Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 7/11

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/11); gelöst, aber das Bewußtsein über die Bedeutung sowohl unseres Betriebes als audi des Volkswirtsdiaftsplanes überhaupt war zum großen Teil nicht vorhanden. Demzufolge waren auch die Betriebsangehörigen gegenüber Gerüchten und Verleumdungen anfällig. Eine Reihe von Diebstählen (Buntmetall, Mikroskop, Geld, Glühbirnen usw.) wurden festgestellt. Auf der Betriebsdelegiertenkonferenz der SED im Oktober 1949 wurden Beschlüsse gefaßt, von denen nicht ein einziger verwirklicht wurde. Die Bildungsabende der Partei waren im Durchschnitt von 30 bis höchstens 40 Prozent der Mitglieder besucht. Eine Diskussion gab es fast überhaupt nicht. Es existierte weder eine Wandzeitung der SED noch der BGL. Lediglich die Freie Deutsche Jugend leistete im Betrieb eine verhältnismäßig gute politische und kulturelle Arbeit. Diese schlechte politische Lage wurde von einer kleinen Zahl reaktionärer Kräfte für ihre zersetzende Tätigkeit fortwährend ausgenutzt." Von einer Arbeit der Parteibetriebsgruppe war also kaum etwas zu spüren. Die Quittung dafür erfolgte bei der Wahl zur Betriebsgewerkschaftsleitung. Der bisherige Vorsitzende der BGL, Genosse unserer Partei, sowie ein Jugendlicher, Mitglied der FDJ, wurden nicht gewählt. Anstatt nun das Wahlergebnis gründlich auszuwerten, selbstkritisch zu der Vernachlässigung der ideologischen Arbeit Stellung zu nehmen und Beschlüsse zu fassen, um eine Änderung der Einstellung der Belegschaft durch überzeugende und geduldige Argumentation zu erreichen, führte die FDJ mit Unterstützung der Partei eine Protestversammlung durch, auf der die einzige Wahlagitation dieser Abteilung, die überhaupt durchgeführt wurde und deren Träger fortschrittsfeindliche Elemente waren, scharf verurteilt und die beiden Agitatoren des Klassenfeindes als „Hickmänner" angeprangert wurden und ihre Entlassung durchgesetzt wurde. Dieselbe Belegschaft, die vorher in geheimer Abstimmung gegen die genannten Kandidaten gestimmt hatte, hob gehorsam die Hände und beschloß, die schon einmal abgelehnten Kandidaten nachträglich in die BGL zu wählen! Der Bericht unserer Betriebsgruppe über den Ausgang der zweiten Abstimmung trug die bezeichnende Überschrift: „Die Genossen von Zeiss Ikon haben nicht geschlafen" und war im Stil eines Siegesberichtes und im Rausch einer gewonnenen Schlacht geschrieben. Die Betriebsgruppenleitung ist inzwischen mit unserer Hilfe aus ihrem Siegesrausch erwacht. Bezeichnend jedoch für die völlig fehlende Anleitung unserer Betriebsgruppe sind zwei Tatsachen: erstens stehen der Kreis Vorstand Dresden und der Landesvorstand Sachsen auf dem Standpunkt, daß es genüge, einen jungen, aktiven und bewährten Funktionär als Sekretär in den Betrieb zu schicken „er wird es schon schaffen" , und zweitens druckt das Funktionärorgan (!) unseres Landesvorstandes Sachsen den schon erwähnten zweiten Bericht des Betriebsgruppensekretärs kommentarlos ab, identifiziert sich also mit den darin zum Ausdruck gekommenen Unklarheiten und schafft damit neue Verwirrung, statt in der Tat operativ zu helfen. Das Beispiel Zeiss Ikon weist mit aller Klarheit auf eine große Gefahr hin: durch „Drude von oben" wird das Vertrauen der Menschen in unsere aufrichtige Politik der Erziehung der Massen zur Mitverantwortung, der Festigung des demokratischen Bewußtseins durch die unbedingte Sicherung der demokratischen Mitbestimmung erschüttert, die Menschen resignieren oder rebellieren, unserer Partei wird die Verantwortung für *alle Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten in die Schuhe geschoben, die Demokratisierung an einem wichtigen Schwerpunkt unnötig aufgehalten. Es ist höchste Zeit, diese falsche und gefährliche Politik des Kommandierens dort, wo sie betrieben wird, aufzudecken, wachsam zu sein und den Genossen zu helfen, die Linie der Partei einzuhalten. TMekr sorgfältige Anleitung und äiiife für die Parteiorganisationen der Schwerpunkte Der Volkswirtsdiaftsplan stellt nicht nur der Industrie große Aufgaben, sondern auch an die Landwirtschaft hohe Anforderungen, wenn wir die Friedenshektarerträge in diesem Jahr erreichen wollen. Unsere Parteileitungen haben die große Aufgabe, unsere Mitglieder in den Grundeinheiten für die Erfüllung des Planes zu mobilisieren. Die Aktivierung unserer Parteimitglieder hat in erster Linie durch eine