Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 9/31

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 9/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 9/31); um eine gute Werbung für das Lesen und für die Bücher im Betrieb kümmern sollen. Br schreibt unter anderem: „Es kommt nicht nur darauf an, daß die Bücherei räumlich gut untergebracht ist, sondern es muß auch Wert darauf gelegt werden, die Bibliothek ständig durch Neuanschaffungen zu erweitern, zu ergänzen und überholte Bücher von Zeit zu Zeit auszusortieren. Die Neuanschaffungen dürfen nicht planlos gekauft werden, sondern es soll ein Genosse damit beauftragt werden, der den Wert der Bücher einigermaßen beurteilen kann und der es auch versteht, sie in der richtigen Weise unter der Belegschaft zu propagieren. Als ich die Werkbücherei übernahm, meinten viele Kollegen: Da kann man sich jetzt keine Bücher mehr holen, der dreht uns ja doch bloß politische Literatur an. Ein Zeichen dafür, daß Vorurteile gegen joli-tische Literatur bestanden, die nicht begrün-. det sind. Denn im weitesten Sinne ist jede Literatur politische Literatur es kommt nur darauf an, welche Politik darin vertreten bzw. damit unterstützt wird! Das muß man den Kollegen klarmachen. Und man muß ihnen zeigen, daß die fortschrittlich politische Literatur (einschließlich Romanen, Reportagen usw.) nicht nur weiterbringt und wertvoll, sondern auch spannend und interessant ist. Ich schrieb für alle Gruppen im Betrieb besondere Plakate und legte die Bücher auf Tischen aus; weiterhin veranstaltete ich eine Ausstellung besonders wertvoller Bücher, stellte die Buchbesprechungen aus der Presse mit aus und benützte jede Gelegenheit, um mit den Kollegen ausgiebig über bestimmte Bücher zu diskutieren. Dadurch gewann ich das Vertrauen eines großen Teils der Leser, auch der bisher politisch uninteressierten und der Kollegen aüs anderen Parteien, so daß sie sich jetzt bei ihrer Bücherauswahl gern von mir beraten lassen." Welche Betriebe haben ähnliche Erfahrungen mit ihrer Werkbücherei gemacht? Die Redaktion Eine Wohngruppe bei der Bildung derAusschüsse der Nationalen Front des demokratischen Deutschland Die Wohngruppe 1 des Stadtteiles II in Sangerhausen nahm in ihrer Rechenschaftsversammlung anläßlich der Neuwahl der Parteileitung eine Entschließung an, in der u. a. auch die Durchführung von öffentlichen Diskussionsversammlungen vorgesehen war. Die Wohngruppenleitung hat demzufolge im Januar mit dem Ortsausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland die Vereinbarung getroffen, eine solche Versammlung zu starten. Der Redner dazu wurde von der LDP gestellt. Die Versammlung wies zwar einen guten Besuch auf, aber die Kreise, die erfaßt werden sollten, waren nicht vertreten. Außer dem Redner und einigen Parteilosen hatten sich nur Genossen eingefunden. Trotzdem gelang es, anläßlich dieser Versammlung einen Stadtteilausschuß der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu schaffen, der sich in der Hauptsache aus Parteilosen zusammensetzte. Dieser führte im Februar einen Frage-und-Antwort-Abend durch, der einen weit größeren Erfolg als die erste Versammlung zu verzeichnen hatte. Ein öffentlicher Fragekasten hatte Gelegenheit gegeben, Fragen, die die Einwohnerschaft interessieren, zur Diskussion zu stellen. Ihre Beantwortung gab eine gute Grundlage für die Aussprache. Das führte dazu, daß der Ausschuß aus den Reihen der an diesem Abend gut vertretenen Parteien und Parteilosen erweitert werden konnte. Nun folgte etappenmäßig die Einberufung von Versammlungen in allen vier Lokalen des Stadtteils. Für den Bereich eines jeden Lokals wurde ein ebensolcher Ausschuß geschaffen. In der Hauptsache waren es parteilose Frauen, die sich zur Mitarbeit bereit fanden und die auch in zwei Ausschüssen den Vorsitz übernahmen. Die Arbeit, die sie nun leisteten, beweist, daß es durchaus möglich ist, parteilose Kräfte für die Tätigkeit im Parlament der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu gewinnen. Einige Tage vor den einberufenen Versammlungen hatten die parteilosen Ausschußmitglieder eine Agitation entfaltet, die die Arbeit manches Parteifunktionärs in den Schatten stellte. In jedem zweiten Haus hing am Fenster, innen angebracht, ein kleines handliches Plakat. In mancher Straße konnte man es sogar an jedem Haus bemerken. Mit dem Austragen der Plakate war zwangsläufig eine Hausagitation zugunsten der Versammlungen zustande gekommen. Mancher Einwohner kam zu unseren Funktionären mit der Frage, warum man ihm nicht auch ein Plakat zum Aushängen gegeben habe, ob man ihn zurücksetzen wolle. Die Versammlungslokale selbst waren innen und außen entsprechend geschmückt worden. Große, schwarzrotgoldene Fahnen zeigten an, daß etwas Besonderes los sei. So war also der gesamte Stadtteil mobil gemacht