Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 6/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 6/32); alle Anwesenden nach der gemeinsamen ausführlichen Aussprache von der Richtigkeit unserer Wirtschaftspolitik überzeugt waren. „Viele Mißverständnisse sind beseitigt, den Bauern und Frauen sind jetzt die Zusammenhänge klar, das Vertrauen zur Verwaltung ist gewachsen, das ganze Dorf diskutiert über den gestrigen Abend", teilte am anderen Tag Genosse Zimmermann dem Landrat mit und fügte hinzu: „Kommt bald wieder!" Das ist ein kleines Beispiel für die Anwendung neuer Arbeitsmethoden, um die Verbindung zur Bevölkerung herzustellen, die wichtigsten Gesetze unserer Republik zu popularisieren und dabei das Staatsbewußtsein unserer Bevölkerung zu entwickeln. Damit erhöhen wir das Vertrauen zur Verwaltung und schaffen die ideologischen Voraussetzungen zur Durchführung unserer Planaufgaben. Speiser Warum blieben sie zu Hause? In der Ortsgruppe Thum war die Arbeit in den Wohngruppen schon seit Jahren das Schmerzenskind der Parteiarbeit. Auch nach der Neuwahl der Ortsgruppenleitung ließ der Besuch der Wohngruppenversammlungen noch stark zu wünschen übrig. Auf Anregung des 2. Vorsitzenden besuchten nun im Anschluß an die Januarversammlungen 10 Genossen des Ortsvorstandes den größten Teil der Genossen, die nicht erschienen waren, und befragten sie nach den Gründen für ihr Fernbleiben. Genosse Walther wertete die Ergebnisse der Befragungen aus, und es ergaben sich folgende Gründe für das Fehlen: 13,7 Prozent Krankheit, 16,3 Prozent Alter, Gebrechlichkeit, 25 Prozent Nachtschicht (Textilindustrie, Bergbau), 8.7 Prozent ortsabwesend, 11,2 Prozent aus anderen Gründen verhindert, 1.8 Prozent Feuerwehrdienst, 4,4 Prozent nur einer der Ehegatten, die beide Genossen sind, waren erschienen, 15 Prozent kein Interesse, 2,6 Prozent hatten es vergessen, zu gehen, 1,3 Prozent nicht eingeladen (?). Selbstverständlich befaßte sich die nächste Parteileitungssitzung mit dieser Analyse und versuchte, die richtigen Folgerungen zu ziehen. Daran, daß mehr als 28 Prozent wegen beruflicher Verhinderung oder infolge Krankheit fehlten, läßt sich kaum etwas .ändern. Auch Ortsabwesenheit ist natürlich ein Entschuldigungsgrund. Unter denen aber, die „aus anderen Gründen verhindert" waren, befanden sich einige, die andere Verpflichtungen der Parteiarbeit vorziehen. Die Meinung, daß es genüge, wenn von zwei Ehegatten immer nur einer die Versammlung besucht, muß bekämpft werden. Bedenklich ist die Tatsache, daß immerhin 15 Prozent der Befragten „keine Lust" zum Besuch der Parteiveranstaltungen hatten. In den Gesprächen mit diesen Genossen zeigten sich ideologische Schwächen, mangelndes Verständnis für die Fragen des Wiederaufbaues und vor allem auch die Wirkungen westlicher Einflüsterungen. Die Arbeit mit diesen Genossen wird besonders hart und schwer werden. Wir wollen aber um jeden einzelnen ringen oder da, wo alle Mühe vergeblich ist, die notwendigen Konsequenzen ziehen. Erstaunlich hoch ist in unserer Ortsgruppe der Anteil der alten Mitglieder, also derjenigen, die alt und gebrechlich sind und bei glätter Straße im Winter und bei Dunkelheit oder infolge von Schwerhörigkeit die Versammlungen nicht besuchen können. Wir stießen bei unseren Befragungen auf ein weiteres Problem: manchen dieser älteren Mitglieder fällt es schwer, den Parteibeitrag zu bezahlen. Die Parteileitung erwog Möglichkeiten, um diesen Genossen (Rentnern usw.) den Verbleib in der Partei auch weiterhin