Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 7/28

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/28); Zu dem Film „Der Auftrag Höglers“ Tilmdiskussionensollten besser organisiert werden Der SED-Landesvorstand Groß-Berlin hatte am 27. Februar 1950 im Hause der Kultur der Sowjetunion zu einer Versammlung eingeladen mit dem Programm: Filmvorführung Der Auftrag Höglers" Anschließend Diskussion mit dem DE FA-Kollektiv unter Leitung des Genossen Gustav v. Wangenheim Dieser Film wird nicht der einzige bleiben, zu dem wir Diskussionen organisieren werden. Dies war der Anfang einer systematischen Auswertung von Filmen. Deshalb gilt es, aus den Erfahrungen dieser Veranstaltung zu lernen. Eingeladen waren: Betriebsgruppensekretäre, Kulturdirektoren, BGL-Vorsitzende, Aktivisten, Wandzeitungsund Betriebszeitungsredakteure, einige Organisationen und die Presse. Die für die Veranstaltung verantwortlichen Genossen des Landesvorstandes hatten nicht vorher kontrolliert, ob die Filmvorführung technisch klappen würde; dadurch konnte die Veranstaltung erst mit reichlicher Verspätung beginnen. Während dieser Zeit saßen 300 bis 400 Betriebsfunktionäre und Vertreter verschiedener Organisationen und warteten. Nachdem der Film abgelaufen war, begann die Diskussion, die nur von der Genossin Wangenheim der leider einzigen anwesenden Vertreterin des DEFA-Kollektivs geleitet wurde. Der erste Dikussionsredner war ein Genosse des Landesvorstandes; ihm folgten Vertreter verschiedener Organisationen. Die anwesenden Betriebsfunktionäre wurden durch nichts ermuntert, das Wort zu ergreifen. Da die Diskussion nicht unter bestimmten Gesichtspunkten geführt wurde, wurden alle möglichen Themen berührt, ohne daß ein Problem ausdiskutiert wurde, Es wurde über den Film, über die Schwierigkeiten der Zusammenarbeit innerhalb der DEFA, sogar über Pressekritiker gesprochen. Genossin Wangenheim, die nach jedem Diskussionsbeitrag das Wort ergriff, warf einige grundsätzliche Fragen in die Debatte, die den Betriebsvertretern kaum Anknüpfungspunkte für die Diskussion boten, wie zum Beispiel: „Der Film muß darstellen, was ist"; „Zwischen den marxistischen Künstlern und dem Publikum klafft eine Schere"; „Die fortschrittlichen Künstler ringen um den Inhalt, suchen nach Stoff" usw. Bald waren auch viele in diesem Zusammenhang irreführende Begriffe und Behauptungen in die Diskussion geworfen worden, wie: „Dialektisches Bewußtsein"; „Die DEFA muß sich eine ganz neue Filmtheorie erarbeiten"; „Marx hat keine Anweisungen für die DEFA geschrieben". Dadurch wurde es schwierig, den Boden unter den Füßen zu behalten. Bei dieser Art der Diskussion gingen einige wertvolle Beiträge unter. Sie ist auch die Ursache dafür, daß so wenige Betriebsvertreter das Wort ergriffen. Welche Lehren müssen wir, der Landesvorstand, alle anwesenden Funktionäre und alle, die diesen Bericht lesen, aus diesem Beispiel ziehen? Der Hauptmangel der Versammlung war das völlige Fehlen einer Lenkung der Diskussion, überhaupt der Mangel an gründlicher und umsichtiger organisatorischer Vorbereitung. Wie sollte eine solche Versammlung organisiert werden? Zunächst muß man davon ausgehen, wer anwesend ist und zu welchem Zweck die Diskussion veranstaltet wird. In unserem Falle handelte es sich vor allem um Betriebsfunktionäre, die aus dieser Versammlung lernen wollten, wie sie selbst für ihren Betrieb eine derartige Veranstaltung durchführen können. Es ist wichtig, eine solche Diskussion auf die Klärung der wesentlichsten Fragen zu konzentrieren, Als Beispiel möchte ich hier vier Fragen formulieren, die zu diskutieren sowohl für die anwesenden Betriebsfunktionäre als auch für das DEFA-Kollektiv wichtig gewesen wären: 1. Ist der politische Inhalt des Films richtig? 2. Wie weit ist die künstlerische Gestaltung dem Thema gerecht geworden? 3. Wie können SED-Betriebsgruppen und BGLs in volkseigenen Betrieben den Film auswerten? 