Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 5/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/32); Studententreffen in den Betrieben Die Filmfabrik Agfa-Wolfen hat der Studentenbetreuung schon seit Jahren einen großen Wert beigemessen. Seit 1948 führen wir in bestimmten Abständen Studententreffen unserer an den Universitäten, Hochschulen und Ingenieurschulen studierenden Kolleginnen und Kollegen, unserer jungen Freunde an den Arbeiter- und Bauernfakultäten durch. In den Semesterferien arbeitet der größte Teil unserer Studierenden im Werk, an den Werkbänken, in den Labors, in den technischen und kaufmännischen Büros. Das nehmen wir zum Anlaß, regelmäßig Arbeitstagungen durchzuführen, zu denen wir die Studenten schriftlich und durch die Betriebszeitung einladen. Die Beteiligung ist meist hundertprozentig. Die Universität Halle, unsere Landesuniversität, weist die meisten unserer Studenten auf und hat durch einen von den Studenten gewählten Vertrauensmann ständig Verbindung mit dem Werk. Die Betriebszeitung und bestimmte Literatur lassen wir unseren Studenten regelmäßig unentgeltlich durch die Post zugehen. Die Verbindung reißt also nie ab. Was stehtnunbeidenStuden-tentreffen auf der Tagesordnung ? Zu Arbeitsbeginn, früh 7 Uhr, treffen sich die Teilnehmer zu kurzer Eröffnung der Tagung. Unter der Leitung von Ingenieuren und Chemikern geht es dann zu Betriebsbesichtigungen in bestimmte Produktionsstätten. Dort nehmen die jungen Kolleginnen und Kollegen Einblick in Maschinerie und Produktion. An den Arbeitsplätzen wird diskutiert, bestimmte, dem technischen Charakter und dem Wissensdurst der einzelnen Rechnung tragende Probleme werden angesprochen und erörtert. Die Betriebe wechseln, so daß die Vielseitigkeit unserer Produktionsstätten im Laufe der Zeit allen bekannt wird. Ein aktueller Film, irgendein politischer, wirtschaftspolitischer oder wissenschaftlicher Vortrag einer Kapazität (u. a. sprachen Professor Hermann Duncker, Professor Klemperer usw.) beschließt den Vormittag. Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen findet im Beisein der Mitglieder unseres Studentenkuratoriums ein Erfahrungsaustausch statt. Dem Kuratorium gehören Mitglieder der Direktion, Wissenschaftler, Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre an. Dort äußern auch die Studenten ihre Wünsche gegenüber dem Stammwerk. Meist verbinden wir die Studententreffen mit Höhepunkten des betrieblichen Lebens. So konnten die Teilnehmer am 4. Studententreffen im Dezember 1949 den Veranstaltungen zu Stalins 70. Geburtstag, den damit verbundenen Vorträgen und den gesellschaftlichen Abendveranstaltungen beiwohnen. Bisher lag die Durchführung nur in den Händen der BGL. Dabei haben sich Schwä- chen herausgestellt. Wir haben sie in der Partei diskutiert, teilweise im ,,Filmfunken", unserer Betriebszeitung, behandelt. In Zukunft wird die Parteibetriebsgruppe sich bei der Vorbereitung der Studententreffen mehr als bisher helfend einschalten. Was haben wir aus den Erfahrungen gelernt? 1. Die in der SED politisch organisierten Studenten müssen auch bei den Studententreffen den Stoßkeil, die motorisierende Kraft darstellen, ungeachtet dessen, daß sie organisatorisch in der Betriebsgruppe ihrer Uni erfaßt sind. 2. Im Studenienkuratorium darf der Schwerpunkt nicht bei der alten Intelligenz liegen. Natürlich schließen wir sie nicht aus. Aber sie dürfen nicht eine Majorität darstellen, und neben den fortschrittlichsten Wissenschaftlern müssen die befähigtsten Gewerkschafter, die besten Parteifunktionäre, die wirksamsten Agitatoren die Arbeitstagungen und die Be- treuung der Studenten in ihren Händen haben. 3. Zu diesem Zwecke muß im Studentenkuratorium ein von den Studenten gewählter Vertreter Sitz und Stimme haben. Die Studententreffen selbst sind von den Studenten, nicht vom Kuratorium zu leiten, um sie zur erforderlichen Selbständigkeit zu erziehen und die Betriebsverbundenheit unserer Studenten zur Belegschaft zu steigern. Bei voller Anerkennung des bisher be-schrittenen Weges, der sich als richtig erwiesen hat, zeigte uns die Vergangenheit, daß es die Parteibetriebsgruppe versäumte, die Studentenfrage mit der erforderlichen Sorgfalt zu behandeln. Die Betriebsgruppe hat dies erkannt und wird darüber wachen, daß sich das 5. Studententreffen im Frühjahr 1950 von den bisherigen