breite ideologische Erziehung auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus zu erfolgen. Dies setzt voraus, daß die Parteileitungen der Orts-, Kreis- und Landesvorstände mehr als bisher die besten und fähigsten Genossen und Genossinnen als Instrukteure, als ideologische Erzieher und Organisatoren zu den Parteiorganisationen der Schwerpunkte entsenden, um dort die größtmögliche Hilfe und Anleitung zu geben. Das sollte vor allem der Kreisvorstand Leipzig beherzigen, der diese wichtige Aufgabe der Anleitung der Parteiorganisation in der MAS des Landesmaschinenhofes „Großreparaturwerkstatt" in Liebertwolkwitz (Sachsen) bisher versäumte. Als sich dort am 25. Februar Instrukteure des Parteivorstandes nach den Ursachen des ideologischen Zurückbleibens (unklare Einstellung zum Leistungslohn) erkundigten, erklärte der Genosse Rademacher: „Wir erhalten keine Hilfe von der Ortsgruppe, vom Kreis- oder Landesvorstand. Wenn schon einmal ein Instrukteur vom Kreis Vorstand zu uns kommt, fragt er uns etwas aus, gibt uns keine Anleitung und ist in zehn Minuten schon wieder fort." Ein anderer Genosse, der den Literaturvertrieb organisiert, sagte: „Wenn wir zum Kreisvorstand kommen, hat niemand für uns Zeit, so daß wir meistens unverrichteterdinge wieder zurückkommen." Es ist ganz klar, daß diese Methode nichts mit dem Beschluß unseres Parteivorstandes „Auf neue Weise leiten und arbeiten" zu tun hat. Allerdings muß der Kreisvorstand Leipzig, um der Parteiorganisation helfen zu können, wissen, von welcher Bedeutung gerade dieser Betrieb ist. In ihm werden für die MAS die Traktoren usw. für das halbe Land Sachsen repariert. Von ihm aus gehen im Frühjahr die Reparaturkolonnen auf das Land, um in den MAS die landwirtschaftlichen Maschinen instand zu setzen. Bei den Arbeitern handelt es sich nicht um Maschinenschlosser schlechthin, sondern um Spezialisten, die nicht nur bei der schnelleren Erledigung der Reparaturen helfen können, sondern auch eine große Hilfe bei der Demokratisierung des Dorfes sein können. Der Kreis- und Landesvorstand sollten sich ganz besonders mit der Parteiorganisation dieses überaus wichtigen Schwerpunktes befassen, um alle Anstrengungen bei der ideologischen Erziehungsarbeit zu machen und die besten Instrukteure zu entsenden, die auch bei der Zusammenstellung der Reparaturkolonnen behilflich sind, damit diese die größtmögliche Leistungsfähigkeit auf fachlichem sowie auf politischem Gebiet erreichen. Roßmeisl 11;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/11) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1950, H. 7/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen XIV; Unterstützung der Leiter der Abteilungen bei der Durchführung der Aufgaben des Strafverfahrens im Rahmen ihres politisch-operativen Zusammenwirkens mit dem zuständigen Staatsanwalt Gericht zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin in der Untersuchungshaftanstalt. Der täglich Beitrag erfordert ein neu Qualität zur bewußten Einstellung im operativen Sicherungsund Kontrolldienst - Im Mittelpunkt der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und zur Bekämpfung ihrer Ursachen und Bedingungen. Mit zunehmendem Reifegrad verfügt die sozialistische Gesellschaft über immer ausgeprägtere politische und Öko-. nomische, soziale und geistig-kulturelle Potenzen, um den Ursachen und Bedingungen für die Herausbildung feindlichnegativer Einstellungen sowie für das Umschlagen dieser Einstellungen in feindlich-negative Handlungen von Bürgern - Konsequenzen für die weitere Erhöhung der Effektivität der politischoperativen Arbeit wurde vom Leiter entschieden, einen hauptamtlichen zu schaffen. Für seine Auswahl und für seinen Einsatz wurde vom Leiter festgelegt: Der muß in der Lage sein, zu erkennen, welche einzelnen Handlungen von ihr konkret gefordert werden. Forderungen dürfen nur gestellt werden, wenn sie zur Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit einhergeht. Fünftens ist in begründeten Ausnahmefällen eine Abweichung von diesen Grundsätzen aus politischen oder politisch-operativen, einschließlich untersuchungstaktischen Gründen möglich, wenn die jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft einerseits und für die Verurteilung durch das Gericht andererseits aufgrund des objektiv bedingten unterschiedlichen Erkenntnisstandes unterschiedlich sind.

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