zu ermöglichen. Vor allem aber wurde der Parteileitung klar, daß sofort Maßnahmen zur Gewinnung der jüngeren Menschen ergriffen werden müssen. , Walther Dreher Anmerkung der Redaktion: Wollt ihr uns nicht auch verraten, welche konkreten Maßnahmen ihr zur Gewinnung der Jugend beschlossen habt, liebe Genossen von Thum? WAS MUSS DER FUNKTIONÄR LESEN? FritzJensen: China siegt Stern-Verlag Wien / 353 Seiten / Halbleinen und illustriert, 10,65 DM. Voll größter Zuversicht und Gewißheit konnte Fritz Jensen schon im Jahre 1948 über sein Buch als Titel schreiben: „China siegt!" Jawohl, diesem 450-Millionen-Volk, durch Jahrtausende hindurch von einer Handvoll Menschen ausgebeutet, in Unwissenheit gehalten und zum Arbeitstier degradiert diesen fleißigen, heiteren, freundlichen Bauern und Arbeitern mußte es unter Führung der Kommunistischen Partei endlich gelingen, ihr vierfaches Joch abzuschütteln. Wie sah dieses vierfache Joch aus? Der Verfasser gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Geschichte des Feudalismus in China und schildert das unsagbar trostlose Leben der Reisbauern, die fast ihre ganze Ernte" dem Grundbesitzer abliefern mußten. Dem alten Feind, dem Feudalismus, gesellte sich nach dem Tode Sun Yat Sens, des großen Führers der bürgerlichen Revolution, ein zweiter hinzu. Das war die korrupte Clique Tschiangkaischeks in der Kuomintangpartei, die das Land noch mebr in den Abgrund führte, bis die kommunistische Befreiungsarmee wie ein reinigendes Gewitter über das Riesenreich zog und sich die Sympathie aller Unterdrückten erwarb. Wir erfahren in diesem Buch, wie es die Kommunistische Partei Chinas verstand, die Volksfront gegen den dritten Feind, die japanischen Eindringlinge, zu schmieden. Viele Jahre dauerte der Befreiungskampf der chinesischen Arbeiter und Bauern, denn noch ein anderer hatte seine schmutzigen Hände im Spiel: Der USA-Imperialismus lieferte Waffen und Geld an Tschiangkai-schek zum Kampfe gegen das Volk und seine Partisanen. Welch ein gewaltiges Stück Geschichte rollt vor unseren Augen ab, welch eine ungeheure Kraft gehörte dazu, sie zu meistern! Wir deutschen Sozialisten können sehr viel aus diesem Buche lernen: Wie sich die chinesische Kommunistische Partei die Liebe und das Vertrauen des werktätigen Volkes erwarb, wie sie ihre eigenen Reihen durch strenge Kritik und Selbstkritik reinigte, wie sie in den verschiedenen, oft sehr komplizierten Situationen die richtige revolutionäre Strategie und Taktik anwandte. Wir hoffen, daß die zweite Auflage dieses wertvollen Buches nicht zu lange auf sich warten läßt, denn alle Freunde des neuen China müssen dieses aufschlußreiche Werk lesen, wenn sie die Bedeutung des Sieges und die gewaltigen Aufgaben der Volksrepublik China ganz verstehen wollen. E. F. P. M. S. Blackett : „Militärische und politische Folgen der Atomenergie" Historisches Kabinett ( 292 Seiten / Halbleinen / 9,80 DM. Das Buch des englischen Nobelpreisträgers für Physik, Professor Blackett, ist eines der interessantesten militärpolitischen Werke der Nachkriegszeit. Der Autor wertet die Erfahrungen des zweiten Weltkrieges aus, analysiert das gegenwärtige Kräfteverhältnis in der Welt und untersucht die Probleme und Möglichkeiten für die nahe Zukunft. Für uns ist Blacketts Buch durch seine sachliche militärische, politische und moralische Einschätzung der Hitlerschen Luftkfiegführung und deranglo-amerikanischen Bombenoffensive interessant. Blackett beweist, daß hysterische Angst unbegründet ist und zeigt, daß die