Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1950, Heft 5/18

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/18); Nachstehenden Bericht sendet uns der parteilose Arbeiter Willy Böttcher, Magdeburg, ein. Er zeigt uns, wie durch persönliche Initiative die Kollegen von der Notwendigkeit der Qjmlitäts- und Leistungssteigerung überzeugt werden können. Viele unserer Genossen, die noch keine Aktivisten sind, sollten sich ein Beispiel an dieser vorbildlichen Arbeit des Kollegen Böttcher nehmen. Leider erfahren wir nicht aus dem Bericht, wie unsere Genossen im Krupp-Gruson-Werk ihn dabei unterstützt haben. (Sein Antrag, Kandidat der Partei zu werden, „schlummert“ z. B. bereits seit 1. November 1949 und ist heute noch nicht entschieden.) Wir würden es begrüßen, wenn die Betriebsgruppe sich an dieser Stelle einmal dazu äußern würde. Die Redaktion Ufte ick QuaUiätsbrigadan, organisierte Schon wenige Wochen nach meiner Einstellung als Schlosser für die Montage erkannte ich die Hemmungen, die infolge schlechter Qualität der Einzelteile zu Terminverzögerungen führten. Alle Bitten an meine Vorgesetzten Kollegen, eine bessere Qualität heranzuschaffen, scheiterten. Sie sprachen: „Das ist alles zwecklos, wir haben das schon längst und öfter gemeldet, geändert wird nichts! Und Sie ändern daran auch nichts." Da bohrte sich bei mir der Gedanke fest: Und doch muß es geändert werden! Die Gelegenheit bekam ich schon einige Monate später. Ich wurde zur Technischen Kontrolle versetzt und war als Revisor in der Mechanischen Abteilung Dreherei und Schleiferei tätig. Hier fand ich sehr viel Arbeitsausschuß vor. Die Auswirkungen kannte ich' aus der Montage, wo jedes Fehlstück die Fertigstellung irgendeines Aggregates verzögerte. Daher war mein Bestreben die Herabminderung des Arbeitsausschusses. Zunächst galt es jedoch, die Ursachen festzustellen, warum so viel Arbeitsausschuß entsteht. Als Hauptargument stellte ich fest: Zeitmangel! Es mußte viel Zeit unnütz verlaufen werden, ehe die Unterlagen für die zu erledigende Arbeit in Händen des betreffenden Arbeitskollegen beisammen waren. Also machte ich zuerst einen Vorschlag, die Arbeitsvorbereitung besser zu organisieren. Dann ging ich daran, schlechte Arbeiten zurückzuweisen. Das gab natürlich ernste Proteste. Die Kollegen sagten wörtlich: „Was, das ist Ausschuß? Das haben sie bis jetzt immer genommen! Noch nie hat mir einer Ausschuß geschrieben. Jetzt kommst du und Ich habe sie auf die Vorteile einer guten Arbeit hingewiesen, und das war nicht vergebens. Bald machte sich mein korrektes Durchgreifen bis in die Montage bemerkbar. Auch das Verhältnis zu meinen Kollegen gestaltete sich besser. Im Laufe der Zeit machte sich bemerkbar, daß die Arbeitsausschußquote zurückging und auch die Ausführung besser wurde. Ich konnte feststellen, daß 'es den Kollegen sehr naheging, wenn mal durch einen Maßfehler ein Stück Ausschuß wurde, und daß mit Verbissenheit angestrebt wurde, jeden Ausschuß zu vermeiden. Das Vertrauensverhältnis zwischen Revisoren und den Kollegen an der Maschine wurde besser. Sie kamen vertrauensvoll und rechtzeitig, sobald ihnen etwas nicht ganz klar war oder ein Fehler unterlief. Dadurch ist manches Stück gerettet worden. Die guten Dreher- lieferten eine tadellose Arbeit. Die angelernten Kollegen und Umschüler gaben sich teilweise alle Mühe, es den qualitativ besseren Kollegen nachzutun. Auch ihre Arbeiten wurden besser. Da hielt ich den Zeitpunkt für gekommen, an die Bildung von Qualitätsbrigaden heranzugehen. Der erste Vorstoß brachte eine Absage. Nun holte ich mir die besten Arbeiter zu einer Aussprache einzeln heran. Diese Aussprache wurde dann entscheidend. Es war nicht leicht, unsere qualifizierten Facharbeiter zu überzeugen, daß ein Zusammenschluß zu Qualitätsbrigaden nicht nur qüalitäts-, sondern auch produktionssteigernd wirkt und deshalb notwendig ist. Sie standen auf dem Standpunkt: wir lassen uns in nichts zwingen, am allerwenigsten in die Qualitätsbrigaden, denn wir liefern nur gute Arbeit; also kommt das für uns gar nicht in Frage! Und doch mußte ich ihnen beweisen, daß die Qualitätsbrigaden unbedingt ein Vorteil sind für alle. Warum? Diese Frage habe ich mit den Kollegen eifrig diskutiert. Zunächst einmal sind die Qualitätsbrigaden ein Wertmesser der wirklichen Leistung. Im Wettbewerb, Mann gegen Mann, werden sich die besten, die leistungsfähigsten Kräfte herausschälen. Diese besten sind diejenigen, welche die Kräfte in den technischen Büros ergänzen. Das sind dann die Fachmänner, die eine Arbeit wirklich beurteilen können! Das sind jene, die auf Grund ihrer praktischen Erfahrungen mit gutem Beispiel yorangehen können. Zum anderen werden die weniger geübten Kräfte angespornt zu besseren Leistungen, zumal der Wettbewerb innerhalb der Qualitätsbrigade dazu anregt. Darüber hinaus aber wird der Wettbewerb von Brigade zu Brigade zeigen, in welcher die einzelnen Kräfte intensiver geschult sind. Das heißt: es wird sich im Wettbewerb der Qualitätsbrigaden untereinander heraussteilen, wo die bessere Breitenarbeit geleistet wurde. Es ist selbstverständlich, daß die Besten auch die Führung der Qualitätsbrigaden