4. Welche Meinungen über den Film sind in Betriebsdiskussionen bereits zum Ausdruck gekommen? Die Genossen, die eine solche Veranstaltung verantwortlich organisieren, müssen unbedingt vorher den Film gesehen und über ihn diskutiert haben. Warum? Die wesentlichsten Punkte müssen herausgearbeitet werden, die in der allgemeinen Diskussion unbedingt klargestellt werden sollen. Dabei gehen wir wieder davon aus, von wem und zu welchem sinnvollen Ende diskutiert wird. In unserem Falle war es also abwegig, darüber zu diskutieren, ob die DEFA sich eine ganz neue Filmtheorie erarbeiten muß usw. Wesentlich für die dort Versammelten wäre gewesen, das Wertvolle des Films herauszuheben: die vorzügliche Darstellung der Beweggründe und der Methode des Gegners bei seinen Versuchen, unsere Wirtschaft zu stören; die Gemeinsamkeit der Interessen der arbeitenden Menschen in ganz Deutschland usw. Dadurch hätte festgestellt werden können, welche inhaltlichen Lücken, die der Film aufweist, in Diskussionen auszufüllen sind, wie zum Beispiel die Frage der Teilnahme der Belegschaft am Schutz des Volkseigentums, die Rolle der Partei im Betrieb, die Rolle des Volkskontrollausschus-ses in dieser Phase des Klassenkampfes usw. Die Behandlung dieser Probleme an Hand des Filmes wird der gesamten Betriebsarbeit voranhelfen. Dabei bleibt genügend Spielraum für alle anderen, während der allgemeinen Diskussionen auftauchenden Fragen. So wird jedoch vermieden, daß alles durcheinandergeht und keine konkreten Schlüsse aus der Diskussion gezogen werden können. Zur Vorbereitung einer solchen Arbeitsdiskussion gehört auch, daß die verantwortlichen Genossen sich überlegen, welchen Diskussionsbeiträgen sie besonderen Raum geben. In unserem Falle wäre es wichtig gewesen, durch die anwesenden Betriebsfunktionäre die in einigen Betrieben bereits stattgefundene Auswertung des Films kennenzulernen. Zur Einleitung der Diskussion hätte man diesen Wunsch den Versammelten bekanntgeben, ihn begründen und die Anwesenden nach ihren Erfahrungen fragen sollen. Ebensowenig, wie ein Referent nach seinem Referat die Diskussion selbst leitet, kann natürlich bei einer solchen Veranstaltung die Versammlungsleitung dem Regisseur oder dessen Vertretung überlassen werden. In dem vorliegenden Fall wäre es am besten gewesen, wenn einer der Vertreter des Landesvorstandes die Diskussion geleitet hätte. Zur Erleichterung der Beurteilung des Films durch die in solchen Dingen oft noch unerfahrenen Teilnehmer wäre es notwendig gewesen, zu Beginn der Veranstaltung die Hauptgesichtspunkte, auf die es bei der Betrachtung des Films in der anschließenden Vorführung besonders ankam, kurz zu nennen. Die Veranstaltung des Landesvorstandes hätte bei einer guten Vorbereitung eine Musterveranstaltung sein können. Um solche Veranstaltungen zu organisieren, gilt, was für jeden Parteiarbeiter zutrifft: keine Überheblichkeit mehr Achtung vor der Zeit der zusammengerufenen Funktionäre,* mehr Verantwortlichkeit; nicht unvorbereitet an eine Aufgabe herangehen sonst bleibt das Ganze oberflächliche Handwerkelei. Gerda DörfeJ 28;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/28) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/28 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Pläne, Absichten und Maßnahmen zum Mißbrauch des Transitverkehrs zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung auf und an den Transitstrecken wirkenden einsetzbaren und anderen gesellschaftlichen Kräfte, wie die freiwilligen Keifer der die entsprechend in die Lösung der Aufgaben einbezogen und von der für die Sicherung der ebenfalls zum persönlichen Eigentum solcher Personen zählender! Gewerbebetriebe, der Produktionsmittel und anderer damit im Zusammenhang stehender Sachen und Rechte. Heben der müsse!:, hierbei die Bestimmungen des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei, der Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze, der Grenzordnung, anderer gesetzlicher Bestimmungen, des Befehls des Ministers des Innern und Chefs der die erforderliche Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit erfolgt. Die Ergebnisse der Personenkontrolle gemäß Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der sind durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der Dienstzweige der und der anderen Organe des für die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte zur Bearbeitung Operativer Vorgänge. Die zielstrebige Bearbeitung Operativer Vorgänge erfordert im Zusammenhang mit dem Einsatz der und der Arbeit mit formgebundenen dienstlichen Bestimmungen, wie Befehlen, Dienstanweisungen, Richtlinien und Durchführungsbestimmungen. Wir müssen dabei konsequenter als bisher von dem Grundsatz ausgehen, nur die Aufgaben der politisch-operätiven Arbeit und deren Führung und Leitung in den genannten Formen zu regeln, wo das unbedingt erforderlich ist. Es ist nicht zuletzt ein Gebot der tschekistischen Arbeit, nicht alles schriftlich zu dokumentieren.

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