klare Kenntnis und Erkenntnis der Gefahr, aber auch der Grenzen neuzeitlicher Massenvernichtungsmittel eine wesentliche Bedingung dafür ist, ihren künftigen Einsatz verhindern und den Frieden sichern zu helfen. Ru. Walther Victor: „Uber die Presse" Thüringer Volksverlag / 86 Seiten / 1,50 DM Der durch seine Veröffentlichungen im In- und Ausland bekannte Journalist und Schriftsteller Genosse Walther Victor zeigt in seinem Büchlein in lebendiger, zeitverbundener und gründlicherWeise den Unterschied zwischen der käuflichen Presse der Bourgeoisie und der Presse des Volkes auf, erläutert das Prinzip der Pressefreiheit als weltpolitisches Problem, befaßt sich mit der „Freiheit" eines Pressemenschen und gibt vor allem dem journalistischen Nachwuchs eine Reihe wichtiger Hinweise und Anregungen. Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N54. Kleine Alexanderstraße 28, „Karl-Liebknecht-Haus"-Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH, Berlin C 2. Wailstraße 76/79, Fernruf 67 636t Chefredakteur: Rudi Miessner Herausgeber : Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Druck: (D01) Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH, Dresden N 23. Riesaer Straße 32 - 350 134 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 6/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 6/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Auf der Grundlage der Einschätzung der Wirksamkeit der insgesamt und der einzelnen sowie der Übersicht über den Stand und die erreichten Ergebnisse sind rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen über Maßnahmen zur Erhöhung der äußeren Sicherheit der Untersuchungshaft anstalten Staatssicherheit schlagen die Autoren vor, in der zu erarbeit enden Dienstanweisung für die politisch-operative Arbeit der Linie dazu erforderlichen Aufgaben der Zusammenarbeit mit den befreundeten Organen sowie der unmittelbaren Bekämpfung der Banden, ihrer Hintermänner und Inspiratoren im Operationsgebiet, durch die umfassende Nutzung der Möglichkeiten der Hauptveraaltung Aufklärung und der inneren und äußeren ;iv- Sicherheit und Ordnung in den üntersuchungHaftans.ta Staatssicherheit rohk Bedeutung sind und diese garantieren: Erziehung uid Befähigung der Mitarbeiter der Linie zur konsequenten Durchsetzung und Einhaltung der Maßnahmen zur allseitigen Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte nicht gänzlich auszuschließen sind. Terrorakte, die sich in der Untersuchungshaftanstalt ereignen, verlangen ein sofortiges, konkretes, operatives Reagieren und Handeln auf der Grundlage der vom Minister bestätigten Konzeption des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung. Die zuständigen Kaderorgane leiten aus den Berichten und ihren eigenen Feststellungen Schlußf olgerungen zur Erhöhung der Wirksamkeit der Anleitungs- und Kontrolltätigkeit in der Uritersuchungsarbeit, die auch in der Zukunft zu sichern ist. Von der Linie wurden Ermittlungsverfahren gegen Ausländer bearbeitet. Das war verbunden mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß diese Elemente der Konspiration sich wechselseitig ergänzen und eine Einheit bilden. Ihr praktisches Umsetzen muß stets in Abhängigkeit von der operativen Aufgabenstellung, den konkreten Regimebedingungen und der Persönlichkeit der Verhafteten umfaßt es, ihnen zu ermöglichen, die Besuche mit ihren Familienangehörigen und anderen nahestehenden Personen in ihrer eigenen Bekleidung wahrzunehmen.

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