Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 8/19

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 8/19 (NW ZK SED DDR 1950, H. 8/19); JOHANNES SCHELLENBERGER Wie werden die Genossen in den Kulturausschüssen befähigt, ihre Aufgaben besser zu erfüllen ? Bedeutsame Beschlüsse und wie sie durchgeführt werden Um die Kulturarbeit auf dem Lande zu fördern und zu intensivieren, forderte das Politbüro unserer Partei in seinem Beschluß „Richtlinien über die Kulturarbeit auf dem Dorfe“ vom 9. August 1949, daß in den landwirtschaftlichen Gebieten in jedem Kreis ein Kullurausschuß aus Vertretern des Kulturbundes, des FDGB, der VdgB, der FDJ, des DFD, der Volksbühne und aus Vertretern der MAS-Kulturaus-schüsse zu bilden sei. Ferner wurde gefordert, daß in jedem Dorf ein Kulturausschuß aus den Vertretern der Massenorganisationen sowie der Kulturausschüsse der MAS und der volkseigenen Güter unter Einbeziehung von Persönlichkeiten, die iii der Kulturarbeit eine große Rolle spielen, zu bilden ist. Am 21. Oktober 1949 gab das Sekretariat des Politbüros Richtlinien zur Durchführung dieses Beschlusses heraus, die den Genossen im Lande in gedruckter Form zugestellt wurden. Durch diese Beschlüsse wurde den Genossen in den Kulturausschüssen eine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe aufgetragen, die jedoch bis jetzt bei weitem nicht erfüllt wurde. Bis jetzt bestehen noch nicht überall Kulturausschüsse, und wo sie bestehen, leisten sie meist keine Kulturarbeit, sondern betätigen sich nur als Kommissionen zur Abstimmung der Veranstaltungsprogramme und -termine. Im wesentlichen ist es fast nirgends zu einer wirklichen gemeinsamen Arbeit der im Kulturausschuß vertretenen Organisationen gekommen. Unsere Genossen betrachten den Kulturausschuß noch nicht als eine Körperschaft, die im Orts- und Kreismaßstab eine bewußte erzieherische Arbeit unter der Bevölkerung zu leisten hat. Die Hauptursache dafür, daß die Kulturausschüsse in den meisten Fällen ihre Aufgaben noch nicht erfüllen, ist darin zu sehen, daß unsere Genossen in den Kulturausschüssen selbst noch nicht erkannt haben, wie sie ihre Aufgabe erfüllen können. Was müssen unsere Genossen also tun? Lenin sagte in seinem Bericht auf dem 2. Kongreß der Abteilungen für politische Aufklärung im Jahre 1921: „In einem Krieg kann man in einigen Monaten siegen, aber auf dem Gebiet der Kultur kann man in einer solchen Frist nicht siegen. Der Natur der Sache nach 1st hierbei eine längere Frist nötig; und man muß sich auf diese längere Frist einrichten, indem man seine Arbeit berechnet, indem man größte Zähigkeit, Beharrlichkeit und Systematik an den Tag legt." (Sperrung von uns. Die Red.) Studiert die Direktiven von Partei und Regierung! Dazu ist aber notwendig, daß die Genossen selbst die einschlägigen Parteibeschlüsse, die Artikel der führenden Genossen in den Parteizeitungen und -Zeitschriften, besonders in „Neuer Weg“, studieren. Studieren heißt nicht einfach: lesen. Studieren heißt: durcharbeiten, auf den konkreten Inhalt überprüfen, die eigene Arbeit an diesem Inhalt beurteilen, die notwendigen theoretischen Grundlagen feststellen und Schlußfolgerungen daraus ziehen. Dies kann im allgemeinen ein Genosse allein nicht tun. Ein solches Studium ist nur möglich unter Leitung der für die Kulturarbeit verantwortlichen Genossen des Kreisvorstandes. In der Deutschen Demokratischen Republik wird bekanntlich die führende Rolle der Arbeiterklasse auch auf dem Gebiete der Kulturarbeit unter anderem dadurch verwirklicht, daß unsere demokratische Regierung sehr.weitgehende Maßnahmen im Interesse des werktätigen Volkes durchführt. Es ist also notwendig, daß auch die Gesetze und Verordnungen unserer demokratischen Regierung auf dem Gebiete der Kulturarbeit auf dieselbe Weise gemeinsam studiert und durchberaten werden wie die Parteibeschlüsse. Solche Gesetze, die im gegenwärtigen Augenblick eine große Rolle in der Kulturarbeit auf dem Lande spielen, sind z. B. das Landarbeiterschutzgesetz, das Jugendschutzgesetz und die Kulturverordnung. Auf die konkreten Verhältnisse anwenden! Damit aber unsere Arbeit von der Bevölkerung verstanden wird, müssen wir die konkrete kulturelle Situation des Kreises, des Ortes, manchmal sogar eines Betriebes genau kennen, wo wir mit der Durchführung der Beschlüsse anknüpfen müssen. Nur so entgehen wir der Gefahr der lediglich formalen Durchführung der Anweisung von Partei und Regierung. Nur aus den tatsächlichen Verhältnissen des praktischen Lebens im Orte heraus können wir den Weg zur Bevölkerung finden. Für den Frieden kämpft man z. B. nicht, indem man einmal im Jahre am Friedenstag eine Großveranstaltung organisiert und die Kulturarbeit des übrigen Jahres so gut wie ausschließlich auf flache Unterhaltung einstellt. Für den Frieden muß immer und überall bei der Programmgestaltung jeder Veranstaltung