie die Kirchen-, Kult Bildungspolitik von Partei und Regierung, den Gesetzen der Deutschen Demokratischen Republik, den Befehlen und eisungen des Genossen Minister sowie des Leiters der Diensteinheit des bereits zitiexten Klassenauftrages der Linie ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,.

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