in seinem Sinn und Inhalt wesentlich unterscheidet. Rubauz, Agfa-Wolfen Richtige Aufklärung wird auch die Frauen aktiver machen! Zu dem Beitrag ,,Mehr Hilfe und Unterstützung der berufstätigen Frau" im Heft 2/1950 ,.Neuer Weg", Seite 32, möchte ich einmal Stellung nehmen. Der Verfasser glaubt, die Ursache dafür, daß so wenig Frauen in führenden Positionen sind, darin suchen zu müssen, daß die Frauen gewissermaßen eine dreifache Belastung haben (Arbeit, Haushalt, Familienleben). Das stimmt aber nur bedingt. Nicht jede berufstätige Frau ist so belastet, daß sie nicht als politische Funktionärin tätig sein kann. Natürlich haben die verheirateten Frauen und Mütter mehr zu tun als die anderen, aber es gibt gerade heute viele Frauen, die durch den Krieg den Mann oder gar die ganze Familie verloren haben. Außerdem haben wir auch noch viele junge Mädchen, die unverheiratet sind. Für sie alle entfällt also die ,.dreifache Belastung" als Grund dffür, daß sie politisch nicht aktiv sind. Wenn Genosse Brichta weiter schreibt, die Männer müßten dafür Sorge tragen, daß der berufstätigen Frau Gelegenheit gegeben wird, Urlaub und Haushaltstag tatsächlich zu erhalten, so klingt das für uns Frauen zwar recht fürsorglich. Ich glaube aber nicht so sicher daran, daß uns viele Genossinnen und Funktionärinnen zugeführt werden, wenn diese Übelstände beseitigt sind. Denn die Ursache für die mangelnde politische Beteiligung liegt tiefer. Um Frauen für die politische Arbeit zu interessieren, ist zunächst eine ideologische Aufklärung über die Wichtigkeit der Mitarbeit der Frauen am gesellschaftlichen Leben dringend erforderlich. Wir haben es bisher zu wenig verstanden, agitatorisch auf die Frauen einzuwirken und sie zu fesseln. Vor allem sind es die jungen Mädchen, die genug Zeit und Eifer für die politische Arbeit aufbringen, wenn ihnen durch Schulung und durch kameradschaftlichen Rat geholfen wird. Was tun die Genossen und Kollegen oft noch, wenn wir als junge Funktionärinnen zu ihnen kommen? Sie lächeln und glauben, es mit kleinen Mädchen zu tun zu haben. Sie nehmen weiter an, auf Grund ihres Alters nun alles besser zu wissen und beurteilen zu können. Wir wollen als junge Funktionärinnen gar nicht abstreiten, daß wir von älteren Genossen lernen können, natürlich haben sie meist mehr Erfahrungen als wir ob Wissen, das fragt sich manchmal noch. Alle älteren erfahrenen Genossen und Kollegen sollten daher ernstlich bemüht sein, uns zu helfen und uns konkrete Arbeitshinweise und Instruktionen zu geben. Erst wenn von allen Seiten diesen Forderungen Rechnung getragen wird, werden wir feststellen können, daß sich das Bewußtsein der Frauen gefestigt hat, daß sie politisch aktiver geworden sind und dann nötigenfalls von selbst ihr Recht auf Urlaub, Haushaltstag usw. wahrnehmen. Inge Kirsch Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin N 54. Kleine Alexanderstraße 98. Karl-Liebknecht-Haus - Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH. Berlin C2. Wallstraße 76/79. Fernruf 676361 Chefredakteur: Rudi Miessner Herausgeber: Partei Vorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deufschlands Druck : (D01) Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesellschaft mbH, Dresden N 23, Riesaer Straße 32 250 133 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/32 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts vom zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu den Möglichkeiten der Nutzung inoffizieller Beweismittel zur Erarbeitung einer unwiderlegbaren offiziellen Beweislage bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat im engen Sinne hinausgehend im Zusammenwirken zwischen den Untersuchungsorganen und dem Staatsanwalt die gesellschaftliche Wirksamkeit der Untersuchungstätigkeit zu erhöhen. Neben den genannten Fällen der zielgerichteten Zusammenarbeit ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen Organen ihre gesammelten Erfahrungen bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher zu vermitteln und Einfluß auf ihre Anwendung Beachtung durch Mitarbeiter des Staatsapparates bei der Durchführung von Aus- und Weiterbilduncs-maßnahmen, insbesondere auf rechtlichem Gebiet, unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane hat sich auch kontinuierlich entwickelet.

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