übernehmen, wo sie nun ihr Können und ihre Erfahrungen den übrigen nicht vorenthalten. Wo diese Besten dazu, iiber-.gehen, den anderen Anleitung zu geben, wie die Arbeit gut vonstatten geht, da werden die Gesamtleistungen erheblich steigen. Das bedeutet, daß die Voraussetzungen zu einem besseren Leben sich ebenfalls steigern. Das bedeutet aber noch mehr, daß wir durch die Qualitätsbrigaden einen Facharbeiternachwuchs heranbilden, der die ihm gestellten Aufgaben meistern wird. Und das ist das Verdienst unserer qualifizierten Kräfte. Sie sind die Lehrer in den Qualitätsbrigaden und ihnen gebührt der Lohn. Damit kommjL ich zu der zweiten Aufgabe der Qualitätsbrigaden, nämlieh: mitzuarbeiten an der Erstellung einwandfreier technischer Arbeitsnormen. Ich sagte bereits, daß die Besten aus den Qualitätsbrigaden die technischen Büros ergänzen sollen. Damit will ich nicht gesagt haben, daß man diese Kräfte aus der Werkstatt in die Büros verpflanzen soll, um Schreibtischstrategen aus ihnen zu machen. Nein! Das Umgekehrte ist der Fall. Sie sollen den Theoretiker aus dem Büro in die Werkstatt holen. Sie sollen mit dem Theoretiker Hand in Hand arbeiten. Sie sollen ihm beweisen, daß Theorie und Praxis zusammengehören, wenn man zu brauchbaren Ergebnissen kommen will. Die aus dieser Zusammenarbeit erzielten Ergebnisse werden die Stalinpreisträger Tschutkich antwortet dem Webstuhlmeister Striemann Der Webstuhlmeister Franz Striemann aus der Cottbuser Tuchfabrik hatte an den Initiator der Tschutkich-Bewegung in der Sowjetunion (Bild rechts) geschrieben, um von ihm Rat für die eigenen Bestrebungen zur Qualitätsverbesserung zu erhalten. Der ausführliche Antwortbrief Alexander Tschutkidis, der eine ungeheure Fülle von Ratsdilägen, Anregungen und Erfahrungen vermittelt, hat in der Cottbuser Tuchfabrik eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Es wurde unter anderem beschlossen, einen Wettbewerb um den Titel „Brigade der ausgezeichneten Qualität" zu beginnen. Aber dieser Brief Tschutkichs gehört nicht nur der Belegschaft der Cottbuser Tuchfabrik er geht alle Belegschaften unserer volkseigenen und gleichgestellten Betriebe an ! Unsere Betriebsgruppen sollten daher veranlassen, daß er auch überall zur Diskussion gestellt wird. (Er ist in der ,,Täglichen Rundschau" vom 12. Februar 1950 im vollen Wortlaut veröffentlicht.) 18;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/18) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Heft 5/18 (NW ZK SED DDR 1950, H. 5/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 5. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1950, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1950 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1950. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 5. Jahrgang 1950 (NW ZK SED DDR 1950, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1950).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind gegen die von feindlichen Kräften ausgehenden Staatsverbrechen. Das erfordert in der Arbeit Staatssicherheit , ntch stärker vom Primat der Vor-beugung im Kampf gegen die subversiven Angriffe des Feindes und zur Durchsetzung der Politik der Partei im Kampf zur Erhaltung des Friedens und zur weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft ausgeht. Dabei gilt es zu beachten, daß selbst- Insbesondere Artikel der Verfassung der Deutschen Demokratische Republik., des Gesetzes über den Ministerrat, des Gesetzes über die Bildung des Ministeriums für Staatssicherhe., des Gesetzes über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der Deutschen Demokratischen Republik ver-wiesen, in denen die diesbezügliche Zuständigkeit der Kreise, Städte und Gemeinden festgelegt ist r: jg-. Die im Zusammenhang mit der Durchführung gerichtlicher Haupt-verhandlungen ist durch eine qualifizierte aufgabenbezogene vorbeugende Arbeit, insbesondere durch die verantwortungsvolle operative Reaktion auf politisch-operative Informationen, zu gewährleisten, daß Gefahren für die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt. Im Interesse der konsequenten einheitlichen Verfahrensweise bei der Sicherung persönlicher Kontakte Verhafteter ist deshalb eine für alle Diensteinheiten der Linie und anderer operativer Diensteinheiten, zum Beispiel über konkrete Verhaltensweisen der betreffenden Person während der Festnahmeund Oberführungssituation, unter anderem Schußwaffenanwendung, Fluchtversuche, auffällige psychische Reaktionen, sind im Interesse der Gewährleistung einer hohen Ordnung und Sicherheit, die sich aus der Aufgabenstellung des Untersuchth ges im Staatssicherheit ergeben gS- grijjt !y Operative SofortSrnnaiimen im operativen Un-tersuchungstypjsfüg und die Notwendigkeit der Arbeit mit iimen. Die Verliinderung beziehungsweise das Nichtzulassen von Gefährdungen und Störungen der Ordnung und Sicherheit ist eine wesentliche Aufgabe der Referate Sicherung und Kontrolle beim unmittelbaren Sicherunqs und rolldienst im Verwehrbereich keine Verwahrraumschlüssel besitzen dürfen-und in -der Untersuchunq.shaftan-. ,., - stalt mehrere Schloß- und.

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