worden, und der Erfolg blieb auch nicht aus. Alle vier Versammlungen waren voll besetzt, drei davon sogar überfüllt, obwohl erst vier Tage zuvor eine Großkundgebung stattgefunden hatte. Die Versammlungen haben zweifellos allseitiges Interesse erweckt. Die Ausschüsse der Nationalen Front des demokratischen Deutschland setzen ständig ihre Arbeit fort, laufend werden Sitzungen abgehalten und die notwendigen Maßnahmen besprochen. Die Genossen unserer Wohngruppe haben hier beispielgebende Arbeit geleistet. Sie XeuerWeg 1950/9 gewannen die Parteilosen zur Mitarbeit, gaben ihnen eine richtige Anleitung, und unsere Partei erwies sich wirklich als der Motor bei der Bildung der Ausschüsse der Nationalen Front des demokratischen Deutschland. OttoFleischer * In der gleichen Zuschrift übt Genosse Otto Fleischer Kritik an der Wohngruppe, die durch häufige Verlegung des Bildungsabends und der Mitgliederversammlungen einen weit schwächeren Besuch der Parteiabende verursachte. Er hat dabei recht; denn selbst bei einer ausgezeichneten Massenarbeit darf das innerparteiliche Leben und die Schulung der Genossen nicht vernachlässigt werden. Sie geben ihnen erst das Rüstzeug für die Arbeit unter den Massen. Die Redaktion. Unterstützen innerparteiliche Wettbewerbe nicht die Tendenz zur „Parteiarbeit im Leerlauf“? Ich habe den Artikel „Parteiarbeit im Leerlauf" in „Neuer Weg" Nr. 5/1950 gelesen und möchte dazu ein Beispiel aus unserem Stadtbezirk mitteilen. Wir haben in unserem Stadtbezirk eine Wanderfahne, die jeweils der besten Wohngruppe zugesprochen wird. Das hat sich allerdings nicht nur auf die innerparteiliche Arbeit, sondern auch nach außen hin anspornend ausgewirkt, Denn nach den Bedingungen unseres Wettbewerbes werden ja gerade öffentliche Kulturveranstaltungen, Mitarbeit an Veranstaltungen für die Nationale Front, Werbungen für die Deutsch-Sowjetische Freundschaft usw. besonders hoch bewertet. Leider hat sich aber jetzt folgende Situation ergeben: Die Wohn- gruppe, die zur Zeit im Besitz der Fahne ist, hatte wieder eine öffentliche Kulturveranstaltung vorbereitet und bot in einer Arbeitsbesprechung der Gruppenvorsitzenden den übrigen Wohngruppen je zwei Karten mit der Bitte um Verkauf an. Das wurde sehr entrüstet zurückgewiesen mit der Bemerkung: „Ihr macht eine Kulturveranstaltung und kriegt dann einen Haufen Punkte-, dann verkauft nur auch eure Karten allein-, wir müssen unsere ja auch allein verkaufen? wir wollen euch ja die Fahne abjagen!" Der Genosse hat daraufhin seine Karten wieder mitgenommen. Hier hat sich der Wettbewerb schädigend auf die Parteiarbeit ausgewirkt; denn anstatt kollektiv einander zu unterstützen, ist man egoistisch bestrebt, nur den eigenen kleinen Kreis in den Vordergrund zu stellen. Irma Hasselbart, Leipzig * Die Begründung, mit der die Genossin Hasselbart die innerparteilichen Wettbewerbe ablehnt, erscheint uns deshalb nicht stichhaltig, weil sie nicht nur für die innerparteilichen Wettbewerbe zutrifft. Die Gefahr der Eifersüchtelei kann zunächst bei jedem Wettbewerb bestehen und hat ebenso bei der Entfaltung der Wettbewerbsbewegung in den volkseigenen Betrieben bestanden. Wie sie dort durch die Erziehung, durch die Bewußtseinsveränderung der Werktätigen gebannt wurde, könnte sie auch bei innerparteilichen Wettbewerben ausgeschaltet werden. Das ist also nicht das Entscheidende. Entscheidend ist vielmehr und das zeigt auch dieses Beispiel , daß diese Wettbewerbe trotz aller Bewertungsgrundsätze die Tendenz haben, nach 31;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 9/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 9/31) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 9/31 (NW ZK SED DDR 1950, H. 9/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingungen ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei, der Instruktionen und Festlegungen des Leiters der Verwaltung Strafvollzug im MdI, des Befehls. des Ministers für Staatssicherheit sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, der allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane, der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane und der Befehle und Weisungen der Zentrale sowie an ihre Fähigkeit zu stellen, die von ihnen geführten zur operativen Öisziplin und zur Wahrung der Konspiration zu erziehen und zu qualifizieren, daß er die Aktivitäten Verhafteter auch als Kontaktversuche erkennt und ehrlich den Leiter darüber informiert, damit zum richtigen Zeitpunkt operativ wirksame Gegenmaßnahmen in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung haben zu gewährleisten, daß rechtzeitige Entscheidungen über die Weiterbearbeitung der Materialien in Operativvorgängen getroffen werden, sofern die in der Vorgangs-Richtlinie genannten Anforderungen erfüllt sind.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X