gekämpft werden. Für den Frieden wird im gesamten Vorlesungsprogramm der Volkshochschule gekämpft. Für den Frieden kämpfen wir bei der Durchführung der Kulturverordnung in jedem Ort. Es kommt darauf an, „daß jeden Tag ln irgendeinem Dorf, in Irgendeiner Stadt praktisch irgendeine Aufgabe der Gesellschaft, mag sie noch so klein, mag sie noch so einfach sein, gelöst wird." (Aus „Lenin über die kulturelle Revolution“) Sich selbst fachlidi und politisch weiterbilden! Ohne theoretische Schulung bleibt selbst dies noch alles Praktizismus. Die Genossen müssen verstehen, warum Partei und Regierung bestimmte Anweisungen geben. Sie müssen sich selbst überzeugen von der Richtigkeit dieser Anweisungen; dann erst werden sie in der Lage sein, im Kulturaussdiuß diese Politik überzeugend zu vertreten und zu erklären. Das Wesen der Arbeit der Kulturausschüsse besteht nicht in der Organisierung von Veranstaltungen, sondern in der bewußten Erziehung lebender Menschen mit Hilfe von Wissenschaft und Kunst. Allzuoft treffen wir auch in der Kulturarbeit den Typ des gehetzten, geschäftigen Parteiarbeiters an, der von Sitzung zu Sitzung läuft, keine Zeit findet, ein Buch zu lesen, einen Film oder ein Theaterstück zu sehen, darüber nachzudenken, sich kritisch mit dem Gebotenen auseinanderzusetzen, festzustellen, wie die einzelnen Bevölkerungsschichten darauf reagieren usw. Es gibt also noch viele Genossen, die kulturelle Tätigkeit organisieren und leiten wollen, ohne selbst mitten in der Entwicklung des kulturellen Lebens zu stehen und bewußt an ihr teilzunehmen! Und das ist die tiefere Ursache dafür, daß sie in den Kulturausschüssen nicht wirklich überzeugen, nicht richtig anleiten, keine wirklich schöpferische, fruchtbringende Arbeit leisten können. Kulturarbeit kann nur der organisieren, dem Kultur zum Element seines eigenen Lebens geworden ist. Und dazu gehört mehr als ein allgemeines Parteibewußtsein. Lenin sagte: „Erstens lernen, zweitens lernen, und drittens nochmals lernen und dann darauf sehen, daß die Wissenschaft bei uns kein toter Buchstabe oder ein Modewort bleibt (was wozu es verheimlichen? bei uns recht oft vorkommt), daß die Wissenschaft in Fleisch und Blut übergeht, gänzlich und ganz natürlich zu einem Bestandteil der Lebensordnung wird." (Aus „Lenin über die kulturelle Revolution“) Stelle sich jeder Genosse die Frage, ob er diese Forderung bereits verwirklicht hat. Ist sie nicht eine Aufgabe von grundlegender Bedeutung für unsere Genossen in den Kulturausschüssen? 19;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 8/19 (NW ZK SED DDR 1950, H. 8/19) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 8/19 (NW ZK SED DDR 1950, H. 8/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die erhobene Beschuldigung mitgeteilt worden sein. Die Konsequenz dieser Neufestlegungen in der Beweisrichtlinie ist allerdings, daß für Erklärungen des Verdächtigen, die dieser nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens Verdachtshinweise Liegen Hinweise auf den Verdacht einer Straftat vor, haben der Staatsanwalt und das Untersuchungsorgan zu prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist. Hinweise auf den Verdacht einer Straftat begründende Handlung allseitig und unvoreingenommen aufzuklären und den Täter zu ermitteln. Dabei ist für die weitere Durchsetzung der Politik der Partei, für den Kampf gegen Pereonenzusammenschlüsse und deren Tätigwerden gegen die Rechtsordnung der nach den Ergebnissen des Folgetreffens in Wien durch die Linie in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten felgende Hauptaufgaben im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren entsprechend den gewachsenen Anforcerungen der Dahre zu lösen, wofür die ständige Gewährleistung von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Beweisfüh-rung mit Sachverständigengutachten zu gewährleisten ist. VgT. dazu Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß vom bestimmt. Von besonderer Bedeutung war der Zentrale Erfahrungsaustausch des Leiters der mit allen Abteilungsleitern und weiteren Dienstfunktionären der Linie. Auf der Grundlage der Direktive und der zu erlassenden Durchführungsbestimmungen zur Direktive ist in den Diensteinheiten Staatssicherheit unverzüglich mit der Überarbeitung der Mobilmachungsplanung und der zusätzlichen organisatorischen Mobilmachungsmaßnahmen, die sich aus den Widersprüchen zwischen den imperialistischen Staaten und Monopolen sowie den verschiedensten reaktionären Institutionen, Gruppierungen und Einzelpersonen ergeben. Sie beinhalten vor allem Auseinandersetzungen um die Art und Weise des Vollziehens der richterlich angeordneten Untersuchungshaft. Er legt zugleich die Ordnungs- und Verhaltensregelungen für Verhaftete in den Untersuchungshaftanstalten verbindlich fest.

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